Flottenpolitik Deutschlands unter Wilhelm II. als
einer der Auslöser des 1.
WK?
Als erstes muß ich sagen, dass die Frage ein wenig unglücklich formuliert ist, den einer der Auslöser für einen Krieg, gibt es viele. Es ist immer ein Zusammenspiel von Taten und Ereignissen, die einen Krieg provozieren und auslösen. Besser wäre die Frage formuliert ohne das -einer-, denn dann kann man die Frage anders beantworten.
Grundsätzlich ist die Flottenpolitik in Deutschland kein Auslöser für den ersten Weltkrieg, den Flottenbauprogramme gab es in anderen Seenationen auch.
Mit -Grundsätzlich- meine ich, das es sicherlich jede Menge sogenannte Auslöser für den 1. Weltkrieg gibt, aber das Flottenwettrüsten, führte zu einem anderen Auslöser des 1. Weltkrieges, zu den Pakten und Allianzen der Nationen und zu den Machtblöcken der Nationen.
Wettrüsten ist sicherlich ein zweischneidiges Schwert. Es wird zum einem als Friedenssichernd benutzt, wie sich auch einen Vorteil zu erlangen, um seinen Gegner tatsächlich anzugreifen und zu vernichten.
Somit sollte man den Grundgedanken der hinter dem Aufbau der deutschen Flotte stand, genauer betrachten und sollte man auch in betracht ziehen, das alle großen Nationen dieser Zeitepoche, Flottenbauprogramme erliesen, um ihre Flotten zu moderniesieren oder neu aufzubauen.
Die Ausrichtung der Flottengesetze von 1899 und 1900 war auf jeden Fall in Richtung England zielend, daraus machte Tirpitz nie ein Geheimnis.
Dennoch, hatte man bei der britischen Admiralität keine Besorgnis, über das Flottenbauprogramm in Deutschland.
Zudem in Deutschland, der Aufbau der Flotte nur zu einem Zweck dienen sollte, den sogenannten -Risikogedanken- gegen England aufrecht zur erhalten, was meiner Meinung nach, in die Richtung zielt, die Flotte als Instrument der Sicherung des Friedens zu benutzen.
Als die Briten 1906 dazu übergingen, Großkampfschiffe zu bauen, dachte man in England, sich ganz und gar, von allen potentiellen Seegegner absetzten zu können.
(Gründe hierfür waren die Kosten, das technische Wissen und die Werftkapazität, was diese Großkampfschiffe mit sich brachten. Selbst bei der britischen Marine, war man von dem Neubau Dreadnought noch nicht überzeugt, so das man zeitgleich die Lord Nelson-Klasse bauen lies, ein Einheitslinienenschiff.)
Für Deutschland war das die Chance, denn mit den Bau von Großkampfschiffen, wurden alle bis dahin gebauten Linienschiffe deklassiert. Somit konnte man zeitgleich mit England eine neue Flotte aufbauen, was Deutschland finanziell an die Grenzen brachte.
Letzlich Trieb man Deutschland mit seiner Flottenpolitik, das in der Zeit von 1890 noch isolierte England von sich weg, in die Arme der Entente.
Auch andere Nationen zogen nach, erst mit zögern, aber bis spähtestens 1913, besaßen alle großen Seenationen Großkampfschiffe.
Somit ist eine Flotte einer Nation kein Grund einen Krieg auszulösen, sie ist lediglich das Instrument, einen Grund herbeizuführen der einen Konflikt auslöst. Der wiederum, kann dann der Auslöser für einen Krieg sein.