Gab es in Rom wirklich ein funktionierendes Rechtssystem?

Uhtred

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Wenn ich mir so ansehe, wie sich Leute wie Catilina oder Gaius Verres noch zur Zeit der römischen Republik aufgeführt haben und meist straffrei davongekommen sind, dann frage ich mich, was der römische Rechtsstaat eigentlich wert war?
Selbst im "dunklen" Mittelalter wurden in Europa wohl Verbrecher konsequenter bestraft, als im alten Rom, so scheint mir zumindest.

Wer dann noch die Serie "Rome" gesehen hat, welche die damalige Zeit so realistisch wie noch nie zuvor dargestellt hat, mit all den Morden und der überbordenden Kriminalität, der muss fast zu dem Schluss kommen, dass der römische Rechtsstaat zwar in der Theorie viel hermachte, aber in der Praxis jämmerlich versagt hat, und zwar in der Republik, wie in der Kaiserzeit.

Oder täusche ich mich da?
 
Da möchte ich mehrfachen Einspruch einlegen.
Zuallererst ist Rome zwar wirklich besser, als vorhergehende Serien, "realistisch" ist sie darum noch nicht. Flair stimmt sicherlich, was die Strasse angeht, aber das Sex & Crime Thema ist eben für den Zuschauer überzeichnet.

Auch ist Verres nicht straffrei geblieben, ebensowenig Catilinia. Beide wurden strafrechtlich verfolgt, der eine hatte zu zahlen und ins Exil zu gehen, der andere suchte sein Heil im Kampf, starb aber trotzdem. Einige Mitverschwörer wurden schon vorher hingerichtet.

Das römische Recht wurde sicherlich nicht mit letzter Konsequenz umgesetzt und es wurden viele Schlupflöcher eingewoben und durch Bestechung u.ä. umgangen, aber dies ist bis heute so. Einen Richter in den USA beispielsweise anzuklagen bedarf schon einiges Mehraufwandes.

Die bekanntesten Beispiele römischer Rechtsgeschichte sind nun auch nicht der Alltag der Rechtspfleger. So sollte man lieber auf die kleinen Fälle und ihren Verlauf schauen.
 
Es ist wirklich nicht richtig, hier (wie auch sonst) moderne Maßstäbe anzulegen. Zum einen, weil auch ein modernes Rechtssystem den Angeklagten mit dem krassesten politischen Einfluss, dem meisten Renommeé und der dicksten Brieftasche Vorteile einräumt, die ein Normalbürger nicht hat (Tib. Gabinius hat das schon sehr richtig angeführt) – zum anderen, weil im römischen Wertesystem z. B. ein Amtsgesuch für eine öffentliche Stelle ohne die offene Protektion einflussreicher Freunde und Familienmitglieder nicht nur aussichtslos, sondern geradezu anmaßend gewesen wäre. Was, der Kerl will Prätor werden – der hat ja noch nicht mal jemand, der für ihn einsteht!

Selten findet man den Begriff "herrschende Klasse" so schön umgesetzt wie in der römischen Riege der Senatoren. Diese wurden nicht gewählt, sondern allein über ihren Besitz und Einfluss aufgenommen. Sowohl der Fall Verres als auch Catilina beschreiben Zerfallserscheinungen gegen Ende der Republik, als sich dieses System selbst abschaffte.

Und natürlich stehen wir alle heute mit unserem (na ja, im Fall von Leuten wie Franz Josef Strauß vielleicht nicht) egalitärem und allgemeinem Rechtssystem auf den Schultern des römischen Rechts. Darin verbriefte Rechte wie z. B. der Anspruch des Einzelnen auf Rechtsprechung waren ein solches Vorbild, dass sie auch bei den folgenden Kulturen und deren Codes Penales zivilisationsstiftend wirkten.
 
Was dieses Rechtssystem wert war, beweist für mich Ciceros erster berühmter Fall.
Das Regime hatte einen Unschuldigen über die Klinge springen lassen wollen.
Normalerweise kommt es unter einer Diktatur nicht einmal zum Prozess. Und wenn es zum Prozess kommt, dann ist dieser üblicherweise nur ein Schauprozess.
Das römische Rechtssystem war jedenfalls so gut entwickelt, dass es nicht nur einen Prozess gab, sondern die Verteidigung über das Regime triumphierte. Der Unschuldige kam frei!
Gut, Cicero musste danach eine ausgedehnte Bildungsreise machen....aber immerhin!

Wichtiger jedoch war der Bereich des Privatrechts, der höher entwickelt war als in allen anderen antiken Gesellschaften. Diese Rechtssätze waren von solcher Qualität, dass sie im Mittelalter ihren Siegeszug begannen, kaum dass sie entdeckt worden waren.
Es ist insofern ungenau, das mittelalterliche Recht vom römischen Recht strikt zu trennen. Die Begeisterung für das römische Recht lässt aber gewisse Rückschlüsse hinsichtlich der Meinungen über das zuvor herrschende mittelalterliche Recht zu.
Melanchthon geriet geradezu ins Schwärmen. Oder Fuchsberger. Noch Jhering befand 1852:" Dreimal hat Rom der Welt Gesetze diktiert, dreimal die Völker zur Einheit verbunden, des erstemal, als das römische Vlk noch in der Fülle seiner Kraft stand, zur Einheit des Staats, das zweitemal, nachdem dasselbe bereits untergegangen, zu Einheit der Kirche, das drittemal infolge der Rezeption des römischen Rechts, im Mittelalter zur Einheit des Rechts; das erstemal mit äußerem Zwange durch die Macht der Waffen, die beiden anderen Male durch die Macht des Geistes. Die welthistorischer Bedeutung und Mission Roms in ein Wort zusammen gefaßt ist die Überwindunge des Nationalitätsprinzips durch den Gedanken der Universalität."
Und sogar heute gelangen diese alten Rechtssätze noch zur Anwendung.
Meist in der Rechtswissenschaft, wenn es darum geht, neue Bereiche und Probleme juristisch aufzuarbeiten, in Südafrika meines Wissens sogar in der Praxis durch common-law-Richter. Dies mit dem Hintergrund, dass die örtliche Burenkolonie zu einer Zeit gegründet wurde, da Grotius noch wirkte.
Usus modernus pandectarum ? Wikipedia
 
In der Tat ist die heutige Situation des deutschen Sozial- und Rechtsstaat etwas extrem ungewöhnliches. Staatliche (!) Hilfe bei
- Privaten Rechtsstreitigkeiten
- Verbrechen
- Unfall/Feuer
- Krankheit/Alter
hat es zu fast keiner Zeit fast nirgendwo gegeben. Solche Unterstützung geschah höchstens durch "karitative" private Einrichtungen, häufig mit religiösem Hintergrund ("Stifte")

Das römische Recht unterscheidet insbesondere zwischen Vergehen gegen den Staat (= crimen) und gegen Einzelne (= delictum).

Rom selbst hat erst unter August (und auch da sehr spät), eine staatliche "Feuerwehr" (und auch eine Art Streifenpolizei) erhalten, deren Wirksamkeit aber begrenzt war. Wirklichen Schutz bot nur ein riesiges Vermögen (und entsprechende Leibwächter) oder das Clientenverhältnis zu so einem reichen Mann.

Die richterliche Tätigkeit wird in Rom so ausgesehen haben, wie auch im Orient: Man trat gemeinsam vor den Kadi und bat ihn um eine Entscheidung. In Kriminal- und Strafsachen ebenfalls. Wo kein Kläger, da auch kein Richter, und man brauchte nicht nur den Kläger sondern auch den Angeklagten. Wenn der nicht freiwillig kam, dann war die nicht vorhandene "Staatsanwaltschaft" wohl nur in Sonderfällen aktiv; auf Wunsch der Magistrate natürlich, Senatoren, bei besonderen Staatsinteressen...

Hilfe war Selbsthilfe: In erster Linie die eigene Familie, dann (möglicherweise) Nachbarn, dann - wie schon erwähnt - die Patrone.

Edit:
Hier eine kurze Zusammenfassung, sowie auch ein Überblick über den o.g. Verres-Prozess. http://www.referate10.com/referate/Recht/4/Rom---Gerichtswesen-und-Prozessformen-in-Rom-reon.php
 
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Es stimmt, dass Verres und Cailina nicht straffrei ausgingen, doch zu welchem Zeitpunkt war das erst?
Zuvor hatten sie Jahre und Jahrzehnte ausgeplündert und gemordet, darunter viele römische Bürger, die ja einen besonderen Rechtsschutz genossen.
Erst, und NUR das Genie eines Cicero, führte beide ihrer gerechten Strafe zu.
Deswegen frage ich mich eben, wie ein funktionierendes Rechtssystem das zulassen konnte?

Ich will übrigens nicht das Römische Rechtssystem nach heutigen Maßstäben beurteilen, lediglich kommt es mir so vor, als ob man es vielleicht zu sehr durch die rosarote Brille betrachtet.
Denn wenn ich mir die Berichte aus jener Zeit so ansehe, dann beschleicht mich das Gefühl, dass die vielgepriesene Stadt Rom, einer der unsichersten Orte der Welt war.

Zu Rome: Der in Rome thematisierte "Sex and Crime"-Stoff, beruht ja zu einem Großteil auf wahren Begebenheiten.
Ein Marcus Antonius war z.B., vertraut man den Quellen halbwegs, eben wirklich ein aufbrausender Weiberheld, da braucht man ja nichts dazu erfinden :)

PS: Danke für die beiden Links, sind sehr interessant.
 
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Kurzer Einwurf @ Uhtred

Ein kurzer Einwurf von meiner Seite zu der Serie Rome: Sorry, aber was da in erzählt wird, ist teilweise der reinste Schund. Selten habe ich, nach all den Ankündigungen, so etwas schlechtes gesehen.
 
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Es gibt die parodistische Wiedergabe einer Verhandlung bei Appuleius, die in Thessalien spielt (App., met. 3, 2-119. Daraus erfährt man den Ablauf. Amtsdiener brachten den Delinquenten vor das Tribunal. Ein Herold sorgte für Ruhe und forderte den Ankläger auf in einer bestimmten Zeit seine Vorwürfe vorzutragen, dann konnte der Angeklagte Stellung dazu nehmen. Gab es dann noch Unklarheiten, konnten die städtischen Magistrate den Angeklagten zwecks Wahrheitsfindung foltern.

Wie formlos Prozesse verlaufen konnten zeigt ein Fall aus Philippi, den Lukas in der Apostelgeschichte beschreibt (Apg. 16, 16-40).

Als Paulus einer jungen Frau die Gabe der Wahrsagung nahm, brachten ihn deren Besitzer vor den Kadi und beschuldigten Paulus und Silas des Aufruhrs. Unter dem Einfluss des Mobs ließen die Strategen Silas und Paulus auspeitschen und ins Gefängnis werfen, ohne sich davon zu überzeugen, dass sie römische Bürger waren.

Vom Revolutionskaiser Galba überliefert Sueton eine nette Anekdote. Galba ließ in Spanien zwei römische Bürger kreuzigen. Als Beschwerden laut wurden, hängte er sie an ein geweißtes Kreuz, als sei das eine besondere Ehre.
 
Ein kurzer Einwurf von meiner Seite zu der Serie Rome: Sorry, aber was da in erzählt wird, ist teilweise der reinste Schund. Selten habe ich, nach all den Ankündigungen, so etwas schlechtes gesehen.

Naja, aus historischer Sicht ist die Serie wirklicher Mumpitz, aber schlecht ist sie deswegen auch nicht. Die Macher erheben ja nicht den Anspruch einer Dokumentation, sondern wollen unterhalten.
Die Ausstattung finde ich sehr gelungen und ist sehr weit weg von anderen Produktionen, wo Rom im wesentlichen aus weißem Mamor zu bestehen scheint und jeder mit blütenweißer Toga durch die Gegend rennt.
Rom erscheint in der Serie wirklich dreckig und chaotisch(Hühner vor dem Forum) und auch die Kostüme halte ich für gelungen.
Was die Story und die historischen Personen angeht muss ich dir aber natürlich zustimmen.
 
Die Ausstattung finde ich sehr gelungen und ist sehr weit weg von anderen Produktionen, wo Rom im wesentlichen aus weißem Mamor zu bestehen scheint und jeder mit blütenweißer Toga durch die Gegend rennt.
Rom erscheint in der Serie wirklich dreckig und chaotisch(Hühner vor dem Forum) und auch die Kostüme halte ich für gelungen.

Kulissen: ja.
Kostüme: nein. Viel zu prachtvoll/ornamentiert – und die "Army"-T-Shirts mit den aufgedruckten Adlern sind wohl eher von Dolce & Gabbana.
 
Die römischen praetores waren zwar mehr Justizminister als Richter, hatten aber dennoch die höchste richterliche Autorität (gegen die schon deswegen kein Einspruch erfolgreich war, weil das Urteil meist schnell vollzogen wurde, wie oben geschildert). "In unerhebliche Rechtssachen" - wie die Wikipedia es nennt - entschied ein praetor auch ohne alle Förmlichkeiten an jedem beliebigen Orte (ex aequo loco)
 
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@Mummius Picius: Das sind keine T-Shirts gewesen, sondern durchaus originalgetreu wiedergegebene Tuniken:
Image:pullo vorenus.jpg - Wikipedia, the free encyclopedia
Klar sind das Tuniken. Sehen halt nur so aus wie ARMY-T-Shirts und sind ganz offensichtlich diesen nachempfunden. Bis hin zur Farbe, wenngleich die zugegebenermaßen beim Titus und Lucius mehr ins bräunliche tendiert (siehe auch attachment).

Gleichviel, hier und auf Foren wie romanarmytalk wird immer wieder gerne diskutiert, welche Farbe eigentlich römische Legionärstuniken hatten. Ergebnis: keiner weiss was genaues.

Die Römer haben Tuniken bedruckt, sehr oft und sehr reichhaltig.

Nein, haben sie nicht. In der Spätantike wurden Tuniken gerne prachtvoll bestickt, aber das ist etwas entschieden anderes. Schau dir Bilder aus Pompeji oder andere Fresken an: überall hast du schlichte, einfarbige Kleider mit höchstens mal einem ornamentierten Saum. Stoff richtig zu bedrucken erfordert nämlich erst einmal die Erfindung der Drucktechnik, und dann nicht verlaufende, nicht ausblutende Drucktinten.

Klar wurde Stoff bemalt. Aber seltenst Kleidungsstoff, denn die Farbe bröselt und hält nicht gut, wenn der Stoff viel bewegt wird (ob die Toga Picta wirklich "bemalt" war oder nur mit z. B. gestickten Motiven versehen, lässt sich qua mangelndem Überlebens einer solchen nicht feststellen).
 

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Natürlich wurden sie auch bedruckt und zwar in erster Linie die Ränder.
Du nennst das "bemalt".
Da die Römer aber durchaus den Stoffdruck kannten, bezweifle ich dass sie sich die Arbeit angetan haben und die Muster mit Pinseln aufgemalt haben, noch dazu wo man mit einem Druck viel genauer, schneller und billiger arbeiten kann.
Das ist für mich also eine Frage der Logik.

Zur Farbe der Legionärstunika:
In Film und TV ist die meist rot, ebenso bei diversen Reenactment-Gruppen.
Ob man da einen falschen Rückschluss von der Farbe des Mantels (der ja wohl wirklich rot war - zumindest auf antiken Fresken) tätigte?
 
Natürlich wurden sie auch bedruckt
Ich wollte da auch schon gestern was zu schreiben... Textildruck (oder "Zeugdruck") ist sehr alt. Insbesondere sogenannte "Reservedruck"-Techniken, bei denen ein bestimmtes Muster abgedeckt wird (mit einem Stempel übertragen, oder durch eine Schablone), und dann der nicht geschützte Bereich angefärbt wird.
 
In keiner der momentan als Grundlagenwerke geltenden Publikationen wirst du derartiges finden.
Bemalte Stoffe gibt es als Beispiel jenes einzig erhaltene Vexilum, das die Victoria zeigt. Dieses ist bemalt, eindeutig nicht bedruckt.

Wie Mummius ausführte würde Druck, ganz logisch, erstmal die Drucktechnik erfordern, und diese ist den Römern unbekannt. Am nächsten kommt da noch die Presse, welche aber nachweislich nicht zum Muster- oder Dekordruck verwendet wurden.

In den Arbeiten von A.T. Croom und M. Pausch wirst du kein Wort darüber lesen, dass es bedruckte oder reich dekorierte tunicae in der römischen frühen Kaiserzeit - und Welt gab, zumindest nicht im Alltag.
Wie Mummius sagte, kommen die reich verzierten tunicae in der Spätantike auf, davon gibt es jede Menge Exemplare, und diese sind meist gewebt.

Die Farbfrage ist nicht mehr zu klären. Nur weil Reenactor einen Hang zu diese Theorie oder Farbe haben, oder weil das TV es aufgreift wird es nicht richtiger. Caesars Militärmantel bspw. war def. nicht rot. Eine ganze Reihe von Wandmalereien durch die Jahrhunderte, u.a. publiziert durch Prof. Mielsch, zeigen verschiedene Farben, mitunter abhängig vom Anlaß.
Eine Uniformierung anzunehmen wäre insofern schon weit gegriffen, und diese Uniformierung dann auf eine bestimmte Farbe festzulegen ist ebenfalls eine große Frage.
Was die Mäntel anbelangt, so ist mir nur bekannt, dass das sagum als "typischer Soldatenmantel" bezeichnet wird in den Quellen. Von einer Farbe ist mir nichts bekannt, und die provinzialen Soldatendarstellungen greifen beim Mantel erstaunlich oft nicht aufs sagum sondern die paenula zurück.

Ich würde einen Mod bitten das Thema zu teilen :)
 
Naja, nur weil es nirgendwo geschrieben steht, muss das ja nicht falsch sein.
Mir sind z.B. Amphoren aus dem British Museum bekannt, wo abgebildete Griechen(?) die Ränder ihrer Festtagsgewänder mit diesem typischen Wellenmuster geschmückt haben.
So, ich kann mir nun nicht vorstellen, dass das alles bestickt oder per Pinsel aufgemalt worden ist.
Ich habe bereits im Kindergarten mit Feldfrüchten, in die ich ein Muster geshnitten habe, schön bunt einen Juttesack bedruckt ;)
Diesen Sack habe ich heute noch und davon ist noch keine Farbe abgeblättert.
Mir erscheint es deshalb nur logisch, dass Griechen und somit auch ihre Nacheiferer, die Römer, es ähnlich gehandhabt haben.
 
Es steht nur nicht nirgendwo geschrieben (weder in den Quellen noch in der modernen Literatur), es findet sich auch nicht auf Abbildungen und auch die wenigen Funde geben keinen Hinweis darauf, dass irgend ein Kleidungsstück bedruckt wurde.

Die Darstellung der Kleidung bei den Griechen hast du richtig im Kopf, Mäntel und die reguläre Oberbekleidung wird öfter schön verziert getragen, aber neben der Tatsache, das dies eben nicht die Römer sind, wissen wir darüber aufgrund mangelnder Quellen (archäologisch wie literarisch) kaum, wie diese Verzierungen zustande kamen. Besticken eines Mäandermusters ist in jedem Fall dauerhafter wenn auch mühsamer als Druck, zumal, wie gesagt, Druckertinte wie sie heute existiert und sich oft nach wenigen Waschgängen wieder trennt damals unbekannt war.

Aber auch dazu gibt es eine gute Arbeit, "Mode im Antiken Griechenland", die nicht auf Drucken zurückgreift, sondern auf weben (und dies findet sich bspw. in der Odysee wieder) und sticken.
 
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Techniktransfer liegt zwar nahe, ist aber keine Pflicht. Ich bin leider sehr unbelesen, was Ägypten angeht, kann also kaum erklären, wie verbreitet diese Technik nun dort war oder warum nun diese Technik sich nicht erhalten hat oder übernommen wurde, aber wie gesagt gibt es im römischen keinen Hinweis auf das hier gewünschte vorgehen zur Textilverschönerung.
Und selbst wenn wäre das gewählte Motiv extrem fragwürdig, die Uniformierung reines Wunschdenken.

Dementsprechend bleibt es beim von Mummius festgestellten Umstand. Die dargestellten "Tuniken" sind reine Phantasie. Genauso wie die ständig präsenten Hosen (feminalia) zu diesem Zeitpunkt eben noch keinen guten Ruf genossen usw. usf.
 
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