"Gestapoagenten, Trotzkisten, Verräter". Kommunistische Parteisäuberungen

ursi

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Frank Hirschingers Studie über die kommunistischen Parteisäuberungen nimmt ihren Ausgang in der Stalinisierung der KPD vor 1933. Die in dieser Zeit entstandenen stereotypen Feindbilder und Mentalitäten bildeten den Nährboden für alle späteren Säuberungen in der SED. Richteten sich die ersten Verfolgungen nach dem Zweiten Weltkrieg gegen die bereits vor 1933 bekämpften Sozialdemokraten und"Trotzkisten", gerieten schon bald danach Westemigranten, Spanienkämpfer und jüdische Kommunisten in den Kreis derjenigen, die aus der Partei ausgeschlossen, degradiert, verhaftet und abgeurteilt wurden. Die Schaffung einer monolithischen"Partei neuen Typs"beseitigte dann die letzten Überreste abweichender Sozialismusvorstellungen in der DDR-Staatspartei.

Frank Hirschinger • 'Gestapoagenten, Trotzkisten, Verräter' • Vandenhoeck & Ruprecht • 2005 • 412 Seiten

Rezension: H-Soz-u-Kult
 

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Warum is das Wot "Trotzkisten" in "" gesetzt?

Ich dachte immer, die Partei neuen Typs wäre etwas von Lenin, da is von Monolith doch gar nich die Rede, die Freiheit des Wortes durchaus akzeptiert, aber die Fraktionsbildung unerwünscht, sie X. Parteitag
 
Weil es so in der Rezension steht. Ab und zu sollte auch Wieger etwas tiefer gucken.
Das Hauptaugenmerk Hirschingers liegt auf der Verfolgung von vormaligen Kommunisten in der SED: der „Trotzkisten“, Westemigranten, Kriegsgefangenen, Spanienkämpfer und Juden. Er zeigt die Auswirkungen der Säuberungswellen auf die politischen Führungsorgane des Landes Sachsen-Anhalt: auf das SED-Landessekretariat, den SED-Landesvorstand und die Landesregierung.
 
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