"Haplotypen" - Genetik - Geschichte - Ahnenforschung

Merkwürdig ist es schon. Beide Wellen sind schnurstracks nach Südostasien gewandert (bei der zweiten Welle ist ein Teil wohl zuvor nach links, Richtung Sibirien abgebogen).

Die Nachkömmlinge der ersten Welle blieb ziemlich unverändert afrikanisch. Die Nachkommen der zweiten Welle besiedelten aus Südostasien den gesamten Kontinent und stellen heute die Asiaten.

Die menschen der zweiten Welle haben sich also in viel kürzerer Zeit vom Afrikaner (sahen vielleicht aus wie das heutige Volk der Sam) zum durchschnittsasiaten entwickelt.

Das ist mir so ein Rätsel !

Und als die oben erwähnten linksabieger in Europa ankamen, waren sie bereits weiß und 1,80m groß?

Als hätte die zweite Welle geradezu aus zweibeinigen Stammzellen bestanden.

P.S.: Weiß man eigentlich, woher die Roma und Sinti stammen? Ist da etwas dran an der Legende, dass zumindest ein Teil des fahrenden Volkes aus nachkommen Ägyptischer Söldner besteht, die mit den Ptolomäern nach Europa gekommen sind?
 
Ne, Rot, oder? Gelb ist einfach von Afrika geradeaus nach Asien gelaufen...

Aber alleine diese Unterhaltung bringts doch auf den Punkt: Why the fuck ?!?

Soviel Varianz, aber keine bei der ersten Welle? Das krieg ich einfach nicht hin! Vielleicht doch Marsianer? =)
 
P.S.: Weiß man eigentlich, woher die Roma und Sinti stammen? Ist da etwas dran an der Legende, dass zumindest ein Teil des fahrenden Volkes aus nachkommen Ägyptischer Söldner besteht, die mit den Ptolomäern nach Europa gekommen sind?

Die Roma und Sinti stammen ursprünglich aus Indien. Die Zigeuner wurden zwar eine Zeitlang mit Ägypten assoziiert, aber mit Sicherheit stammen sie nicht von dort.
 
Ne, Rot, oder? Gelb ist einfach von Afrika geradeaus nach Asien gelaufen...

Aber alleine diese Unterhaltung bringts doch auf den Punkt: Why the fuck ?!?

Soviel Varianz, aber keine bei der ersten Welle? Das krieg ich einfach nicht hin! Vielleicht doch Marsianer? =)
Ich bin mir jetzt nicht im klaren, was du mit der mangelnden varianz bei der ersten welle meinst. die bewohner südasiens, südostasien (eigentlich auch des frühen Ostasiens) und der indo-australischen region weisen doch eine sehr große varianz auf. das sie zumeist dunkelhäutig sind, mag darüber hinwegtäuschen, dies liegt aber doch lediglich an der sonneneinstrahlung.

Ich bin übrigends immer noch der meinung, daß der moderne mensch, also der, der nach der zeit vor 40 ka die welt außerhalb afrikas eroberte, nicht aus afrika stammt, sondern aus südasien. aus afrika kamen diese gruppen schon vor mehr als 70 ka. Diese eem- und frühe salezeitlichen gruppen wären dann für mich die erste welle des modernen menschen (einschließlich skhul und quafzeh)
 
Woher hast du denn die Weisheit betr. 2 Auswanderungswellen aus Afrika? Die sehr frühen sapiens in Palästina waren offenbar eine Sackgasse.
 
Meinst du mich oder sozio? In so manchen Berichten in der wissenschaftlichen und populären Literatur geht man von einer vor 70-60ka und einer vor 40-30 ka aus. Bestätigungen dafür müßte ich suchen.

Meine "Theorie ist ja, daß sich in der eem-zeit und in der frühen saale Populationen über Südasien bis hin nach Südost- und Ostasien ausbreiteten. Diese wurden dann in einer Abkühlungsphase von den afrikanischen Populationen getrennt. Ab ca 45 ka breiteten sich dann diese Südasiaten erneut in alle Richtungen aus.
 
Ich bin übrigends immer noch der meinung, daß der moderne mensch, also der, der nach der zeit vor 40 ka die welt außerhalb afrikas eroberte, nicht aus afrika stammt, sondern aus südasien. aus afrika kamen diese gruppen schon vor mehr als 70 ka. Diese eem- und frühe salezeitlichen gruppen wären dann für mich die erste welle des modernen menschen (einschließlich skhul und quafzeh)

Es kommt darauf an, wie man den Ausgangspunkt definiert. Richtig ist, dass alle Nichtafrikaner von einem im Mittleren Osten gelegenen Gebiet aus in fast alle Richtungen expandierten. Allerdings stammen auch diese "Südasiaten" ursprünglich aus Ostafrika.
 
natürlich. in Publikationen findet man halt sehr häufig, daß alle Wellen direkt aus Afrika kamen. Meiner Meinung nach verweilte eine Population halt zwischen 70 und 40ka in Südasien. Aus dieser Population enstammen überwiegend die Europäer, eine Vielzahl von Ostasiaten, die Nordasiaten und Amerinden und auch ein Teil der Südostasiaten.
 
Klar ist, es gibt in Südasien einige Populitonen von Homo sapiens, die sich massiv von benachbarten Populationen unterscheiden. Die betrifft vor allem die sogenannten Negritos in Thailand und Indonesien, ein dunkelhäutiges Naturvolk, das sich stark von der mongoliden Mehrheitsbevölkerung unterscheidet. Weniger deutlich, also für Europäer leicht übersehbar sind die Unterschiede zwischen den Wedda, den Ureinwohnern Sri Lankas, und eben z. B. den unter Indern auftauchenden Varianten. Schon früh wurde eine Verwandtschaft der Vedda und Negritos mit den australischen Ureinwohner, den Papua und anderen dunkelhäutigen Populationen Indonesiens vermutet, als eine "autraloide Rasse".
Genetische Untersuchungen scheinen dies zu bestätigen.

Darauf aufbauend gibt es die Theorie, dass ein gemeinsamer Vorfahr, sogenannte Proto-Australoide, die ersten Homo sapiens in jenem Teil Asiens gewesen seien, eben die Nachfahren der ersten Einwanderer die die Küstenstreifen Asiens besiedelten, nach Australien und Ozeanien übersetzen und unter dem Code-Wort Pre-Siberian-Australiods vielleicht sogar als erste Amerika erreichten.
Diese ersten Asiaten seien dann von den Vorfahren der Mongolide bis auf wenige archaische Restvölker verdrängt und überlagert (typisch australoide Hapl-Typen tauchen auch bei indischen und mongoliden Population auf), die ersten Amerikaner scheinen restlos verschwunden.
Klar ist nur sie sind verschwunden.
Diese Varietät des Homo sapiens ist offenbar seit Jahrtausenden auf dem Rückzug. Das Zahlenverhältnis von Ureinwohnern und nicht australoider Bevölkerung in Australien unterscheidet sich pikanterweise wenig von der Situation in Sri Lanka, Malaysia usw.
Oder wie Charles Darwin das Aussterben, ja die Ausrottung der Tasmanier kommentierte: "When civilised nations come into contact with barbarians the struggle is short."
Der genaue Verlauf und vor allem die Ursachen entziehen sich auf Grund der allgemeinen Dunkelheit der Vorgeschichte natürlich unserer Kenntnis.
 
Da läuft doch seit 1999 in Island die Genstudie (ich glaube von DeCode). Wie ist das denn vor dem Hintergrund dessen, was gerade hier über die Haplotypen diskutiert wird zu bewerten? Verspricht man sich aus dieser Studie auch Erkenntnisse in dieser Hinsicht oder hat das gar nichts hiermit zu tun?

LG
KeineAhnung
 
mtDNA-Studie zu den Ursprüngen der Haplogruppen der heutigen dänischen Bevölkerung:

Complex spatio-temporal distribution and genomic ancestry of mitochondrial DNA haplogroups in 24,216 Danes

Hinweis besonders auf die entsprechende Übersicht zu den Haplogruppen weltweit - in hübscher Grafik - und auf die Fußnote 19 als Quelle.
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