Sepiola
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ausgenommen der Ortsname „Beinstein“, der eher an moderne Druckschrift erinnert. Da diese Schreibweise sonst erst ab Mitte des 15. JHs. nachweisbar ist, könnte schon das als Beleg für eine spätere Fälschung angesehen werden“.
Dass die Schreibweise des Ortsnamens kein hinreichendes Verdachts-Indiz begründet, habe ich schon geschrieben.
„Die ältesten Urkunden zur mittelalterlichen Geschichte Beinsteins in chronologischer Folge …: a) 31.3.1140 Beginstein – b) 1275 Baggenstain, Bagenstain – c) 13.3.1280 Beigenstein – d) 15.8. 1283 Baigenstain – e) vor 1310 Baygenstain, Baienstain – f) 1334 Baygenstain – g) 1344 Baygenstain, Baigenstain, Bayenstain.“
Da sind ja anscheinend schon einige "eliminiert". Schreibweisen vor Mitte des 15. Jahrhunderts sind nach Lutz Reichardt (Ortsnamenbuch des Rems-Murr-Kreises, Stuttgart 1993):
1086 Beinstein, Beienstein
1101 Beienstein
1140 Beginstein, Beygenstein
1225 Bainstein
1229/30 Baienstain
1275 Bagenstain, Baggenstain
1280 Beigenstein
1283 Baigenstain
1304ff Bayenstain, Baygenstain, Baigenstain
1360 Bayenstain
1363-92 Bainstain
14. Jh. Baienstain, Bayenstain, Bayenstayn
1405-1408 Bayenstain
1410 Bainstain
1414 Bainstain
1416 Bainstain
1417 Bainstain
Die Schreibweisen erklärt Lutz wie folgt:
"Die vorliegenden urkundlichen Schreibungen für Beinstein zeigen teilweise Synkope des e in Beien- (schon 1086 <Bein->), teilweise Entwicklung eines als <g> geschriebenen j als Übergangslat nach ei (beien- > Beijen- = <Beigen-/Beygen-/Baigen-Baygen) (Ahd. Gr., § 77. 117. Mhd. Gr. § 118). Die Formen <Begin-> (1140, KC ca. 1280-14. Jh.) und <Bagen> (1275, Rc um 1350) sind dagegen umgekehrte Schreibungen auf dem Hintergrund der Kontraktion der Lautgruppen egi und age zu ei (Bach, DNK, II, § 41. Mhd. Gr., § 107)."