Historische Romane

Hi!
ning schrieb:
Ernst W. Heine
...Und man kann sich des Eindrucks einfach nicht erwehren, dass Heine sehr genau recherchiert hat ...
Doch, dieses Eindrucks kann man sich erwehren, zB wenn Heine von "Maltesern" spricht, ca. 300 Jahre ehe die Johanniter/Hospitaliter sich auf Malta niedergelassen haben. Oder wenn er den Templermeister von Jerusalem auf dem Krak des Chevaliers (Johanniterfestung) residieren läßt. Und noch ein paar andere Kleinigkeiten.

Abgesehen davon aber ist es ein gutes Buch, da kann ich Dir zustimmen. Zumindest mir hat es gefallen.
 
Ich habe zuhause den Roman „der Kreuzritter“ von Stephen J. Rivelle. Der Autor behauptet, der Inhalt stammt aus dem Tagebuch Roger von Lunels, das er übersetzt hat. Manche Wendung der Handlung scheint mir aber etwas unwahrscheinlich für wahre Begebenheiten und in anderen Büchern zum ersten Kreuzzug habe ich auch noch nichts über dieses Manuskript gelesen, obwohl es doch eine wichtige Quelle sein müsste. Weiß einer von euch ob es trotzdem ein Originaltext ist oder ob der Autors es nur interessanter machen wollte?
 
Aus genau den gleichen Gründen - teilweise etwas zu unglaubwürdig und nie etwas von dieser sensationellen Quelle gehört - bin ich zu dem Schluß gekommen, daß sich der Autor da einfach eines relativ beliebten literarischen Kniffs bedient und es nichts als ein erfundener Roman ist. Aber ein recht guter.
 
ich habe letztens "die philosophin" (peter prange) und "die puppenspieler" (tanja kinkel) gelesen. besonders "die puppenspieler" fand ich sehr gut. aber ich weiß nicht, ob das niveauvoll genug ist für diesen leserkreis.

und vor einiger zeit habe ich auch "schlafes bruder" gelesen und auch den film gesehen. das war also glaube ich das merkwürdigste buch , das ich je gelesen habe. ist was ganz anderes, als das was man sonst kennt aber ich kann mir bis heute keien urteil darüber bilden.
 
Den Roman "Der Kreuzritter" von Rivelle habe ich von meinem damaligen Geschichtslehrer geschenkt bekommen, als er seine Regale leerte. Habe mich durch das Vorwort gequält und hatte schon keine Ausdauer mehr. Doch nach euren Kommentaren werde ich ihn mir nochmals zu Herzen nehmen.
 
Rafael schrieb:
Den Roman "Der Kreuzritter" von Rivelle habe ich von meinem damaligen Geschichtslehrer geschenkt bekommen, als er seine Regale leerte. Habe mich durch das Vorwort gequält und hatte schon keine Ausdauer mehr. Doch nach euren Kommentaren werde ich ihn mir nochmals zu Herzen nehmen.

Ja, tue das - aber er enthält doch einige Begebenheiten, die ich (vorsichtig ausgedrückt) mehr für künstlerische Freiheit denn für Wiedergabe historischer Episoden halte.

Wollte das nur noch gesagt haben... :winke:

Gruß,

Timo
 
timotheus schrieb:
Ja, tue das - aber er enthält doch einige Begebenheiten, die ich (vorsichtig ausgedrückt) mehr für künstlerische Freiheit denn für Wiedergabe historischer Episoden halte.

Wollte das nur noch gesagt haben... :winke:

Gruß,

Timo

Deshalb laeuft datt Dingen wahrscheinlich auch unter 'Fiktion' und nich unter 'Sachbuch', meinst du nich? :winke:
 
parago schrieb:
Deshalb laeuft datt Dingen wahrscheinlich auch unter 'Fiktion' und nich unter 'Sachbuch', meinst du nich? :winke:

Jein, liebe Parago :winke:

Das Buch wirbt im Umschlagstext etc. damit, daß der Inhalt die Wiedergabe des Tagebuchs von Roger de Lunel ist. Daran darf aber mehr oder weniger stark gezweifelt werden, und von daher ist es bestimmt kein schlechter Roman, aber eben nicht das, was es zu sein vorgibt :cool:;):cool:

Gruß,

Timo
 
Hallo Allerseits,

empfehlen möchte ich ich die historischen Kriminalromane von Petra Oelker. Ihre Bücher spielen von 1765 - 1770 in Hamburg und in jeden ihrer Krimis stellt sie einen alten Beruf vor. Die Bücher geben Einblicke in die historissche Kulisse, Sehenswürdigkeiten und Persönlichkeiten garniert mit einem Mord.

Eigentlich leichte Kost, aber sehr unterhaltsam und liebevoll portraitiert, und lässt Hamburg in neuen Licht erscheinen.

Rezension

Gruß
Cassandra
 
Also ich weiss nicht ob das oben schon genannt wurde (hab das hier nur mal grob überflogen): "Mein Katalonien" von George Orwell ist ziemlich genial. Das Buch ist ein Bericht über den spanischen Bürgerkrieg aus der Sicht des Autors (George Orwell war selber an der Front im spanischem Bürgerkrieg). Teilweise gibt es jedoch Stellen in dem Buch, wo man interesse am Thema haben muss, z.B. wenn er dann von den einzelnen Gruppierungen spricht un in welchen Verbindungen sieh zu einander stehen.
 
Dann sollte ich wohl auch noch "Ein Traum von Freiheit" von Thomas Flanagan nennen. Wird öfters als der grosse historische Irlandroman genannt.
Er beginnt im Jahre 1798; er hat also nicht nur die Feindschaft gegenüber den engländern sondern auch die französischen Pläne für ein freies Irland zum thema.
Sehr lohnenswert
 
So, ich weiss nicht ob das direkt unter historische Romane oder vielleicht doch unter Fantasy oder sowas fällt:

Ich möchte gerne die Arthus Sage und alles was dazu gehört lesen. Wäre nett wenn mir da jemand mal etwas weiter helfen könnte, weil ich echt keine Ahnung habe welche Mythologien sich da in wiefern überschneiden (also so weit ich das gehört habe überschneiden sich irgendwie Arthus Sage, die Heilige Gral Geschichte, die Templer Sagen usw...) und was ich erst gelesen haben muss, um eine andere Sache zu verstehen...

Im Endeffekt heisst das: Ich bin verwirrt und brauche Hilfe :D
 
also bei den artus sagen gibt es für mich nur eine trilogie, bei der man sich vorstellen "könnte", das es sich so abgespielt hat, nämlich Bernard Cornwells Artus-Trilogie.
vom geschichtlichen standpunkt aus noch eher nachvollziehbar als viele andere.
 
"Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley ... eine Mischung aus Fantasy und historischem Sagenstoff ist ein gut lesbarer Einstieg in die Arthus - Welt.
 
Livia schrieb:
"Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley ... eine Mischung aus Fantasy und historischem Sagenstoff ist ein gut lesbarer Einstieg in die Arthus - Welt.

Aber Vorsicht! Die Autorin schildert die "Geschichte" in einer sehr feministischen Sichtweise...
 
ja, aber auf eine interessante art und weise, und sehr spannend und unterhaltsam.
wenn wir schon einmal dabei sind:
habt ihr auch ein richtig schlechten, so echt miesen historischen roman auf lager?

mein bisher unbezwungener favorit: "der Goldschmied" von roland müller
 
Despenser schrieb:
habt ihr auch ein richtig schlechten, so echt miesen historischen roman auf lager?
Ja, spontan: "Der Wanderchirurg" :evil: von Wolf Serno, "Der Mönch":evil: von Simon Taylor und "Die Truhen des Arcimboldo" :evil: von Hanjo Lehmann.
 
Livia schrieb:
Ja, spontan: "Der Wanderchirurg" :evil: von Wolf Serno, "Der Mönch":evil: von Simon Taylor und "Die Truhen des Arcimboldo" :evil: von Hanjo Lehmann.
Da zeigt sich wieder mal schön die Sache mit dem Geschmack. "Der Mönch" ist einer meiner Lieblinge unter den Mittelalterromanen. :)

An historischen Romanen die ich extrem schlecht fand fallen mir spontan ein:
Der Schwur des Kreuzfahrers/Caiseal Mor - hat von Recherche offenbar noch nie was gehört
Die Gesandten des Kaisers/Mathias Gerwald - verwechselt "Vereinfachung" mit Verfälschung
Der Gesang des Troubadours/Clara Pierre - leblos
 
Triere schrieb:
Da zeigt sich wieder mal schön die Sache mit dem Geschmack. "Der Mönch" ist einer meiner Lieblinge unter den Mittelalterromanen.:)
Es gibt auch noch einen "Mönch" von Matthew Gr. Lewis - ein Klassiker des englischen Schauerromans: "Nicht länger lieb' ich dich, Ambrosio, wie es sich ziehmt, die Heiligen zu lieben! Nicht länger schätz' ich dich um deiner Tugend willen! O nein, nun lüstet's mich, mit dir im Fleisch vereint zu sein!" Alles sehr drastisch, aber alles in allem ein guter Roman. :yes:
 
Triere schrieb:
Da zeigt sich wieder mal schön die Sache mit dem Geschmack. "Der Mönch" ist einer meiner Lieblinge unter den Mittelalterromanen. :)

An historischen Romanen die ich extrem schlecht fand fallen mir spontan ein:
Der Schwur des Kreuzfahrers/Caiseal Mor - hat von Recherche offenbar noch nie was gehört
Die Gesandten des Kaisers/Mathias Gerwald - verwechselt "Vereinfachung" mit Verfälschung
Der Gesang des Troubadours/Clara Pierre - leblos

Hab eben jenen 'Moench' vor Jahren auch mal gelesen und kann mich (vom Titel udn Autor mal abgesehen) an nichts weiteres erinnern - ob das jetzt gut oder schlecht ist und fuer oder gegen den Schinken spricht, lass ich mal dahingestellt. ;)

..

Mein Favorit was den miesesten Geschichtsroman (im weitlaeufigsten Sinn) angeht ist vielleicht

'Titanic - Zwei Ueberlebende berichten' von Archibald Gracie und John B. Thayer.

kann gar nicht genau sagen, woran's lag. Vielleicht an der mangelhaften Arbeit der Editoren. Oder an den selbstverherrlichenden Monologen der Autoren. Oder dem miesen Cover. Keine Ahnung.. war jedenfalls wahnsinnig enttaeuschend, da ich ansonsten absolut fasziniert vom thema und von 'Augenzeugenberichten' bin.
 
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