Hallo Neddy, danke Dir für Deine Antwort.
Ich wollte die Ausstellung tatsächlich übernächste Woche im Zusammenhang mit einer Limestour in dieser Gegend besuchen, das hat sich jetzt leider alles total zerschlagen. :-(
Doch läuft die Ausstellung ja noch länger. Und je mehr ich dazu so nach und nach ergoogle und/oder anderweitig mich schlau mache, umso mehr interessiert sie mich.
Da die Ausstellung mehr ethnologisch anzusiedeln ist, ist das - für mich - noch ein Grund mehr, dorthin zu gehen.
Drolligerweise hatte ich mir vor einigen Wochen - ganz unabhängig davon, dass ich wusste, dass es eine Ausstellung zu dem Thema gibt - "Wind und Sterne" auf DVD gekauft. Das muss vor über zwanzig Jahren mal im TV gelaufen sein, und ich weiß noch, dass mir der TV-Vierteiler damals gut gefallen hat.
Göttingen liegt zwar nicht gerade am Limes, doch falls du jemals dorthin kommen solltest, sieh dir die Cook sammlung im Ethnologischen Seminar an, das direkt gegenüber vom Deutschen Theater steht.
Vor einigen Jahren wurde übrigens das Reisetagebuch von Reinhold Forster neu aufgelegt, der gemeinsam mit seinem Sohn Georg an Cooks 2. expedition teilnahm. An die TV- Serie erinnere ich mich auch noch, vor allem an eine nette Anekdote: Forster nahm einen streunenden Käffer auf, dessen gebell Cook tierisch auf den Geist ging. Cook und der stets schlecht gelaunte, cholerische Reinhold Forster verstanden sich durchaus nicht. Erst später schmolz das Eis zwischen beiden. Cook erkrankte schwer und benötigte Vitamine und frisches, tierisches Eiweiß, was schwierig an Bord zu beschaffen war. Forster opferte daraufhin seinen Hund, aus dem er Boullion für Cook kochte, der von dieser Diät tatsächlich wieder auf die Beine kam.
Es musste Forster ein vergnügen bereitet haben, Cook über die Zutaten des Süppchens aufzuklären, denn Forster hatte immerhin ein großes Opfer gebracht, so dass ihm Cook zu Dank verpflichtet war.
Sehr empört nahmen die Forsters übrigens das muntere Treiben von Cooks Matrosen mit Südsee-Schönheiten aus Tahiti auf, das Cook seinen Matrosen freizügig gestattete, da er es ohnehin nicht unterbinden konnte.
Seefahrer verbreiteten die Kunde von Inseln der Seligen in alle Welt, wo Romantiker bald schon edle Wilde lokalisierten, und bald wollten Matrosen Tatoos nach polynesischem Vorbild haben. Das Südseeparadies wurde übrigens auch in sexueller Hinsicht bald ein verlorenes, da Cooks Seefahrer Geschlechtskrankheiten verbreiteten, und als christliche Missionare den Polynesiern Enthaltsamkeit und die "Missionarsstellung" verordneten, war es auch mit der sexuellen Freiheit bald vorbei.