Karthago ohne Chance

Was alle Schriftsteller bezeugen ist eine Disharmonie zwischen Hannibal und der Gerusia Karthagos. Es ist m. E. wahrscheinlich, dass letzterer trotz alledem noch dem Konzept der "Kriege gegen griechische Städte" anhing während ersterer territorial und auf die gegnerischen Armeen konzentriert vorging.
So blöd es klingen mag, für Karthago wäre die Vernichtung Roms der Wegfall eines großen Marktes gewesen (und wie wichtig Karthago für Rom war, bezeugt die Kolonie selben Namens am gleichen Ort hundert Jahre nach der Vernichtung). Die Vernichtung der großen Städte durch die expandierenden Römer schuf dann auch erst einmal Heere von Sklaven und kurzfristig reiche Beute, mittelfristig aber Isolation, Verlust von Handel und Wissen. Dass sich ein großes Reich schlechter als Kolonialimperium verwalten lässt denn als Commonwealth wussten selbst unsere Großväter und Urgroßväter nicht mehr; manche Fehler geschehen eben mehr als einmal.
 
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