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Oder "Schreibübungen"
Im Ernst, die eine Seite ist "Ritzen üben" und die andere jeweils die wichtigen "Hersteller/Herkunftszeichen"
Zeichen ritzen, Kasten drum zur Abgrenzung und das nächste. Und dann ganz profan als "Erinnerungsstück" mitbrennen.
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Vor wenigen Wochen wurde im bulgarischen Plewen der Fund einer beschrifteten Tontafel aus der Zeit um 3000 v. Chr. bekanntgegeben. Ein bulgarischer Historiker sprach von einem "Sensationsfund". Offenbar wertet er die Tafel als Beweis für die Existenz einer "Donauschrift" im Balkanraum. Diese Zeichen, die von einer alteuropäischen vorindogermanischen Kultur benutzt wurden, sollen die älteste Schrift der Welt sein – älter als die ägyptischen Hieroglyphen und die Schrift der Sumerer. Dem widerspricht Professor Ernst Kausen. Im zweiten Band seines Buches "Die Sprachfamilien der Welt" fasst er das Wissen über die Entstehung der ältesten Schriften zusammen.
Die Welt:
Gab es eine Donauschrift?
Ernst Kausen: Die Antwort auf diese Frage hängt davon ab, was man unter einer Schrift versteht. Nennt man jedes grafische Symbolsystem "Schrift", auch wenn es offensichtlich keinen Bezug zu einer Sprache aufweist, dann gibt es eine "Donauschrift" aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., die üblicherweise der Vinča-Kultur zugeordnet wird. In diesem erweiterten Sinne könnte man auch ältere Symbolsysteme, die schon aus dem Paläolithikum stammen, Schrift nennen. Ich würde eher von einem interessanten Vorläufer der echten Schriften sprechen.
Die Welt: Einige Wissenschaftler sehen das offenbar anders?
Ernst Kausen: Die Hauptvertreter, die die Vinča-Symbole als Schrift deuten, waren bzw. sind Vladimir Popović, Marija Gimbutas und Harald Haarmann. Da die Vinča-Symbole rund 2000 Jahre älter sind als die archaische sumerische Schrift oder die ältesten ägyptischen Hieroglyphen, wurden sie als "älteste Schrift der Welt" apostrophiert – eine Hypothese, die auch eine gewisse populäre Verbreitung fand. Insbesondere wäre ja dann die Schrift eine europäische und keine orientalische Erfindung, gewissermaßen "ex occidente lux". Die große Mehrheit der Forscher, die sich mit der Entstehung der Schrift befassen, lehnt die Deutung der Vinča-Symbole als Schrift aber aus guten Gründen ab.
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Die Anzahl der Vinča-Zeichen – etwa 210, nach Shan M. M. Winn, dem besten Kenner – reicht aber für eine logografische Schrift nicht annähernd aus. Eine Phonetisierung, also eine logosyllabische oder gar rein syllabische Schrift, kann aber für eine Frühform der Schrift ausgeschlossen werden. Die Art der Reihung der Symbole und die vielen Einzelzeichen – wenn es denn Silbenzeichen wären – sind linguistisch kaum plausibel. Von den etwa 210 Vinča-Zeichen kommen rund 100 nur einzeln und niemals in Gruppen ("Wörtern") vor. Häufungen wie auf den bekannten Täfelchen von Tartaria und Gradešnica, die als Paradebeispiel angeführt werden, sind äußerst selten; die meisten Zeichen sind wahrscheinlich traditionelle Töpfermarken. Um Martin Kuckenburg zu zitieren: "Wirkliche Schrift beruht stets auf der Aneinanderreihung und Kombination von Zeichen, die nur in Ausnahmefällen isoliert erscheinen."
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Ob sich Prof. Griffens Deutung durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.
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