Luftkrieg: Bombardierung von Dresden 1945

Ja es war auch nicht von mir Böse gemeint.
Deine schlüsse sind ja auch nicht unlogisch. Ich wollte nur mitteilen wie meine Intentionen waren, denn im grunde muss man es ja den eröffner dieses Threads anlasten (womit ich nicht sage das du das getan hast) das nicht London oder andere Diskutiert werden sonder Dresden.

Ansonsten muss ich sagen ds mich auch wundert das dieser Thread unrplötzlich wieder entdeckt wurde nachdem er so lange verschüttet war.
 
Außerdem steht doch tatsächlich in diesem Monat der 60. Jahrestag an. Hoffentlich gelingt es eines Tages auf unseren Blauen Planeten alle konflikte friedlich zu löden. :)
 
Zitat vom Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Ingolf Roßberg:
Dresden war keine unschuldige Stadt.
60 Jahre nach der verheerenden Bombardierung mit zehntausenden toten hat Oberbürgermeister Ingolf Roßberg davor gewarnt, Dresden als" unschuldige Stadt" zu verklären. " Dresden war im Februar 1945 das größte noch existierende Zentrum der deutschen Rüstungsindustrie. Deshalb müssen wir uns von der Formel der " unschuldiegen Stadt" lösen, sagte der FDP Politiker den Stuttgarter Nachrichten. Am heutigem Sonntag werden in Dresden 90 000 besucher erwartet- es sind 20 Gedenkveranstaltungen geplant.
 
florian17160 schrieb:
Zitat vom Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Ingolf Roßberg:
Dresden war keine unschuldige Stadt.

Lieber Florian, ich habe heute Mittag den Presseclub im Ersten gesehen. Die Jornalisten bestätigten übereinstimmend, dass in Dresden keine Rüstungsfabrciken angegriffen worden sind. Natürlich hat Hitler mit senen Luftangriffen auf englische Städte und Warschau und Rotterdam diesen Wahnsinn ausgelöst.
Man kann nur hoffen, dass die Menschheit irgendwann einer friedlicheren Zukunft entgegengeht. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fand die Formulierung von dem Herrn Oberbürgermeister ja auch recht unglücklich. Deshalb habe ich das ja hier reingesetzt.
 
Nun in Hamburg sind bei einem Bombenangriff viel mehr Menschen umgekommen als in Dresden. Dort wurde nie so ein Tamtam gemacht im Nachhinein.
So ein Ereignis wie Dresden soll für uns ja Mahnung sein und nicht die Folgerung, was im Krieg notwendig war/ist und was nicht. Hier bekommt Krieg immer wieder eine Nahrung dafür, dass Krieg auch menschlich sein könnte.
Übrigens gerade im Osten Deutschlands ist diese elende Diskussion ein Grundstein rechts-radikaler Politik. Schliesslich wurde in der DDR Dresdens Bombardierung als ein Akt anglo-amerikanischer Aggression auf zukünftigen Gebiet sowjetischen Einflusses gewertet. Und mit dieser propagandistischen Beimpfung laufen viele Ostdeutsche noch immer herum.
 
Hurvinek schrieb:
Nun in Hamburg sind bei einem Bombenangriff viel mehr Menschen umgekommen als in Dresden. Schliesslich wurde in der DDR Dresdens Bombardierung als ein Akt anglo-amerikanischer Aggression auf zukünftigen Gebiet sowjetischen Einflusses gewertet. Und mit dieser propagandistischen Beimpfung laufen viele Ostdeutsche noch immer herum.

Da hast du meine uneingeschränkte Zustimmung. Ich hoffe, du traust mir zu, mir eine Meinung zu bilden, die nicht von diesen propagandistischen Einflüssen geprägt ist.
 
Ein paar Überlegungen mit aktuellem Bezug

Vielen Dank für diese lebhafte und mit argumentativer Tiefe geführte Diskussion, die auf die Kernproblematik der Auseinandersetzung mit Verbrechen des zweiten Weltkrieges hinweist und neben der für jede Diskussion notwendigen Sachlickeit auch eine stark emotionale Dimension besitzt.

Gerade eine Thematik wie die Bombardierung Dresdens verlangt von den Diskutanten nicht nur eine Bereitschaft zur absoluten Objektivität , sondern auch eine Tendenz der Annäherung an Kategorien des Irrationalen und Subjektiven, da Verbrechen gegen die Menchlichkeit niemals einer vollständigen Rationalisierung unterworfen werden dürfen.
Dies ist kein Plädoyer für eine unumschränkte Subjektivität bei der Analyse historischer Ereignisse, sondern eine Aufforderung zur intensiven Annäherung an Geschichte, die mehr ist als ein Subjekt der historischen Wissenschaft, sondern eine Art Wegweiser für individuelles oder kollektives Handeln im gesellschaftlichen und politischen Raum ist, der uns nicht nur ein politischer sondern auch moralischer Orientierungspunkt sein kann.

Neben der hier anzutreffenden Fähigkeit zur emotionalen und gleichzeitig wissenschaftlichen Annäherung an historische Entwicklungen, möchte ich vor allem für die sensible Auseinandersetzung mit der Problematik des historischen Vergleichs danken, die ich selbst nicht derart anschaulich zu leisten vermag.

M. E. adelt es die deutsche Gedenkkultur, und insbesondere die Teilnehmer der hier stattfindenden Diskussion, wenn derart ausführlich über die Gefahr und Abwegigkeit des historischen Vergleiches, bzw. über den zulässigen Grad eines Gedenkens an deutsche Opfer diskutiert wird und Argumente ausgetauscht werden.

Natürlich nimmt die Deutsche Bevölkerung in dem Gedenken an den Nationalsozialismus eine besondere Stellung ein und die Auseinandersetzung mit der Bedrohung von rechts wird im Ausland besonders misstrauisch begutachtet. Der Blick auf die Gedenkkultur anderer Nationen entledigt uns nicht unseren besonderen Aufgabe des Zurückblickens und Reflektierens historischer Geschehenisse.

Trotzdem sei an dieser Stelle auf die aktuelle Situation etwa in Großbritannien verwiesen, in dem sich vielerorts nach dem zweiten Weltkrieg eine unbefriedigende und stark undifferenzierte Kultur des Gedenkens entwickelte. Wie ein Artikel des SPIEGEL vor kurzem einleuchtend analysierte, spiegelt der Party-Auftritt von Prinz Harry in einer Nazi-Uniform in vielerlei Hinsicht die vor allem unter britischen Jugendlichen verbreitete Form der Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangeheit wider.

Das in britischen Filmen und Zeitungsartikeln vermittelte Bild von Nazi-Deutschland unterliegt vielfach einer starken Folklorisierung und ist kaum geeignet die historische Realität hineichend darzulegen. Zwar senden die britischen Fernsehsender tagtäglich neue Dokumentationen über den Holocaust und andere Nazi-Verbechen. Dennoch hat ein großer Teil der britischen Jugendlichen noch nie etwas von Ausschwitz gehört und verbindet mit dem Nationalsozialismus keine konkrete Vorstellung. Bei derartigen Bedingungen erscheint es mir wenig verwunderlich, dass viele britische Jugendliche ihr Bild von Nazi-Deutschland auf ihr heutiges Bild von Deutschland transferieren und Aussagen wie "Alle Deutschen sind Nazis" langsam salonfähig werden; vor allem wenn gesellschaftliche Vorbilder wie Harry genau dieses Bild von Deutschland repräsentieren. (Harry trug unter der Uniform eine Bundeswehrjacke(!))

In einer von diametralen Gegensätzen geprägten Gedenkkultur (Wir die Guten, die Nazis die Bösen) kann das Gedenken an eigene Verbrechen oder Verwicklungen in das Nazi-Regime (weite Teile des britischen Adels sympathisierten lange Zeit mit hitler) oder gar deren Aufarbeitung überaus schwer fallen und erhält in das medial geprägte Weltbild der britischen Jugend nur unzureichend Einzug.

Der Blick auf die hier stattfindende und andere Diskussionen zeigt, dass Deutschlands Bevölkerung im Hinblick auf seine Gedenkkultur mehrheitlich überaus fortschrittlich, zur Objektivität bereit und sich der besondern Veratwortung, die ihr zufällt, bewusst ist.

Trotz dieser bewundernswerten Gedenkkultur gibt es eine kleine Minderheit Ewiggestriger, welche die Interpretationshoheit über Ereignisse des zweiten Weltkrieges für sich beanspruchen und belegbare Entwicklungen verneinen.
Die entscheidende Frage ist nun, wie und auf welchem Wege rechtsextremen Politikern und ihrer Anhängerschaft zu begegnen ist und wie eine weitere Expansion des Erfolgs ihrer politischen Propaganda und einer fortschreitenden Erosion demokratischer Kultur begegnet werden kann.

Zu Beginn möchte ich feststelllen, dass weder die isolierte Betrachtung der Bombardierung Dresdens negativ zu bewerten ist, noch die Betonung der Abscheulichkeit des allierten Bombenterrors per se als unwissenschaftlich bzw. moralisch unzulässig betrachtet werden kann.
Diese Charakteristika treffen nur auf die spätere Instrumentalisierung dieser Analysen durch rechtsextreme Kreise zu, welche die Ergebnisse in einen unkorrekten historischen Kontext einbinden und durch ihre Verwendung in rechter Propaganda pervertieren.

Die Gefahr der Manipulation und Instrumentalisierung historischer Erkenntnisse kann nicht aus dieser Welt gebannt werden und besteht für alle Formen historischer Werke, sofern sie verkürzt oder eigenwillig interpretiert werden.
Ein grundlegendes Problem bei der Auseinandersetzung mit rechtsextremen Kreisen und ihrer Auffassung von der Bombardierung Dresdens liegt nicht in den Interpretationsstreitigkeiten gesellschaftlicher Meinungsmacher, die unsere Gedenkkultur vielfach befördert haben, sondern darin, dass mit der Betonung immer gleichlautender Argumentation die politischen Einflussphäre der Rechten nicht zurückzudrängen ist.
In unzähligen Fachaufsätzen und Büchern wurde bereits über die Verbrechen der Nationalsozialisten berichtet und der Bombenhagel auf Dresden in den historisch korrekten Kontext gerückt. Auch die jetzt geforderte "Politische" Auseinandersetzung mit der NPD kann nicht zum Erfolg führen, wenn auf die selben Argumente zurückgegriffen wird, die bereits seit Jahren gesamtgesellschaftlicher Konsens sind.

Die Stärke der NPD liegt darin, dass sie politische Themen besetzt, die von den etablierten demokratischen Parteien keine ausgeprägte Beachtung finden, und dass sie einfache (UN-)Wahrheiten formuliert, welche die unpräzisen und wolkigen Formulierungen vieler Politker konterkarieren und sie für viele Wähler als eine Alternative erscheinen lassen.

Aktuelle Umfragen zeigen auf, dass viele Deutsche die gefährliche Ansicht teilen, dass ein Gedenken an die Untaten des Dritten Reiches nun lange genug im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand und künftig die Opferrolle im Zentrum des Gedenkens stehen solle.

Es wäre die falsche Reaktion nur auf der Gefahr der Aufrechnung von Opfern zu bestehen und die Thematik den Rechtsextremen zu überlassen. Im Gegenteil, auch die Betrachtung des Opferstatus der Deutschen muss intellektuell und gesellschaftlich stärker in den Fokus rücken, um eine Besetzung der Thematik durch Rechtsextreme zu verhindern und der Analyse einen demokratischen Grundtenor zu verleihen.

Gruß,
Christoph
 
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Ein sehr freundlicher User hat mich mal wieder schlecht bewertet und keinen Name hinterlassen. :D

"dumme anmerkung ohne argument"

Schlechte Bewertungen sind bei mir willkommen und vielen Dank vorraus! :yes:


:mad:

So, ich äußere mal meine Meinung:

Der Bürgermeister kann nicht einfach sagen: Die Stadt ist selbst Schuld, damit beleidigt er die Opfer von Dresden.
Man kann etwas genaueres sagen: Dresden wurde bombardiert, weil dort Fabriken standen, aber keine Verallgemeinerung von ganzen Stadt.
 
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Andanchamun schrieb:
Der Bürgermeister kann nicht einfach sagen: Die Stadt ist selbst Schuld, damit beleidigt er die Opfer von Dresden.


Hat er aber gar nicht gesagt. Er hat wohl das von dir im Vorbeitrag zitierte gesagt:



Roßberg schrieb:
Dresden war keine unschuldige Stadt.


Für mich sind das zwei paar Stiefel.....



Ulukai schrieb:
Aktuelle Umfragen zeigen auf, dass viele Deutsche die gefährliche Ansicht teilen, dass ein Gedenken an die Untaten des Dritten Reiches nun lange genug im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stand und künftig die Opferrolle im Zentrum des Gedenkens stehen solle.

Es wäre die falsche Reaktion nur auf der Gefahr der Aufrechnung von Opfern zu bestehen und die Thematik den Rechtsextremen zu überlassen. Im Gegenteil, auch die Betrachtung des Opferstatus der Deutschen muss intellektuell und gesellschaftlich stärker in den Fokus rücken, um eine Besetzung der Thematik durch Rechtsextreme zu verhindern und der Analyse einen demokratischen Grundtenor zu verleihen.

Bezüglich der Umfragen: Darauf in etwa wollte ich in einem meiner Beiträge hinaus. Nur: Muss man ebenso hemmungslos das Opfer machen wie man vielerorts den Täter gemacht hat? Der Tenor, wonach man "lange genug der Schuldige" war und es an der Zeit sei, nun doch endlich auch mal an deutsche Opfer zu denken, hat einen richtig faden Beigeschmack. Und nur weil man nun die besetzten Positionen der NPD zurückhaben will....ich glaube kaum, dass man sich mit der Nachfolgeorganisation der NSDAP wird arrangieren können. Müssen wir alle nun nach "rechts rücken", weil man den Rechten nicht "diese Themen überlassen" darf. Tucholsky hat mal davon gesprochen, dass mit jeder Wahl 5% mehr links wählen, damit die Parteien danach allesamt 10% nach rechts rücken.....(nicht wörtliches "Zitat").
Ergo und kurz gesagt: Nicht "wir" (also diejenigen, die nicht mit den Rechtsextremen sympathisieren) haben uns denen anzupassen, die haben sich gefälligst dem Staat anzupassen, in dem sie leben. Und das ist eben die Bundesrepublik 2005. Darüber bin ich froh. Wenn es denen nicht passt, empfehle ich ihnen eine Gesinnungsänderung oder Auswanderung.
 
Leopold Bloom schrieb:
Hat er aber gar nicht gesagt. Er hat wohl das von dir im Vorbeitrag zitierte gesagt:
Leo, ich habe lediglich einen Zeitungsartikel zitiert. Dieser war In der Bild am Sonntag drin. Tut mir leid, das ich das nicht erwähnt habe.
 
florian17160 schrieb:
Leo, ich habe lediglich einen Zeitungsartikel zitiert. Dieser war In der Bild am Sonntag drin. Tut mir leid, das ich das nicht erwähnt habe.


Kein Problem Florian....liegt wohl ein Mißverständnis vor.....(ich hab nicht das Zitat oder die mir nicht bekannte Quelle kritisiert)
 
heinz schrieb:
Natürlich hat Hitler mit senen Luftangriffen auf englische Städte und Warschau und Rotterdam diesen Wahnsinn ausgelöst.
Man kann nur hoffen, dass die Menschheit irgendwann einer friedlicheren Zukunft entgegengeht. :(
Ich denke, dass ist der entscheidende Punkt. Die Bombardierung mag Sinnlos gewesen sein, aber sie wäre eben nie passiert wenn Hitler-Deutschland keinen Krieg vom Zaun gebrochen hätte. Die Verbrecher des WKII waren die NationalsozialistInnen und ihr Nazideutschland und die Allierten waren die Befreier. Solange man darüber nicht streitet kann man auch über Dresden reden. Entscheiden bleibt, aber das nie in Frage gestellt wird welche Seite die Seite der Befreiung und welche Seite die Seite der Barbarei war. Und wenn irgend etwas in der modernen Geschichte für Barbarei steht, dann ist es wohl der Nationalsozialismus.
 
Hurvinek schrieb:
Übrigens gerade im Osten Deutschlands ist diese elende Diskussion ein Grundstein rechts-radikaler Politik. Schliesslich wurde in der DDR Dresdens Bombardierung als ein Akt anglo-amerikanischer Aggression auf zukünftigen Gebiet sowjetischen Einflusses gewertet. Und mit dieser propagandistischen Beimpfung laufen viele Ostdeutsche noch immer herum.

Lieber Hurvinek,
mit der ostdeutschen Bevölkerung kennst Du Dich sicher besser aus als ich. Zuerst gab es die deutsche Agression.
Ein Luftkrieg ist etwas Schlimmes, ich bin als knapp Vierjähriger mit meiner Oma an der einen Hand und mit meinem Teddy an der anderen Hand noch bei uns in Kassel-Bettenhausen in den Luftschutzbunker gerannt.
Wir hatten Glück, unser Häusschen wurde nicht getroffen. Einige Nachbarhäuer in unserer Siedlung sind getroffen worden. Am Schlimmsten für mich waren die Sirenen, die einen Angriff ankündigten.
Kassel hatte 1945 noch 30 000 Einwohner. Es sind nicht alle gestorben, sondern es wurden auch viele auf die umliegenden Dörfer evakuiert. :(
 
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heinz schrieb:
Lieber Hurvinek,
mit der ostdeutschen Bevölkerung kennst Du Dich sicher besser aus als ich. Zuerst gab es die deutsche Agression.
Ein Luftkrieg ist etwas Schlimmes, ich bin als knapp Vierjähriger mit meiner Oma an der einen Hand und mit meinem Teddy an der anderen Hand noch bei uns in Kassel-Bettenhausen in den Luftschutzbunker gerannt.
Wir hatten Glück, unser Häusschen wurde nicht getroffen. Einige Nachbarhäuer in unserer Siedlung sind getroffen worden. Am Schlimmsten für mich waren die Sirenen, die einen Angriff ankündigten.
Kassel hatte 1945 noch 30 000 Einwohner. Es sind nicht alle gestorben, sondern es wurden auch viele auf die umliegenden Dörfer evakuiert. :(
Lieber Heinz,
was du erlebt hast, kann sich jemand, der so was nicht durchgemacht hat, nicht vorstellen.
Meine Mutter hat erst die Bombardierung Prenzlaus erlebt und dann im Flüchtlingskonvoi von Prenzlau nach Neustrelitz die Tiefflieger. Sie war 11 und bis heute sind für sie Sirenen Erinnerung an diese Zeiten. Zu DDR-Zeiten war es in den Städten üblich, an einem Tag in der Woche zu einer bestimmten vollen Stunde (in Neubrandenburg Mittwoch 13:00 Uhr) die Sirenen laufen zu lassen, damit sie im Ernstfall auch funktionieren. Zudem gingen die Dinger an, wenn die Freiwillige Feuerwehr sich sammelte zum Löscheinsatz. Meine Mutter schaute grundsätzlich aus dem Fenster, wenn die Sirenen gingen, Nicht aus Neugier, nein um zu wissen, was die Sirenen bedeuten sollen, um rechtzeitig die Wohnung zu verlassen. Ich als 66er Jahrgang bin mit Sirenen ganz anders aufgewachsen.
 
Hurvinek schrieb:
Zu DDR-Zeiten war es in den Städten üblich, an einem Tag in der Woche zu einer bestimmten vollen Stunde (in Neubrandenburg Mittwoch 13:00 Uhr) die Sirenen laufen zu lassen, damit sie im Ernstfall auch funktionieren.

Nicht nur im Osten. In meinem Heimatort bei Bonn war dies vor 10 Jahren noch ueblich (vieleicht auch heute noch). Ich glaube mich zuerinnern das sie immer Samstags um 11 Uhr geheult hat.
 
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