Schini
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Das Leben der Madame de Pompadour (1721-1764) gehört zu den farbigsten Stoffen, die ein Biograph wählen kann: glanzvoller Aufstieg aus einfachen Verhältnissen, Objekt stürmischer Leidenschaft des französischen Königs, Diplomatin, einflußreiche Ratgeberin der Mächtigen, kunstsinnige Mäzenatin und gehaßte Verschwenderin. Uwe Schultz hat aus den historischen Fakten die faszinierende Lebensbeschreibung einer der berühmtesten Frauen der Weltgeschichte geformt. Der Aufstieg der Bürgerlichen Jeanne-Antoinette Poisson zur Mätresse Ludwigs XV. und zur adligen Madame de Pompadour ist einzigartig: Der König lernt die ebenso gebildete wie verführerische Schönheit noch als verheiratete Madame d’Étoilles auf einem Maskenball bei Hofe kennen, und aus einer anfänglich stürmischen Leidenschaft entwickelt sich bald eine große Liebe und schließlich eine tiefe Freundschaft. Die facettenreiche Lebensbeschreibung der Favoritin Ludwigs XV. zeigt ihre vielfältigen geistigen Interessen, ihr politisches Engagement für die Monarchie, aber auch ihr mäzenatisches Wirken - wenngleich mit den Mitteln des Königs. Uwe Schultz vermeidet eine hagiographische Darstellung seiner Hauptfigur und macht deutlich, daß das Volk mit gutem Grund in der glanzvollen Mätresse die Willkür der Macht und die Verschwendung des Hofes von Versailles verachtete. Daher ist es kein Wunder, daß die meisten ihrer Schlösser der Revolution zum Opfer fielen - und doch erscheint Madame de Pompadour bis auf den heutigen Tag als Inbegriff eines Lebens, das Macht, Geist und Schönheit miteinander zu versöhnen wußte.
Kontroversielle Rezenionen in der NZZ und auf H-Soz-u-Kult
Uwe Schultz • Madame de Pompadour oder die Liebe an der Macht • C.H. Beck • 2004 • 299 Seiten
Kontroversielle Rezenionen in der NZZ und auf H-Soz-u-Kult
Uwe Schultz • Madame de Pompadour oder die Liebe an der Macht • C.H. Beck • 2004 • 299 Seiten