Mongolensturm

Zur Not akzeptiere ich auch Türkisch :king:

Wo wir schon mal beim Thema sind! Kennt ihr ein Seite mit kirgisischen Vokablen?
Die Kirgisen haben zwar kaum Probleme damit türkisch zu verstehen, aber ich will trotzdem ein paar Leute überraschen.
 
Quintus Fabius schrieb:
Ta mongolor bas jardag u? Bi mongolor dshahan ojlgodsh bajna.
Leider muß ich Dich enttäuschen; meine Mongolischkenntnisse liegen etwa bei Null.

Du hast Askan vor einiger Zeit mal versprochen, etwas über die Kara-Kitai zu schreiben. Es würde mich freuen, wenn Du das gelegentlich nachholen würdest.
 
Ja, ich hätte dann auch ein paar digitale Bilder von den Resten von Burana, ihrer Hauptstadt.
 
Du hast Askan vor einiger Zeit mal versprochen, etwas über die Kara-Kitai zu schreiben. Es würde mich freuen, wenn Du das gelegentlich nachholen würdest.
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Ja, ich hätte dann auch ein paar digitale Bilder von den Resten von Burana, ihrer Hauptstadt.

So, zurück aus dem Urlaub und ans Werk, also die Kara Kithai:

Prinzipiell bedeutet der Name selbst, Kare = Schwarz, Kithan/Kithai = Kitan die Schwarzen Kitan. Die Kitan waren ein Nomadenvolk aus dem Gebiet der Mandschurei/Inneren Mongolei die sich im 8 und 9 Jahrhundert erstmals geschichtlich bemerkbar machten. Nach der Niederlage des Tang Reiches 751 am Talas gegen die Muslime begann der Abstieg dieses Weltreiches, der aber einige Zeit dauerte. Es kam zu zahlreichen Erhebungen unterworfener Völker und zu Militärrevolten und unter den Aufständischen finden wir auch die Uiguren, die Tanguten, die Thai und die Kitai/Kitan Völker. 790 fiel der Westen des Tang Reiches an das von Tibet aus expandierende Tufan Reich mit seinem Mittelpunkt Lhasa. Die Kitan wiederum wurden von den sich im Nordenwesten und bis in die Innere Mongolei ausbreitenden Uiguren in die Mandschurei verdrängt.

Zwischen 907 und 960, zur Zeit der 5 Dynastien gelang dann zwar noch einmal die Reichserneuerung aber das Reiche teilte sich unter der Sung Dynastie dann in zwei Teilreiche auf, die nördlichen Sung und die südlichen Sung. Ab dem Jahr 917 errichteten die Kitan in der Mandschurei ein zunehmend stärker werdendes Reich, das Reich von Liao. Die nördliche Sung Dynastie war gezwungen, an dieses Reich hohe Tribute zu entrichten, um vor Angriffen verschont zu werden. Obwohl die Kitan von ihrer Herkunft her ein Reiter und Nomadenvolk waren, zivilisierten sie sich im Austausch mit den Nord Sung und bildeten einen regulären Staat mit allen Institutionen aus.

Nach dem Zerfall des Tufan Reiches entstand zudem im heutigen Nordwest China das von Tangutischen Stämmen gebildete Reich der Hisa Hsia das ebenfalls halbnomadisch aber auch mit einer eigenen Stadtkultur auf die Nord Sung Druck ausübte. Nördlich des Liao Reiches aber, vom Fluß Amur kommend wanderten die Stämme der Juchen nach Süden und bedrängten die Kitan wiederum vom Norden her. Um das Jahr 1000 erstarkten die Juchen ganz wesentlich und trotz der Verwaltungsreformen von Shen Tsung 1068 bis 1085 eroberten die Juchen in ununterbrochenem Kampf Stück um Stück ganz Nordchina und unterwarfen sowohl die Nord Sung als auch die Kitan vollständig. Die Stämme der Juchen begründeten dann in der Folge selber ein Großreich, das Reich von Chin im Jahre 1125.

Die Südliche Sung Dynastie konnte sich mit großer Mühe gerade so ihre Selbstständigkeit gegen die Chin bewahren, indem sie die unruhigen und zersplitterten Mongolenstämme auf die Chin hetzte und indem sie hohe Tribute entrichtete. Trotz der völligen politischen Ohnmacht Chinas in dieser Zeit war das Die große Blüte der Chinesischen Kultur, Wirtschaft und Technologie.

Beim Einfall der Juchen nun floh ein Teil der noch halbnomdischen Stämme der Kitan nach Westen und siedelte sich dort südlich des Balkasch See und im Gebiet des Flusses Ili an. Diese Kitan begründeten dort ein neues Reich und wurden dann die Schwarzen Kitan, also die Kara Kithai genannt. Ihre Hauptstadt hieß Balasagun, weitere wichtige Städte wurden Kaschgar und Khotan. Das Reich der Kara Kithai entstand so um 1130 herum und dehnte sich dann ebenfalls aus, bis an die Grenze der Äußeren Mongolei und in das Altai hinein, wegen seiner Lage kontrollierten die Kara Kithai den Handel nach Westen auf der Seidenstraße was ihnen Reichtum und Feinde einbrachte. Sie hatten viel mit den Hsia Hsia, den Kirgisen und den zersplitterten Mongolen zu kämpfen. Im Westen geriet ihr Reich unter den Einfluß des Choswarem Reiches von Samarkand und Buchara aus gingen gewisse Gebiete an den Shah verloren. Dafür unterwarfen die Kara Kithai das Volk der Uiguren vollständig unter ihre Herrschaft und zerstörten seine Kultur.

Und dann kam Chinggis Khan. Als er sich daran machte, die extrem kriegerischen Stämme der Mongolen zu vereinen, führte er auch Krieg gegen den Stamm der Naimanen der von Tayang Khan beherscht wurde. Ein alter Feind von Chinggis, Dschamukha hatte die Naimanen und die Mongolen unter Chinggis Herrschaft in den Krieg gegeneinander getrieben. Die Naimanen wurden in einem kurzen, sehr heftigen Angriff vernichtend geschlagen, allein Dschamukha und dem Sohn von Tayang, Guchuluk Khan gelang es mit wenigen Kriegern zu fliehen. Guchuluk Khan selbst floh nun mit den Resten der Naimanischen Truppen in das Reich der Kara Kithai und wurde dort freundlich aufgenommen. Zu dieser Zeit realisierten die Kara Kithai erstmals, dass in der Steppe eine neue gewaltige Macht im Entstehen begriffen war. Das spielte sich alles wahrscheinlich im Jahr 1204 nach ab.

In der Folge des Vereinigung der Stämme der Mongolen unter seiner Herrschaft rebellierten nun einige Jahre später die Uiguren gegen ihre Herren die Kara Kithai und schlossen sich Chinggis an. In Kara Kithai kam es darauf hin zu Spannungen zwischen verschiedenen Machtfraktionen zu denen auch die Flüchtigen Naimanen unter Guchuluk gehörten. Guchuluk Khan hatte in der Zwischenzeit die Enkelin des Herrschers der Kara Kithai, Gur Khan geheiratet vergalt aber dann dieses Bündnis mit Verrat. Im Jahre 1211 stürzte er seinen Wohltäter vom Thron und ergriff im Reich der Kara Kithai die Macht. Er war nicht nur ein Ursupator sondern auch ein Tyrann und vor allem verfolgte er die in seinem Herrschaftsgebiet lebenden Muslime. Die Muslime und die Kitan selbst riefen darauf hin Chinggis zur Hilfe herbei und so kam es zum Krieg zwischen den Kara Kithai und den Mongolen. Chinggis hatte ja schon den Vater von Guchuluk besiegt und getötet und daher war dieser als echter Mongole ohnehin auf Krieg und Rache aus. Chinggis rief Dschebe Noyon und die mongolischen Armeen, die gerade zur Eroberung von Korea ansetzten aus Korea ab und warf ungefähr
100 000 mongolische Krieger nach Westen. Er stellte auch einige seiner besten Generäle für den Feldzug ab, beteiligte sich aber wahrscheinlich nicht selbst daran.

Die offizielle Begründung für den Feldzug war die Unterdrückung der Muslime und der Verstoß gegen die in der Yasa festgelegte Religionsfreiheit, in Wahrheit ging es um die Kontrolle über den Handel nach Westen und die Seidenstraße und um Guchuluk und die letzten Naimanen endlich auszuschalten. Chinggis befahl für diesen Feldzug persönlich und nachdrücklich, dass jede Plünderung und Vergewaltigung zu unterlassen sei und auch kein Vieh requiriert werden dürfe, die inzwischen schon extrem gefürchteten Mongolen hielten sich daran und gewannen daher schnell das Vertrauen der Kitan unter Guchuluks Herrschaft, in der Folge öffneten viele Städte ihre Tore kampflos und die Mongolen gewannen vor allem auch deshalb so schnell, weil die Kitan schlicht und einfach desertierten und zu ihnen überliefen. Es kam zu keinerlei Zerstörungen und auch zu keinerlei Massenschlachtungen die sonst für mongolische Kriegszüge so typisch waren. Guchuluk mußte daher in der Folge bald fliehen und versuchte auf den Höhen des Pamir seinen mongolischen Verfolgern zu entkommen. Im Tal von Sary-Kol wurde er von den Mongolen eingeholt und im Kampf getötet. Sein Kopf wurde konserviert und an den Onon gesandt zusammen mit den 1000 besten Pferden der Kara Kithai, die diese ihrem neuen Herrn zum Geschenk machten.

Zum raschen Erfolg der Mongolen gehörten sicher auch die vielen Ost Kitan im Gefolge der Mongolen. Auch der berühmte Berater von Chinggis, Yelui war ein Kitan. Die Kitan unter der Knechtschaft der Chin im Osten hofften auf die Mongolen, um Rache an ihren verhassten Unterdrückern zu nehmen und flohen daher schon früh aus dem Gebiet der Chin in die Mongolei und unterstellten sich der Herrschaft der Mongolen. Chinggis erkannte wohl das Potential dieser Konstellation als er als Söldner einige Jahre früher für die Chin gegen andere Mongolenstämme gekämpft hatte und ermunterte die Kitan in ihren Bestrebungen. Im Jahre 1211/1212 kam es dann zu Auseinandersetzungen zwischen den Kitan und den Chin, die Kitan Fürsten versuchten, manipuliert von den Mongolen, die Liao Dynastie wieder zu errichten.

In den Kampf zwischen den Truppen der Chin und den aufständischen Kitan griff dann Chinggis ein und nicht zuletzt dadurch konnte er die Heere der Chin so schnell vernichten. Die Armeen der Chin gerieten in diesem Frühjahr zwischen das mongolische Heer und die Aufständischen Kitan die ihnen den Nachschub kappten und wurden dann zwischen den beiden aufgerieben. Trotzdem waren das sehr schwere Kämpfe, bei denen die Mongolen sich zum Teil sehr schwer taten, bei Shangli mußte sogar Chinggis selbst sei langem wieder einmal in den Kampf eingreifen und wurde dabei durch einen Pfeil verwundet.
In der Folge der Siege der Mongolen erklärten sich die Ost Kitan zu einem eigenen Staat Liao und gleichzeitig zu Vasallen von Chinggis. In der Folge waren die West Kitan, also die Kara Kithai dann eher den Mongolen als ihren Naimanischen Zwingherrn zugeneigt und so viel auch das Kara Kithai Reich kurz darauf an Chinggis.

http://de.wikipedia.org/wiki/Naimanen
Im gegensatz zu dem hier genannten ist es nicht so klar, ob die Naimanen nun ein türkisch-mongolisches Mischvolk oder Teil des mongolischen Volkes waren, die heutigen Kasachen gehen aber vermutlich auch auf die Naimanen zurück.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kitan

http://de.wikipedia.org/wiki/Kara_Kitai
 
(die Unterwerfung der Naimanen war mit der wichtigste Erfolg von Chinggis, da die Naiman das neben den Mongolen mächtigste Steppenvolk waren und zudem mit den Mongolen eng verwandt waren. Auch befanden sich die noch abtrünnigen Mongolen dann in der Folge unter Naimanischer Herrschaft und erst mit diesem Sieg began der Mongolensturm und die Krieger des Großkhan verließen die Steppe. In der Folge führte dieser Kampf dann auch direkt zum Krieg und zur Unterwerfung der Kara Kithai, da Guchuluk, der Sohn von Tayang und die Naimanen die sich nicht unterwarfen bei den Kara Kithai dann Zuflucht fanden und dann in den nächsten Jahren die Herrschaft über das Kara Kithai Reich an sich rissen um den Krieg gegen die Mongolen fortzuführen.)

Also abgeschrieben aus einer Originalquelle:
Zur Geschichte der Unterwerfung der Naimanen auszugsweise aus der Geheimen Geschichte:

Nachdem er so die Tausendschaften fertig eingeteilt hatte, die Offiziere bestellt und die Tag- und Nachtwachen in Abteilungen eingeteilt hatte, und für Arhai Hasar Mannschaften ausgesucht hatte trat er von der Wand Keltegai bei Orno ú an der Halha den Kriegszug gegen die Naimanen an. Im Jahr der Ratte (1204) am sechzehnten Tag des ersten Sommermonates am Vollmondtag weihte er eine Fahne und zog dann ins Feld. .....

Wie sie sich mit unseren Spähern gegenseitig jagten wurde von unseren Spähern ein Mann mit einem mageren Schimmel und einem schlechten Sattel von den Naimanen gefangen. Die Späher der Naimanen nahmen das Pferd mit und sprachen miteinander: Die Pferde der Mongolen sind mager. ....

Dodai cerbi machte dem Chinggis Khan den Vorschlag: Wir sind an Zahl gering. Und dazu sind wir erschöpft angekommen. Bei dieser Lage wollen wir, wo wir jetzt sind uns niederlassen, dass unsere Pferde in der Steppe weiden können bis sie sich satt gefressen haben. Und wir wollen durch Puppen und durch Feuer den Feind täuschen und in Furcht halten, indem wir für jeden Mann fünf Feuer anzünden. Die Naimanen sind sehr zahlreich. Aber es heißt auch, dass ihr König sehr vorsichtig ist und nie aus der Jurte herauskommt. Wenn wir sie also durch unsere Feuer und Puppen in Ungewissheit halten, so haben unsere Pferde genug Zeit sich sattzufressen bis die Naimanen kommen.

Diesen Vorschlag billigte Chinggis Khan und ließ den Befehl sogleich an die Truppen weitergeben. So lagerten die Mongolen in der Sarai Steppe und bei jeder Puppe ließen sie 5 Feuer brennen. Als zur Nacht die Späher der Naimanen vom Gipfel des Berges Hangharhan die vielen Feuer sahen sagten sie: Hat man (Dschamukha) uns nicht gesagt, dass die Mongolen gar nicht viele seien? Und nachdem sie vorher dem Tayang Khan den Schimmel mit dem schlechten Sattel gesandt haben, sandten sie ihm jetzt die Botschaft: Die Truppen der Mongolen lagern über die Sarai Steppe hinweg. Sie haben sehr viele Feuer. Ob sie täglich mehr werden?

Als ihn diese Nachricht erreichte, befand sich Tayang Khan am Ufer des Hacir bei Hanghai. Nach Empfang der Nachricht sandte er seinem Sohn Guchuluk folgende Nachricht: Es wird mir gesagt, die Pferde der Mongolen seien mager, aber sie haben viele Lagerfeuer, sie wollen uns also mit einem von beiden täuschen. Vielleicht wollen sie uns auch mit beidem täuschen?
Wenn wir erst einmal mit ihnen zusammengeraten, wird es da nicht schwer sein, wieder auseinander zu kommen? Wenn man ganz dicht an sie herankommt, werden sie nicht einmal die Augen bewegen. Sie sind so hart, dass sie in die Wange gestochen wenn schwarzes Blut aus ihnen herauskommt nicht weichen werden. ....

Auf diese Botschaft sagte Guchuluk Khan: Schon wieder dieses Weib Tayang! Er hat den Mut verloren, dass er solche Worte spricht. Wo soll den die Menge der Mongolen herkommen? Viele Mongolen befinden sich mit Dschamukha hier bei uns, hat uns diese Worte nicht das Weib Tayang sagen lassen, Tayang der noch nie weit hinausgegangen ist? So äußerte er sich über seinen Vater in der kränkendsten Weise vor den Boten......

Horisu beci, ein höherer Führer der unter Tayang kommandierte sprach (zu Tayang): Dein Vater Inanca belge hat einem Gegner nie den Rücken eines Mannes gezeigt, noch den Hinterschenkel seines Pferdes, vor allem aber hat er sich dem Gegner gezeigt! Hätten wir gewusst das du so feige bist hätten wir uns da nicht besser deine Mutter Gurbesu geholt. Es ist aus, du Schwächling Tayang hast versagt!

Darauf hin sprach Tayang Khan voller Zorn: Das Leben das Sterben muß und der Leib der vergehen muß und leiden ist bei allen Menschen der gleiche. Wir wollen also kämpfen, da ihr so sprecht, so ist für die Mongolen wohl die Stunde gekommen. Und er brach vom Wasser Hacir auf den Mongolen entgegen. ...

Als die Naimanen nach Cakirma ut kamen, erblickten die Späher der Mongolen sie und brachten die Meldung: Die Naimanen kommen. Darauf hin sprach Chinggis: Mehr als viel ist ebenso schädlich wie weniger als wenig. Die Mongolen verjagten darauf hin die Späher der Naimanen und dann ordnete er sein Heer und stellte es wie dichtes Gras in Marschordnung auf. Er befahl geschlossen und dicht anzugreifen und übernahm persönlich die Spitze. Hasar befehligte den Haupttrupp in der Mitte und der Fürst Otcigin wachte über die Ersatzpferde.

Die Naimanen nahmen vor dem Felsen Nahu Aufstellung entlang des Randes eines langsam aufsteigenden Berges. ....Dschamukha befand sich dort bei den Naimanen mit den anderen Mongolen die ihm folgten und so wandte sich Tayang Khan an Dschamukha mit der Frage: Wer sind jene? Was sind das für Leute die da angehetzt kommen? Dschamukha antwortete: Mein Schwurbruder Temüjin hat vier Hunde die er mit Menschenfleisch aufgezogen hat und an Ketten festgelegt hat. Das sind jene, die dort angehetzt kommen. .....Du hast gefragt wer jene vier Hunde sind, diese beiden sind Dschebe und Hubilai, die diese beiden sind Jelme und Subudai. Tayang Khan sagte: Da wollen wir uns lieber etwas weiter weg von diesen üblen Menschen aufstellen. Damit ging er zurück und nahm Stellung rittlings auf dem Berg. .....

Wieder fragte Tayang Khan: Wer ist es, der dort hinten daherkommt, der an der Spitze daher kommt, wie ein gefräßiger Raubvogel? Dschamukha antwortete: Der dort kommt ist mein Schwurbruder Temüjin, sein ganzer Körper hat keine Fuge, ihr habt damals gesagt, wenn ihr die Mongolen sehen würdet, würde auch nicht das Fußfell eines Lammes von ihnen übrig bleiben. Aber jetzt seht euch das hier an. Daraufhin sprach Tayang: Das ist furchtbar. Wir wollen höher auf dem Berg Stellung nehmen uns sie stiegen den Berg hinauf und nahmen neue Stellung.....

Dschamukha trennte sich von den Naimanen und schickte Chinggis einen Bericht, in dem er sagte: Schwurbruder, die Naimanen sind auf den Berg hinauf gestiegen und sie haben keine Stimmung zum Frontmachen mehr. Ich selbst habe mich von den Naimanen getrennt. In jener Nacht versuchten die Naimanen die noch am Leben waren zu entkommen und stürzten von den Felsen und drängten sich einer über den anderen und wie gestürzte Bäume starben sie dicht an dicht durch uns.

Guchuluk Khan der sich abgesondert hatte, war mit nur wenigen Leuten von den anderen abgezogen. Als er eingeholt wurde verschanzte er sich am Tamir. Er konnte sich aber nicht halten in seiner Schanze und es gelang ihm auszubrechen und er entkam erneut durch Flucht. Da ging er zu den Kara Kithai. So besiegte Chinggis Khan an den Vorbergen des Altai und im Altai das ganze Volk der Naimanen und die überlebten nahm er unter die Mongolen auf. Tayangs Mutter Gurbesu ließ er holen und sagte zu ihr: Du hast gesagt der Geruch der Mongolen sei schlecht, nicht wahr? Die Stämme der Jadaran, der Hatagin, der Salji ut, Dorben, Taici ut und Unggarit welche sich zusammen mit den Naimanen dort befunden hatten unterwarfen sich ihm auch dort. In denselbem Jahr der Ratte kämpfte Chinggis dann mit dne Merkit und drängte sie zurück und raubte dem Tohto a beki sein ganzes Volk und die Sarai Steppe. Tohto a und seine Söhne Hudu und Cila un entkamen mit einigen wenigen Leuten und flohen. ....
 
Ottokar schrieb:
Auch der zahlenmäßig viel stärkere Deutsch- Herren Orden (Ordo domus Sanctae Mariae Theutonicorum) verlor im Laufe seiner Geschichte mehr als eine Schlacht. Ich erinnere an die Schlacht auf dem Eise des Peipussees 1242, was der Ostexpansion der deutschen Orden ein Ende setzte. Von diesem Schlag hatte sich der Dt. Orden nie mehr erholen können. Er beschränkte sich fortan auf die Sicherung und Befriedung seiner eroberten Gebiete.
Naja, viel stärkere. Zu seinen besten zeiten hatte der Deutsche Orden mal gerade so an die 2000 mitglieder. Die truppen mit denen er gegen die Pruzzen zog bestand wohl eher aus Reichs rittern die mit ihren gefolgsleuten gegen die heiden zogen für nen sündenerlass. Und sonst hatte man halt soldaten angeheuert.
 
Quintus Fabius schrieb:
Zur Geschichte der Geheimen Geschichte:

Da der Begriff Geheime Geschichte vielen nichts sagt: Der Gelehrte Raschid ad Din, der bis 1318 in Persien im Dienste von Mongolen stand, fertigte eine Universalgeschichte an, in der er auch besonders über die Mongolen berichtete. Er erwähnte in seinem Werk auch eine Geheime mongolische Chronik, die er leider nicht einsehen durfte, da sie nur Mongolen zugänglich sei, konnte sich aber mit einem Mongolen unterhalten, der diese gelesen hatte. Daher wissen wir, dass es wohl eine interne und von Mongolen angefertigte eigene Chronik dieser Zeit gab.

Ich wollte folgendes zufuegen:

Die Forscher meinen, es gab 2 Chroniken. Eine davon hiess <Altan Depter> oder auf Deutsch <Goldenes Heft>.

<Geheime Geschichte der Mongolen> wurde in der Zeit von Ogedei Khan geschrieben. Zumindest deutet der Inhalt der Chronik darauf. Hier das passende Zitat aus der GGM:

...

§282 [We] finished writing at the moment when the Great Assembly was assembled and [when], in the year of the rat [1240], in the moon of the dam, the palaces were pitched between Dolo'an Boldag of Kode'e Aral of the Kerulen and SilginCeg.

Aber nach Guyuks Tod ueberging der Thron zu den Nachfahren von Tolui: Mongke wurde Grosskhan. Man geht davon aus, <Altan Depter> wurde in dieser Zeit geschrieben und als Toluis Sohn und Mongkes Bruder hatte Hulegu eine Kopie davon in Iran. Mit anderen Worten wollten Mongke Khan & Co ihre eigene Version ueber ihren Grossvater Dschingis Khan schreiben.

Rashid ad-Dins geheime Chronik ist damit das verlorene Buch <Altan Depter>. Ausserdem kannte sich Gazan Khan, dessen Minister Rashid ad-Din war, sehr gut mit der Geschichte seines Volkes und seiner Vorfahren. Rashid ad-Din erwaehnte es auch in seinem beruehmten Werk <Jami' at-tawarikh>. Noch dazu war ein gewisser Bolod-Aga als Beamter in Iran, der zuvor in Peking(damals Dadu) ein hoher Beamter war. Laut Rashid ad-Din kannte er auch viel ueber mongolische Geschichte. So mit Hilfe von <Altan Depter>, Gazan Khan und Bolod-Aga entstand der mongolische Teil von <Jami' at-tawarikh>.

Obwohl das Original von <Altan Depter> verlorenging, meinen die Forscher, dass die chinesische Uebersetzung existiert, zwar unter dem Titel <Shen-wu Ch'ing-chen Lu>(Feldzuege von Dschingis Khan). Diese soll ziemlich ausfuehrlicher sein als GGM.

Eine Teiluebersetzung ist hier: http://www.idiocentrism.com/turan.shengwu.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat von Quintus Fabius:"Obwohl das mongolische Heer drastisch zahlenmäßig unterlegen war, nur 20 000 mongolische Soldaten! galten diese doch als so unbesiegbar, daß man sogar eher mit einer Niederlage der über 100 000 Mamelucken rechnete."

Hallo Quintus Fabius,

ich weiß diese Diskussion ist schon lange nicht fortgeführt worden und ich schreibe hier auch fast nie, aber dies hier interessiert mich. Wie kommst du darauf, dass die Mameluken zahlenmäßig überlegen waren? Deiner Angabe über die zahlenmäßige Stärke der mongolischen Armee stimme ich zu, da ich in allen Büchern dasselbe gelesen habe. Aber nie habe ich gelesen, dass die Mongolen 100 000 Mann zählten. In jeder Quelle las ich, dass die Mongolen eine gleichstarke Armee stellten, steht so übrigens auch auf Wikipedia, auch wenn das nicht immer eine vertrauenswürdige Quelle ist.

mfg.
 
Und wieder werden die "neue Forschung" und der "Klimawandel" bemüht, was gegenwärtig groß in Mode ist.

Die rasche Expansion der Mongolen ist auf Führungsqualitäten, radikale Disziplin und die konsequente Zusammenfassung turk-mongolischer Stämme zurückzuführen. Dazu muss man keine "Klimakatastrophe" oder "Dürren" bemühen.
 
Warum wird bei dem Mongolenherrscher schon in der Überschrift betont, er sei Analphabet gewesen? Das waren die meisten Herrscher jener Zeit, z.B. Barbarossa vermutlich auch.
Tja, die "primitiven" Mongolen.....
 
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