Bei 20 aufgelisteten Distanzen haben wir:
- 7 mal X Leugen
- 10 mal VIIII Leugen
- 1 mal XI Leugen
- 1 mal VI Leugen
- 1 mal V Leugen
85% der Distanzen betragen also 9 bzw. 10 Leugen (20.0 km/22.2 km). (Weiter oben fordertest Du nur 50%...)
Ich forderte nicht "nur 50 %" sondern "zumindest [...] 50
+ %".
Ich habe überhaupt keine Lust, deine Angabe jetzt zu überprüfen. Deshalb will ich dir gerne gönnen, dass du zehn Mal neun Leugen hast (du wirst mir aber gönnen müssen, dass ich das zwar nicht für Zufall*, aber auch nicht für Absicht halte). Nun solltest du dir aber die naturräumliche Lage dieser Orte mal genauer anschauen. Das Mosel-Rheingebiet/Rheinische Schiefergebirge ist durch zwei Hauptverkehrsadern - nämlich Mosel und Rhein geprägt. Die Straße der Dt. Romantik (nicht zu verwechseln mit dem touristischen Label Straße der Romanik, die nach dem Mauerfall Ost und West touristisch miteinander verbinden sollte).
Über den zerklüfteten Tälern von Rhein und Mosel liegen Eifel und Hunsrück (getrennt durch die Mosel) und Westerwald und Taunus (getrennt durch die Lahn).
Westlich schließen sich die Ardennen an, südlich davon das sicher siedelfreundliche lothringische Plateau, das ~südlich~ durch die Vogesen begrenzt wird.
Abseits vom Weinanbau in den Schräg- und Steillagen von Rhein und Mosel, findet heute auf den Hochflächen vorwiegend Obstanbau und Viehwirtschaft statt (wobei die Viehwirtschaft ja mittlerweile immer mehr dem Trend zur Aufstallung folgt). Ich gehe davon aus, dass das vor 2000 Jahren so viel anders in der Region war. Schiefer ist kein guter Boden für Getreide. In der Vulkaneifel haben die Römer - und das setzte sich bis ins Mittelalter fort, Basalt abgebaut. auch im 19. und 20 Jhdt. fand teilweise noch Basaltabbau statt, ob es zwischen dem FMA und dem 19. Jhdt. eine Kontinuität im Basaltabbau in der Region gab, ist mir unbekannt. Eifelbasalt wurde für Mühlräder verwendet, da der Stein wenig Abrieb hat und man daher nicht ständig Steinmehl im Brei oder Brot hatte.
Wir haben hier also eine naturräumlich - vom Lothringer Plateau abgesehen - nicht ganz einfache Landschaft zum Aufsiedeln. Die Siedelplätze werden durch günstige Lagen oder Rohstoffvorkommen (Basalt, Ton, Metalle, im weiteren Sinne auch Löss) vorgegeben. In den engen Tälern von Rhein und Mosel liegen sie dort, wo die Flüsse ein wenig besiedlungsfähiges Land unterhalb der Schräg- und Steilhänge entweder nicht wegerodiert oder durch Sedimentation zurückgelassen haben. Longwich (Longus vicus) heißt nicht umsonst so, wie es heißt.
Was du dir jetzt also bei den Orten anschauen müsstest ist:
- wie ist ihre naturräumliche Lage?
- gibt es Rohstoffvorkommen und steht die Siedlung in einer archäologisch fassbaren Beziehung zu diesen?
- existierten die Siedlungen zeitgleich? Lässt sich der Anfang der Siedlungen bestimmen? Wann wurden sie aufgelassen/fielen wüst?
*Warum ich das nicht für Zufall halte? Weil bereits in der Bandkeramik auf den Lösböden des Rheinlands (Ville-Gebiet) die Dörfer, um existieren zu können, Abstand voneinander benötigten, um die Ressourcen optimal nutzen zu können. Das gilt natürlich auch für alle nachfolgenden Kulturen. Auf
Löss wirst du immer einer dichtere Besiedlung finden, als anderswo.