Poincaré besucht Russland im Juli 1914

Ich habe jetzt mal die Finger genommen und nachgezählt:Jagow wusste davon, Zimmermann ebenfalls, Lichnowski wurde informiert, Ballin ins Vertrauen gezogen, Bethmann-Hollweg sicher auch, von SM weiß ich es sicher.Sind es schon sechs. :DEntscheidungsträger allerdings nur 4, aber - gab es viel mehr?:fs:

Richtig,
Bethmann Hollweg, Jagow, Zimmermann, Stumm. [Als Übersetzer diente Schiemann. Riezler und Lichnowksy waren mündlich nur grob informiert, Ballin gröber als grob.]

Weder KaWeZwo, noch Tirpitz, Moltke & Co. wurden in Kenntis gesetzt.
 
Richtig,
Bethmann Hollweg, Jagow, Zimmermann, Stumm. [Als Übersetzer diente Schiemann. Riezler und Lichnowksy waren mündlich nur grob informiert, Ballin gröber als grob.]

Weder KaWeZwo, noch Tirpitz, Moltke & Co. wurden in Kenntis gesetzt.

"SMs" Wissen glaube ich aus seinen Randbemerkungen ableiten zu können.

Ballin hat einen längeren privaten Brief in der Angelegenheit von Jagow bekommen, indem er ihn "grob" informiert, und darauf hinweist, dass eine Verständigung mit England dann wohl nicht mehr möglich sein würde. Was Angesichts der Verständigung über etliche Fragen in der letzten Zeit sehr bedauerlich wäre. Er bestätigt weiter die 2. Wolffsche Meldung mit den Details des vorgesehen Abkommens. (also so sehr "grob" ist das nicht gewesen)
Wohlgemerkt: Jagow bittet Ballin nicht darum, bei Grey Infos über das Abkommen einzuholen, die braucht er nicht, die hat er.
Er bittet ihn bei Grey abzuklopfen inwiefern man noch gegensteuern könnte. Um auf dem Weg der Verständigung mit England weiter zukommen.

Nachdem das Abkommen in den Medien publiziert war, ist es äußerst mutig bei Tirpitz, Moltke und Co. "Unwissenheit" zu unterstellen. Müsste dies bewiesen werden, nicht ihr "Wissen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Kennst du eine Quelle die die Entente Papiere online hat?
M.W. gibt es die nicht.
Der damalige französische Botschafter in Moskau, Maurice Paléologue (ein Kriegshetzer übrigens), hat aber nach dem Krieg darüber geschrieben in seinem Buch «La Russe des Tsars pendant La Grande Guerre» (1922), Vol 1, S.94
Weiter findest Du auch manches über die Gespräche bei Fay, S.B., The Origins of the World War, Vol. 2, S.281.

Fay erwähnt auch kurz, was in Schwarzweißrot und Schwarzrotgold von Herbert Kranz auf Seite 29 ausgebreitet erzählt wird:
Großfürstin Anastasia, Tochter des Zaren Onkels, saß am Abendessen neben Paléologue, Ihr Vater war durch den Zar zum Oberbefehlshaber ernannt worden.
Beim Abendessen hatte sie den Botschafter links von sich sitzen. Sie war ganz hingerissen. «Der Krieg kommt», sagte sie, aufs höchste erregt. «Von Österreich wird nichts übrigbleiben. Sie nehmen sich das Elsaß und Lothringen wieder. Unsere Truppen treffen sich in Berlin! Deutschland wird vernichtet--»
Sie unterbrach sich. «Ich muß mich beherrschen», flüsterte sie. «Der Zar sieht auf mich».
 
Der damalige französische Botschafter in Moskau, Maurice Paléologue (ein Kriegshetzer übrigens),

Kriegshetzer übernimmt undifferenziert die Kampfsprache der zeitgenössischen deutschen Presse und der deutschen Verdrängungsliteratur bzgl. dieses Poincaristen (ein Schulfreund, Pal. war ehemaliger Politischer Direktor Quai d' Orsay). Pal. war Anhänger der klaren Blockseparation und der auf wechselseitigen Abschreckung basierenden Ordnung. Seine Desinformationen aus Petersburg im Juli 1914 bzw. deren Hintergründe sind in wichtigen Teilen umstritten.


Weiter findest Du auch manches über die Gespräche bei Fay, S.B., The Origins of the World War, Vol. 2, S.281.
Das ist aus 1928 und völlig veraltet. Wenn Du eine monumentale, quellengesättigte Gesamtschau über alle Akteure lesen möchtest, wäre Albertini, The Origins of the War of 1914 zu empfehlen, etwa 15 Jahre jünger (und ebenfalls in Teilen überholt, aber immer noch in wissenschaftlichen Werken reichlich zitiert). Zahlreiche sortierte Quellen werden auch in jüngster Literatur nach diesem Standardwerk zitiert.

... in Schwarzweißrot und Schwarzrotgold von Herbert Kranz auf Seite 29 ausgebreitet erzählt wird:Großfürstin Anastasia, Tochter des Zaren Onkels, saß am Abendessen neben Paléologue, Ihr Vater war durch den Zar zum Oberbefehlshaber ernannt worden.
Ich kenne das Buch zwar nicht , aber ausweislich wiki schreib Kranz Romane und Jugendliteratur. In den Kontext gestellt, soll die Szene die germanophobe und expansionistische Fraktion in Petersburg widerspiegeln. Vertreter solcher Auffassungen gab es natürlich reichlich, insofern ist das Bild nicht falsch und nur tendenziös. Das unvollständige Bild ist dadurch zu ergänzen, dass es ebenso eine germanophile Fraktion gab.
Herbert Kranz ? Wikipedia
 
Nachdem das Abkommen in den Medien publiziert war, ist es äußerst mutig bei Tirpitz, Moltke und Co. "Unwissenheit" zu unterstellen. Müsste dies bewiesen werden, nicht ihr "Wissen".

Das wäre sehr zu hinterfragen, weil das ein komplexes Problem zum Hintergrund aufwirft:

1. Welches Abkommen?
2. in welchen Medien?
3. wann?
4. würde es Dir bzgl. Glaubwürdigkeit reichen, dass die Standard-Publikation nicht einmal von Lichnowsky in London ernst genommen und verstanden wurde, obwohl er explizit darauf gestupst wurde? ;)
5. was ist in Ansehung zahlreicher Spekulationen dazu "Unwissenheit"?
 
Das wäre sehr zu hinterfragen, weil das ein komplexes Problem zum Hintergrund aufwirft:

1. Welches Abkommen?
2. in welchen Medien?
3. wann?
4. würde es Dir bzgl. Glaubwürdigkeit reichen, dass die Standard-Publikation nicht einmal von Lichnowsky in London ernst genommen und verstanden wurde, obwohl er explizit darauf gestupst wurde? ;)
5. was ist in Ansehung zahlreicher Spekulationen dazu "Unwissenheit"?


1. Du willst darauf abheben, dass bis Kriegsausbruch gar kein Abkommen geschlossen wurde? Es war jedoch definitiv "unterschriftsreif" verhandelt.
2. Berliner Tagblatt durch Theodor Wolff,
vermutlich einer der Bedeutendsten seiner Zunft.
3. Das Datum des 1. Berichts habe ich jetzt nicht präsent, müsste nachschlagen. Er war auf jeden Fall Anlass, dass Grey Mitte Juni 1914 vor das Unterhaus zitiert wurde. (er stritt alles ab)
Der 2., mit konkreten zutreffenden Infos über das ausgehandelte Abkommen, erschien im Tagblatt am 15. Juli 1914
4. Jagow schrieb sinngemäß zu Lichnowskis Telegramm "er hat ihn natürlich wieder eingewickelt, wir müssen ihm Details unserer Petersburger Erkenntnisse zukommen lassen".
5. Moltke/Tirpitz und Konsorten waren mit Sicherheit nicht blöd. Es ist von dem her auszuschließen, dass sie diese Berichte nicht zur Kenntnis genommen hätten. Hätten ja ihr Gehalt nicht verdient gehabt.....

Nochmals:
Diese Vorgänge haben mit dem Kriegsausbruch lediglich insofern zu tun, als sie eine rechtzeitige, nachhaltige gemeinsame Vermittlung England/Deutschland in Wien/St. Petersburg verhindert haben.
 
Kriegshetzer übernimmt undifferenziert die Kampfsprache der zeitgenössischen deutschen Presse und der deutschen Verdrängungsliteratur bzgl. dieses Poincaristen (ein Schulfreund, Pal. war ehemaliger Politischer Direktor Quai d' Orsay). Pal. war Anhänger der klaren Blockseparation und der auf wechselseitigen Abschreckung basierenden Ordnung. Seine Desinformationen aus Petersburg im Juli 1914 bzw. deren Hintergründe sind in wichtigen Teilen umstritten.
Es ist hier nicht die Stelle um darüber zu diskutieren, denn das gehört im Bezirk WK I.
Dennoch eine Bemerkung:
Ich habe in anderen Foren bereits in mehreren Teilen die Ursache von WK I versucht zu analysieren. F und GB sind schon fertig, Rußland bin ich erst halbwegs. Ich werde einen Ansatz aus meinem zweiten Teil über Frankreich zitieren.
Auch wenn Poincaré es in seinen Memoiren verneint, eine Anzahl seiner nächsten Mitarbeiter hat nach dem Kriege erklärt, daß sie Poincaré völlig verantwortlich achten für das Entstehen von WK I. Das sind: Stephe Pichon (franz. Außenminister 1906-1911); Paul Deschanel (franz. Abgeordnete); Paul und Jules Cambon (franz. Botschafter in London c.q. Berlin); und Adolph Messiny (franz. Kriegsminister in 1914).
Dabei bemerke ich noch, daß Poincaré selbst Lothringer war. Seine engsten Vertrauten waren aber Delcassé, der Jahrelang als Außenminister - schon vor Poincaré die Bühne betrat - nach Krieg strebte, sowie dessen Vertrauter Paléologue.

F und R schließen einen Vertrag, und in diesem Vertrag steht in Artikel 2 + 3, daß sie sofort Deutschland angreifen würden, wenn einer der Mitglieder der Triple Allianz (D, Ö-U oder I) mobilisieren würde.

Später wird deutlich in Telegrammen und vis à vis gesagt, daß man einen «casus belli» in dem Balkan provozieren könnte.
Weil Paléologue daran auch beteiligt war, darf man m.E. doch reden über Kriegshetzer.
 
Es ist hier nicht die Stelle um darüber zu diskutieren, denn das gehört im Bezirk WK I.
Das Thema betrifft die Juli-Krise 1914 und die Rolle von Poincaré und - speziell genannt - Paléologue.


Ich habe in anderen Foren bereits in mehreren Teilen die Ursache von WK I versucht zu analysieren. F und GB sind schon fertig, Rußland bin ich erst halbwegs. Ich werde einen Ansatz aus meinem zweiten Teil über Frankreich zitieren.

Der Ansatz übernimmt nach den genannten Personen lediglich die nach dem Weltkrieg auf unzureichender Quellenbasis erfolgten Schuldzuweisungen. Speziell zu der hier vertretenen Position und den Personen ist anzumerken, dass diese in der Tradition der innozentistischen Abrechnung mit "Kriegstreibereien" die zeitgenössische Polemik der SFIO (insofern dehne ich meine Bemerkung bzgl. der deutschen Nachkriegsliteratur auch auf einen Teil der französischen Auseinandersetzungen aus) aufnimmt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Section_française_de_l’Internationale_ouvrière

Das macht die Ansichten weder vollständig noch richtig. Die Meinungsäußerungen sind vor dem Hintergrund der massiven innenpolitischen Auseinandersetzungen in Frankreich, speziell bzgl. des Loi de Trois Ans, zu würdigen.

"Moralisierende Erörterungen bzw. individualisierende Anklagen etwa gegen den "Revanchismus" Poincaré oder Paléologues "Kriegstreibereien" gehen an den Zugzwängen, unter denen die französische Diplomatie stand bzw. zu stehen glaubte, vorbei."
Krumeich, Aufrüstung und Innenpolitik in Frankreich vor dem Ersten Weltkrieg.
[insoweit auch in scharfer Abgrenzung zu Albertinis Fehlinterpretationen betr. Paléologue]
 
Nochmals:
Diese Vorgänge haben mit dem Kriegsausbruch lediglich insofern zu tun, als sie eine rechtzeitige, nachhaltige gemeinsame Vermittlung England/Deutschland in Wien/St. Petersburg verhindert haben.

Edit:
Unter dem 16. Juni 1914 schreibt Bethmann Hollweg sinngemäß an Lichnowski er soll Grey seinen Dank aussprechen, dass er die "Gerüchte" vor dem Unterhaus so klar dementiert hätte.

Nur so könne Deutschland und England auch zukünftig gemeinsam die friedenserhaltende Vermittlerrolle spielen, die sich bei den Problemen des Vorjahres so bewährt hätte. Eine Rolle die beide problemlos trotz der jeweiligen vertraglichen Bindungen in Entente und Dreibund wahrnehmen könnten.

Lichnowski schreibt am 20. Juni 1914 zurück, wie Grey sich über die Nachricht Bethmanns befriedigt gezeigt hätte.
 
Als verhängnisvoll sehe ich eher den Vertrauensverlust durch das Ableugnen des unmittelbar bevorstehenden Abschlusses dieses Abkommens. Ein Krisenmanagement zusammen mit einem Partner der einen unmittelbar zuvor angelogen hat....
Grey galt zuvor lt. Ad. v. Müller in Berlin als persönlicher Freund Lichnowskis.

(...)

Nicht Kriegsgrund!
Aber mit entscheidend, dass man nicht konkreter auf die diversen britischen Versuche reagiert hat. (Warum denn keine Botschafterkonferenz?) ÖU massiver auf die Zehen getreten ist.
Nochmals:
Diese Vorgänge haben mit dem Kriegsausbruch lediglich insofern zu tun, als sie eine rechtzeitige, nachhaltige gemeinsame Vermittlung England/Deutschland in Wien/St. Petersburg verhindert haben.
Edit:
Unter dem 16. Juni 1914 schreibt Bethmann Hollweg sinngemäß an Lichnowski er soll Grey seinen Dank aussprechen, dass er die "Gerüchte" vor dem Unterhaus so klar dementiert hätte.

Nur so könne Deutschland und England auch zukünftig gemeinsam die friedenserhaltende Vermittlerrolle spielen, die sich bei den Problemen des Vorjahres so bewährt hätte. Eine Rolle die beide problemlos trotz der jeweiligen vertraglichen Bindungen in Entente und Dreibund wahrnehmen könnten.

Lichnowski schreibt am 20. Juni 1914 zurück, wie Grey sich über die Nachricht Bethmanns befriedigt gezeigt hätte.
Du schreibst, Greys Lüge über die britisch-russischen Marineverhandlungen habe in den deutsch-britischen Beziehungen die Vertrauensgrundlage erschüttert und hierdurch ein deutsch-britisches Krisenmanagement in der Julikrise 1914 erschwert. Zwei Aspekte lässt Du ausser Acht:

1. In Berlin kannte man die Spielregeln der Diplomatie. Dem Reich gelang es, die brit.-russ. Marinegespräche zu torpedieren. Es konnte nicht erwarten, dass die britische Regierung diese Niederlage auch noch (öffentlich) einräumte und hierdurch Russland düpierte. Greys Abstreiten diente der Gesichtswahrung. Von einem Bruch im Vertrauensverhältnis zwischen Berlin und London kann insoweit nicht die Rede sein (noch nicht mal als Hintergrundrauschen).

2. In der Julikrise 1914 spielte das Reich den Briten ein Theaterstück vor: drei Wochen inszenierte es Friedensstimmung mit Kaiser auf Kreuzfahrt, Moltke in Kur und Reichskanzler auf dem Landsitz (mit heimlichen abendlichen Fahrten nach Berlin); unter Ausflüchten verhinderte es unmittelbar nach dem Attentat jegliche Vermittlungsbemühungen (passte nicht zur Berliner Strategie des lokalen Krieges); Berlin gab vor, mässigend auf Wien einzuwirken (tatsächlich Blankoscheck und Aufforderung sofort loszulegen); das Reich gab vor, die Forderungen ÖU gegenüber Serbien nicht zu kennen (man hatte ÖU aufgefordert, unannehmbare zu stellen, und kannte zuvor Wiens Ultimatum); Berlin könne Wien nicht in den Arm fallen (man stützte ihn); etc. Dieses Theaterstück hatte durchaus seinen anfänglichen Erfolg: Grey begann Druck auf die Entente in Richtung einer Verhandlungslösung auszuüben (mit Unterstützung Lichnowskys). Es zeigten sich auch Bruchlinien in der französischen Regierung und zwischen Frankreich und Russland. Aber als Greys Bemühungen in die entscheidende Phase kam, lehnte Berlin die Botschafterkonferenz ab, weil man ÖU nicht zumuten könne, sich einem "Schiedsgericht" zu unterwerfen, obgleich Serbien bereits die überzogenen Forderungen ÖU (mit einer Ausnahme) angenommen hatte.
 
Du schreibst, Greys Lüge über die britisch-russischen Marineverhandlungen habe in den deutsch-britischen Beziehungen die Vertrauensgrundlage erschüttert und hierdurch ein deutsch-britisches Krisenmanagement in der Julikrise 1914 erschwert. Zwei Aspekte lässt Du ausser Acht:

1. In Berlin kannte man die Spielregeln der Diplomatie. Dem Reich gelang es, die brit.-russ. Marinegespräche zu torpedieren. Es konnte nicht erwarten, dass die britische Regierung diese Niederlage auch noch (öffentlich) einräumte und hierdurch Russland düpierte. Greys Abstreiten diente der Gesichtswahrung. Von einem Bruch im Vertrauensverhältnis zwischen Berlin und London kann insoweit nicht die Rede sein (noch nicht mal als Hintergrundrauschen).

2. In der Julikrise 1914 spielte das Reich den Briten ein Theaterstück vor: drei Wochen inszenierte es Friedensstimmung mit Kaiser auf Kreuzfahrt, Moltke in Kur und Reichskanzler auf dem Landsitz (mit heimlichen abendlichen Fahrten nach Berlin); unter Ausflüchten verhinderte es unmittelbar nach dem Attentat jegliche Vermittlungsbemühungen (passte nicht zur Berliner Strategie des lokalen Krieges); Berlin gab vor, mässigend auf Wien einzuwirken (tatsächlich Blankoscheck und Aufforderung sofort loszulegen); das Reich gab vor, die Forderungen ÖU gegenüber Serbien nicht zu kennen (man hatte ÖU aufgefordert, unannehmbare zu stellen, und kannte zuvor Wiens Ultimatum); Berlin könne Wien nicht in den Arm fallen (man stützte ihn); etc. Dieses Theaterstück hatte durchaus seinen anfänglichen Erfolg: Grey begann Druck auf die Entente in Richtung einer Verhandlungslösung auszuüben (mit Unterstützung Lichnowskys). Es zeigten sich auch Bruchlinien in der französischen Regierung und zwischen Frankreich und Russland. Aber als Greys Bemühungen in die entscheidende Phase kam, lehnte Berlin die Botschafterkonferenz ab, weil man ÖU nicht zumuten könne, sich einem "Schiedsgericht" zu unterwerfen, obgleich Serbien bereits die überzogenen Forderungen ÖU (mit einer Ausnahme) angenommen hatte.


Zu 2. Zustimmung
(Wobei mir allerdings nicht klar ist, wann ich da etwas "außer Acht" gelassen hätte)

Zu 1. Da stellt sich natürlich sofort die Frage, inwiefern das Abkommen tatsächlich gescheitert wäre, woran machst Du das fest?
Sicher ist, dass Bethmann Hollweg schon als er den genannten Brief an Lichnowski schrieb, zuverlässige Infos aus Petersburg hatte. Woher wiederum Wolff seine Infos hatte, wäre die nächste Frage. Das Tagblatt war ja alles andere als "Regierungsnah", hat ja auch längst vor den Folgen der kaiserlichdeutschen Außenpolitik gewarnt.

Edit: Das wurde oben nicht so deutlich.
Noch nie habe ich die Meinung gelesen, das Abkommen wäre "gescheitert", dazu hätte ich doch gerne weitere Infos.
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Du willst darauf abheben, dass bis Kriegsausbruch gar kein Abkommen geschlossen wurde? Es war jedoch definitiv "unterschriftsreif" verhandelt.
Das soll britischerseits der letzte Stand sein?

2. Berliner Tagblatt durch Theodor Wolff,
vermutlich einer der Bedeutendsten seiner Zunft.
Bitte die schwache Reaktion der übrigen Presse beachten.

5. Moltke/Tirpitz und Konsorten waren mit Sicherheit nicht blöd. Es ist von dem her auszuschließen, dass sie diese Berichte nicht zur Kenntnis genommen hätten. Hätten ja ihr Gehalt nicht verdient gehabt.....
Das hast Du mißverstanden.

Es ging um die Verarbeitung/Wahrnehmung der Pressemeldungen. Dazu kam von Dir die These:
Nachdem das Abkommen in den Medien publiziert war, ist es äußerst mutig bei Tirpitz, Moltke und Co. "Unwissenheit" zu unterstellen. Müsste dies bewiesen werden, nicht ihr "Wissen".
Deswegen habe ich darauf hingewiesen, dass diese Meldung in der Presse bereits früher - vor der lancierten Publikation - kam. Dieses verursachte wenig Aufregung. Als Beispiel habe ich Dir den Vorgang: STANDARD/Lichnowsky/expliziter Hinweis des AA genannt, den Lichnowsky nicht verstand und daher verworfen hat. Nochmals: bereits vor dem 20.5. gab es gleichlautende Pressemeldungen über ein bevorstehendes Marineabkommen, und der Verantwortliche in London hat dieses ad acta gelegt! Die Meldung nach dem 20.5. stand daher im Kontext solcher Presseveröffentlichungen, wie auch reichlich weitere Gerüchte herumschwirrten.

Ergo: die militärische Führung Land/See nahm das als irrelevant an bzw. nicht zur Kenntnis (soweit ich das sehe, wurde neutral bei Moltke das Drohpotential einer brit.-russ. "Pommernlandung" nachgefragt, was als unwichtig abgetan wurde. Dieses steht auch ganz im Kontext des Memos vom Dez1912 und die dort berücksichtigten britischen Landungen im Rahmen des Schlieffen-Planes).

Falls Du anderslautende Quellen dazu hast, wäre ein Hinweis sehr interessant. Ansonsten gehe ich davon aus, dass Schröders Analyse des Informationsradius vollständig ist.
 
Falls Du anderslautende Quellen dazu hast, wäre ein Hinweis sehr interessant. Ansonsten gehe ich davon aus, dass Schröders Analyse des Informationsradius vollständig ist.
Ich gehe mal davon aus, dass Repo keine besseren Quellen hat als Schröder.:)
Ich habe jetzt mal die Finger genommen und nachgezählt:

Jagow wusste davon, Zimmermann ebenfalls, Lichnowski wurde informiert, Ballin ins Vertrauen gezogen, Bethmann-Hollweg sicher auch, von SM weiß ich es sicher.
Sind es schon sechs.
Entscheidungsträger allerdings nur 4, aber - gab es viel mehr?

Die Wolffschen Veröffentlichungen waren sehr konkret und zutreffend, demnach die Öffentlichkeit auch. Haben wir einen 5. Entscheidungsträger

"SMs" Wissen glaube ich aus seinen Randbemerkungen ableiten zu können.

Ballin hat einen längeren privaten Brief in der Angelegenheit von Jagow bekommen, indem er ihn "grob" informiert, und darauf hinweist, dass eine Verständigung mit England dann wohl nicht mehr möglich sein würde. Was Angesichts der Verständigung über etliche Fragen in der letzten Zeit sehr bedauerlich wäre. Er bestätigt weiter die 2. Wolffsche Meldung mit den Details des vorgesehen Abkommens. (also so sehr "grob" ist das nicht gewesen)
Wohlgemerkt: Jagow bittet Ballin nicht darum, bei Grey Infos über das Abkommen einzuholen, die braucht er nicht, die hat er.
Er bittet ihn bei Grey abzuklopfen inwiefern man noch gegensteuern könnte. Um auf dem Weg der Verständigung mit England weiter zukommen.

Nachdem das Abkommen in den Medien publiziert war, ist es äußerst mutig bei Tirpitz, Moltke und Co. "Unwissenheit" zu unterstellen. Müsste dies bewiesen werden, nicht ihr "Wissen".
Es ist schon kühn aus Randbemerkungen von Wilhelm II. „sicheres Wissen“ ableiten zu wollen (vor allem wenn dieser selbst nur von „Anzeichen“ schrieb). Tatsächlich war es so, dass Prof. Schiemann (ein eingeweihter Historiker) mehrfach Bethmann Hollweg dazu bewegen wollte, dass die geheimen Papiere dem Kaiser vorgelegt werden, was dieser aber rundweg ablehnte. Bethmann dementierte dies später nicht wirklich (eher ausweichend).

Wolffs Artikel vom 22.05.14 enthielt nicht mehr als ein Gerücht, an das eine Warnung gekoppelt wurde: Beim Besuch des englischen Königs in Paris sei den Engländern von den Franzosen vorgeschlagen worden, so ein angeblicher französischer Informant, eine Kooperation der englischen und russischen Flotte herbeizuführen, was in Frankreich als Etappe auf dem Weg zur Allianz betrachtet würde. Mit diesem Projekt würde Frankreich versuchen, die Besserung der deutsch-britischen Beziehungen zu stören und zu behindern.
Am 18.06.1914 warnte Wolff dann noch einmal England davor, sich durch Konventionen, die zu nichts verpflichten, in ein verpflichtendes Bündnis hineinziehen zu lassen.
Und am 16.07.14, als im internationalen Pressewald die Diskussion über die Marinekonvention bereits gelaufen war, noch einmal ein langer Leitartikel, der so gut wie nichts neues enthielt, mit dem die Debatte mittels eines angeblichen Briefes seines französischen Freundes verlängert werden sollte.

Lichnowskys Information sah so aus, dass ihm Bethmann Hollweg Ende Juni 14 darüber informierte, dass an den Veröffentlichungen über die Marinekonvention etwas Wahres und Authentisches sein müsse. Mehr Infos bekam er nicht! Dafür den Auftrag bei Grey einen "sehr ernsten Vorstoß" zu unternehmen, den dieser auch unternahm.

Ballin wurde auf die Veröffentlichungen in der Presse aufmerksam gemacht, an denen nach geheimen Berichten etwas Wahres dran wäre. Ballin wurde gebeten, bei Haldane und Grey als Privatperson die bekannten Argumente gegen diese Konvention abzuspulen.

Und was die Militärs angeht: die wurden am 28.07.14 von Bethmann Hollweg über „soeben“ zugegangene Nachrichten (des)informiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dank an Gandolf für die Erläuterungen. Zwei kleine Ergänzungen:
Tatsächlich war es so, dass Prof. Schiemann (ein eingeweihter Historiker)
Schiemann war mE der Übersetzer.


Lichnowskys Information sah so aus, dass ihm Bethmann Hollweg Ende Juni 14 darüber informierte, dass an den Veröffentlichungen über die Marinekonvention etwas Wahres und Authentisches sein müsse. Mehr Infos bekam er nicht! Dafür den Auftrag bei Grey einen "sehr ernsten Vorstoß" zu unternehmen, den dieser auch unternahm.
Das war der zweite Stupser, nun mit der Brechstange.
Der erste bestraf den "Standard" mit seiner Veröffentlichung, was Lichnowsky nicht kapierte und wohl als Ente abtat - so viel zur Rezeption der Pressemeldungen.

Der zweite Anlauf bei Wolff war vom AA gewünscht, da sich da erhoffte Ergebnis nicht einstellte.
 
Dank an Gandolf für die Erläuterungen. Zwei kleine Ergänzungen:

Schiemann war mE der Übersetzer.
Wir meinen denselben.=) Der Osteuropahistoriker Theodor Schiemann wurde seit 1909 als Übersetzer für russischsprachige Dokumente herangezogen. Selbst ihm wurde aber offenbar nur das gezeigt, was er unbedingt haben musste.
Das war der zweite Stupser, nun mit der Brechstange.
Der zweite Stupser war ein Arbeitsauftrag. Diesesmal sollte Lichnowsky Grey unmissverständlich die aussenpolitischen Sorgen des Reichskanzlers verdeutlichen. Lichnowskys "heavy shells" trafen ihr Ziel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz richtig. Bethmann Hollweg instruierte Lichnowsky mit ganz vertraulichem Erlass vom 16.06.14 bei Grey vorzusprechen und grundsätzliche Fragen der deutschen Außenpolitik und des europäischen Friedens zu erörtern. Er sollte Grey den besonderen Dank des Kanzlers für seine offenen und geraden Erklärungen im Parlament bestellen. Im Anschluß daran ließ er eine im Konjuktiv formulierte Warnung folgen ("Hätte sich dieses Gerücht bewahrheitet, so wäre dadurch ..."). Lichnowsky wurde angeraten, diplomatisch vorsichtig vorzugehen. Lichnowsky, der über Berlins Kenntnisse nicht unterrichtet war, verstand die Warnung als akademische Eventualität. - Interessanterweise hat Jagow am gleichen Tag dem britischen Botschafter Goschen die gleiche akademische Warnung mit dem gleichen Erfolg vorgetragen: auch Goschen verstand diese als hypothetische Warnung und nicht als echte Warnung.

Am 24.06.14 übermittelte Lichnowsky Grey des Kanzlers Dank und sprach wie ihm angeraten wurde, diplomatisch vorsichtig die akademische Warnung aus. Grey verstand diese dennoch und versuchte in seiner Antwort die deutschen Besorgnisse zu zersteuen. Russland habe friedliche Absichten und wünsche den Dreiverband als Gegengewicht zum festgefügten Dreibund zu festigen. England sei aber keine (bindende [Grey will diese Einschränkung gesagt haben, Lichnowsky aber nicht gehört haben]) Abkommen eingegangen und würde auch künftig in Krisenfällen Hand in Hand mit Deutschland gehen. Lichnowsky, der weder von den geheimen Berichten wusste noch dem Erlass Berlins Erregung in dieser Frage entnehmen konnte, gab sich mit dieser Antwort auf eine hypothetische Warnung zufrieden.

Hier zeigte sich Berlins Dilemma: Einerseits war es über die Verhandlungen durch Geheimnisverrat gut und zuverlässig informiert. Wie aber solte es andererseits Einfluss auf London nehmen, ohne seine Quelle preizugeben?
Es mussten deshalb indirekte Wege begangen werden. Die aber drohten von den Beteiligten nicht verstanden zu werden. Das galt freilich auch für Grey. Grey verstand die Erregung in der Presse und Berlins versteckte Warnungen so, dass Gefahr bestünde, dass Bethmann Hollweg innenpolitisch von rechts in Bedrängnis geraten und das Flottenwettrüsten aufs Neue beginnen könnte. Dass sich hinter diesem Ganzen aktuelle gravierende außenpolitische Sorgen des Kanzers verbargen, wurde Grey erst bei Lichnowskys zweiter Vorsprache klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön, dass Ihr die von mir seit #109 genannten Dokumente auszugsweise abgetippt habt.
An den "Deutsche Dokumente zum Kriegsausbruch" scheint doch kein Weg vorbei zuführen.
Wer mir die Fax-Nr., per PN zukommen lässt, kann sie im Originaltext bekommen, zum Abtippen bin ich zu faul.

Den Hinweis, dass die brit/rus Flottengespräche beendet worden sein sollen, habe ich selbst bei Hildebrand gefunden. (Man wollte mir ja leider nicht helfen...)
Wobei er auf der selben Seite von Bethmann Hollwegs tiefer Bestürzung res. Schock darüber schreibt.
Und dass sein Vertrauen zum britischen Partner geschwunden wäre.

Etwas anderes habe ich hier eigentlich nie behauptet, und nun stützt dies ausgerechnet Gandolfs "Standard Referenz":D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schön, dass Ihr die von mir seit #109 genannten Dokumente auszugsweise abgetippt habt.
An den "Deutsche Dokumente zum Kriegsausbruch" scheint doch kein Weg vorbei zuführen.
Wer mir die Fax-Nr., per PN zukommen lässt, kann sie im Originaltext bekommen, zum Abtippen bin ich zu faul.
Dabei hast Du in Deinem Beitrag # 109 von der Quelle mehr abgetippt als ich in meinen Beitrag # 116.:p Mir ging es in meinem Beitrag mehr darum, Lichnowskys erste Vorsprache bei Grey in einem Gesamtzusammenhang darzustellen. Dafür bin ich mir meistens nicht zu schade, obwohl das so zeitintensiv ist.
Den Hinweis, dass die brit/rus Flottengespräche beendet worden sein sollen, habe ich selbst bei Hildebrand gefunden. (Man wollte mir ja leider nicht helfen...)
Eigentlich hätte doch eher ich an dieser Stelle Grund zu meckern: Mit # 111 hast Du mich aufgefordert, für das "Scheitern" der Verhandlungen eine Quelle anzugeben, obgleich ich von "Scheitern" gar nicht schrieb ("torpedieren" # 110) und ich mich bei meiner Einlassung auf eine Info Deinerseits verlassen habe ("definitiv unterschriftsreif verhandelt" Repo # 105), die bei Nachprüfung gar nicht stimmt.
Wobei er auf der selben Seite von Bethmann Hollwegs tiefer Bestürzung res. Schock darüber schreibt.
Und dass sein Vertrauen zum britischen Partner geschwunden wäre.

Etwas anderes habe ich hier eigentlich nie behauptet, und nun stützt dies ausgerechnet Gandolfs "Standard Referenz":D
Na, da siehst Du mal, dass sich das Lesen neuer Bücher doch lohnen kann.:rofl:

Jetzt müsstest Du nur noch die Fähigkeit entwickeln, verschiedene Problemkreise von einander zu trennen, dann wäre es perfekt.

Mir ging es eigentlich mehr um Deine Theorie Grey habe gelogen und deshalb habe man ihm in Berlin nicht mehr vertraut, was in der Julikrise 14 "eine rechtzeitige, nachhaltige gemeinsame Vermittlung England/Deutschland in Wien/St. Petersburg verhindert" hätte (Repo # 106). - Das ist schon etwas anderes als das Schwinden der politischen Hoffnung auf eine Detente mit GB und des Vertrauens in Grey auf eine Besserung in den deutsch-britischen Beziehungen. Letzterem würde ich nicht widersprechen. Diesen Effekt gab es tatsächlich.

In Zusammenhang mit der Theorie vom verhinderten Krisenmanagement ist der Dir hoffentlich vollständig vorliegende Erlass vom 16.06.1914 doch sehr erhellend. In diesem schrieb Bethmann Hollweg, dass ein solches Abkommen die deutsch-britische Friedensmission aufs Äusserste gefährden würde, nicht aber dass eine solche Mission künftig ausgeschlossen wäre.

In der Julikrise 14 ging Bethmann Hollweg doch gerade davon aus, dass GB und F den Krieg zurzeit nicht wollen (soviel Vertrauen in Grey war schon noch!) und deshalb mäßigend auf Russland einwirken werden, so dass ÖU seinen Erfolg gegenüber Serbien haben und seine Stellung als Großmacht behaupten kann. Damit diese Strategie zum gewünschten Ziel führen konnte, durfte Bethmann Hollweg nicht gleich auf die ersten britischen Vermittlungsangebote eingehen. Die Sache musste vielmehr dem Höhepunkt entgegen getrieben werden, damit GB/F möglichst stark auf Russland mäßigend einwirken und deren Bindungen untereinander möglichst stark beschädigt werden. Das von Dir beklagte nicht rechtzeitige Krisenmanagement hat also seine Ursache in Bethmann Hollwegs Kalkül, nicht in einem Vertrauensverlust Grey gegenüber. In gewisser Hinsicht vertraute Bethmann Hollweg ja gerade darauf, dass Grey im Interesse der Friedenssicherung schon plangemäß funktionieren würde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist schon etwas anderes als das Schwinden der politischen Hoffnung auf eine Detente mit GB und des Vertrauens in Grey auf eine Besserung in den deutsch-britischen Beziehungen. Letzterem würde ich nicht widersprechen. Diesen Effekt gab es tatsächlich.

Genau da wird es spannend.

Die Frage ist nämlich weniger, ob es einen Effekt der deutschen Enttäuschung/Frustration gegeben hat (was auch von Schröder bejaht wird), sondern worauf dieser zurückzuführen war. Bezgl. der Verunsicherung von Grey kann man von einem Teilerfolg ausgehen. Allerdings ist die Frage, wieweit vorherig weiterreichende deutsche Erwartungen (und deren Bezug zur Realität) nur einen Prozeß der Desillusionierung bewirkt haben.

Die unterschiedlichen inhaltlichen Darstellungen - speziell die "Reichweite" betreffend, die Grey Lichnowsky und Ballin gegeben hat, werden übrigens bei Schröder sachlich durch die unterschiedlichen Funktionen der Personen bzw. den inoffiziellen Status von Ballin erklärt.

Schließlich so aus der Hand, müßte ich nochmal nachlesen: ein britischer Entwurf soll in der letzten Dekade Juli 1914 in etwas mysteriöser Weise nach Petersburg abgegangen sein. Lt. Schröder ist der durch Boten versandte Entwurf eines Vertrages nicht auffindbar. Die russische Reaktion - positiv oder negativ - darauf ist unbekannt.

P.S. wenn ich abtippe, zitiere ich üblicherweise.
 
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