Quellen zu Truppenstärken?

Malan

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Zum Thema "Kriegerzahlen" gibt es ja seit 2009 (Tauend/Stangl, Im Inneren Germaniens) eine aufschlussreiche Untersuchung. Was mich jedoch interessieren würde, wäre folgendes: Gibt es Quellenhinweise, die darauf schließen lassen, dass germanische Stammesführer einen Überblick über die Truppenstärken (von "-zahlen" möchte ich jetzt nicht sprechen) des eigenen Stammes sowie von Bündnispflichtigen oder Feinden hatten? Dies ist sicherlich anzunehmen, aber ist es quellenmäßig belegbar? Ist z.B. dokumentiert, dass sich ein Häuptling darüber beschwert hat, dass ein Gau/Bündnispartner zu wenig Truppen geschickt hat o.ä.? Danke!
 
Auch Heiko Steuer hat ma aufgrund nachgewiesener Sieldungsdichte Hochrechnungen versucht.
Quellen sind schwierig. Unsere früheste germanische Textquelle (nicht zu verwechseln mit Schriftquelle), ist die Wulfila-Bibel. Aus karolingischer Zeit sind mir Briefe bekannt, in denen ausdrücklich aufgezählt wird, wie viel Mann, Waffen und Nahrungsmittel der adressierte Fürst für den Feldzug aufzubringen hat. Aber Klagen über eine ausbleibende Gefolgschaft sind mir für eine so frühe Zeit nicht bekannt.
Im 11. Jahrhundert soll sich Alfons VI. beschwert haben, dass sein Gefolgsmann Rodrigo Díaz (bekannter als El Cid Campeador) ihn im Stich gelassen habe, als er gegen die Almoraviden zog, dieser wiederum verteidigte sich, man habe ihm den falsche Treffpunkt genannt und er habe auf den König gewartet, der auf anderer Route an ihm vobrei gezogen sei. Aber das hat nichts mehr mit Völkerwanderung und Germanen zu tun (außer dass die Völkerwanderungszeit das Namenmaterial (Alfonso, Rodrigo) hinterlassen hat.
 
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