Räuber und Gauner ganz privat. Räuberbanden und die Justiz im 18. und frühen 19. Jahr

ursi

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Räuberbanden haben zu allen Zeiten Angst und Schrecken verbreitet. In Romanen und Erzählungen erscheinen Robin Hood und Kollegen dagegen oft als Rebellen gegen eine ungerechte Obrigkeit. Ihr Kampf weckte damit wenigstens Verständnis. Romantisierende Betrachtungen sind auch in die wissenschaftliche Literatur eingeflossen. In der Realität, wie sie historische Quellen berichten, war für so etwas kein Platz. Räuberbanden waren Interessengemeinschaften, die sich nur in der Ablehnung der legalen Gesellschaft einig waren. Die Räuber, auch die erfolgreichsten ihrer Zunft, waren im Grunde "arme Schweine", die sich nicht reich gestohlen haben. Der Tod am Galgen oder im Gefängnis war ihnen ziemlich gewiss. Martin Lange spürt den Räubern selbst nach. Er bringt Licht in ihr Privatleben und verrät ihre bevorzugten Tricks und Taktiken. Was hielten die Räuber und Gauner von sich selbst und ihren Opfern? Wie sah es aus mit Solidarität und Partnerbindungen in der Subkultur der Kochemer, und was haben sie schließlich hinterlassen, die Räuber und Gauner? Die Untersuchung fragt schließlich nach dem Einfluss der Aufklärung auf die Kriminalgerichtsbarkeit. Die Justizreformen im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts markieren den Beginn des modernen Rechts- aber auch Polizeistaates. Waren sie tatsächlich der Grund dafür, dass zwischen 1811 und 1815 immer weniger Banden ihr Unwesen trieben?

Martin Lange • Räuber und Gauner ganz privat. Räuberbanden und die Justiz im 18. und frühen 19. Jahrhundert • Tectum • 2007 • 170 Seiten

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