Ich habe einmal gelesen, dass viele Matrosen der Royal Navy gar nicht schwimmen konnten.
Gab es andere Rettungsmittel, mit der Funktion wie heutige Schwimmwesten sie haben ?
Negativ. Eine moderne Rettungsschwimmweste muss ohnmachtssicher sein, also den Kopf auch über Wasser halten, wenn der Träger bewusstlos ist. Das gab es damals nicht.
Damals warf man einzelnen Überbordgegangenen hinterher, was zur Hand war - häufig die an Deck herumstehenden Hühnerkäfige.
In White Jacket ("Weißjacke" oder "Die Welt auf einem Kriegsschiff") beschreibt Hermann Melville (Gedächtnisreferat!), dass die US- Fregatte
Neversink (bummelig Anfang des 19. Jahrhunderts) zu diesem Behufe kleine Fässer nutzte. Der Schiffsküfer hat seinen Job, die Dinger ordnungsgemäß zu warten, allerdings nicht ordnungsgemäß erledigt. Dies wurde ihm von der Besatzung vorgehalten - allerdings folgenlos. Er hat seine gerechte Strafe schließlich erhalten, als er dann selbst über Bord ging, ein aufmerksamer Kamerad ihm das Rettungsfässchen zuwarf und dieses noch vor dem Küfer selbst auf Tiefe ging.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fjacke_oder_Die_Welt_auf_einem_Kriegsschiff
Im Katastrophenfall nahm man ebenfalls, was zur Hand war. Häufig und insbesondere die Reserverahen und -spieren, die an Oberdeck verstaut waren und die Grätings, die die Oberdecksluken abschlossen.
Eine ordentlich gepackte Hängematte soll auch zumindest eine Zeitlang schwimmen - das wurde zumindest vor 20 Jahren und vermutlich noch heute auf dem weißen Schiff, das wir alle so schrecklich gern haben, gelehrt. Ich möchte es allerdings nicht ausprobieren müssen und würde mich nicht wundern, wenn "soll" hier eher als Imperativ gemeint ist.
feif: Das war auch einer der Gründe, warum die Hängematten jeden Morgen gezurrt und dann an Oberdeck in den Hängemattsnetzen gestaut wurden (das allerdings ist inzwischen vorbei.)