Herr Hanau führt (im Forum von Herrn Friebe) aus, dass nach seinen Vermutungen das neu entdeckte Lager von Hedemünden ebendieses Sommerlager von Varus im Jahr 9 gewesen sei. Kann das aufgefundene Lager dieser Theorie standhalten?
Nach den Aussagen des zuständigen Archäologen Klaus Grote ist dieses Lager zeitlich zwischen 9 v. Chr. bis 16 n. Chr. einzuordnen. Das Lager selbst ist im Vergleich zu Anreppen eher dürftig ausgestattet gewesen. Der Spitzgraben ist weniger breit und tief, die Umwehrung scheint ebenfalls nicht mit der baulichen Konstruktion von Anreppen mithalten zu können und was noch viel bedeutender ist, die Gebäude waren offenbar nur in leichter Bauweise erstellt (Holz), also keine Steinbauten (trotz des Sandsteinschuttes) wie in Anreppen. Steinblöcke dienten offenbar nur für die Wallbewehrung.
Die Möglichkeit eines Versorgungslagers bestünde aufgrund seiner geringen Größe. Aber es sind vier nebeneinander liegende Lager in der Vermutung, wobei zwei bereits sicher festgestellt wurden. Sie verfügen über einen Wall und Spitzgraben. Die anderen beiden werden als „angefügte“ Marschlager (ohne Wall und Graben) eingeschätzt.
Beachtet werden muss, dass es strategisch günstig in Bezug auf Handel und Versorgung liegt. Ein alter Handelsweg verband das Gebiet der Chatten mit dem der Cherusker und die Werra/Weser- Wasserstrasse lag praktisch vor der Haustür. Das Lager selbst steht auf einer Anhöhe. Ein idealer Platz für ein dauerhaftes Kastell zur Truppenunterbringung und nicht nur der Versorgung dienend. Rechnet man die Gesamtfläche der einzelnen Teil-Lager zusammen, so kommt man auf mindestens 13 ha. (I=3.215 ha; II=1,3 ha; IV=7-8 ha, III=ohne Angabe/nur als Zeichnung)
Zurück zu Hanau: Liegt das Lager „ungünstig“ für die Aussage von Cassius Dio, dass Varus in cheruskisches Gebiet gelockt wurde? Kann man dem überhaupt glauben? Auch Kalkriese liegt nicht in Cheruskergebiet. Laut Hanau soll Hedemünden nur Ausgangspunkt für den Rückmarsch ins Winterlager gewesen sein. Daher ist seine Lage vielleicht zu vernachlässigen. Varus soll nach Hanau den Weg entlang der Kastelle an der Lippe genommen haben. Es hätte also zuerst Anreppen und in der Folge Oberraden, Haltern Holsterhausen/Hochfeld anvisiert? Wäre ein Umweg gewesen, wenn er wirklich nach Aggrippina (Köln) wollte. Hält also Hanaus Theorie den Zweifeln stand?
Wenn niemand eine Theorie hat, dann ist das auch okay. Dann habe ich eben nur ein paar Informationen zusammengetragen und zum Lesen bereitgestellt.
Nach den Aussagen des zuständigen Archäologen Klaus Grote ist dieses Lager zeitlich zwischen 9 v. Chr. bis 16 n. Chr. einzuordnen. Das Lager selbst ist im Vergleich zu Anreppen eher dürftig ausgestattet gewesen. Der Spitzgraben ist weniger breit und tief, die Umwehrung scheint ebenfalls nicht mit der baulichen Konstruktion von Anreppen mithalten zu können und was noch viel bedeutender ist, die Gebäude waren offenbar nur in leichter Bauweise erstellt (Holz), also keine Steinbauten (trotz des Sandsteinschuttes) wie in Anreppen. Steinblöcke dienten offenbar nur für die Wallbewehrung.
Die Möglichkeit eines Versorgungslagers bestünde aufgrund seiner geringen Größe. Aber es sind vier nebeneinander liegende Lager in der Vermutung, wobei zwei bereits sicher festgestellt wurden. Sie verfügen über einen Wall und Spitzgraben. Die anderen beiden werden als „angefügte“ Marschlager (ohne Wall und Graben) eingeschätzt.
Beachtet werden muss, dass es strategisch günstig in Bezug auf Handel und Versorgung liegt. Ein alter Handelsweg verband das Gebiet der Chatten mit dem der Cherusker und die Werra/Weser- Wasserstrasse lag praktisch vor der Haustür. Das Lager selbst steht auf einer Anhöhe. Ein idealer Platz für ein dauerhaftes Kastell zur Truppenunterbringung und nicht nur der Versorgung dienend. Rechnet man die Gesamtfläche der einzelnen Teil-Lager zusammen, so kommt man auf mindestens 13 ha. (I=3.215 ha; II=1,3 ha; IV=7-8 ha, III=ohne Angabe/nur als Zeichnung)
Zurück zu Hanau: Liegt das Lager „ungünstig“ für die Aussage von Cassius Dio, dass Varus in cheruskisches Gebiet gelockt wurde? Kann man dem überhaupt glauben? Auch Kalkriese liegt nicht in Cheruskergebiet. Laut Hanau soll Hedemünden nur Ausgangspunkt für den Rückmarsch ins Winterlager gewesen sein. Daher ist seine Lage vielleicht zu vernachlässigen. Varus soll nach Hanau den Weg entlang der Kastelle an der Lippe genommen haben. Es hätte also zuerst Anreppen und in der Folge Oberraden, Haltern Holsterhausen/Hochfeld anvisiert? Wäre ein Umweg gewesen, wenn er wirklich nach Aggrippina (Köln) wollte. Hält also Hanaus Theorie den Zweifeln stand?
Wenn niemand eine Theorie hat, dann ist das auch okay. Dann habe ich eben nur ein paar Informationen zusammengetragen und zum Lesen bereitgestellt.