Cäsars Nachschublager umfasste 30 Fußballfelder
Seit 2010 wird bei Hermeskeil im Hunsrück das älteste Römerlager in Deutschland erforscht. Es bot Platz für bis zu 10.000 Soldaten. Damit könnte es Basis für Cäsars Germanien-Zug gewesen sein.
Das römische Militärlager bei Hermeskeil im Hunsrück wird immer größer. Bei der jüngsten Grabungskampagne fanden die Archäologen vom Institut für Altertumswissenschaften der Universität Mainz Spuren auf rund 30 Hektar. Das entspricht einer Größenordnung von 30 Fußballfeldern. Zudem seien im Süden des sogenannten Annexes des Hauptlagers Reste einer Befestigung gefunden worden, sagt die
Archäologin Sabine Hornung. Zuvor war die Größe der Anlage auf 18, später auf 26 Hektar geschätzt worden.
Die Dimensionen des großen Lagers von Hermeskeil lassen den Schluss zu, dass gegen Ende des Gallischen Krieges zwischen 53 und 51 v. Chr. der römische Feldherr Gaius Julius Cäsar zeitweilig bis zu drei Legionen unweit des Rheins stationiert hatte.
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In den nächsten drei Jahren sollen drei Bereiche genauer unter die Lupe genommen werden: zum einen das Hauptlager, das möglicherweise über ein keltisches Gräberfeld gebaut wurde, zudem das Tor zwischen Hauptlager und Annex sowie die Quelle im Anbau. Dort könnten noch antike Holzreste datierbar sein. "Wir haben hier die Riesenchance, so ein Lager systematisch zu erforschen und viel über den Gallischen Krieg zu lernen", sagt Hornung.
Die Lager östlich des Rheins
Möglicherweise liefern die Grabungen dann auch Hinweise auf Zusammenhänge mit zwei Funden an der Autobahn A3 bei Limburg, die hessische Archäologen
im Jahr 2013 vorgestellt haben. Dabei handelt es sich um zwei römische Marschlager, die anhand der gefundenen Legionärsschuhe ebenfalls in die späten 50er-Jahre vor Christi Geburt datiert werden. Auch diese Lager liegen in der Nähe einer Keltensiedlung.
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