Rommel | Nordafrika Feldzug | Quellen

smokeY

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Guten Abend,

Ich halte am Montag ein Referat in Geschichte ( mein Leistungskurs 12 klasse ) Ich habe das Thema Rommels Afrika-Feldzug in Kontext der pol u. militärischen Strategien u. Ziele Hitlers.

Ich möchte nicht, dass ihr mir Texte über den Feldzug gebt. Dazu habe ich auf dem Board schon sehr viel gelesen und habe auch sonst Informationen. Ich will einfach nur wissen, ob ihr irgendwelche Quellen zwischen Hitler u. Rommel besitzt. Wenn es geht, dann bitte auch noch welche, die in den Kontext passen ( Konflikte zwischen den beiden usw. )

Ich bekomme erst morgen ein Quellenbuch, wo hoffentlich was drinne steht. Aber sicher ist sicher ;)

Ich bedanke mich jetzt schon =)

grüße
smokey:friends:

EDIT: Auch erwünscht sind Quellen ( briefe usw. ) zwischen Hitler und Mussolini, als Mussolini Hitler um Unterstützung bittet in Afrika
 
Zuletzt bearbeitet:
smokeY schrieb:

Ich bekomme erst morgen ein Quellenbuch, wo hoffentlich was drinne steht. Aber sicher ist sicher ;)

Dann warten wir mal ab, vielleicht steht da das Wichtigste schon drin. Du kannst dann konkreter fragen,
 
Zur Einschätzung Hitlers als Feldherr, insbesondere was seine Ziele und Vorstellungen und die sich aus diesen ergebenden Einflüße auf die Strategie angeht ist von Manstein, Verlorene Siege eine wertvolle Quelle.

Zum Charakter Rommels und den daraus resultierenden Folgen für seine Strategischen Vorstellungen empfehle ich Infanterie greift an (gibt es im Österreichischen Milizverlag als Neuauflage) und Krieg ohne Haß (zur Zeit bei Amazon beziehbar) von selbigem.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei Walther Hofer gibt es ein Ultimatum Rommels an Hitler. Da das Buch aber die Schulstandard-Quellensammlung ist, denke ich mal, dass es das ist welches Du morgen bekommst.

Die Lage an der Front der Normandie wird von Tag zu Tag schwieriger, sie nähert sich einer schweren Krise.
Die eigenen Verluste sind bei der Härte der Kämpfe, dem außergewöhnlich starken Materialeinsatz des Gegners, vor allem an Artillerie und Panzern, und bei der Wirkung der den Kampfraum unumschränkt beherrschenden feindlichen Luftwaffe derartig hoch, daß die Kampfkraft der Divisionen rasch absinkt. Ersatz aus der Heimat kommt nur sehr spärlich und erreicht bei der schwierigen Transportlage die Front erst nach Wochen. Rund 97000 Mann an Verlusten (darunter 2360 Offiziere - unter ihnen 28 Generäle und 354 Kommandeure) - also durchschnittlich pro Tag 2500-3000 Mann - stehen bis jetzt insgesamt 6000 Mann Ersatz gegenüber. Auch die materiellen Verluste der eingesetzten Truppen sind außerordentlich hoch und konnten bisher in nur geringem Umfang ersetzt werden, z.B. von 225 Panzern bisher nur 17.
Die neuzugeführten Divisionen sind kampfungewohnt und bei der geringen Ausstattung mit Artillerie, panzerbrechenden Waffen und Panzerbekämpfungsmitteln nicht imstande, feindliche Großangriffe nach mehrstündigem Trommelfeuer und starken Bombenangriffen auf die Dauer erfolgreich abzuwehren. Wie die Kämpfe gezeigt haben, wird bei dem feindlichen Materialeinsatz auch die tapferste Truppe Stück für Stück zerschlagen. Die Nachschubverhältnisse sind durch die Zerstörungen des Bahnnetzes, die starke Gefährdung der Straßen und Wege bis zu 150 Kilometer hinter der Front durch die feindliche Luftwaffe derartig schwierig, daß nur das Allernötigste herangebracht werden kann und vor allem mit Artillerie- und Werfermunition äußerst gespart werden muß. Neue nennenswerte Kräfte können der Front in der Normandie nicht mehr zugeführt werden. Auf der Feindseite fließen Tag für Tag neue Kräfte und Mengen an Kriegsmaterial der Front zu. Der feindliche Nachschub wird von unserer eigenen Luftwaffe nicht gestört. Der feindliche Druck wird immer stärker.
Unter diesen Umständen muß damit gerechnet werden, daß es dem Feind in absehbarer Zeit - 14 Tage bis 3 Wochen - gelingt, die eigene dünne Front, vor allem bei der 7. Armee, zu durchbrechen und in die Weite des französischen Raumes zu stoßen. Die Folgen werden unübersehbar sein.
Die Truppe kämpft allerorts heldenmütig, jedoch der ungleiche Kampf neigt dem Ende entgegen. Ich muß Sie bitten, die Folgerungen aus dieser Lage unverzüglich zu ziehen. Ich fühle mich verpfichtet, als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe dies klar auszusprechen.

(Nein, ich hab die Quelle nicht abgetippt.)
 
Ganz einfach, weil ich zu faul war, die Seite zu überprüfen. Die Quelle ist aber mit Hofer, S. 348 f., identisch.
 
Ein wirklich sehr guter und kritischer Artikel über Rommel als Stratege und auch sein Verhältnis zu Hitler findet sich auf der Seite

www.panzerlexikon.de

Leider kann man die Unterseite nicht direkt verlinken.
Du musst folgende Rubriken wählen: Deutschland => Panzermänner => Erwin Rommel, dann etwas runterscrollen zum Artikel "Eine andere Sicht auf den Wüstenfuchs".
 
Guten Morgen,

Danke für die zahlreichen Links. Dennoch brauch ich eine Quelle in Form von einen brief Hitler an Rommel oder Hitler an Mussolini. Diese ganze sekundärliteratur bringt mir bei dem Lehrer nicht viel :\
Ein Freund hat schonmal durch das Buch durchgeschaut, doch leider steht da nur was zu den europäischen Konflikten + Osten :\
 
Quintus Fabius schrieb:
Zur Einschätzung Hitlers als Feldherr, insbesondere was seine Ziele und Vorstellungen und die sich aus diesen ergebenden Einflüße auf die Strategie angeht ist von Manstein, Verlorene Siege eine wertvolle Quelle.
.

Das halte ich aber für eine problematische Quelle. Manstein ist immerhin ein verurteilter Kriegsverbrecher. Es gibt heute auch keinen Zweifel mehr, dass die Wehrmach-Generale wesentlich mehr wussten und taten, als sie später bereit waren zuzugeben.

Abgesehen davon "Verlorene Siege" Hitler hat 5 Jahre lang versucht, letztlich erfolgreich, seine Generale daran zu hindern den Krieg zu gewinnen. Wie er das blos geschafft hat:(
Das sind doch Mythen, die Manstein und Kollegen da spinnen.

Grüße Repo
 
@ Smokey: schaum mal in den Link rein. Unter dem Artikel werden einige Primärquellen genannt, z.B. das Kriegstagebuch Halders.
Briefe Hitlers an Rommel würde ich erst mal ausschließen. Das war nicht die Art, wie er mit seinen Befehlshabern kommunizierte. Befehle gaben wohl eher die dafür zuständigen Stellen (in diesem Fall das OKW) heraus, wenn es was wichtiges oder heikles zu besprechen gab, zitierte Hitler die Generale ins Führerhauptquartier.
Es ist ein Brief oder Telegramm von Hitler an Mussolini erhalten, in der Rommel (1941) sehr gelobt wird.
Rommel schrieb vor allem Briefe an seine Frau Lucie (die sind auch ganz interessant, weil Rommel viel Vertrauen zu seiner Frau hatte und sich für einen Kriegsteilnehmer relativ offen äußerte).
Es gibt aber auch mehrere Schreiben Rommels an Hitler. Besonders wichtig ist die Stellungnahme (oft auch als "Denkschrift" bezeichnet) vom 15. Juli 1944, in der Rommel Hitler die Sinnlosigkeit der Verteidigung an der Westfront darzulegen versucht. Dann soll es noch einen Abschiedsbrief Rommels vom 1. Oktober 1944 geben.
Wie du siehst, habe ich keine dieser Quellen gepostet - ich habe nämlich keine davon im Internet komplett gefunden. Es ist auch sonst nicht ganz einfach, da ran zu kommen, weil es meines Wissens keine Quellensammlung zu Rommel gibt. Die zahlreichen Biografen müssen wohl direkt mit Archiven zusammengearbeitet haben. Vielleicht rufst du mal beim Militärarchiv beim Bundesarchiv in Koblenz an.
 
Dazu fehlt mir die Zeit :\
Ich kann mir jetzt keine Quellenbücher mehr kaufen. Ich muss irgendwie improvisieren :\

Könnt ihr mir die Frage beantworten, wieso Italien das unter britischer Herrschaft stehende Ägypten angegriffen hat ? Ich mein die italienischen Truppen waren doch klar unterlegen... was waren die Motive ?

Hitlers Motive zu helfen waren ja quasi nur:
1. Eine Schwächung der Berlin-Rom Achse verhindern
2. Hitler musste seinem ital. Partner helfen, da er Angst vor einer Niederlage der Italiener hatte -> weitere Front Südeuropa
3. Schwächung der Briten ( Suez kanal -> Rohstoff + versorgungswege )
4. Er wollte Indien bedrohen ( wieso genau ? Ich weiss nur das Indien auch noch zu dieser Zeit ein wichtiges handelsland war, quasi das Herz des orients )
5. Hitler wollte mit seinen Truppen nach Palastina ( Unterdrückung der Juden ?! )
 
@ Smokey: das "nur" ist freilich eine Übertreibung...

1. Eine Schwächung der Berlin-Rom Achse verhindern

Das spielte eine große Rolle. Politisch nahm Hitler im gesamten Komplex große Rücksicht auf Italien. Deshalb lehnte er eine stärkere militärische Zusammenarbeit mit Vichy-Frankreich ab (die mit ihren Besitzungen in Tunesien und Algerien gewisserweise Rivalen der Italiener im Mittelmeer waren). Des weiteren bedrängte er die Italiener nie, im Gegensatz zu seinen Generälen und Admirälen, ihre Flotte engagierter und effektiver einzusetzen.

2. Hitler musste seinem ital. Partner helfen, da er Angst vor einer Niederlage der Italiener hatte -> weitere Front Südeuropa

Auch richtig, das war wohl der Hauptgrund für das Eingreifen in Nordafrika. Tatsächlich hatten die Briten im Winter 1940/1941 bereits weite Teile der italienischen Kolonie Libyen besetzt.
Die weitere Front hatte er ohnehin schon, auch wegen des Angriffs der Italiener in Griechenland im Herbst 1940. Obwohl die italienischne Angriffe höchst dilettantisch waren, war es aber sicher zu einem gewissen Grad auch unrealistisch anzunehmen, dass die Briten ihre strategisch günstige Position im Mittelmeer nicht auszunutzen (was sie unabhängig vom Krieg gegen die Achse mit ihren Angriffen gegen die französische Flotte bei Oran und auf Syrien auch taten).

3. Schwächung der Briten ( Suez kanal -> Rohstoff + versorgungswege )

Mag auch eine Rolle gespielt haben. Allerdings war der Suezkanal keine entscheidender Versorgungsweg für die Briten. Zudem war deren militärische Präsenz im Mittelmeerraum, rein was die Truppenzahl betrifft, vor 1942 noch nicht sehr groß. Insgesamt entschied sich Hitler im Sommer 1940 gegen eine Strategie der Bekämpfung der Briten in Europa (wie sie von Großadmiral Raeder favorisiert wurde) und für den Angriff auf Rußland. Da es dann doch zu zahlreichen Kämpfen mit England kam, war angesichts des Barbarossa-Feldzuges nicht mehr gewollt.

4. Er wollte Indien bedrohen ( wieso genau ? Ich weiss nur das Indien auch noch zu dieser Zeit ein wichtiges handelsland war, quasi das Herz des orients )

Es gab wohl tatsächlich eine militärische Denkschrift, in der von einer Fortführung der Kämpfe im Kaukasus oder Indien phantasiert wurde. Leider kann ich mir beharrlich nicht merken, wer diesen Plan verfasst hat. Er entstand unter dem Eindruck der insgesamt geglückten Nordafrika-Operation 1941 und der japanischen Erfolge im Winter 41/42. Dennoch hatte die insgesamt unrealistische Zielsetzung nie wirkliche Priorität, auch weil Barbarossa längst angelaufen war und die Truppen dafür gar nicht hätten bereit stellen können. Ich möchte nicht darüber phantasieren, was möglich gewesen wäre oder nicht, daher nur so viel: Auf dem Weg nach Indien lagen ohne Frage einige kriegswirtschaftlich interessante Objekte, die Ölfelder im Irak und Persien sowie die Bagdad-Bahn, von der aus die Sowjetunion mit Kriegsgütern versorgt wurde.
Was tatsächlich geschah, war, dass die Deutschen antibritische Bewegungen im Nahen Osten und Indien unterstützten. Genaueres kann ich dazu auf Wunsch nachliefern, aber ansonsten führen die Einzelheiten vielleicht zu weit...

5. Hitler wollte mit seinen Truppen nach Palastina ( Unterdrückung der Juden ?! )

Also das war sicher nicht das Primärziel im Nordafrika-Feldzug. Die Zusammenarbeit mit dem Palästinenser-Führer und Großmufti von Jerusalem El-Husseini (der einen Guerilla-Kampf gegen die Briten und Juden führte) wurde aber durch die beiderseitigen antisemitischen Vorstellungen begünstigt.
 
Punkt Nr. 5 meinte ich auch eher als ein sekundärziel ;)

Ich danke dir Ashigaru ! :)

Jetzt bleibt nurnoch die Frage übrig, wieso die Italiener in Ägypten einmarschiert sind.

Ich suche jetz schon die ganze zeit quellen im inet zu rommel oder hitler aber ich finde rein garnichts... und wenn ich was finde, dann sind es nur kurze textauszüge... :\
 
Diese ganze sekundärliteratur bringt mir bei dem Lehrer nicht viel :\

Entschuldige mal bitte, Sekundärliteratur ?? Krieg ohne Haß ist von Rommel selbst, autobiographisch und über den Krieg in Afrika !!

Primärer geht es nicht, inbesondere wenn es darum geht, die Persönlichkeit Rommels und seine Strategischen, Operativen und Politischen Ansichten zu ergründen.

Abgesehen davon "Verlorene Siege" Hitler hat 5 Jahre lang versucht, letztlich erfolgreich, seine Generale daran zu hindern den Krieg zu gewinnen. Wie er das blos geschafft hat
Das sind doch Mythen, die Manstein und Kollegen da spinnen

Wenn man genauer liest, dann finden sich abgesehen von solchen Ausflüchten viele äußerst wertvolle Stellen genau gegenteiligen Inhalts. Ferner macht von Manstein nirgends den direkten Versuch der Schuldzuweisung an Hitler, das sind Dinge die andere aus rein Operativen Vorgängen ableiten. Zwischen Fehlern auf der Operativen Ebene und den zur Strategie Hitlers gemachten Aussagen ist aber ein Unterschied. Im Kern geht es darum, daß von Manstein klar aufzeigt, daß Hitlers Gesamtstrategie eine primär Kriegswirtschaftliche war, was durchaus nicht unbedingt falsch per se war.

Von Manstein stellt ferner nur fest, daß bei einigen der wichtigsten Operativen Vorgänge insbesondere bei Auftakt von Barbarossa und dann bei der HGr Süd Hitlers Kriegswirtschaftlich orientierte Strategie im Rahmen der Operativen Bewegungen massive Nachteile zur Folge hatte.

Ferner ist es erwiesener Fakt, daß die schlechten Strukturen in der Führung, insbesondere in Bezug auf den Generalstab und das OKW in Kombination mit Hitlers Eingriffen dort massive negative Folgen für die Gesamtkriegsführung zeitigten.

Wenn du von Manstein da nicht glauben willst, kannst du ebenso Lidell Hart dazu zu Rate ziehen.

Könnt ihr mir die Frage beantworten, wieso Italien das unter britischer Herrschaft stehende Ägypten angegriffen hat ? Ich mein die italienischen Truppen waren doch klar unterlegen... was waren die Motive ?

Die Italienischen Truppen waren an Zahl und ganz anfangs auch an der Menge des Materials eigentlich überlegen. Wären ihre militärischen Führer fähig gewesen und wäre die Truppe motiviert gewesen, wären die Briten geschlagen worden. Da gab es ja z.B. Fälle, wo EIN britischer Soldat eine ganze Kompanie Italiener gefangen nahm, und das bei einem Angriff bzw während die Italiener noch in der Offensive waren.

Die Motive für den Angriff der Italiener liegen in der Persönlichkeit Mussolinis, der von einer Restauration des Römischen Reiches träumte, aber keinerlei Ahnung über die tatsächlichen Kräfteverhältnisse und noch wichtiger über die Motivation seines Volkes hatte, er wollte die Gunst der Stunde (deutsche Siege allenorten) nutzen und mit hilfe der Deutschen seine Imperiumspläne verwirklichen.

Dazu zog er die Deutschen (eventuell sogar mit Absicht) in italenische Regionalkriege hinein die er zur territorialen Erweiterung des Imperio vom Zaun brach (siehe auch Albanien und Griechenland)

Hitlers Motive zu helfen waren ja quasi nur:
1. Eine Schwächung der Berlin-Rom Achse verhindern
2. Hitler musste seinem ital. Partner helfen, da er Angst vor einer Niederlage der Italiener hatte -> weitere Front Südeuropa
3. Schwächung der Briten ( Suez kanal -> Rohstoff + versorgungswege )
4. Er wollte Indien bedrohen ( wieso genau ? Ich weiss nur das Indien auch noch zu dieser Zeit ein wichtiges handelsland war, quasi das Herz des orients )
5. Hitler wollte mit seinen Truppen nach Palastina ( Unterdrückung der Juden ?! )

Du läßt noch ein wesentliches Motiv aus :

Hitler fühlte sich Mussolini persönlich verpflichtet. Hinter vielem was Hitler an Hifle leistete standen keine rationalen Gründe, sondern völlig irrationale. Es gibt ja die Aussage von Hitler (wortwörtlich kenne ich sie nicht mehr) : das er es Mussolini nie vergessen werde und ihn nie im Stich lassen würde.

Diese irrationalen Treuegefühle darf man mMn absolut nicht unterschätzen, die genannten rationalen Gründe wurden da nur nachgeschoben. Hitler war entgegen dem was viele glauben eben kein kalter Rationalist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Quintus Fabius schrieb:
Wenn man genauer liest, dann finden sich abgesehen von solchen Ausflüchten viele äußerst wertvolle Stellen genau gegenteiligen Inhalts. F

Wenn du von Manstein da nicht glauben willst, kannst du ebenso Lidell Hart dazu zu Rate ziehen.

Ja. Liddell Hart ist eigentlich der Hauptverantwortliche für Mansteins legendären Ruf.
Aber um ehrlich zu sein, mich ärgert schon der Titel.

Die Italienischen Truppen waren an Zahl und ganz anfangs auch an der Menge des Materials eigentlich überlegen. Wären ihre militärischen Führer fähig gewesen und wäre die Truppe motiviert gewesen, wären die Briten geschlagen worden. Da gab es ja z.B. Fälle, wo EIN britischer Soldat eine ganze Kompanie Italiener gefangen nahm, und das bei einem Angriff bzw während die Italiener noch in der Offensive waren.

Die Italiener waren an Zahl Faktor 4 oder 5 überlegen. Aber das wars dann auch schon. Ihre Panzer waren bessere Blechbüchsen. Mit ihren Pak´s konnten sie keine Matildas abschießen. Ihre Flotte war im november 1940 von ein paar englischen Doppeldeckern kpl. außer Gefecht gesetzt worden. Im Hafen! Damit hatten sie praktisch ab Kriegsbeginn ein Nachschubproblem.

Die Motive für den Angriff der Italiener liegen in der Persönlichkeit Mussolinis, der von einer Restauration des Römischen Reiches träumte, aber keinerlei Ahnung über die tatsächlichen Kräfteverhältnisse und noch wichtiger über die Motivation seines Volkes hatte, er wollte die Gunst der Stunde (deutsche Siege allenorten) nutzen und mit hilfe der Deutschen seine Imperiumspläne verwirklichen.

Dazu zog er die Deutschen (eventuell sogar mit Absicht) in italenische Regionalkriege hinein die er zur territorialen Erweiterung des Imperio vom Zaun brach (siehe auch Albanien und Griechenland)

Du läßt noch ein wesentliches Motiv aus :

Hitler fühlte sich Mussolini persönlich verpflichtet. Hinter vielem was Hitler an Hifle leistete standen keine rationalen Gründe, sondern völlig irrationale. Es gibt ja die Aussage von Hitler (wortwörtlich kenne ich sie nicht mehr) : das er es Mussolini nie vergessen werde und ihn nie im Stich lassen würde.

Diese irrationalen Treuegefühle darf man mMn absolut nicht unterschätzen, die genannten rationalen Gründe wurden da nur nachgeschoben. Hitler war entgegen dem was viele glauben eben kein kalter Rationalist

Das stimmt schon. Andererseits hat Mussolini ihm einen Offizier nach Berlin geschickt, der in den 20ern als Mitglied einer Entente-Komission die Entwaffnung Deutschland mit überwachte. Worüber Hitler empört gewesen sei. Rommels Ernennung zum Afrika-Befehlshaber sei die Retourkutsche gewesen. Zur Erinnerung, der Pour le Merit stammt ja von der Italienfront.

Von Hitler muss es auch die Aussage geben, dass die Rücksicht auf Italien ihn gehindert hätte die "Koloniale Karte auszuspielen", wenn er "z. B. 1940 die französischen Kolonien für unabhängig erklärt hätte."
Worüber man besser nicht nachdenkt, denn das wäre schon eine Möglichkeit gewesen den Krieg tatsächlich zu gewinnen.

Zu der Beziehung Rommel - Hitler sollte noch erwähnt werden, dass Rommel seine Karriere Hitler vollständig zu verdanken hatte. Er hatte keine Generalstabsausbildung! Ohne Hitler wäre beim Major Schluss gewesen.

Grüße Repo
 
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