Rudi Dutschke- Die Grünen

Miss Einstein

Neues Mitglied
Warum wurde aus dem Studentenführer Rudi Dutschke ein Gründungsmitglied der Grünen? Was waren die Ziele die er damit erreichen wollte und wo lagen die Gemeinsamkeiten der Studentenbewegung und den Anfängen der Grünen?
 
Die "Grünen" waren ein Sammelbecken für viele Personen aus der 68er-Bewegung und den damals existierenden, mehr oder weniger revolutionären Parteien (wie z.B. dem KBW). Antje Vollmer, Jürgen Trittin, Christian Ströbele, Claudia Roth - sie alle hatten mehr oder weniger eine Vorgeschichte in sehr linken Milieus. Am wichtigsten war die sog. "Frankfurter Gang" um Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit, die zwar die Grünen nicht gründete, aber sehr schnell die Führung in der Partei übernahm.
Ich denke, viele dieser Personen wendeten sich über die Grünen wieder der herkömmlichen Politik zu, nachdem sie nach ca. zehn Jahren voller revolutionärer Ideen und Projekten, die meistenteils scheiterten, nicht mehr so recht weiter wußten. So schildern es zumindest einige Autoren.
Über das Verhältnis von Dutschke persönlich zu den Grünen kann ich nicht so viel sagen. Klar ist aber, dass er 1968 ein sehr radikaler Studetenführer war, der sich als einer der ersten auch für mögliche Gewaltanwendung aussprach. Nach dem Attentat auf ihn 1969 hatte er sich sehr verändert, und suchte nun wohl enger den Kontakt zu Institutionen wie den Gewerkschaften.
 
Miss Einstein schrieb:
wo lagen die Gemeinsamkeiten der Studentenbewegung und den Anfängen der Grünen?
So wie ich es mitverfolgt habe, gab es nie echte Gemeinsamkeiten zwischen den - eher konservativen - Umweltschützern und den 68ern.

Zufällig begegneten sich diese beiden völlig verschiedenen Welten in der Opposition gegen Atomkraftwerke, die sie aus unterschiedlichen Gründen ablehnten.

In ihrem Geschick beim Marsch in die politischen Ämter und Mandate waren die StuPa-erprobten 68er den politisch unbedarften Ökologen weit überlegen und so wurden Leute wie Grzimek schnell zur Seite gedrängt.

Das Thema Ökologie war nie eine Herzensangelegenheit der 68er-Grünen. Oder hast Du in den 7 Jahren Amtszeit von Außenminister Joschka Fischer je ein Wort über die Abholzung des Regenwaldes gehört ?
 
Ashigaru schrieb:
Nach dem Attentat auf ihn 1969 hatte er sich sehr verändert, und suchte nun wohl enger den Kontakt zu Institutionen wie den Gewerkschaften.

Du hast geschrieben, dass sich Rudi Dutschke danach sehr verändert hat. Kannst du erklären wie sich das gezeigt hat? :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wollte darauf hinaus, dass die Bezeichnung "Die Grünen" eine historische ist und nicht die heutige Ausrichtung der Partei repräsentiert.

In der Gründungsphase wurde auch der Name "die Sonstigen" oder "die Linke(n)" diskutiert, das hätte der späteren Entwicklung unter Federführung der 68er besser entsprochen.
Rotbesterner schrieb:
Was soll die Bemerkung über Fischer?
Sorry für die Majestätsbeleidigung. Ich vergaß Fischers außenpolitische Meisterleistung, das Staudammprojekt zur Verwüstung ...äh... Nutzbarmachung des Jangtsekiang für die deutsche Industrie zu ergattern.

:ironie:
 
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