Sammelthread, kurze Hinweise zu laufenden Sonderausstellungen

Nicht mehr lange zu sehen, aber mit etwas Vorbildung interessant:
Rom und die Barbaren

Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland - Bonn

Rom und die Barbaren erschließt sich aber nicht sofort. Da braucht es etwas an Wissen vorweg. Man spannt den Bogen fast von Augustus bis bis zum frühen Mittelalter und ist damit etwas überfrachtet. Zu sehen ist unter Anderem wunderschöne Kunst aus der Völkerwanderungszeit und wie der römische Einfluss auch in Grabsitten der germanischen Oberschicht sichtbar wird. Später kommt der Einfluss auch von Steppenvölkern und die beginnende Christianisierung dazu. Somit ist die Ausstellung vom Grundgedanken her überfrachtet.

Passend dazu auch in Bonn
Die Langobarden

Die Langobarden sind in sich leichter zugänglich, befasst sich die Ausstellung doch mit einem begrenzteren Abschnitt des Altertums
(in RLM Bonn)

Beides läuft nur noch bis 11.01.2009.
 
Versailles März bis Juni 2009

"Costumes de cour, fastes de cour et cérémonies royales"
31.März - 28. Juni 2009

Die bedeutensten Sammlungen Europas von London(Victoria and Albert Museum), Stockholm(Livrustkammaren), St. Petersburg(Eremitage), Dresden(Rüstkammer), Wien(Kunsthistorisches Museum), Paris(Musée Galliera), Dänemark (Schloss Rosenborg), Florenz (Palazzo Pitti)... haben Stücke zu einer Ausstellung zur höfischen Kleidung von 1650-1800 beigesteuert. Man darf gespannt sein. Immerhin verspricht die Bandbreite der renommiertesten Museen Europas, die sich für das Projekt gewinnen ließen, dass hier ein Überblick über wahrlich europäische Hofmode beabsichtigt wird. Denn die Schnitte und Stile in Europa dieser Epoche waren mannigfaltig.:yes:

http://www.chateauversailles.fr/pdf/Presse/2008/cp_fastesdecour20081223.pdf
 
Zwar passé, aber war jemand in "Goldener Drache - Weißer Adler" im Residenzschloss Dresden? (Lief bis zum 11. Januar.) Ich habe Bilder im Katalog dazu gesehen. Die Ausstellung muss, typisch Dresden, der Hammer gewesen sein. Damit reiht sich Dresden jedenfalls in die Kategorie der großen europäischen Ausstellungsstandorte gleichauf mit Schwergewichten wie London oder Paris.:respekt::anbetung::anbetung::anbetung:
 
Wirklich eine Reise wert…

Feiertage und die verbunden mit dem schönsten Frühlingswetter lockten uns (meine Kinder und mich) in die nähere Umgebung. Ziel: Arche Nebra

Eingebettet in eine der schönsten Landschaften Sachsen-Anhalts, nämlich dem Unstruttal, erhebt sich ein Bauwerk, welches mich an einen überdimensionierten Barren Gold erinnert, den jemand in die Landschaft gelegt hat, auf einem Sockel. Im Inneren wurde mir auf einer Schautafel mitgeteilt, dass die Form an das Schiff erinnern soll, welches die Sonne am Himmel bewegt und somit an die dritte Veränderung auf der Himmelsscheibe von Nebra.

Entlang der Himmelswege - zu denen außer die neuerbaute Arche am Mittelsberg, das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle, das Sonnenobservatorium in Goseck sowie die Dolmengöttin in Langeneichstädt gehören - heißt die Reise, die man unternehmen kann und die Archäologie mit Astronomie verbindet.

Beide verschaffen uns Einblicke in die fernen Welten, alte Zeiten und faszinierende Visionen der Zukunft.
Die Himmelsscheibe wurde zusammen mit zwei Schwerter und einigen anderen Gegenständen vor 3600 Jahren auf dem Gipfel des Mittelberg bei Nebra vergraben. Eines der wichtigsten Zentren dieser Epoche befand sich hier, durch fruchtbaren Boden und reiche Salzvorkommen bedeutend im vorgeschichtlichen Europa.
Man kann sich an diesem Ort in diese Zeit entführen lassen, aber mehr noch in die Welten der Astronomie: sehr anschaulich und lebendig wird hier vermittelt, was uns die Himmelsscheibe sagt.
So erzählt an verschiedenen Stellen der Dauerausstellung ein Hologeist Geschichten um und zur Himmelsscheibe und die astronomischen Zusammenhänge werden dem Besucher im Planetarium sehr nahegebracht.

Ein Shuttlebus oder die eigenen Füße bringen den Besucher zum Fundort auf den Mittelsberg, wo man vom Aussichtsturm (der wie ein Finger in den Himmel ragt) eine atemberaubende Aussicht hat.
An Tagen wie heute mit Sonne pur vor allem.

Informationen unter
www.himmelsscheibe-erleben.de
www.himmelswege.de


PS: Neben der Dauerausstellung, dem Planetarium und verschiedenen Führungen gibt es wechselnde Präsentationen.
Ab 01. Mai „Codiert für die Ewigkeit. Himmelsscheibe und Voyager Golden Record
sowie ab 16. August Kepler & CO. Weltbilder im Wandel
 
Wenn man zu Fuß von der Banane zum Aussichtsturm geht, kann man am Waldrand sehr schön die Reste einer frühmittelalterlichen Burganlage sehen. Der Burgwall für die Palisaden ist sehr gut erhalten. Leider aber ist das ohne Beschriftungen, sodaß die meisten achtlos vorbeilaufen oder fahren.
 
Freilichtmuseum Kiekeberg 13.-14.Juni 2009

Haidhauer, Hüssel und Handwerker
Living History im Freilichtmuseum am Kiekeberg am 13. bis 14. Juni 2009

Ein weiteres Mal kann man am Wochenende vom 13./14. Juni in das Leben in der ländlichen Umgebung Hamburgs um 1800 eintauchen. Wie im Vorjahr wird man Bauern und Handwerker des ländlichen Raumes in Aktion sehen. Allerdings ist diesmal der Schwerpunkt eher auf der Darstellung des ländlichen Lebens, Militär gibt es diesmal nicht zu sehen.

In gewohnter Qualität wird dem Besucher das Leben der Menschen dieser Zeit, also 1804, vermittelt und Geschichte somit im wahrsten Sinne des Wortes fassbar gemacht.
Weiter lesen:
Freilichtmuseum am Kiekeberg: Haidhauer, Hüssel und Handwerker.

:winke:
 
Wenn Einer eine Reise tut...

... dann kann er in Halle was erleben.
Nicht direkt eine Ausstellung, aber sehens- bzw. erlebenswert auf alle Fälle.
Mit barocken Begrüßungsritualen werden auf dem halleschen Hauptbahnhof zu den diesjährigen Händelfestspielen vom 04. bis 14.Juni alle Ankommenden bedacht. Nachdem eine ähnliche Aktion im vergangenen Jahr beim internationalen Festival "Theater der Welt" großen Anklang fand, können sich Reisende, die nach oder durch Halle mit der Bahn kommen, von drei Damen, einem Herrn und zwei Kindern in barocken Kostümen mit Musik und nach feinen Sitten begrüßen lassen.

Natürlich bietet Halle im Händeljahr noch viel mehr.
So wurde das Händelhaus im April dieses Jahres nach achtmonatigen Umbauarbeiten wiedereröffnet und bietet vieles zum Thema Händel und Musik.

Besonders schön finden die Hallenser die Idee, das Händeldenkmal auf dem ach so tristen grauen Marktplatz in eine grüne Oase zu verwandeln.
Händels-Oase

Und sie hoffen, dass diese doch über den Juni hinaus erhalten bleibt.

Auch wenn das britisches Königshaus zwar die Schirmherrschaft übernommen, aber den Besuch in Halle abgesagt hat, werden die
Händelfestspiele den Hallensern/ Hallunken und Gästen gefallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Huch, hatte die Ankündigung für Roscheider Hof vergessen.:rotwerd: (Bin ich überhaupt schonmal einem Forianer durch eine Ankündigung hier im Forum begegnet? :pfeif: ) Egal, in ein paar Tagen gibt es für gewöhnlich Fotos, die ich aber (weil ne gewerbliche Homepage) nicht verlinken werde.

Was es an Ablauf gab, kann man hier nachlesen: Freilichtmuseum Roscheider Hof, Konz =)
 
Alexander vom 3. Oktober 2009 bis 21. Februar 2010

Kaum eine andere historische Gestalt hat die Gemüter so bewegt wie Alexander der Große. Im Jahr 323 v. Chr. starb er im Alter von nur 32 Jahren. Sein kurzes Leben und seine Persönlichkeit, sein legendärer Feldzug durch das riesige Persische Reich, sein unermessliches Wirken und Nachwirken haben in mehr als zweitausend Jahren unzählige Geschichten und Legenden hervorgerufen. Die Ausstellung "Alexander der Große und die Öffnung der Welt. Asiens Kulturen im Wandel" folgt dem Zug des makedonischen Königs Alexander bis nach Zentralasien und führt dem Besucher die dadurch ausgelösten kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche vor Augen.
Im Oktober 2009 eröffnen die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim gemeinsam mit der Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts und in Zusammenarbeit mit namhaften internationalen Partnerinstitutionen sowie unterstützt von der Landesbank Baden-Württemberg diese große Sonderausstellung.
Anhand einzigartiger und erstaunlicher Kunstobjekte aus Zentralasien, darunter Top-Exponate aus dem Nationalmuseum der Antike Tadschikistans und dem Nationalmuseum Afghanistans in Kabul, veranschaulicht die Ausstellung die Öffnung der damals bekannten Welt(en) durch Alexander den Großen. Zusammen mit den Leihgaben aus den großen europäischen Museen, wie z.B. dem Louvre, dem British Museum, der Eremitage und den Berliner Museen Preußischer Kulturbesitz, bilden sie eine einzigartige Zusammenschau, die nicht nur Einblicke in den Osten des Alexanderreiches, sondern auch in die Kulturen vor und nach Alexanders Eroberungszug bieten. Viele der in der Ausstellung versammelten Funde sind europaweit erstmalig zu sehen.

Link
 
Prunkkleid des Kurfürsten Moritz UND Nit Fortuna übers Meer

Nachdem wir in Desden waren, kann ich die folgenden Ausstellungen nur wärmstens empfehlen.

Staatliche Kunstsammlungen Dresden - Das Prunkkleid des Kurfürsten Moritz
Das Prunkkleid des Kurfürsten Moritz stellt in seiner Erhaltung und Provinienz einen besonderen Schatz der Sammlung der Dresdener Rüstkammer dar. Es entstand vor 1550 und wird nun nach einer aufwändigen Restaurierung und Dokumentierung erstmalig wieder der Öffentlichkeit präsentiert.
Neben den Bestandteilen des Prunkgewandes selbst werden in dem Raum noch eine gestrickte Hose und Kuhmaulschuhe aus dem 16.Jh. vorgestellt, beides ebenfalls Raritäten.


Staatliche Kunstsammlungen Dresden - Mit Fortuna übers Meer
Der zeitliche Rahmen dieser Ausstellung reicht von der Vermählung des Bruders von Kurfürst Moritz dem späteren (ab 1553) Kurfürsten August 1548 mit der dänischen Prinzessin bis zu den großen Festlichkeiten anlässlich des Besuches von König Frederik 4. von Dänemark 1709 in Dresden. Veranschaulicht wird diese Zeit mit vielen Exponaten von Waffen, Rüstungen über Gemälden bis hin zu Originalkleidung (auch vom späteren Kurfürsten August!). Eindrucksvoll wird damit die tiefe Beziehung zwischen den beiden Staaten dokumentiert, bis hin zu dem Großen Nordischen Krieg, in welchen man sich Seite an Seite stürzte.
 
Taswir – Islamische Bildwelten und Moderne

Ausstellung - Martin-Gropius-Bau, Berlin

5. November 2009 bis 18. Januar 2010

...
Bedeutende nationale und internationale Bibliotheken und Museen – wie die Eremitage Sankt Petersburg, British Museum und British Library London, die Bibliothèque nationale de France, oder das Gulbenkian Museum Lissabon und das Islamische Museum SMB – stellen kostbare Objekte islamischer Kunst als Leihgaben zur Verfügung.

weiter:
Berliner Festspiele: Martin-Gropius-Bau, Taswir – Islamische Bildwelten und Moderne


"Martin-Gropius-Bau

Islamische Bildwelten: Die Lust, sich zu verlieren

Schrift und Schöpfung: Die Ausstellung „Taswir – Islamische Bildwelten und Moderne“ im Berliner Gropius-Bau gleicht einem poetischen Parcours und muss ihren Gegenstand erst einmal einkreisen.

Es gibt Ausstellungen, die die Welt oder einen Ausschnitt von ihr erklären, die einen mitnehmen auf eine Forschungsreise ins Vergangene. Dazu gehörte jüngst die hervorragende Präsentation der griechischbuddhistischen Gandhara-Kultur im Martin-Gropius-Bau. „Taswir – Islamische Bildwelten und Moderne“ am gleichen Ort ist nun von anderer Art, eher der Meditation dienend als der Wissensvermittlung, geografisch kaum zu greifen.

Diese Ausstellung will einen Kosmos umarmen. Sie gleicht einem poetischen Parcours und muss ihren Gegenstand erst einmal einkreisen. Denn der Begriff islamische Kunst, der hier zwar vermieden, aber doch angespielt wird, ist missverständlich, ungenau und durch die westliche Perspektive geprägt. ..."
weiter:
Islamische Bildwelten: Die Lust, sich zu verlieren

weitere Rezensionen:

Digitaz-Artikel - taz.de
Islamische Kunst neu sehen lernen | Kultur & Leben | Deutsche Welle | 13.11.2009
Die Kunst des Islam wird populär - Nachrichten welt_print - Kultur - WELT ONLINE


PS: Ist zwar keine historische Ausstellung, thematisch passt aber die folgende zeitgleiche Ausstellung sehr gut zu obiger - wenn man schon mal in Berlin ist:

Istanbul Next Wave

12. November 2009 bis 17. Januar 2010

Mit „Istanbul Next Wave” widmet die Akademie der Künste der zeitgenössischen Kunst aus einer der gegenwärtig produktivsten Kunstmetropolen ihren Programmschwerpunkt im Herbst....
 
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das Königreich der Vandalen

Im Karlsruher Schloss gibt es wiedermal eine kleine aber feine Sonderausstellung. Diesmal sind es die Vandalen die den interessierten Besucher in ihren Bann ziehen sollen und ich kann behaupten, dass es ihnen geglückt ist.

Nicht nur, dass die Exponate, sondern auch die Gestaltung und Gliederung der Ausstellung sind sehr gelungen. Von ihren wahrscheinlichen Ursprüngen über die Zeit der Völkerwanderung bis zur Eroberung des römischen Provinz Africa ist alles dabei, und auch die Religion und die kulturellen Kontakte zu anderen Völkern werden nicht nur am Rande behandelt. Ich kann nur empfehlen diese Sonderausstellung zu Besuchen, wenn man die Möglichkeit dazu hat.

[FONT=&quot] Wer mehr wissen möchte kann dem Link folgen.[/FONT]
 
Mh, hat nicht gar so viel zu tun mit dem Thema, aber dennoch, Brissotin, warst du auf der Ausstellung dieses bayerischen Nationalmuseums? In der Vorschau haben sie naemlich Fotos von Elfenbeinschnitzereien, und sie geben die genauen Daten und die Herkunft nicht an - brauch ich aber fuer Kunstgeschichte... Hat irgendjemand eine Ahnung? Danke im Voraus.
lg,
Huoco.
 
Die Rückkehr der Götter

Nur noch bis zum 11. April 2010 kann man die Ausstellung bewundern. Ich habe mich heute selbst davon überzeugen können, dass es sich lohnt. Nebenbei kann man natürlich auch den Pergamonaltar, das Ischtar-Tor und vieles mehr sehen und bestaunen.

Hier lohnt es sich auch durchaus den Katalog zur Ausstellung zu erwerben, der wunderbar bebildert und sachlich geschrieben ist.
 
Dionysos - Verwandlung und Ekstase


Hach... das hätte ich ja fast vergessen. Was auch nur noch kurze Zeit zu sehen ist, um genau zu sein bis zum 31. Januar 2010, ist die Ausstellung zu Dionysos - Verwandlung und Ekstase. Auch hier kann man sich wieder im Pergamonmuseum einfinden. @lynxxx Für dich währe die Abteilung für islamische Kunst bestimmt interessant.

Das Pergamon bietet zur Zeit wirklich viel für wenig Geld.

Herje mein Kopf ist ein Sieb.
 
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