Sie machten sich einen Namen

Die Schönburger??? Ich weiß nicht ob ich schon was von denen gehört hab.
Vieleicht brauch ich nur einen Tipp.
Hatten die einen bekannten Sohn (oder Tochter, der Gleichberechtigung wegen) in ihrer Sippe?
 
Joinville schrieb:
Die Schönburger??? Ich weiß nicht ob ich schon was von denen gehört hab.
...
Hatten die einen bekannten Sohn (oder Tochter, der Gleichberechtigung wegen) in ihrer Sippe?

Naja, sie waren ein edelfreies Adelsgeschlecht fränkisch-thüringischer Herkunft, welches im heutigen Südwestsachsen (Glauchau, Lichtenstein, Waldenburg, Hartenstein, Penig, Wechselburg, Rochsburg etc.) Herrschaften und Besitzungen hatte, die übers mittlere Erzgebirge bis ins Böhmische reichten.
Später hatten sie im HRRDN wie auch im Kurfürstentum Sachsen sowie im Königreich Böhmen eine rechtliche Sonderstellung.

Der Wikipedia Artikel wurde glücklicherweise überarbeitet: http://de.wikipedia.org/wiki/Schönburg_(Adelsfamilie)
Anm. 1: Nein, der Artikel ist nicht von mir... ;)
Anm. 2: Zu bekannten Töchtern (insbes. solchen, die noch leben) gebe ich keinen Kommentar ab... :cool:

PS: Vielleicht mache ich zu diesem deutschen Adelsgeschlecht ja mal ein eigenes Thema auf... :fs:
 
Gloria von Thurn und Taxis (geb. Schönburg-Glauchau) jetzt ab ichs.:winke:
Und ich musste nicht bei Wik. reinschauen. Glauchau war das Stichwort.
Hatte die nicht einen Beinamen in den 80ern. "die Partyprinzessin".
 
Zuletzt bearbeitet:
Joinville schrieb:
Gloria von Thurn und Taxis (geb. Schönburg-Glauchau) jetzt hab ichs.:winke:
...
Hatte die nicht einen Beinamen in den 80ern. "die Partyprinzessin".

Stimmt schon, aber erstens ist das ein Beiname in einem anderen Kontext, und zweitens gehört sie ja nun definitiv nicht mehr ins Mittelalter.

Aber Spaß beiseite...
Für das Mittelalter sind mir i.d.S. keine Beinamen der Schönburger bekannt; und wir sollten deshalb mit anderen - passenderen - Beispielen hier weitermachen...
 
timotheus schrieb:
Aber Spaß beiseite...
Für das Mittelalter sind mir i.d.S. keine Beinamen der Schönburger bekannt; und wir sollten deshalb mit anderen - passenderen - Beispielen hier weitermachen...

Da hast du vollkommen recht, Timotheus aus dem Erzgebirge.

Hier noch ein echter Held.
Demetrius II. "der Selbstaufopferer" (König von Georgien 1270 - 1289)

Hoffentlich erinnere ich mich richtig.
Dieser Nachkomme der großen Thamar, lag im Krieg mit dem Il-Khan von Persien, Arghun. Dieser war jedoch dem Georgier haushoch überlegen.
Der Khan stellte Demetrius schließlich vor die Wahl. Entweder er gibt sein eigenes Leben her oder Arghun werde das kleine Königreich zertrümmern.
Ihr dürft raten für was sich Demetrius entschied.
Jedenfalls rollte sein Kopf und Arghun hielt Wort und zog sein mächtiges Heer zurück.
 
Joinville schrieb:
Also ich hab gerade einen wirklich guten "Namen" gefunden.

Fulk "das Gänschen" (Vizegraf von Limoges 1028 - 1032 und 1056 - 1066)

Leider hab ich keinerlei Informationen darüber wie er zu diesem einmahligen Namen gekommen ist. Vieleicht kennt einer von euch ihn etwas näher.

Ich habe Gänschen in meinem vorvorvorletzten Leben kennengelernt. Er dreht sich bestimmt im Grabe, wie gerupftes Geflügel am Rost, wenn er die Verballhornung seines Namensanhangs hier im Deutschen lesen müsste. Ich glaube aber nicht, dass er deutsch versteht, er ist sicher wieder Franke geworden.

Fulk, wurde "kleines Ei" genannt, was ein Dummkopf von Mönch zu Fulda (es gab dort auch Dummköpfe) mit Petite Oie übersetzte. Später, vor etwa 200 Jahren, als die Historiker orgiastisch über die Welt des Mittelalters herfielen, freuten sich diese über des Mönches schönes Pergament (nicht mal abgekratzt war es, Fulk fand sich sozusagen auf jungfräulicher Ziegenhaut) und überlieferten dir und mir Fulk als Gänschen (weil sie so gescheit waren und alle Sprachen Europas kannten).

Eine unangenehme Geschichte für Fulk. Aber meines Erachtens eine Besserstellung gegenüber dem Hintergrund zu seinem wirklichen Beinamen!
Wenn ihr wüsstet ... :pfeif:
 
Hatten wir schon Heinrich den Seefahrer?

Heinrich der Seefahrer (1394 - 1460) war ein Mitglied der königlichen Familie Portugals, er leitete die Angriffe auf die marokkanischen Hafenstädte Sabta (span. Ceuta) und Tanger, ersteres erfolgreich, letzteres nicht.
In der Stadt Sagres an der Algarve etablierte er eine escola náutica, in der er arabische Reiseberichte zusammentragen ließ und von wo aus er die Umsegelung Afrikas leitete.
Es heißt immer, er selber sei nie zur See gefahren (wobei man sich dann fragen muss, wie er nach Nordafrika gekommen ist - etwa geschwommen?) Aber eines ist sicher: er war kein Seefahrer und war auch bei keiner "seiner" Entdeckungsfahrten selber dabei.
 
... Stammvater Habsburgs?

Unter den Habsburgern finden sich ja auch nette Namen (zu den Babenbergern komm ich noch, die sind uns Österreichern ja die lieberen, weil ausgestorbeneren ... )

Geben wir zuvorderst Guntram dem Reichen die Ehre:

Eine (..) Theorie besagt, der Stammvater der Habsburger sei Guntram der Reiche gewesen, geboren um ca. 910, ein elsässischer Grosser, der sich einem Aufstand gegen den deutschen Kaiser Otto I. angeschlossen hatte, deshalb 952 wegen Hochverrats verurteilt und mit dem Verlust bedeutender Güter im Elsass und Breisgau bestraft worden war. In einer Zeit, aus der sehr wenig Schriftliches überliefert ist, gelang es ihm damit "aktenkundig" zu werden.

Wenn dieser "Guntramnus dives" wirklich ein leiblicher Vorfahre der Habsburger war, so wäre dies ein mögliches Bindeglied zum frühelsässischen Herzogsgeschlecht der Etichonen und über diese sogar zurück bis zu den Karolingern. Die Geschichtsschreibung der späteren europäischen Habsburgermonarchien hat diese Variante natürlich bevorzugt und nach Kräften unterstützt. Besonders diensteifrige Schreiber fügten der Ahnenreihe auch gleich noch den Römergott Jupiter, den trojanischen Helden Äneas und weitere bedeutende Figuren der Antike hinzu. Julius Cäsar und Karl der Grosse waren sowieso vertreten, was im Falle Karls ja sogar der Wahrheit entsprechen könnte.


Faszinierend für Habsburgkenner bleibt, dass sie sinnigerweise mit einem reichen Stammherrn begonnen haben um spätestens ab Friedrich III (I.) ständig in Europa rumzuschnorren ... ;) (aber ich glaube, hier stimmen meine Maßstäbe nicht)

http://www.bus-ab-brugg.ch/touristik/habsburg/habsburggeschichte/fruehe-habsburger.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Heinrich II Jasomirgot, Herzog von Österreich

Als die Habsburger in Punkto Bedeutung noch von einer Burg im Aargau herunterschissen, war dieser Mann ein European Player:

Herzog Heinrich II von Österreich. Der Lieblingsbabenberger hiesiger Volksschüler bekam den Beinamen "Jasomirgott", weil er angeblich ständig den Satz "Ja, so mir Gott helfe" seinen Reden anzufügen pflegte. (Man stelle sich das im Privatleben vor...)
Dass unzählige Generationen von glänzenden Schul-Kinderaugen belogen und betrogen wurden (inklusive mir! :weinen:), weiß ich erst seit heute:

http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.h/h398969.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
ning schrieb:
Fulk, wurde "kleines Ei" genannt, was ein Dummkopf von Mönch zu Fulda (es gab dort auch Dummköpfe) mit Petite Oie übersetzte. Später, vor etwa 200...

Eine unangenehme Geschichte für Fulk. Aber meines Erachtens eine Besserstellung gegenüber dem Hintergrund zu seinem wirklichen Beinamen!
Wenn ihr wüsstet ... :pfeif:

:rofl: :rofl:
Jedenfalls wird der arme Fulk der Nachwelt so führ immer in Erinnerung bleiben.


Einer der es ganz bestimmt nicht verdient hat, ist der hier:
Berengar Raimund II. "der Brudermörder" (Graf von Barcelona 1076 - 1082)

Sein Name sagt schon alles. Von familiärer Bande hielt er wohl nicht viel.
Er tötete seinen Bruder, Raimund Berengar II. "Wergehaupt", um das Grafenamt führen zu dürfen.
Schande über ihn.
 
Joinville schrieb:
:rofl: :rofl:
Jedenfalls wird der arme Fulk der Nachwelt so führ immer in Erinnerung bleiben.


Einer der es ganz bestimmt nicht verdient hat, ist der hier:
Berengar Raimund II. "der Brudermörder" (Graf von Barcelona 1076 - 1082)

Sein Name sagt schon alles. Von familiärer Bande hielt er wohl nicht viel.
Er tötete seinen Bruder, Raimund Berengar II. "Wergehaupt", um das Grafenamt führen zu dürfen.
Schande über ihn.

;)

Grund war sicher diese fehlende Phantasie bei der Namensgebung.
Ob beim Beinamen "Wergehaupt" auch unser Mönch die schlampigen Finger im Spiel hatte. Hieß der nicht "Werüberhaupt"?
Nein, im Ernst, was heißt "Wergehaupt"? Soll das ein Haupt aus Werg, ein Blondkopf sein?
 
Die Kastilier haben noch einen König, Peter der Grausame, Pedro el Cruel. Sein unehelicher Halbbruder Heinrich II. brachte ihn eigenhändig ums Leben und begründete die Linie Trastámara, welche schließlich sowohl das aragonesische, als auch das kastilische Königshaus stellte (Ferdinand und Isabela waren Cousin und Cousine und eines ihrer Großelternpaare auch). Jedenfalls befand die offiziöse Geschichtsschreibung Heinrich II., dass Pedro cruel gewesen sein muss. Sozusagen die Legitimation der Usurpation.
 
ning schrieb:
Ob beim Beinamen "Wergehaupt" auch unser Mönch die schlampigen Finger im Spiel hatte. Hieß der nicht "Werüberhaupt"?
Nein, im Ernst, was heißt "Wergehaupt"? Soll das ein Haupt aus Werg, ein Blondkopf sein?

Ramon Berenguer II. genannt El Cap d'Estopes - auf Englisch "Towhead", auf Deutsch "Der Flachskopf".
Er muß anscheinend - zumindest in seiner Jugend - sehr hellblondes Haar gehabt haben...
Anm. (@El Quijote): Falls mir bei dem spanischen Beinamen ein Fehler unterlaufen ist, bitte ich dies zu entschuldigen und ggf. zu korrigieren...

PS: Die Mönche des Mittelalters als "Dummköpfe" oder "schlampig" zu bezeichnen, halte ich übrigens nicht für angemessen. Daß Du hier und anderswo lesen sowie Dich hier wie auch anderswo schriftlich äußern kannst, hast Du nämlich u.a. auch ihrer "Vorarbeit" zu verdanken...
 
timotheus schrieb:
Ramon Berenguer II. genannt El Cap d'Estopes - auf Englisch "Towhead", auf Deutsch "Der Flachskopf".
Er muß anscheinend - zumindest in seiner Jugend - sehr hellblondes Haar gehabt haben...
Anm. (@El Quijote): Falls mir bei dem spanischen Beinamen ein Fehler unterlaufen ist, bitte ich dies zu entschuldigen und ggf. zu korrigieren...

PS: Die Mönche des Mittelalters als "Dummköpfe" oder "schlampig" zu bezeichnen, halte ich übrigens nicht für angemessen. Daß Du hier und anderswo lesen sowie Dich hier wie auch anderswo schriftlich äußern kannst, hast Du nämlich u.a. auch ihrer "Vorarbeit" zu verdanken...

Lieber Timo, das war freie Lyrik. Im übrigen ging außerdem hervor, dass nur dieser eine ein Dummkopf war.
 
Auf meinem Weg durch meine Literatur begegnen mir immer wieder besonders namhafte Persönlichkeiten. Jedoch vergessen es die Autoren immer wieder, die Hintergründe für die Existenz solcher Beinamen zu erleutern.

Wie in diesem Fall:
Ivar "der Knochenlose" (König von Dublin, mitte des 9. Jahrhunderts)

So ganz knochenlos scheint Ivar nicht gewessen zu sein.
Er war der Schrecken der Iren und Angelsachsen in der irischen See.
Zudem begründete er die Dynastie der Wikingerkönige von Dublin.

Außerdem soll er (angeblich) ein Sohn des berüchtigten Ragnar "Lodbrok" (der Paris belagerte) gewessen sein.

Das ist leider alles was ich über Ivar weiß. Vieleicht weiß einer von den Nordmannen unter euch etwas mehr über ihn?
 
Ich hab auch noch jemanden:
Englands erste Königin von 1553 - 1558, Maria I. aus dem Hause Tudor: Bloody Mary
In den letzten drei Regierungsjahre ließ sie um die 300 "Ketzer" verbrennen.
 
Prost Cassandra:winke:

Ihr noch einer bei dem alles klar ist.
Merfyn "der Sommersproßige" (König von Gwynedd 825 - 844)
 
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