Stalingrad-Getreidesilo
Hallo,
dann werde ich das mal tun.
Hier ein ausgesuchtes Kapitel. In der langen Reihe blutiger Gefechte, angefangen mit dem Hauptbahnhof (Stalingrad-1), Nagelfabrik, Kaufhaus Uniwermag, Haus d. Spezialisten, Staatsbank, Brauerei, Eisenbahnerhaus, Sedelnikowhaus, Eckhaus Krasnopiterskaja und Komsomolskaja-Str., Wolga-Fähranleger, Pawlow-Haus, Grudinin-Mühle, Mamajew Kurgan, Konservenfabrik, Eisenbahnschleife „Tennisschläger“, Chemische Fabrik „Lazur“, Schnellhefterblock, Badehaus, Traktorenwerk, Geschützfabrik „Barrikaden“, Stahlwerk „Roter Oktober“ (insbesondere um die Martinsofenhalle/Halle 4), den Ruinen östlich der Geschützfabrik: Apotheke, Kommissarshaus, Weißes Haus, Rotes Haus, Kretz-Haus, der unterirdische Kampf der Sturmpioniere i.d. Kanalisation, und und und, ist der
Kampf um das Getreidesilo (17. – 25. September 1942) bislang das am wenigsten erforschte Kapitel.
Angriff auf Stalingrad ? Wikipedia
hier eine russische Karte aus dieser Zeit
http://s020.radikal.ru/i711/1303/dc/d30b58d186f1.jpg
(man erkennt Verteidigungsknoten oder besser gesagt isolierte Verteidigungsinseln der Roten Armee i.d. Südstadt)
http://ic.pics.livejournal.com/artem_mr/44280353/7934/7934_original.png
russ. Elewator Stalingrada, Элеватор Сталинградa
http://www.e-reading-lib.org/illustrations/1002/1002612-i_021.jpg
Verteidigt wurde das Getreidesilo, welches die Südstadt beherrschte (
die Höhe des Gebäudes konnte ich immer noch nicht ermitteln) und weithin sichtbar war, von Soldaten der 35. Gardeschützen-Division und einem Zug Marineinfanteristen unter Leutnant A. Chojsjanow. Am 17. September 1942 hatten die Spitzen der IR 276 und IR 274 den Getreidespeicher erreicht, welcher von der 94. ID und 29. ID (mot) erobert werden sollte.
Weder Luftangriffe noch Artillerie konnten die verschanzten Sowjetsoldaten aus dem Gebäude vertreiben.
Am 21. September war ein Mauerdurchbruch dann groß genug, dass Stoßtrupps der IR 267 eindringen konnten.
Über die damals beteiligten Regiments-, Bataillonskommandeure und Kp.chefs vom IR 267 ist überhaupt nichts bekannt.
Auch nichts über die Annäherungswege über den Mauerdurchbruch oder möglicherweise auch zeitgleich über einen Fördertunnel vom Nachbargebäude.
http://images.stopgame.ru/games/red_orchestra_2_heroes_of_stalingrad-1319959334.jpg
Die überaus harten und intensiven Kämpfe leben weiter im Computerspiel „Red Orchestra“, wobei vielleicht die Architektur des Gebäudes, die Kornspeicher, der Förderturm, die Verladeeinrichtungen zur Eisenbahn, etc. sehr realitätstreu nachgeahmt wurden (das Gebäude exisiert meines Wissens noch immer im heutigen Wolgograd).
http://www.yaplakal.com/pics/pics_original/5/2/2/47225.jpg
???????? ???????-???????????? ? ????????? (?????????)
Vor einiger Zeit gab es einen Thread (Jason Mark und Russ Schulke beschäftigen sich intensiv mit dem Thema -
STALINGRAD - LINKING RESEARCHE, COLLECTORS AND GAMERS TO THE STALINGRAD BATTLE) hierzu
STALINGRAD FORUM: Re: Grain Elevator “Straw Dogs 2011” movie / RO2: Heroes of Stalingrad PC game 2011
Stalingrad Grain Elevator “Straw Dogs 2011” movie / RO2: Heroes of Stalingrad PC game 2011 Posted by
www.fireonthevolga.com on 10/25/2011, 13:36:49, in reply to "Re: Red Orchestra 2: Heroes Of Stalingrad - 13 September, 2011"
„
Okay, I will answer your second question first. The Timecastmodels Grain Elevator is not 100% correct but it’s very close. Barrie and Mark from Timecastmodels and myself were hired as consultants for the 2011 remake of the movie “Straw dogs” which is running in theaters in the USA right now. In the 2011 version the main character is writing a movie script about the battle of Stalingrad and the fighting around the Grain Elevator during the battle. In the living room scenes in the movie to can see a large diorama with the Elevator and the surrounding area they created sitting on a pool table. I supplied the research including plans, 3D computer models and detail photos of the area before, during and after the battle to Timecastmodels. The Timecastmodels guys told me that they had limited photos when they first produced their product but I was able to fill the holes in their research. The most prominent change to their original model would be the extension building that you noted, which collapsed before the close combat fighting of the early part of the battle. Here are some photos of the production phases, Barrie and Mark in front of the model and the model now displayed in my Stalingrad archives/exhibit. The model/scenario now being played in RO2: Heroes of Stalingrad was created and completed before I was hired by Tripwire Interactive as a consultant for that project. As it was a finish product Tripwire decided to not make any revisions to it because they had 9 other maps they need to complete. The outside Grain Elevator map/model/scenario you play right now in RO2 closer to how it appears in 2011 than in 1942-43.
I wrote and submitted to Tripwire a summary report of the graphical appearance and 3D modeling for its Grain Elevator map. Here are some photos and portions of that report. 1.) I see no evidence that the Grain Elevator was the green color as shown in the current RO2 map. A postwar friend of Gen Chuikov¹s from Volgograd (Stalingrad) and two other Russian sources tell me it was painted in the early 1950¹s. I have found German period reference that it was Concrete/Gray color. Also, noted Stalingrad author Jason Mark agrees with my conclusions.
2.) This section collapsed after August 30, 1942 but before September 17, 1942 likely from the German bombing raid against the nearby railway line. The September 17 Luftwaffe recon aerials show bomb craters 360⁰ around the Grain Elevator to support this claim. Also the collapsed of this section was why the soviets were able to defend the Elevator with so much vigor because it limited the Germans approach and penetration points into the building.
3.) After the collapsed of the noted (2.) extension building the Russians built an unusual “H” shaped brick building with an inverted flatted “V” shaped roof. There are photo confirmation that this is building was built after August 30, 1942 but before September 17, 1942. I have been told this building was built in direct response to the collapsed of the extension building (2.) and damage that was sustain beneath the belt/conveyer under the southern interior of the Silos and the odd shape roof (and protrusions) are Screw Conveyors to extract the grain.
4.) Stalingrad (Volgograd) is at a similar latitude of the Island of Newfoundland (Canada) and because of the time frame for the battle for the Grain Elevator (Mid September, 1942) the leaves on the trees should be changing to early falls colors also there should be very few leaves on the trees because this area had been subject to four different aerial bombing attacks since August 23, 1942.
5.) Luftwaffe aerial photos from September 17, 1942 show widespread damage to all roofs and building s throughout the Grain Elevator sector.
Aber die Simulation der Kämpfe bleibt natürlich reine Fiktion, da es auf dt. Seite offensichtlich überhaupt keine Aufzeichnungen blieben (verbrannt, vernichtet?) und auf sowjetischer Seite ebensowenig.
Die
Härte der Kämpfe (ich vermute mal, dass vom 20. bis 25.9.1942 das Chaos bei der Berichtserstattung um die Stalingradschlacht perfekt war, zu viele widersprüchliche Meldungen, Stalingrad-Mitte zu großen Teilen erobert, erst Hauptbahnhof erobert, verloren, erobert, etc. so dass niemand speziell auf das Gefecht um das Getreidesilo fokussiert war) drang anscheinend aber doch noch zu von Seydlitz-Kurzbach bzw. Paulus, so dass man plante, die mit so großen Anstrengungen und Verlusten verbundene Eroberung des Betonklotzes in einem „Stalingradschild“ heroisieren wollte es aber dann doch nicht tat, weil sich die Ereignisse in Stalingrad-Mitte, Hauptbahnhof, Roter Platz, etc. wieder überschlugen.
Zumindest fiel die Südstadt mit dem Wegfall des Getreidesilos aber welche Szenen sich tatsächlich im Inneren des Gebäudes abgespielt hatten, bleibt der Phantasie des Betrachters überlassen.
Ein nüchterner Divisionsbericht hätte einige Mythen (und von denen gab es sehr viele in der Schlacht um Stalingrad) evtl. aufklären können aber so bleibt es, um es mit den Worten von Raymond Cartier (Raymond Cartier: Der Zweite Weltkrieg. Bd. 2 1942–1944, Lingen Verlag, Köln 1967 (Originaltitel: La Seconde guerre mondiale, übersetzt von Max Harriès-Kester, S. 662) zu sagen:
„
Die Eroberung des großen Silos durch die 29. motorisierte Division war die erste jener unwirklichen Kampfszenen, die der Schlacht um Stalingrad ihren unwirklichen Charakter verleihen. Die Detonationen, die in dem enormen Betonklotz widerhallten, spannten die Trommelfelle bis zum Platzen. Der Bau, in dem sich Russen und Deutsche mordeten, war noch voller Getreide.“
Bei den Überlebenden muss das Getreidesilo einen sehr großen Eindruck hinterlassen haben, denn es heißt:
„
Wir hörten das Atmen des Feindes und jede seiner Bewegungen, konnten ihn im dichten Rauch aber nicht sehen. Deshalb schossen wir auf Geräusche.“
„
Wenn alle Gebäude in Stalingrad so verteidigt werden, dann wird keiner unserer Soldaten nach Deutschland zurückkehren. Unsere Soldaten haben noch nie so bittere Gefechte erlebt.“ – so Uffz. Wilhelm Hoffmann/IR 267. (
Angriff auf Stalingrad ? Wikipedia)
"
Landserlyrik" a la Carrell oder war es tatsächlich eine traumatische Erfahrung für diejenigen, die mit Klappspaten, Handgranate und Maschinenpistole in den Getreidesilo gingen, kletterten, krochen und eine Reihe von Nahkämpfen bei minimaler Sicht durchzustehen hatten?
Mittlerweile ist darüber aber leider nichts mehr zu rekonstruieren.
Gruss,
BerndHH