Südengland um 1840

Artefakt

Mitglied
Hallo Forum,

irgendwo habe ich gelesen, dass sich um 1840 der wirtschaftlich erstarkte Mittelstand in Südengland Grundstücke kaufte.
Ab 1830 verband die Eisenbahn Städte in Südengland mit London. Südengland war bis dahin ärmlich.

Ich habe eine Beschreibung von Brighton gefunden. Brighton ist sicher ein gutes Beispiel für diese Entwicklung.

Ich suche aber Texte in Zusammenhang mit englischer Gartenkultur.
Es geht mir nicht um die großen Städte Brighton oder Bath - sondern darum wie die Eisenbahn Kent, Sussex usw. verändert hat-weil die Orte auf einmal gut mit London verbunden waren.
Ab wann wurde die Entwicklung: Mittelstand kauft Grundstücke in Südengland deutlich?

Ich freue mich über Texthinweise im Internet. Weiß nicht woran es liegt-ich suche schon den ganzen Tag - und finde nicht das Richtige.

Grüße
Arti
 
Habe in London eine Stadtführung durch den Ostteil gemacht, während meines Urlaubs. Die Führung nannte sich Jack the Ripper Tour. War sehr interessant, vor allem wurde auf die Lebensbedingungen im Eastend von London in der Zeit Queen Victorias hingewiesen. Der Tagelohn hat meist nur zu einer Mahlzeit und einer sehr schlechten Unterkunft gelangt, in denen auch noch Krankheiten grassiert haben.
Zum anderen wurde damals ja noch mit Holz und Kohle geheizt, Pferdefuhrwerke fuhren durch die Stadt, auch verbunden mit dem Gestank durch die Pferdeäpfel. Vom Lärm ganz abgesehen und der Enge in den damaligen Städten.
Da werden die Leute, welche es sich leisten konnten gerne ein wenig Geld in die Hand genommen haben und ein Anwesen auf dem Land gekauft haben. Und auch mit einem Landgut konnte man auch noch Geld verdienen, so als kleiner Nebeneffekt.

Apvar
 
Da werden die Leute, welche es sich leisten konnten gerne ein wenig Geld in die Hand genommen haben und ein Anwesen auf dem Land gekauft haben. Und auch mit einem Landgut konnte man auch noch Geld verdienen, so als kleiner Nebeneffekt.

Apvar

Hallo apvar,

danke für deine Antwort.Ich sehe sie erst heute. Ja, es war mit Sicherheit so, wie du es beschreibst.
Was ich auch noch über die Viktorianische Zeit gelsen habe:

Der Mittelstand kam in der Viktorianischen Zeit zu Wohlstand (ganz Allgemein gesprochen/Einzelschicksale ausgenommen). Die nun Wohlhabenden od. Neureichen waren ängstlich darauf bedacht, sich in Stil und Manieren vom Pöbel zu unterscheiden. Ebenso wollte man sich vom exzentrisch u. dekadent auftretendem Adel abheben. So entstand ein spießbürgerliches und sicher auch bigottes Milieu.

Ich habe das viktorianischeZeitalter bisher auch mit Armut und den von dir beschriebenen Zuständen in Verbindung gebracht. (Mich ehrlich gesagt bisher mit dieser Zeit auch nicht weiter beschäftigt).
Klar auch, dass die große Mehrheit der Menschen damals arm gewesen ist. Der Wohlstand der oberen Klassen musste ja von jemandem erarbeitet werden. (Was natürlich auch außerhalb Englands, in den Kolonien geschah)

Die Auswirkungen auf den Mittelstand finde ich aber sehr interessant. Man wollte sich von denen "unten" abgrenzen - und war wohlhabend genug geworden, um in Kultur- Mode - Architektur usw. eigene Akzente zu setzen (unabhängig von dem, was der Adel schön fand).

Grüße
Arti
 
Der Mittelstand kam in der Viktorianischen Zeit zu Wohlstand (ganz Allgemein gesprochen/Einzelschicksale ausgenommen). Die nun Wohlhabenden od. Neureichen waren ängstlich darauf bedacht, sich in Stil und Manieren vom Pöbel zu unterscheiden. Ebenso wollte man sich vom exzentrisch u. dekadent auftretendem Adel abheben. So entstand ein spießbürgerliches und sicher auch bigottes Milieu.

Ich weis nicht ob das zu kurz gegriffen ist. London war zur Zeit Queen Victorias der größte Seehafen der Welt. Schon damals waren die meisten Schiffe mit Dampf angetrieben. Und Kohlefeuerung. Ebenso die Kräne in den Docks. Da gleiche gilt für die Heizung, wenn man es sich denn leisten konnte. Der berühmte Londoner Nebel war nichts anderes als Smog. Also nicht besonders gesund. Zum anderen enge in der Stadt, Lärm durch Pferdefuhrwerke mit eisernen Radreifen. Schon um 1800 sollen die Wohlhabenden Stroh auf die Straße gekippt haben um den Lärm zu reduzieren. Und die permanente Gefahr durch Krankheiten.
Glaube eher das die Familien, die es sich leisten konnten ein Anwesen in Kent zu kaufen, dies machten um sich zu erholen. Und falls man so den Adel nachmachen konnte umso besser.
Das bigotte war wohl schon vorher in der Gesellschaft verankert worden. Im MA durch die Lollardenbewegung und später während der Reformation unter Henry VIII. und seinen Nachfolgern.
Lollarden ? Wikipedia

Apvar
 
Zurück
Oben