Übergang von Vornamen germanischen zu solchen biblischen Ursprungs 2. Hälfte 14.Jh.

HolgerXX

Mitglied
Ein Freund von mir meint, anhand von Grabsteinen aus der entsprechenden Epoche in einem Damenstift in der Nähe von Regensburg diese Entwicklung festgestellt zu haben.

A) Entspricht das auch sonst den Tatsachen?

B) Wenn ja, lässt sich das mit äußeren Ereignissen (Pest, kleine Eiszeit o.ä.) in Verbindung bringen?

Danke für Antworten!

Grüße, Holger
 
Dann vielen Dank für den Link, Ravenik. Wenn sich sonst niemand zu Wort meldet, kann man wohl konstatieren, dass sich der Übergang von Südwesten nach Nordosten ausgebreitet hat und irgendwann im angesprochenen Zeitraum den Regensburger Raum erreicht haben muss.

Grüße, Holger
 
Bei der Wahl germanischer und biblischer Vornamen muss unterschieden werden:

- nach Geschlecht
Bei Frauen waren biblische Namen verbreiteter und früher üblich als bei Männern.

- nach Stand
Der Adel war schon immer in der Namensgebung konservativer. Er hielt oft an noch altertümlichen germanischen Namen fest, während der einfache Mann lngst schon Johannes oder Nikolaus hieß.

- christliche Namen sind nicht unbedingt biblische Namen
Bei der Namensgebung spielt christlichen Heilige eine wesentliche Rolle, vielleicht sogar wichtiger als die Bibel.
Vornnamen wie Nikolaus, Martin und Ursula sind durch und durch christlich. Es waren immerhin beliebte Heilige. In der Bibel kommen sie aber nicht vor!
Hieß im deutschen Mittelalter eine Frau Elisabeth, so war sie sicherlich nach der Heiligen Elisabeth von Thüringen benannt, und nicht nach jener Elisabeth aus dem Neuen Testament.
Und wenn ein Mann ganz und gar germanisch Sigmund heißt, kann er sehr wohl nach dem beliebten Märtyrer Sankt Sigmund von Burgund benannt sein.
 
- nach Stand
Der Adel war schon immer in der Namensgebung konservativer. Er hielt oft an noch altertümlichen germanischen Namen fest, während der einfache Mann lngst schon Johannes oder Nikolaus hieß.
Vom Ergebnis her ja, aber das Motiv scheint (zumindest zum Teil) ein anderes gewesen zu sein. Es ging in erster Linie wohl eher um das Festhalten an in Dynastien gebräuchlichen Namen, nicht unbedingt darum, dass sie germanisch waren. Der französische König Heinrich I. gab seinem Erben den ungermanischen Namen Philipp unter dem Einfluss seiner russischen Gattin Anna von Kiew, die wiederum mit Byzantinern verwandt war, die für sich beanspruchten, vom Makedonierkönig Philipp II. abzustammen.
 
Bei der Wahl germanischer und biblischer Vornamen muss unterschieden werden:

- nach Geschlecht
Bei Frauen waren biblische Namen verbreiteter und früher üblich als bei Männern.

- nach Stand
Der Adel war schon immer in der Namensgebung konservativer. Er hielt oft an noch altertümlichen germanischen Namen fest, während der einfache Mann lngst schon Johannes oder Nikolaus hieß.

- christliche Namen sind nicht unbedingt biblische Namen
Bei der Namensgebung spielt christlichen Heilige eine wesentliche Rolle, vielleicht sogar wichtiger als die Bibel.
Vornnamen wie Nikolaus, Martin und Ursula sind durch und durch christlich. Es waren immerhin beliebte Heilige. In der Bibel kommen sie aber nicht vor!
Hieß im deutschen Mittelalter eine Frau Elisabeth, so war sie sicherlich nach der Heiligen Elisabeth von Thüringen benannt, und nicht nach jener Elisabeth aus dem Neuen Testament.
Und wenn ein Mann ganz und gar germanisch Sigmund heißt, kann er sehr wohl nach dem beliebten Märtyrer Sankt Sigmund von Burgund benannt sein.

Und nach wem war Elisabeth von Thüringen benannt? ;)
 
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