Ich bin zum Thema Mittelalter leider nicht so gut belesen,obwohl mich viel an dieser Zeit interessiert.
So habe ich mich etwa vor zwei Jahren mit der Geschichte Englands beschäftigt.
Und als ich auf das Jahr 1066 aufmerksam geworden bin ist mir die Frage gekommen welche Unterschiede es in der Regierung und dem Leben der Engländer unter Angelsachsen und Normannen gab.
Ich bitte hier wirklich um Quellen,da ich zu diesen Thema keinen blassen Schimmer habe.
Das Jahr 1066 - also die Eroberung Englands durch ein Normannenheer unter Wilhelm den Eroberer - ist einer der bedeutendsten Wendepunkte in der englischen Geschichte.
Als unmittelbare Folge der neuen Machtverhältnisse verlor ein großer Teil des angelsächsischen Adels seinen Besitz, vor allem diejenigen. die gegen den Eroberer gekämpft hatten. Die angelsächsischen Herren büßten durch die Enteignung jeglichen politischen Einfluss ein, viele emigrierten nach Schottland, Skandinavien und sogar nach Byzanz.
Trotz oder wegen der harten Maßnahmen gab es in manchen Landschaften Aufstände gegen die neue Herrschaft, die jedoch bis zum Jahr 1071 gebrochen wurden. An die Stelle der angelsächsischen Grundherren traten durchweg normannische Barone, Bistümer und weltliche Ämter wurden weitgehend mit Ausländern besetzt.
Obwohl Wilhelm der Eroberer Legitimationsprobleme hatte, lehnte er das päpstliche Angebot, England von der Kurie zu Lehen zu nehmen, ab. Stattdessen verschärfte die Krone ihre Kontrolle über kirchliche Ämter und setzte durch, dass bei der Ernennung von Bischöfen und Äbten Ausländer vorgezogen wurden.
Über das
Domeday Book wurde oben schon berichtet. Es wurde 1086 als Grundbuch angelegt und erfasste Grafschaft für Grafschaft alles Land nach Herrenhöfen und kleineren Besitzungen mit Grundsteuerlast, Ackergröße, Gespannzahl, Bevölkerungsstand und Wert. Sichtbar wird daran das Bestreben der Normannenherrscher, ein stark zentralisiertes Reich mit einer energischen Administration zu schaffen.
Neu für England war auch ein durchorganisiertes Lehnssystem. Während die Normandie zur Zeit von Hastings zu den am stärksten feudalisierten Regionen Europas zählte, kannte man weder unter den angelsächsischen noch unter den dänischen Herrschern die Grundelemente des Lehnssystems. Dieses System führte Wilhelm nun in England ein, was mit einem aktiven Kriegsdienst der Vasallen verbunden war.
Ein weiterer Zug des neuen normannischen Königtums war es, die Entstehung von Regionalmächten in den Grafschaften zu verhindern. Die Verwalter der Grafschaften waren die
sheriffs, also absetzbare Kronbeamte. Der Besitz der großen Barone verteilte sich über viele Grafschaften, sodass eine Territorialisierung und Landesherrschaft wie in Deutschland verhindert wurde. Der Adel war stark vom König abhängig und als oberster Rechtsherr konnte der König eine Machtballung des Adels auf regionaler Ebene begrenzen oder sogar unterbinden.