Mao sagte selbst, daß das Leben der Menschen "leichter zu kontrollieren ist." Die Menschen mußten in großen Schlafräumen leben, " in Übereinstimmung mit den Prinzipien, daß dies für die Produktion und die Kontrolle nützlich ist." Alles sollte sich um "Arbeit" drehen. Alle Mitglieder der Kommune ( 26.000 Menschen bilden eine Kommune) sollten nach einem dreistufigen Organisationssystem wie Armeeangehörige behandelt werden: Kommune, Brigade, Produktionsgruppe (im Normalfall also ein Dorf)
Defacto bildete die maoistische Kommune also ein Lager für Arbeitssklaven. So wollte Mao den Menschen sogar den Namen nehmen und durch Nummern ersetzen.
Dasselbe sollte ab 1958 in den Städten passieren, was jedoch nicht funktionierte, da dort eine vielschichtigere Organisationsstruktur vorherrschte, was aber nicht bedeutete, daß Maos Leitsatz: " Erst kommt die Produktion, das Leben steht an zweiter Stelle." keiner Bedeutung mehr zukam.
Beispielhaft kann hier die sinnloser Zerstörung unzähliger städtischer Bauwerke genannt werden, auf deren Ruinen riesige Fabrikzentren errichtet werden sollten.
In der Folge der Hungersnot und deren Millionen Toten von 1958 und 1959 kommt Maos Gedankengang vollends zur Geltung:
" Wäre es nicht katastrophal. wenn Konfuzius heute noch am Leben wäre? Der taoistische Philosoph Chuang Tzu tat das Richtige, er räkelte sich und sang, als seine Frau starb. Es sollte Jubelfeiern geben, wenn Menschen sterben. Der Tod, ist in der Tat ein Grund zur Freude... . Wir glauben an die Dialektik, deshalb können wir nicht gegen den Tod sein."
Ein Parteikader der Provinz Anhui des Bezirkes Fengyang zitierte Mao fast wörtlich angesichts der unzähligen Hungertoten in der Provinz: "Wenn die Menschen nicht sterben, wird die Erde sie nicht mehr beherbergen können! Die Menschen leben und die Menschen sterben. Wer stirbt denn nicht?" Und schließlich sagte Mao am 09.12.1958 vor seinen Spitzenfunktionären:"Die Toten sind nützlich. Sie können den Boden düngen." So wurden die Bauern angewiesen, über den Grabstätten Felder anzulegen.
Die Bevölkerung war ihm egal. 1957 sagte er :" Wir sind bereit, 300 Millionen Chinesen für den Sieg der Weltrevolution zu opfern" Das war damals die Häfte der Einwohnerzahl Chinas.
Und 1958 am 17.Mai: "Macht nicht soviel Aufhebens wegen eines Weltkrieges. Schlimmstenfalls sterben Menschen... .Die Hälfte der Bevölkerung ausgelöscht- das ist in der chinesischen Geschichte einige Male passiert... Im besten Fall bleibt die Hälte der Bevölkerung am Leben, im zweitbesten Fall ein Drittel."
Dabei meinte er nicht unbedingt einen möglichen Krieg, sondern vor allem arbeitsintesive Vorhaben wie Bewässerungskanäle und die Stahlproduktion usw.
Der Produktion war also alles andere untergeordnet. Privateigentum störte dabei die Organisation und Kontrolle der Menschen.
Die Zitate stammen aus:
MAO: Das Leben eines Mannes- Das Schicksal eines Volkes
von Jung Chang und Jon Halliday; Karl Blessing Verlag