Weltwirtschaftskrise - Sowjetunion?!

Armin

Mitglied
Guten Abend!
Ich möchte gerne wissen, warum nur die Sowjetunion in der Weltwirtschaftskrise von 1929 nicht geschädigtwurde.
Warum hat es ihnen NICHT geschadet, ich verstehe es nicht, liegt es am kommunismus?!

Danke für klärende Antworten :)
MfG Armin
 
Ich würde jetzt mal so aus dem Bauch heraus sagen, dass die Sowjetunion eine völlig andere Wirtschaftsstruktur aufweist. Nämlich Zentralverwaltungswirtschaft. Außerdem wird die Sowjetunion ziemlich autark gelebt haben. Sprich man war gar nicht groß von Importen abhängig.

Es war kein Kommunismus!
 
Ich würde mal sagen das zu dieser Zeit die sowjetische Wirtschaft sowieso schon am Boden lag, also schlimmer konnte es nicht werden.
 
Die WWK hat ihre Ursachen in einem amerikanischen Börsencrash. Zu einer Weltwirtschaftskrise wurde sie dadurch, dass die amerikanischen Anleger ihre Gelder aus dem Ausland abzogen, die sie nach dem WK I. investiert hatten. Da das zaristische Reich, in das man hätte investieren können aber nicht mehr existierte und durch die Sowjetunion abgelöst war (die zudem durch die Bürgerkriege ein recht unsicherer Ort für Investoren war) - wieso hätte man sein Geld dorthin überweisen sollen, damit das Geld in einem volkseigenen Betrieb landete?
Wenn aber niemand in die Sowjetunion investierte, dann konnte auch niemand seine Gelder wieder abziehen, ergo betraf die WWK die Sowjetunion nicht.
 
Schonmal sehr logisch!

Wow, danke dass ihr mir so schnell geantwortet habt! :yes:
@El Quijote
Deine Erklärung ist sehr Schlüssig und gut begründet, aber ich habe mal eine viel einfachere antwort gelesen.
Vorher muss ich sagen dass ich jetzt nur das wiederegebe was ich gehört habe, ich sage hiermit nicht dass es stimmt.. ich weiß es eben nicht :p
"Die Sowjetunion hatte zu der Zeit (später natürlich auch) schlechte Beziehungen zu den USA, somt sahen die US Bürger keinen Grund in das Land zu investieren."
Stimmt das so? Oder ist das zu verallgemeinert?
Wäre über klärende Antworten sehr erfreut :D
 
Wow, danke dass ihr mir so schnell geantwortet habt! :yes:
@El Quijote
Deine Erklärung ist sehr Schlüssig und gut begründet, aber ich habe mal eine viel einfachere antwort gelesen.
Vorher muss ich sagen dass ich jetzt nur das wiederegebe was ich gehört habe, ich sage hiermit nicht dass es stimmt.. ich weiß es eben nicht :p
"Die Sowjetunion hatte zu der Zeit (später natürlich auch) schlechte Beziehungen zu den USA, somt sahen die US Bürger keinen Grund in das Land zu investieren."
Stimmt das so? Oder ist das zu verallgemeinert?
Wäre über klärende Antworten sehr erfreut :D
Nein, das stimmt nicht. Auch wenn die US Bürger einen Grund gesehen hätten, dort zu investieren, hätten sie dazu keine Möglichkeit gehabt. Geschäftsanteile zu erwerben oder neue Betriebe zu gründen war ausgeschlossen. Die wirtschaftlichen Bezeihungen zu der Außenwelt begrenzten sich auf den Warenaustausch, dessen Umfang relativ niedrig war und dessen Struktur vom Zentrum bestimmt wurde.
 
Genau genommen hatte die Sowjetunion bis 1933 überhaupt keine Beziehungen zu den USA, bis im Januar 1933 die neue Regierung Roosevelt erstmals diplomatische Beziehungen aufnahm.

Amerikanische Firmen haben Konzessionen in der Sowjetunion erworben: 1926 für Goldschürfungen am Amur, 1927 mit Standard Oil. Die Sowjetunion erhielt 1927 auch Handelskredite seitens amerikanischer Firmen. General Electric schloß einen Vertrag über den Ankauf elektrischer Artikel im Wert von 20 Mio. Dollar.

Importiert wurden dann im Zuge des I. Fünfjahresplans (1927-32) vor allem Maschinen für die forcierte Industrialisierung. Devisen wurden durch Export v.a. von Getreide, Baumwolle, Erzen und Öl erwirtschaftet - insofern hat die Weltwirtschaftskrise der SU indirekt geschadet, wegen des Preisverfalls dieser Güter und Exportbeschränkungen für die USA (Das US-Schatzamt verfügte 1931 eine Handelssperre für eine Reihe sowjetischer Waren, weil sie von der Sowjetunion unter Marktpreis verkauft wurden)*

Die Handelsbilanz der Sowjetunion war zu dieser Zeit negativ. Wegen der kompletten Verstaatlichung von Industrie, Finanzwesen und Außenhandel konnte das aber nicht zum Zusammenbruch einzelner Betriebe führen.

Allerdings hat die Krise der Sowjetunion auch genutzt- arbeitslose amerikanische Ingenieure beteiligten in großem Umfang sich an der sowjetischen Industrialisierung (v.a. nachdem britische und deutsche Ingenieure nach der Metro- Vickers- Affäre ab Anfang der 30er Jahre ausgewiesen wurden).

*von Rauch, Geschichte der Sowjetunion,, S. 246 ff.
 
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