Wie lebten sächsische Bauern um 1823?

Humtata

Neues Mitglied
Hallo, ich hab mal eine sehr spezifische Frage. Ich habe auf dem Grundstück eine alte Feldsteinscheune von 1823. Wir möchten nun dieses Jahr deren 200. Jubiläum nachfeiern und das möglichst mit geschichtlichem Hintergrund. Hat jemand von euch ne Ahnung, was sich da in Sachsen so abgespielt hat auf dem Land? Was wurde gegessen (/ getrunken, von den Bauern (mit Schafherde mit ca. 300 Tieren, das Land gehörte einer Gräfin) getragen, wie sah deren Alltag aus? Wir möchten möglichst nah an der Geschichte unsere Gäste mit Essen und Trinken bewirten, Spiele der damaligen Zeit spielen (für die Kinder) etc. Könnt ihr mir weiterhelfen? Vielen Dank im Voraus.
 
Zunächst, herzlich willkommen im Geschichtsforum!

Zum Aspekt zeitgemäßer Spiele für Kinder zu Beginn des 19. Jahrhunderts fällt mir folgendes ein:
Ich würde auf jeden Fall Murmeln* und Kreisel** bereit stellen, evtl. auch Blasrohre aus Holunderästen oder Schilfrohr. Steckenpferde und ne Puppenstube dürften eine Zeitreise bereichern. Sicherlich aufwendiger wäre eine Holzkegelbahn. Latschenlauf, Kinder ziehen sich zum Wettrennen Schuhe von Erwachsenen an, könnte auch ulkig sein.
In zeitlicher Nähe zum Jahr 1823 könnte auch das Buch des Reformpädagogen Johann Christoph Friedrich Guts Muths Inspirationen bieten: Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes, ihre Erzieher und alle Freunde unschuldiger Jugendfreuden. Hof 1796 (digitalisiert).

* Murmelspiel – Wikipedia
** Kreiselspiel – Wikipedia

Was das Kulinarische anbelangt, dürfte entlang deines Verweises auf die 300-köpfige Schafherde ein Lammbraten ebenso wie Schafskäse der Festtafel gut zu Gesicht stehen. ;)

Eine abschließende Frage @Humtata: War es ein Versehen, oder was hat dich bewogen, deine Frage im Forum "Die großen Kolonialreiche" einzustellen?
 
Sachsen hat einige Bauernmuseen. Ich würde empfehlen, sich dort über das bäuerliche Leben in vergangenen Zeiten zu informieren. Abgesehen von den Ausstellungsobjekten, die einem einen Eindruck vom damaligen Alltag vermitteln können, gibt es dort Museumsmitarbeiter, die sicherlich darüber hinaus interessierte Besucher an ihrem Fachwissen teilhaben lassen.

Hier z.B.: Freilichtmuseum Landwüst / Eubabrunn
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei so einem Thema würde ich mich u.a. mit:

1. Carl Stülpner (1762 – 1841) und auch mit
2. den sächsischen Bauernaufstand von 1790, sowie mit
3. Christian Benjamin Geißler
beschäftigen.
 
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