Wiener Kongress - Gewinner und Verlierer

Wurden die demokratischen Strömungen denn nicht im Rheinbund von den revolutionären Franzosen unterstütz, in gewisser Weise?

Nein, denn zu Zeiten des Rheinbundes gab es kein revolutionæres Frankreich mehr. Napoleon und auch die Herrscher der Rheinbundstaaten, aber ebenso die "gegnerischen" Staaten wie Østerreich, Preussen, unterstuetzten demokratische Strømungen keineswegs, im Gegenteil.

Gewerbefreiheit oder Judenemanzipation (als Beispiele) sind keine demokratischen Massnahmen.

Gruss, muheijo
 
Da gab es noch einiges mehr. Weiter weg vom Breisgau. Die Donaustädte fallen mir ein. Die Grafschaft Hohenberg mit Rottenburg usw., dann natürlich die unterschiedlichsten Rechte, die Grafschaft Sigmaringen zB war ja an die Hohenzollern lediglich verpfändet, aber Summasummarum nix mit Venetien vergleichbares.
Von Schwäbisch Österreich rede ich doch garnicht erst. Ich glaube, das ist als eine Art Rest-VÖ auch etwas länger bei Österreich geblieben. Den RP Sumeraw hatte es nicht mehr interessiert, weil er das nur noch für ein Geplänkel hielt.

Waren diese Gebiete ertragreicher? Ich habe leider nur Zahlen aus dem 18.Jh. und die heben das schwäbische VÖ nicht sonderlich hervor.:winke:
 
Von Schwäbisch Österreich rede ich doch garnicht erst. Ich glaube, das ist als eine Art Rest-VÖ auch etwas länger bei Österreich geblieben. Den RP Sumeraw hatte es nicht mehr interessiert, weil er das nur noch für ein Geplänkel hielt.

Waren diese Gebiete ertragreicher? Ich habe leider nur Zahlen aus dem 18.Jh. und die heben das schwäbische VÖ nicht sonderlich hervor.:winke:


Konkret keine Ahnung.
Aber es gab noch etliches an Klöstern und so, St. Blasien oder Heiligkreuztal fällt mir so kurz ein, mit Ö-Oberherrschaft, die zumindest bei der Auflösung kräftig Kohle in die Kasse brachten.
Fällt mir noch ein, die Landgrafschaft Nellenburg, aber Singen wurde auch erst mit Alu-Suisse und Maggi zur Stadt. Stockach auch eher zu vernachlässigen. Aber die Ecke am Bodensee hat ja zumindest Freizeitwert.:scheinheilig:

Aber in der Relation nennenswert natürlich alles nicht.
 
Konkret keine Ahnung.
Aber es gab noch etliches an Klöstern und so, St. Blasien oder Heiligkreuztal fällt mir so kurz ein, mit Ö-Oberherrschaft, die zumindest bei der Auflösung kräftig Kohle in die Kasse brachten.
Fällt mir noch ein, die Landgrafschaft Nellenburg, aber Singen wurde auch erst mit Alu-Suisse und Maggi zur Stadt. Stockach auch eher zu vernachlässigen. Aber die Ecke am Bodensee hat ja zumindest Freizeitwert.

Aber in der Relation nennenswert natürlich alles nicht.
Da steht ja alles zusammen genommen: Vorderösterreich ? Wikipedia
Das Problem beim Breisgau bleibt eh, dass man nicht genau fassen kann, was denn der Breisgau eigentlich war.

St. Blasien gehörte zumindest zum Oberamt Breisgau. Das nur mal nebenbei.

Die Karte (Stand 1780) illustriert die Besitzungen recht schön: Datei:Autriche antérieure.png ? Wikipedia
Man erkennt dabei wahrscheinlich auch, welche östlichen Gebiete dann wohl noch nach 1803 das Schwäbisch-Österreich bildeten.

Wenn gewünscht, machen wir daraus nen eigenen Thread. Ich würde dann auch mal schauen wieviele Einwohner es denn gab. Das Dumme ist, dass da immer wieder auch im 18.Jh. Gebiete (auch größere) verloren gingen und wieder hinzu kamen(V.a. die Ortenau, Vorarlberg und die Streitigkeiten mit Baden-Durlach wären zu nennen.).
 
Auch mal interessant:

Die Finanzen. Ich las z.B. gerade, dass die Stadt Nuernberg, als sie (1803?) bayrisch wurde, 22 Mio. Gulden Schulden mitbrachte, 1/3 der bayrischen Staatsschulden.
(aus: Andreas Kraus: Geschichte Bayerns, zu finden bei Google Book - ganz interessant geschrieben. Nebenbei: hier wird auch beschrieben, dass N tatsæchlich voruebergehend an eine Zerschlagung von Østerreich gedacht hatte, dies aber deswegen aufgab, um ein Gegengewicht zu Russland zu haben.)


Gibt es da einen Ueberblick, was die Verænderungen des Wiener Kongresses an Kosten/Gewinnen fuer die einzelnen Lænder einbrachte?

Gruss, muheijo
 
Zuletzt bearbeitet:
St. Blasien gehörte zumindest zum Oberamt Breisgau. Das nur mal nebenbei.

Und war außerdem auch noch Reichsunmittelbar!
Nicht das Kloster.
Aber die Herrschaft Bonndorf, die dem Kloster gehörte.

OT: Die Orgel aus der großartigen St. Blasier Klosterkirche kam nach Karlsruhe, wo sie in einer der Bombennächte 1944 verbrannte.
 
Meine Meinung zu den Großmächten:

Großbritannien: Eindeutiger Hauptgewinner, der nun eine absolut dominante maritime Stellung und in Übersee durchgesetzt hatte und auch in Kontinentaleuropa seine Ziele erreichte.

Russland: Eindeutiger Gewinner, welche die von ihm domnierte Pufferzone nach Westen weiterverschieben konnte und als wichtigste Großmacht im Osten bestätigte wurde.

Preußen: Gewinner, da es trotz vergleichsweise geringer Beteilligung an den Kriegen gegen Frankreich sich eindeutig stärken konnte und wieder zu einer Großmacht wurde. Eindeutige Stärkung in Deutschland durch die beiden großen, abgerundeten Territorien im Osten und Westen Deutschlands.

Österreich: Insgesamt ein Verlierer, da die Wiederherrstellung seiner Hegemonie in Italien und der erhebliche Machtzuwachs in der Andria, den Machtverlust in Deutschland durch Verlust von Gebieten im Westen und noch mehr durch das Ende des HRRDN und der vielen loyalen Reichsstände sowie den Einflussverlust in Polen und einfach nicht kompensieren konnte.
Hinzu kommt die relative Schwächung durch die größeren Zuwachs der konkurrierenden Großmächte.

Frankreich: Verlierer, aber nicht Hauptverlierer, zumindest nicht in Kontinentaleuropa, wo es innerhalb der vor-napoleonischen Grenzen nicht allzu viel verliert. In Übersee muss es hingegen schwere Einbußen hinnehmen wie zum Beispiel die Marginalisierung in Indien, wo Großbritannien nun die uneingeschränkte Machtfülle besass.

Weitere Gewinner:

Das Land Hannover, das wiederhergestellt, zum Königreich aufsteigen und nicht unerheblich erweitert wurde.

Die Bourbonen, die Hauptverlierer der Französischen Revolution und der späteren Expansion von Republik und Kaiserreich werden wieder als Herrscher in ihren Ländern wiedereingesetzt.

Skandinavien:

Schweden: Gewinner.
Zwar keine Grossmacht mehr, aber es hat Finnland gegen das sicher interessantere Norwegen tauschen "kønnen", besser "duerfen".
Zwar keine Grossmacht mehr, aber auch keine kuenftigen Interessenskonflikte mit den Nachbarstaaten.

Dænemark: Verlierer.
Verlust Norwegens ohne Gegenleistung.

Beide unabhängigen nordischen Länder waren Verlierer. Der Hauptunterscheid ist, dass Schweden eine bessere Entschädigung erhalten hat (begrenzte Union mit Norwegen) als Dänemark (der größte Teil vom Herzogtum Sachsen-Lauenburg in Personalunion), aber in beiden Fällen waren die Entschädigungen weniger bedeutsam als das Verlorene.
Oder finden sie das eine begrenzte Union mit Norwegen, in der Schweden dominieren darf, wirklich den Verlust von Finnland, einem integralen Teil des schwedischen Königreichs mit eine wichtigen schwedisch-sprachigen Volksanteil vollständig entschädigen konnte?

Ich stimme allerdings ganz zu, dass Dänemark ein Verlierer war. Verständlich ist das aber nur aus dem großen skandinavischen Zusammenhang mit Nordischem Krieg, Siebenjährigen usw.. Eigentlich hatte sich Dänemark, ebenso wie Sachsen-Polen und auch Schweden in diesen Kriegen nur sinnlos verbraucht, während Russland sozusagen der lachende Dritte, Vierte oder was weiß ich wer, war.;)

Bitte nicht allles zusammen werfen. Dänemark war eines der Hauptgewinner des Siebenjährigen Krieges.
Es hat als Neutraler sehr gut daran verdient.

Natürlich war das so und der Deutsche Bund nur eine äußerst lockere Föderation, in der vor allem die Groß- und Mittelmächte auf niemand mehr Rücksicht nehmen mussten - was vordem zumindest formal der Kaiser des HRR einfordern konnte, auch wenn der de facto nur noch schattenhafte Rechte hatte.

Die Bundesakte und die Wiener Schlusskakte forderten nicht weniger ein als Kaiser und sonstige nicht-regionale Reichsorgane, sondern eher mehr.

Man muss sich eher wundern, dass das ganze Gebilde Deutscher Bund nicht auseinanderfiel und wirklich souveräne Staaten ohne jeden deutschen Verbund entstanden.

Das war ja im Zeitraum 1806-1815 teilweise auch der Fall.
Was nicht von Frankreich annektiert oder zum Satelliten gemacht wurde, ging komplett eigene Wege.

zu den verlieren würde ich noch viele italienische staaten zählen, sie haben ihre relative unabhängigkeit an frankreich abgetreten und danach entweder an österreich oder wurden zum spielball aller mächte

Italien war schon seit Jahrhunderten eine Konfliktzone zwischen den Habsburgern und Frankreich unter den verschiedenen Herrschern in der die italienischen Staaten nur eine begrenzte Eigenstädigkeit aufwissen.
Einen Verlust an Unabhängigkeit sehe ich da nicht.

Ich hatte eigntlich eher das bis 1806 währende mittelalterliche Reich im Sinn, das noch keinen deutschen Zollverein kannte und über 300 reichsständische Länder und über 1000 reichsritterschaftliche Gebiete hatte.

Im Alten Reich gab es zahlreiche Kooperationen auf wirtschaftlichen Gebiet.
Man denke nur an die Reichskreise wie Franken, in der die Reichsstände eng kooperierten.

Jäger in seiner 4-bändigen Weltgeschichte von 1889 nennt an erster Stelle Österreich als Gewinner.
Und nennt die gegenüber 1795 um 2 Millionen auf 22 Millionen gestiegene Einwohnerzahl. Die ethnischen Unterschiede hätte man damals (1815) als Problemlos angesehen, anders als heute(1889).

Ein Zuwachs von 2 Millionen in 20 Jahren kann zum größten Teil aus natürlichem Bevölkerungszuwachs bestehen.
Der größte Teil des Herrschaftsgebiets Wiens war ja nicht direkt vom Krieg durch Verwüstungen und Plünderungen betroffen und auch der Rest wurde nicht permanent geschädigt.

Wie stark Bayern geworden ist, sieht man ja auch an der stændigen Sonderrolle, die Bayern spæter im Dt. Reich gespielt hat. (OT: und auch heute noch gerne spielt :D:pfeif:)

Das nichts neues und schon zur Zeit des Alten Reichs der Fall, siehe Kaiser Karl VII. und die französischen-baierischen Allianzen.

Natuerlich hatte es ein Ende mit den doch sehr drueckenden Rekrutierungen (und Verlusten). Aber sonst?

Keine Kriege mehr, vermutlich geringere Steuern, keine Sperre des Überseehandels usw....
 
Bitte nicht allles zusammen werfen. Dänemark war eines der Hauptgewinner des Siebenjährigen Krieges.
Es hat als Neutraler sehr gut daran verdient.

Da hast Du wohl recht. Mir ging es ja vielmehr um die Rolle Schwedens. Dänemark und Sachsen-Polen haben im Nordischen Krieg sozusagen zu einer Gebietserweiterung Russlands beigetragen, wobei gerade Sachsen-Polen nichts davon hatte außer tote Soldaten und die Lasten der Besetzung durch die Schweden. Schweden hatte an Russland verloren und das konnte durch das ganze 18.Jh. nicht kompensiert werden, so sehr auch Frankreich in Polen ein Wort mitsprechen wollte.

Sehr gut gefiel mir Dein Eingehen auf die außenpolitischen Zusammenhänge und hier würde ich Dir voll zustimmen, dass Österreich in Polen endgültig an Einfluss einbüßte. Eigentlich interessant wie da nach all den Aktivitäten in den Jahrhunderten zuvor Terrain aufgegeben worden war.

:winke:
 
Sehr gut gefiel mir Dein Eingehen auf die außenpolitischen Zusammenhänge und hier würde ich Dir voll zustimmen, dass Österreich in Polen endgültig an Einfluss einbüßte. Eigentlich interessant wie da nach all den Aktivitäten in den Jahrhunderten zuvor Terrain aufgegeben worden war.

:winke:


Hmmm,
Galizien haben sie ja behalten.

Ihr dürft nicht vergessen, dass der Zar die alle gerettet hat.
Und sowas gibt es nicht zum Nulltarif.

Wenn man Preußen Stand 1805 nimmt, sind die der allergrößte Verlierer.
Außer Posen nix mehr von Polen, und Hannover auch futsch. Sachsen hat ihnen Väterchen Zar auch nicht ganz gegeben, dafür aber die Rheinlande. Was noch Conny Adenauer bedauert hat.
Dass die Rheinlande 40-50 Jahre später mehr Wert waren wie alles andere, (insbesonder Österr. Italien) konnte man soooo unbedingt auch noch nicht wissen.


OT: Wisst Ihr eigentlich, was wir hier spielen?
Wiener Kongress.
Mal sehen, wer den Napoleon und die 100 Tage spielt.:yes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast Du wohl recht. Mir ging es ja vielmehr um die Rolle Schwedens. Dänemark und Sachsen-Polen haben im Nordischen Krieg sozusagen zu einer Gebietserweiterung Russlands beigetragen, wobei gerade Sachsen-Polen nichts davon hatte außer tote Soldaten und die Lasten der Besetzung durch die Schweden. Schweden hatte an Russland verloren und das konnte durch das ganze 18.Jh. nicht kompensiert werden, so sehr auch Frankreich in Polen ein Wort mitsprechen wollte.

Stimmt, und ihre Siege bzw. Nicht-Siege waren auch sehr verdient. Allerdings war nicht Russland, sondern zwei deutsche Länder, Brandenburg-Preußen und Kurhannover die wahren glücklichen Dritten in diesem Krieg.
Wie auch in geringerer Weise auch beim Wiener Kongress, um mal hier wieder auf das Hauptthema zurückzukommen.

Sehr gut gefiel mir Dein Eingehen auf die außenpolitischen Zusammenhänge und hier würde ich Dir voll zustimmen, dass Österreich in Polen endgültig an Einfluss einbüßte. Eigentlich interessant wie da nach all den Aktivitäten in den Jahrhunderten zuvor Terrain aufgegeben worden war.

:winke:

Danke. :)

Hmmm, Galizien haben sie ja behalten.

So wie das Königreich Preußen auch das nicht weniger polnische Westpreußen behalten durfte.

Ihr dürft nicht vergessen, dass der Zar die alle gerettet hat.
Und sowas gibt es nicht zum Nulltarif.

Richtig, aber im Gegensatz zu Preußen, das dafür die Hälfte des reichen Sachens bekam, gab es für die Österreicher keine mir bekannte Kompensation.
Vielleicht ist das auch der Grund warum Russland und Preußen so grändig waren als sie Österreich später erlaubten die Republik Krakau zu annektieren?

Wenn man Preußen Stand 1805 nimmt, sind die der allergrößte Verlierer.
Außer Posen nix mehr von Polen, und Hannover auch futsch. Sachsen hat ihnen Väterchen Zar auch nicht ganz gegeben, dafür aber die Rheinlande. Was noch Conny Adenauer bedauert hat.

Na, so schlimm stand es für die Preußen nicht und Mitleid haben sie definitiv nicht verdient.
Abgesehen davon das mehr Teile Polens außer Posen preußisch blieben und Hannover aufgrund der mächtigen Ansprüche des wahren Landesherrn von Hannover und der kaum legitimen Ansprüche Preußens sowieso in praktisch jedem Fall nicht zu haben gewesen wäre, bekam Preußen ja auch noch Westphalen.

Dass die Rheinlande 40-50 Jahre später mehr Wert waren wie alles andere, (insbesonder Österr. Italien) konnte man soooo unbedingt auch noch nicht wissen.

Es gab schon damals erste Industrieanlagen im Ruhrgebiet und dass der britische Vorsprung bei der Industrialisierung für den Sieg mitverantwortlich war konnte man auch erkennen.
Also den Wert dieser Lande am Rhein und Ruhr hätte man schon erahnen können.

Apropos Industrie, die südlichen Niederlande, auch als Belgien bekannt, wurden später zu einem der industrialisiertesten Länder Europas.
Ein Grund mehr, warum die hapsburgerische Aufgabe dieses Landes so kurzsichtig und politisch falsch gewesen ist.
 
@Walter:

also ich finde man müsste bei der bevölkerung auch shr extrem unterscheiden. bei der "gebildeteren" klasse (studenten usw.) gab es bestimmt ein streben nach einigkeit usw. aber ich denke der "einfachen" bevölkerung war es recht egal ob sie so oder anders regiert wurden, solange sie nicht verhungerten oder probleme mit plündernden soldaten hatten.
nehmen wir z.b mal die Polnische bevölkerung....bestimmt happy das man einen eigenen staat hatte, aber mir wäre es relativ egal ob der mann der harte gesetze durchhaut polnisch, deutsch oder russisch spricht. generell finde ich es nicht allzu ratsam hier solche vergleiche zu ziehen (geht sonst schnell in die phase "böse und gut") :grübel:

ist jetzt aber nicht böse gemeint, ich finde deinen ansatz sehr interessant.

zurück zu polen, also nehmen wir an sie waren alle happy das man nun einen eigenen staat (wieder) hatte. doch dann waren da ja die Franzosen, die ja als "befreier" ihren russlandfeldzug vorbereiteten und dabei die polen sehr ausbluteten, dann die soldaten die polen stellen musste, alleine gegen russland 90 000 (davon kamen ca. 30 000 wieder) und dann die rückkehr der franzosen,deutschen,schweizer usw. die waren halb verhungert und monate lang unterwegs. die haben sicher nicht gefragt ob der nette polnische familienvater ihnen einen kleinen teilen des abendbrots abgibt oder die hübsche tochter das lager mitwärmt....schlimme zeit denke ich und dann kamen die russen und preußen und bekanntlich waren die russen ja auch nicht grade die netten nachbarn von neben an.

da stelle ich jetzt ganz bewusst die frage, hat sich die polnische bevölkerung im nachhinein über N. gefreut oder nicht?:still:

PS: DAS WAREN KEINE VORWÜRFE ODER NEGATIV AUSSAGEN GEGEN DIE FRANZOSEN

war damals normal und ist es ja leider immernoch und es gibt ja wohl leider kein großen staat der nie irgendwas furchtbaren gemacht hat:grübel:
 
mal 2 staaten in den raum geworfen: USA und osmanische reich....die USA werden jedenfalls laut englischen wiki zu N. gezählt (wohl wegen den krieg von 1912) und die osmanen standen ja teilweise auf seiten der alliierten! hat sich für eine dieser seiten ein vor/nach-teil eingestellt? interessanz finde ich die aufstellung des englischen wiki, demnach gehört sowohl preußen als auch österreich und russland zu den gewinnern und frankreich und z.B die USA als verlierer. Ist ja nun auch mal ne interessante einschätzung (england, preußen usw. als siegermächte über die usa????) ist logischer weise weit hergeholt:grübel: und das englische wiki ist eh immer sehr auf (zu)deutliche gegenüberstellungen aus. aber ich fand die idee doch sehr interessant :)
sorry das ich erst so verspätet meinen beitrag sende.....ich habe in einer woche einen wichtigen einstellungstest und meine freundin hat mich den ganzen abend abgefragt...:hmpf:
 
Österreich zu den Verlierern der neuen alten Ordnung nach 1814 zu zählen ist absurd. Die Ziele der Metternichschen Politik wurden voll erreicht!
Die Österreichische Dominanz im Deutschen Bund bestand bis 1866
Die Österreichische Hegemonie über Italien bis 1859
(In beiden Fällen nur unterbrochen von den Revolutionswirren 1848/49)
Europäische Stabilität durch die Heilige Allianz, ebenfalls ein Bündnsi das mehrere Jahrzehnte Bestand hatte.
Wien sicherte sich eine führende Rolle im Konzert der Großmächte und hielt diesen Platz bis in die 60er Jahre des 19. Jhdts.
 
Österreich zu den Verlierern der neuen alten Ordnung nach 1814 zu zählen ist absurd. Die Ziele der Metternichschen Politik wurden voll erreicht!
Die Österreichische Dominanz im Deutschen Bund bestand bis 1866
Die Österreichische Hegemonie über Italien bis 1859
(In beiden Fällen nur unterbrochen von den Revolutionswirren 1848/49)
Europäische Stabilität durch die Heilige Allianz, ebenfalls ein Bündnsi das mehrere Jahrzehnte Bestand hatte.
Wien sicherte sich eine führende Rolle im Konzert der Großmächte und hielt diesen Platz bis in die 60er Jahre des 19. Jhdts.


Volle Zustimmung.
Alles andere ist wirklich absurd.
 
Dass die Rheinlande 40-50 Jahre später mehr Wert waren wie alles andere, (insbesonder Österr. Italien) konnte man soooo unbedingt auch noch nicht wissen.
1.
Es gab schon damals erste Industrieanlagen im Ruhrgebiet und dass der britische Vorsprung bei der Industrialisierung für den Sieg mitverantwortlich war konnte man auch erkennen.
Also den Wert dieser Lande am Rhein und Ruhr hätte man schon erahnen können.

2.
Apropos Industrie, die südlichen Niederlande, auch als Belgien bekannt, wurden später zu einem der industrialisiertesten Länder Europas.
Ein Grund mehr, warum die hapsburgerische Aufgabe dieses Landes so kurzsichtig und politisch falsch gewesen ist.[/quote]
1.
War auch meine Kenntnis. Natürlich gab es in Hauptstadtnähe und in Mannheim selbst einiges an Gewerbe, aber der Carl Theodor zog 1777/78 mit seinem Fortgang nach München natürlich auch den Hof und das, was daran hing, ab. Aber auch davon abgesehen scheint die Niederpfalz und das umstrittene jülicher Erbe wirklich profitabel gewesen zu sein. Warum sich CT darum dann nach seinen ersten Regierungsjahren nicht mehr kümmerte, weiß ich nicht ganz. Mancher Rheinländer sagt, gerade deshalb wäre so früh die Industrialisierung in den letzten Jahrzehnten des 18.Jh. dort angekommen.
Nicht von ungefähr hatte Preußen doch auch diese Gebiete so unbedingt unter dem Großen Kurfürst und dem Soldatenkönig sich einverleiben wollen.:fs:

2.
Die Österreichischen Niederlande waren nach wie vor gut im Geschäft, auch wenn die Textilbranche gerade an der Wende zum 19.Jh. einem großen Wandel unterzogen war. (Herren trugen z.B. keine Spitzengarnituren mehr an den Hemden, außer an der Hofkleidung.) Bis dahin waren Brüssler Spitzen und Brabanter Ware von einigem Weltruhm.
 
Österreich zu den Verlierern der neuen alten Ordnung nach 1814 zu zählen ist absurd. Die Ziele der Metternichschen Politik wurden voll erreicht!
Die Österreichische Dominanz im Deutschen Bund bestand bis 1866
Die Österreichische Hegemonie über Italien bis 1859
(In beiden Fällen nur unterbrochen von den Revolutionswirren 1848/49)
Europäische Stabilität durch die Heilige Allianz, ebenfalls ein Bündnsi das mehrere Jahrzehnte Bestand hatte.
Wien sicherte sich eine führende Rolle im Konzert der Großmächte und hielt diesen Platz bis in die 60er Jahre des 19. Jhdts.

Aber das Wort "Gewinner" find ich bei Dir auch nicht. Österreich war auch vor 1792 wie nach 1815 Großmacht. Soweit geh ich mit.

Leider habe ich noch keine Literatur zur Rolle Österreichs in Italien vor 1792 gelesen. Genua und Venedig spielten ja zu der Zeit keine Geige mehr und (wo hab' ich das nochmal gelesen) die Beachtung, welche man Venedig überhaupt noch schenkte, beruhte angeblich vor allem auf einer geschickten Selbstdarstellung und Diplomatie.

Ich würde sagen, die österreichischen Gewinner von 1814/15 waren jene, welche den nun vollendeten außenpolitischen Kurs schon zuvor angestrebt hatten.
 
OT: Wisst Ihr eigentlich, was wir hier spielen?
Wiener Kongress.
Mal sehen, wer den Napoleon und die 100 Tage spielt.:yes:

Das "Spiel" ist ganz interessant geworden, finde ich.
Den Napi mach' ich natuerlich. ;) Muss nur den richtigen Moment finden.
Der echte Napi war wohl mit seinem Abenteuer zu spæt dran, seine Rechnung ging seinerzeit ja nicht auf: Die Teilnehmer auf dem Wiener Kongress waren sich wohl schon weitgehend einig.

Nochmal zu Skandinavien:
War Norwegen fuer Schweden wertvoller als Finnland? Es læsst mir keine Ruhe, weil ich zu wenig Vergleichsmøglichkeiten habe. (Den heutigen Ölreichtum muessen wir ja beiseite lassen)
Die Union wæhrte immerhin 90 Jahre, immerhin sprachlich ist das "eine Sosse", im Gegensatz zum Finnischen. Wie hoch war der schwedische Bevølkerungsanteil in Finnland? Wære ein finnisches Nationalbewusstsein auch unter Schweden erwacht? Fragen ueber Fragen...

Gruss, muheijo
 
Österreich war ein Gewinner des Wiener Kongress. Vormacht im Deutschen Bund gehalten und in Italien ausgebaut: Lombardo-Venetien unter direkter Kontrolle, Modena-Este, Toskana und Parma unter Nebenlinien, Schutzmacht des Kirchenstaates (man beachte die zahlreichen militärischen Interventionen der 30er und 40er Jahre).

Das beste Buch über Österreich in Italien ist Kaiseradler über dem Apennin von Heinrich Benedikt
 
Ihr dürft nicht vergessen, dass der Zar die alle gerettet hat.
Ganz wichtiger Punkt. Eigentlich hätte es Rußland ja gereicht, Napoleon abgewehrt und sein Gebiet verteidigt zu haben. Es gab auch viele Stimmen in Rußland, die es dabei belassen wollten - die Weiterführung des Kriegs, nun als Offensive, war teuer und riskant.

Wenn man Preußen Stand 1805 nimmt, sind die der allergrößte Verlierer.
Der Stand 1805 ist aber kein vernünftiger Bezugspunkt, genauso wenig wäre es der Stand kurz darauf nach dem Frieden von Tilsit.
Der Wiener Kongreß beendigt die napoleonische Zeit, bei allen Kongreßteilnehmern muß man vergleichen, wie sie vorher dastanden und wie nachher.

Dass die Rheinlande 40-50 Jahre später mehr Wert waren wie alles andere, (insbesonder Österr. Italien) konnte man soooo unbedingt auch noch nicht wissen.
Oh doch.
Die Rheinlande (mit Westfalen) waren traditionell ein reiches Gebiet. Schon zur Zeit Friedrichs II war z. B. die preußische Grafschaft Mark von der Kantonsregelung ausgenommen, d.h. die Einwohner mußten keinen Wehrdienst leisten, weil ihre wirtschaftliche Betätigung (Metallverarbeitung) für den Staat so wertvoll war.
Oder man denke an das Bergische Land (Solinger Klingen!), das 1815 zu Preußen kam.
 
mal 2 staaten in den raum geworfen: USA und osmanische reich....die USA werden jedenfalls laut englischen wiki zu N. gezählt
Beide waren ja nicht beim Wiener Kongreß vertreten, dabei gehören sie nicht wirklich in diese Diskussion.

Beim osmanischen Reich sehe ich auch keine größeren Vor- oder Nachteile. Außer indirekt den Nachteil, daß Österreich und Rußland nun keine andere Beschäftigung mehr hatten und in der Folgezeit wieder mehr Druck auf dem Balkan und gegen die Osmanen machen konnten.

Die USA waren zwar nicht offiziell mit Napoleon verbündet, kooperierten aber mit ihm in ihrem Krieg gegen England.
Dieser Krieg war für die USA ohnehin nicht gut gelaufen, nach der Niederlage Napoleons konnten sie froh sein, einen auf Unentschieden herauslaufenden Seperatfrieden mit England schließen zu können. Insofern kann man sie maximal als Nicht-Verlierer einstufen.
 
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