Rudolf Heß - Der Stellvertreter

Dernburg

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Rudolf Heß [[FONT=Arial Unicode MS, Lucida Sans Unicode, Lucida Grande, TITUS Cyberbit Basic, Code2000, MV Boli, MS Mincho, Arial, sans-serif]hɛs[/FONT]] (* 26. April 1894 in Alexandria, Ägypten; † 17. August 1987 in Berlin) war ein nationalsozialistischer Ideologe und Politiker.

Rudolf Heß war der Stellvertreter des "Führers" in allen Parteiangelegenheiten und Reichsminister
ohne Geschäftsbereich. Im Dritten Reich war er m. E. relativ bedeutungslos, Fragen geben
sein Flug am 10. Mai 1941 nach Großbritanien, sein Verhalten beim Nürnberger Prozess
sowie sein Selbstmord 1987 in Spandau auf.
Unbeantwortet ist zweitends die Frage seines Fluges nach England, und seiner fixen Idee
eines Ausgleichs zwischen England und Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen
Handelte er auf eigene Faust oder war es mit seinem "Führer" abgesprochen?
Die Dokumente der Engländer zu seinem Englandflug werden noch bis 2017 mit einem
Speervermerk belegt.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Heß
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In seinem Schlusswort im Nürnberger Prozess sagte er: „Ich verteidige mich nicht gegen Ankläger, denen ich das Recht abspreche, gegen mich und meine Volksgenossen Anklage zu erheben. Ich setze mich nicht mit Vorwürfen auseinander, die sich mit Dingen befassen, die innerdeutsche Angelegenheiten sind und daher Ausländer nichts angehen. Ich erhebe keinen Einspruch gegen Äußerungen, die darauf abzielen, mich oder das ganze deutsche Volk in der Ehre zu treffen. Ich betrachte solche Anwürfe von Gegnern als Ehrenerweisung. Es war mir vergönnt, viele Jahre meines Lebens unter dem größten Sohne zu wirken, den mein Volk in seiner tausendjährigen Geschichte hervorgebracht hat. Selbst wenn ich es könnte, wollte ich diese Zeit nicht auslöschen aus meinem Dasein. Ich bin glücklich, zu wissen, daß ich meine Pflicht getan habe meinem Volke gegenüber, meine Pflicht als Deutscher, als Nationalsozialist, als treuer Gefolgsmann meines Führers. Ich bereue nichts. Stünde ich wieder am Anfang, würde ich wieder handeln wie ich handelte, auch wenn ich wüßte, daß am Ende ein Scheiterhaufen für meinen Flammentod brennt. Gleichgültig was Menschen tun, dereinst stehe ich vor dem Richterstuhl des Ewigen. Ihm werde ich mich verantworten, und ich weiß, er spricht mich frei.“. Diese Aussage wurde von ihm nie widerrufen.
(Quelle: Wikipedia)
 
Tja, Rudolf Heß und sein Verhalten ist in meinen Augen so rätselhaft, daß man sich sein Verhalten eigentlich nur mit Geistesgestörtheit oder mit Verwicklung in verschwörerische Geheimdiplomatie erklären kann. :confused:
Von den Neonazis wird er ja gern zur Ikone erhoben. Warum kann ich nicht verstehen, schließlich hat er doch scheinbar seinem Führer, den er für sich zum Gott erhoben hat, zuwider gehandelt. Womit erklären die sich Hitlers Toben über den Englandflug - alles nur vorgespielt?
Vielleicht bringen ja die englischen Akten tatsächlich etwas Aufklärung. Einerseits kann ich mir das kaum vorstellen, andererseits ist es schon merkwürdig, daß die so eine lange Verschlußzeit ansetzen....
Wie gesagt, der Mann ist mir ein Rätsel. :grübel:
 
Dernburg schrieb:
Diese Aussage wurde von ihm nie widerrufen.
(Quelle: Wikipedia)
Warum sollte er auch?
Gefährlich ist die heutige "Heldenverehrung":

Die Verbreitung von NS-Geschichtslegenden als ideologischem Unterfutter rechtsextremer Bewegungen ist weitgehend auf die einschlägige Szene beschränkt. Dennoch gelang es umtriebigen Rechten, ein bräunliches Video über den "Friedensflieger" Rudolf Heß in einem deutschen Fernsehkanal zu senden und einen honorigen Hochschullehrer vor ihren Karren zu spannen.

Dass der Autor Martin Allen eher ein NS-Spökenkieker in der Tradition des ominösen David Irving ist, stört die Gemeinde nicht; schließlich ist "Historiker" keine geschützte Berufsbezeichnung. Der renommierte Historiker Richard J. Evans von der Universität Cambridge, der Allens Auslassungen als "totalen Unsinn" qualifiziert, verwahrt sich gegen derartige Autoren: "Kein ernsthafter Historiker hierzulande schenkt ihnen irgendeine Aufmerksamkeit."

http://www.idgr.de/texte/rechtsextremismus/fallstudien/hess-legenden.php
 
heinz schrieb:
Es ist schon erstaunlich, dass von den Rechten ein offensichtlich Geistesgestörter als Vorbild und Idol hingestellt wird.

Wenn Du mich fragst, lieber Heinz, war Rudolf Heß nicht der einzige Geistesgestörte unter den Nazis.
 
Ich glaube sogar Hitler selbst konnte Heß nicht wirklich halten, er hielt diesen Fanatiker wohl für einen Idioten. Auch wenn er offiziell Stellvertreter Hitlers war, hatten doch andere Nazi-Größen wie z.B. Hermann Göring viel mehr Macht. Ich vermute, dass Hitler ihm zum Stellvertreter gemacht hatte, weil er sich bei was Loyalität anging absolut sicher war.
 
Heß

Adolf hat ihn auch nicht sehr ernst genommen, und hat ihm das wirkungsloseAmt des Stellvertreters in Parteisachen gegeben, Einfluß auf diePolitik hatte er nicht. "Mein Kampf" wurde von A. H. Heß diktiert.
 
Dernburg schrieb:
Adolf hat ihn auch nicht sehr ernst genommen, und hat ihm das wirkungsloseAmt des Stellvertreters in Parteisachen gegeben, Einfluß auf diePolitik hatte er nicht. "Mein Kampf" wurde von A. H. Heß diktiert.


Das ist meiner Ansicht nach nicht richtig. Woher nimmst Du die Quellen, dass Hitler seinen Stellvertreter nicht ernst nahm?

Rudolf Hess war ein begeisterter Nationalsozialist, er tratt als 16 Mitglied in die Partei ein und wurde Führer der Studentenhundertschaft der Partei. Er nimmt am Hitler-Putsch teil und muss dann in die Schweiz fliehen. Nach seiner Rückkehr wird er zu fünfzehn Monaten Festungshaft verurteilt und dort hilft er Hitler bei der Schlussredaktion von "Mein Kampf" (zuerst diktierte Hitler das Buch seinem Fahrer Emil Maurice und dann Rudolf Hess). Danach wird er der Privatsekretär Hitlers. 1932 wird Hess zum Vorsitzenden der Politischen Zentralkommission der NSDAP, zu seinen Aufgaben gehört die Überwachung der Parteiarbeit in den Ländern und Gemeinden sowie die Kontrolle des Parteiapparates. 1933 wird er Minister ohne Geschäftsbereich und Obergruppenführer der SS. Nach der Ernennung zum Stellvertreter Hitlers wird er die Nummer 3 der Partei. Er ist Hitler blind ergeben und an der Etablierung des Führerkultes beteiligt. Hess gilt als einer der mächtigsten Männer im Dritten Reichs wird aber aufgrund mangelnder Redenstalent, manche behaupten auch mangelnde Intelligenz, und seiner Unsicherheit von Martin Bormann in den Hintergrund gedrängt. Sein politischer Einfluss sinkt immer stärker, er wird dennoch am 4.2.1938 Mitglied des geheimen Kabinettsrates und am 30.8.1939 wird er Mitglied es Ministerrates für die Reichsverteidigung.

Nach seinem Flug nach England wird er von Hitler als Geisteskrank erklärt.
 
Heß

Fest steht, dass Heß seit Mitte der dreißiger Jahre in der Führerriege der NSDAP zu einer Randfigur geworden ist. er wurde vorwiegend mit repräsentativen Jobs betraut, der Titel eines "Stellvertreter der Führers in der NSDAP" hatte nur noch symbolischen Charakter. Der politische Einfluß des
ehemaligen Privatsekräters A. H.war gesunken, zugunstenvon Martin Bormann. R. H. fühlte sich zunehmend zurückgesetzt von A. H., der den hypochonderischen an Astrologie und Okkulten glaubenden Parteigenossen
nur noch selten zu persönlichen Gesprächen empfing. Offenbar hoffte
Heß, sich mit dem Flug in den Augen seines Idols zu profilieren.
(Quelle: ZDF History)
 
ursi schrieb:
Nach seinem Flug nach England wird er von Hitler als Geisteskrank erklärt.

Nicht nur das. Speer über Heß' Englandflug:

Wenn ich es richtig beurteile, ist Hitler über den 'Treuebruch' seines Stellvertreters nie hinweggekommen. Noch einige Zeit nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 erwähnte er im Rahmen einer seiner phantastischen Fehlbeurteilungen der Lage, zu seinen Friedensbedingungen zähle die Auslieferung des 'Verräters'. Er müsse aufgehängt werden. Heß meinte, als ich ihn später davon erzählte: 'Er hätte sich mit mir ausgesöhnt. Ganz bestimmt. Und glauben sie nicht, dass er 1945, als alles zu Ende ging, manchmal dachte: Heß hat doch recht gehabt?'"
 
Dernburg schrieb:
Fest steht, dass Heß seit Mitte der dreißiger Jahre in der Führerriege der NSDAP zu einer Randfigur geworden ist. er wurde vorwiegend mit repräsentativen Jobs betraut, der Titel eines "Stellvertreter der Führers in der NSDAP" hatte nur noch symbolischen Charakter. Der politische Einfluß des
ehemaligen Privatsekräters A. H.war gesunken, zugunstenvon Martin Bormann. R. H. fühlte sich zunehmend zurückgesetzt von A. H., der den hypochonderischen an Astrologie und Okkulten glaubenden Parteigenossen
nur noch selten zu persönlichen Gesprächen empfing. Offenbar hoffte
Heß, sich mit dem Flug in den Augen seines Idols zu profilieren.
(Quelle: ZDF History)


Hitler setzte die Menschen so ein wie er sie benötigte. Hess war Hitler blind ergeben, für ihn war der Führer eine Vaterfigur.

Deine Aussage über den Flug nach England ist reine Spekulation. Dazu gibt es schon lange eine Kontroverse und die Historiker sind sich nicht einig ob Hitler vom Flug gewusst hat, ihn gebilligt oder gar unterstützt hat.

Dass Hess politisch von Bormann überholt wurde ist klar, Bormann war ein intrigant und konnte so Hess zurückdrängen.

Über deine Aussage, dass Hitler Hess nicht ernst nahm sagt es aber immer noch nichts aus. Da hätte ich gerne Quellen und nicht Zitate von Wikipedia oder ZDF History.
 
hyokkose schrieb:
Wenn Du mich fragst, lieber Heinz, war Rudolf Heß nicht der einzige Geistesgestörte unter den Nazis.

Einen Sprung in der Schüssel, hatten die Nazis einschließlich von Hitler alle, lieber Hyokkose, sonst hätten sie eine andere Politik betrieben. Aber so wie sich Hess in Nürnberg präsentiert hat, mit seine Amnesie, geht das doch wohl über das Verhalten der anderen Nazigrößen hinaus.
 
heinz schrieb:
Einen Sprung in der Schüssel, hatten die Nazis einschließlich von Hitler alle, lieber Hyokkose, sonst hätten sie eine andere Politik betrieben.

Jetzt gleitet bitte nicht in die Feststellung ab "Die waren eh alle verrückt", denn das würde dazu führen, daß man sich nicht mehr die Mühe gibt, sie zu verstehen.
Hier sind vermutlich die Wenigsten Berufshistoriker, aber wir haben doch alle etwas Wissenschaftlerblut oder einfach nur Neugierde in uns, was zumindest mich dazu treibt wirklich hinter historische Zusammenhänge gucken zu wollen um Ursachen und Gründe zu verstehen.
 
Arne schrieb:
Das dort beschriebene "Krankheitsbild" der Psychopathen habe ich bisher einfach als miesen Charakter gesehen. Fehlt noch, daß sich der erste vor Gericht darauf beruft und auf Schuldunfähigkeit plädiert.
(wo ist der Abwärtsdaumen?)

Andererseits: Hätten die Psychiater das "Heil Hitler" wörtlich genommen und den Patienten rechtzeitig in eine schöne Therapieeinrichtung verbracht...

http://www.factum-magazin.ch/whats_new/news.cgi?v=news&c=Zeitgeschichte&id=0301573629.shtml
 
Bernhard Horstmann präsentiert in seinem Buch das von ihm in Auftrag gegebene Gutachten der Psychologin Heidi Baitinger, die zum Schluss kommt, dass Forsters Hypnose die hysterische Erblindung heilte und Hitler „energetisch auflud“. Die Psychologin meint sogar, „dass Hitler in der Hypnose verblieben ist (...) immer etwas starre Körperhaltung, sein fanatisch wirkender, immer etwas starrer Blick, sein Sprachstil (...) könnten als Trancephänomen und Ausdruck seiner noch bestehenden Trance interpretiert werden.“ Damit wäre die Hypnose Auslöser für Hitlers Entwicklung vom labilen Soldaten zum grössenwahnsinnigen Diktator.

Dabei schildert Brauchle auch Kontaktaufnahmen zur dämonischen Welt mit eigenständigen Wesenheiten. Brauchles Erfahrungen, aber auch die anderer Hypnotiseure, beweisen, dass in Hypnose-Sitzungen der Zugang zu einer dämonischen Welt möglich ist.

Was geschah 1918 in dem Lazarett in Pommern? Wurden in den Hypnose-Sitzungen von Dr. Forster in Hitler die Tore zu einer jenseitigen Welt aufgestossen, zu dämonischen Wesenheiten, die den „Führer“ genial und charismatisch ausstatteten, um dann eine der grausamsten Mordaktionen der Weltgeschichte zu befehligen?

Hypnose die fast 30 Jahre anhält....dämonische Parallelwelten...Besessenheit?

Och nöö, ne? :rolleyes:
 
Arne schrieb:
Hypnose die fast 30 Jahre anhält....dämonische Parallelwelten...Besessenheit?

Das ist natürlich Quatsch. Ich bezog mich lediglich auf das hier:

Hitler wurde in ein Lazarett nach Pommern gebracht, in dem der Psychiater Edmund Forster bei Hitler eine „Psychopathie mit hysterischen Symptomen“ diagnostizierte, die dann während des Aufenthaltes zur Erblindung führte. Als Hitler von der endgültigen Kapitulation seiner Kameraden erfuhr, soll er noch im Lazarett einen hysterischen Anfall erlitten und dabei das Augenlicht verloren haben.
 
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