Planungen für einen strategischen oder taktischen Luftkrieg vor Beginn des 1. WK sind eher unter Vision wie unter Planung einzuordnen. Well´s Buch z. B. erschien 1909, zu einem Zeitpunkt, als noch kein Deutscher die berühmte liegende Acht geflogen war.
Es gab beispielweise 1913 einen Fünfjahresplan der kaiserlich deutschen Marine, der für 1918 einen Flugzeugbestand von 38 Stück vorsah.
Den ersten Bombenangriff im 1. WK überhaupt flogen die Franzosen am 22. Aug. 1914 gegen die Luftschiffhalle in Metz.
Die ersten mit einem echten Großbomber waren die Russen mit Sikorskis berühmter Ilia Mourumetz eingesetzt ab Februar 1915.
Von deutschen Gothas und Staaken-Bombern wurden auf England 109t Bomben abgeworfen, bei Verlust von 70 Flugzeugen!
Italien hatte 1917/18 einige Staffeln Bomber in Frankreich, die von dort aus strategische Angriffe auf Deutschland flogen, die Franzosen hatten keine geeigneten Flugzeuge.
Für Herbst 1918/Frühjahr 1919 plante England eine strategische Bomberoffensive auf deutsche Städte, so war der 1. Angriff auf Berlin für den 9. November 1918 geplant, er musste wegen schlechtem Wetter verschoben werden.
Ziviltote durch Luftangriffe: 1.400 Engländer, 700 Deutsche, 300 Österreicher.
Die Zahl der Franzosen habe ich nirgends gefunden, sie müsste aber am höchsten sein.
Die Gegenrechnung: Deutsche Marineluftschiffe 436 Tote, Heeresluftschiffe 65 Tote, Kampfflieger 130 Tote. Summasumarum 631 tote Bombenwerfer und 1.400 zivile bombenopfer.
Die Entwicklung der Flugzeuge in den Jahren 1914-18 ist überaus faszinierend, wobei die Bomber nur ein geringer Teil des Ganzen sind.
Grüße Repo
NS.: Die Planung eines Luftangriffs auf Oberndorf/N. 1914/15 ist mir bekannt, wobei mir absolut neu ist, dass dieser tatsächlich durchgeführt wurde, gibt es dazu Quellen?