Machiavelli vs. Anti-Machiavelli

Wieger

Gesperrt
In einer Projektwoche fahren wir nach Cesenatico(Italien) und besuchen wir verschiedene Städte u.a. auch Florenz. Und nun haben wir natürlich auch eien Aufgabe und da ich von Geschichte aus dahin fahre, diese dort oben. Wie sieht es aus, kennt jemand Links oder Quellen dazu? Danke im Voraus.
 
In einer Projektwoche fahren wir nach Cesenatico(Italien) und besuchen wir verschiedene Städte u.a. auch Florenz. Und nun haben wir natürlich auch eien Aufgabe und da ich von Geschichte aus dahin fahre, diese dort oben. Wie sieht es aus, kennt jemand Links oder Quellen dazu? Danke im Voraus.

Verstehe ich das richtig, dass ihr eine Diskussion habt? Ein Schüler, der Macchiavelli spielt und einer, der gegen seine Ansichten ist?
 
Nimm am besten ein Werk in dem die jeweiligen Abschnitte aus dem "Fürst" dem Anti-Machiavelli gegenüber gestellt sind. Schon im 18.Jh. gab es solche Ausgaben. Leider ist meine eigene nicht so gehalten.

Hier gibts Bücher zu dem Thema:
http://www.monographien.de/buch/Friedrich_II.6204.html?thema=
http://www.monographien.de/buch/Machiavelli_Niccolo.6344.html?thema=

Diese Monographien finde ich eigentlich manchmal recht zweckdienlich, da sie den Menschen en detail manchmal näher bringen.

Hier ein kleiner Text zu Machiavelli:
http://handycode2000.ha.ohost.de/artikel/wirtschaft/Machiavelli_Mut_zur_Grausamkeit.htm

Den "Fürst" und den Antimachiavelli sollte es eigentlich in jeder guten Buchhandlung geben.

Ah ja und bei der Lektüre des Werkes von Kronprinz Friedrich empfehle ich daneben Standartwerke zum 18.Jh. zu legen, weil sonst manche, meistens hanebücherne, Vergleiche zur Gegenwart Friedrichs sonst nicht verständlich sind, so zum Beispiel wenn er kurz mit August dem Starken abrechnet.
:winke:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieger schrieb:
Macchaivelli vs. Anti-Machhiavelli

Liebe Leute, gebt Euch doch wenigstens ein bißchen Mühe, wenn Ihr die Titel von neueröffneten Themen schreibt. Wir Moderatoren müssen immer dahinterhersein, daß es wenigstens auf der Startseite nicht so säuisch aussieht wie in Euren Beiträgen.
 
Liebe Leute, gebt Euch doch wenigstens ein bißchen Mühe, wenn Ihr die Titel von neueröffneten Themen schreibt. Wir Moderatoren müssen immer dahinterhersein, daß es wenigstens auf der Startseite nicht so säuisch aussieht wie in Euren Beiträgen.

Anti-Macchiavelli?

Stammt das Buch nicht von Friedrich dem Großen?


Grüße Repo
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir sollen eien Art Broschüre erstellen für den Unterricht. Aber genaueres zur Aufgabenstellung bekomme ich erst morgen.
 
Ich würde empfehlen, erst beide Werke durch zu lesen und gleich wichtige Notizen zu machen.
Dann oder davor sich des Lebens der beiden Autoren anzunehmen. Da es um einen direkten Vergleich geht, würde ich mich auf die Kronprinzenzeit Friedrichs spezialisieren. Wichtig ist auch der Austausch mit Voltaire, den Friedrich für das Buch führte und welche Ansichten, dieser dazu hatte. Aufgepasst, er soll ganze Passagen korrigiert haben, nicht nur was das mangelhafte Französisch Friedrichs anbelangt.
Das Vorwort ist in dem Zusammenhang lustig zu lesen, da hier das gute Französisch eines "Ausländers" gelobt wird, während Voltaire sich wegen des tatsächlich schlechten Französisch von Friedrich die Haare zerraufte.
Ich würde Acht darauf geben, in welcher Zeit ihres Lebens die beiden Autoren jeweils ihr Werk schrieben. Niccolo Machiavelli schrieb sein Buch als reifer Mann von 44 Jahren, während Friedrich ein Mitzwanziger war. (wegen der vielen Veränderungen ist ein exaktes Entstehungsdatum mW. nicht feststellbar, man kann aber sagen, wann das Werk an Voltaire kam) Friedrich ist so wenig erwachsen in seinen Aussagen, wie man es nach der schnell erwachsen machenden Jugend eines Kronprinzen eigentlich kaum annimmt. Das Schaffen an dem Werk liegt in der Zeit der Versöhnung od. zumindest dem Waffenstillstand mit dem Vater, als Friedrich nach Neuruppin zum IR 15 kam.

Hier noch etwas zu Machiavelli, zu Friedrich findet man ohnehin in Hülle und Fülle:
http://www.niccolo-machiavelli.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Machiavelli
 
Wichtig ist auch der Austausch mit Voltaire, den Friedrich für das Buch führte und welche Ansichten, dieser dazu hatte. Aufgepasst, er soll ganze Passagen korrigiert haben, nicht nur was das mangelhafte Französisch Friedrichs anbelangt.
Das Vorwort ist in dem Zusammenhang lustig zu lesen, da hier das gute Französisch eines "Ausländers" gelobt wird, während Voltaire sich wegen des tatsächlich schlechten Französisch von Friedrich die Haare zerraufte.
nach Neuruppin zum IR 15 kam.


Jetzt dachte ich das Deutsch des alten Fritz sei grauenhaft gewesen, um nun zu lesen, das französich ebenfalls. Hat er berlinert?

Was konnte er nun, außer Kriege führen und gewinnen? Halt, Flöte spielen hatte ich vergessen.

Grüße Repo
 
Jetzt dachte ich das Deutsch des alten Fritz sei grauenhaft gewesen, um nun zu lesen, das französich ebenfalls. Hat er berlinert?

Was konnte er nun, außer Kriege führen und gewinnen? Halt, Flöte spielen hatte ich vergessen.

Grüße Repo
Man darf nicht vergessen, dass Voltaire einen hohen Anspruch an das Französisch hatte. Vermutlich hatte es Friedrich einfach nicht so mit den Sprachen, was aber nicht heißt, dass er nicht interessiert las wie das Werk des Polybius, weil dem viel für den Krieg zu entnehmen war. Während man sagt, dass er sich besser im Französisch ausdrücken konnte als in Deutsch, hatte er doch viele Briefe, Glossen usw. auf Deutsch verfasst. Man darf diesbezüglich wiederum nicht außer Acht lassen, dass ihm das Französische auch durch seinen Vater verleidet wurde. Die Korrespondenz mit seiner Schwester Wilhelmine lief dann wieder Französisch.
Vergleicht man einige Briefe hoher Adeliger fallen immer wieder einige mit gewissen Mängeln in der Rechtschreibung auf, ich glaube auch bei der Marquise de Pompadour.
Man sagt auch, dass Friedrich Zeit seines Lebens die neuen Strömungen in Deutschland des Geisteslebens nicht richtig wahrgenommen hatte und weiterhin bis zu seinem Tod fast ausschließlich die französischen Aufklärer schätzte, während in seinem Land ja bereits ein Kant arbeitete. Aber das würde jetzt wirklich zu weit führen.

Nicht nur Flöte spielen sondern obendrein auch komponieren, wobei ihm allerdings einer der bedeutensten Komponisten des Jahrhunderts unter die Arme griff: Quantz. Bis heute ist es allerdings schwierig seine Kompositionen ihm genau zuzuschreiben, ich glaube aber einige davon, sind als solche identifiziert.

Ich suche mal die Tage eine Stelle heraus, wo klarer wird, welchen Dialekt Friedrich denn sprach.
 
So Aufgabe steht dannn doch erst jetzt fest.Ich mach mit einem Kumpel, den Anti-Macchiavell. Sprich eine Kurzbiografie des Autors und die Staats- und Herrschaftsvorstellungen. Ansonsten erstmal Danke!
 
So Aufgabe steht dannn doch erst jetzt fest.Ich mach mit einem Kumpel, den Anti-Macchiavell. Sprich eine Kurzbiografie des Autors und die Staats- und Herrschaftsvorstellungen. Ansonsten erstmal Danke!
Na das dürfte nicht so schwer sein. Von den oberen Links abgesehen wird oftmals die Bio von Wolfgang Venohr: "Fridericus Rex" empfohlen.
Ich hatte es auch im Geschichtsunterricht. Es ist sehr spannend und unterhaltsam geschrieben, auch wenn er bei seiner blumigen Beschreibung eines Feldlagers mal etwas strauchelt, da er versucht bei der Ausrüstung ohne Fachbegriffe auszukommen.
http://www.amazon.de/Fridericus-Rex-Wolfgang-Venohr/dp/3404611683
 
Hier ist mein fertiger Text. Quellen waren "Der Antimachiavell" by Friedrich himself und "Aufsätze zur preußischen und deutschen Geschichte" (Franz Mehring)

ANTIMACHIVELL

Wann entstand das Buch?
Wegen vieler Veränderungen kann man die genaue Entstehungszeit nicht festlegen.
Fest steht, dass Friedrich der Große ein junger Mann war als er seine Ideen niederschrieb. Das Buch kam 1739 an Voltaire, der es publizierte und ebenfalls Veränderungen vornahm, aufgrund des schlechten Französisch Friedrichs. Das Buch wurde nicht unter seinem Namen veröffentlicht, aber war ein offenes Geheimnis, das er das Buch geschrieben hatte.
Warum schrieb er das Buch?
Da er als Fürst eine herausragende Persönlichkeit war und der Aufklärung sehr zugetan war, entschloss er sich Machiavellis “Der Fürst” zu widerlegen. Er befürchtete, die Thesen des Machiavellis würden die Fürsten beeindrucken und sie zu Taten zwingen, die gegen jegliche Moral nach seinen Vorstellungen wären

Wie bekommt man neue Ländereien?
1. Thronfolge
2. Wahl durchs Volk oder deren Vertreter
3. Eroberung durch gerechten Krieg
Der Fürst als Kriegsherr und Eroberer
Im Krieg muss der Fürst Bündnisse eingehen, um ihn schnell und möglichst effektiv zu beenden. Eines der obersten Ziele ist die Ruhe, sprich der Frieden. Da Kriege aber nicht unvermeidbar sind, sollten diese nur von großen Herrschern geführt werden. Hierbei spielt die angemessene Finanzierung der Truppen eine wichtige Rolle. Die effektivste Truppenzusammenstellung ist eine gemischte, d.h. Soldaten aus dem eigenen Land, die in ihrer Loyalität und Treue zum Fürsten den Kern bilden. Dazu jedoch noch Söldner, die Truppen entscheidend in ihrer Kampfkraft verstärken. Die Führung der Truppe sollte immer beim Fürsten liegen, sofern jedoch der Fürst keine Anlage hat zur Führung, sollte er seine Rolle zumindest spielen. Der Rat von Generälen ist erlaubt, sogar wünschenswert, aber nicht mehr. Die Verteidigung seiner Untertanen ist er ihnen schuldig. Sobald ferne Gebiete erobert wurden, tut der Fürst am besten daran dort Truppen zu entsenden, die in ihrer Disziplin und Ordnung Vorbilder sind.
Die Residenz des Herrschers muss im Mittelpunkt seines Reiches liegen um alle Machtbereiche gleichermaßen kontrollieren zu können, entgegen der Meinung Machiavellis. Die Errichtung von Festungen ist da nicht unwichtiger. Jeder große Fürst vertraut darauf.
Außerdem ist es wichtig, dass es bei reichen Provinzen, die bereits vorhandenen Gesetze zu achten, um das Vertrauen des Volkes zu erlangen. Diese Gebiete müssen gedeihen.
Der Fürst und seine Finanzen
Friedrich unterscheidet grundsätzlich zwischen großen und kleinen Fürstentümern.
Die großen Fürstentümer sollten zwar vernünftig mit Geld umgehen, aber verschwenderisch erscheinen. Das Volk muss sehen, dass sie reich sind. Armee und Kultur nehmen eine besondere Rolle ein. Eine gut versorgte Armee ist ein enorm wichtiger Faktor um Eroberungskriege zu führen. Die Förderung der Kunst stärkt sein Ansehen ungemein
Das Geld darf nicht vergraben werden. Ein Herrscher muss immer darauf bedacht seinen Reichtum zu akkumulieren (=vermehren) um es auch ausgeben zu können. Ein Oberhaupt wird nie erfolgreich sein, wenn er seine Reserven versteckt. Unternehmergeist ist ein machtpolitischer Faktor.
Im Gegensatz dazu, sollten kleine Fürstentümer geizig sein, da sie bei überschwänglichem Prunk pleite gehen

Das Wesen des Fürsten
Ein Fürst ist grob gesagt, ein General (s.o.) und Richter. Er widerspricht der These Machiavellis, dass es von enormer Wichtigkeit ist, Intrigen spinnen zu können unter den eigenen Untergebenen. So schwächt sich der Fürst nur selber. Viel wichtiger sei es, bei Streitigkeiten als unparteiischer Vermittler aufzutreten und alle gleichermaßen zu fördern. Das zeugt von Ehre Das Vertrauen seiner Untertanen bildet einen wichtigen Bestandteil seiner Macht.
Die Tugenden, wie Stolz, Güte und Ehre bilden die Säulen. Man darf nicht “böse mit den Bösen” sein. Uneingeschränkte Macht birgt viele Gefahren, auch Fürsten sind Menschen. Doch diesen Tücken gilt es aber zu widerstehen. Er sollte gütig sein, ohne weichherzig zu erscheinen. Das ist ein Zeichen von Schwäche. Außerdem ist ein guter Fürst treu, bei Verträgen und gegenüber seines Volkes, u.a.
Die Herkunft des Herrscher muss immer allgegenwärtig sein, damit er nicht unnötig abhebt. Sein Volk sind nicht seine Sklaven, diese Menschen sind genauso viel wert wie er. Seine Seele ist das Volk. Ist der Fürst glücklich ist es das Volk ebenso. Das Verbrechen ist ein Feind des Fürsten und muss mit Aufrichtigkeit bekämpft werden. Grausame Herrscher werden gestürzt. Selbstbestimmung bilden den Kern seiner Politik. Minister sind nur Berater. Dabei ist Menschenkenntnis von Vorteil. Ebenfalls die Offenheit für neue Dinge. Zeiten ändern sich, ebenso wie die Herausforderungen. Der Wille des Volkes ändert sich und darauf muss sich jeder große und gute Fürst einstellen können. Hierbei sollte der Fürst bedächtig handeln, aber auch gleich Taten folgen lassen, sonst ist der Untergang vorprogrammiert.
Weiterhin muss man seine Ziele zielstrebig anpacken, doch Vorsicht ist geboten, denn Übermäßiger Ehrgeiz ist unangebracht, da es immer Menschen gibt, die diesen noch steigern. Die Macht eines Fürsten wäre so nicht auf lange Dauer gesichert. Wenn er das alles beachtet und seien Anlagen so gelegt sind, wird das Volk und er glücklich leben und seine Macht lange erhalten bleiben. Er wird als guter Fürst in die Geschichte eingehen.
Wie steht er zur Republik und anderen Arten der Fürstentümer?
Die Religion bringt den einfach Menschen Heil. Sobald jedoch ein Kirchenvertreter Fürst wird, geschieht etwas Grausames. Das Volk leidet unter der Frömmigkeit seiner Gebieter. Auch vor Schandtaten wird nicht zurückgeschreckt. Diese werden dann mit der Religion gerechtfertigt. Er denkt, dass “Das Volk liebt einen ungläubigen, ehrenhaften Fürsten, der ihnen Glück bringt mehr als einen strenggläubigen Schuft und Übeltäter.”
Von der Republik als solcher glaubt er ebenfalls nicht. Diese können sich immer nur für eien bestimmte Zeit halten, da jedes Volk nicht in der Lage sich selbst zu verwalten. Es bedarf einer starken Führungspersönlichkeit, die die Geschicke in die Hand nimmt.
Regierungswirklichkeit- Inwieweit hat Friedrich seine Überlegungen in die Tat umgesetzt?
Friedrich der Zweite regierte von 1740 bis1786. Man sah sich als “erster Diener des Staates” mit vielen Unabhängigkeiten, die er jedoch nicht erlangte, da er den Landadel zufrieden stellen musste.
Die unbeschränkte Macht des Herrschers sollte dem Volk dienen, wie er schrieb. Seine Macht war aber gar nicht absolut. Enorme Schranken wurden ihm durch ökonomische Grundlagen gesetzt. Der starke Militarismus und die Verfassung seiner Zeit. Er erkannte früh, dass sein Kurs durch die Verfassung Preußes bereits vorgegeben war. Der Wille zu Reformen der durchaus vorhanden war, wurde so gebremst.
Der Vater hatte es verstanden seine despotische Macht durch Entmachtung des Landadels zu sichern, das machte Friedrich II. nicht. Er förderte sie in ihren Privilegien. Beispielsweise bekamen die Junker das ständische Vorschlagsrecht zugesprochen, welches sich zu einem richtigen Wahlrecht steigerte. Er beachtete das Bürgertum kaum. Entfernte sie sogar aus wichtigen Ämtern
Ein Lakai des Landadels wurde er. Die meiste Regierungsgewalt oblag den Junkern. Diese überschauten den Komplex Preußen und leiteten im Endeffekt diesen. So wurde zum Beipiel alle maßgebenden Beamtenstellen dem Adel überlassen. Der Offizierskorps wurde nach dem Siebenjährigen Krieg mit Adligen besetzt.
Die Offiziere seines Heeres schikanierte er. Intrigen wurden gesponnen, indem er den Feldmarschall von Dessau und Schwerin aufeinanderhetzte. Die einfachen Soldaten verfielen, die ganze Armee versiffte in Intrigen und Ausbeutung. Mehrere Fehden untereinander wurden ausgetragen und der König sah zu. 1778 versagte das Heer völlig im bayerischen Erbfolgekrieg.
Man war gänzlich unfähig sich den Aufgaben der Zeit zu stellen. Im Jahre 1786 trugen er und seine Diener die gleichen Gewänder wie zu Beginn seiner Amtszeit. Philosophische und literarische Fragen beschäftigten den König viel mehr. Die Ansichten seiner Kronprinzenzeit behielt er weitestgehend.
Aufgeklärt wie er war führte er die Religionsfreiheit ein.Die Abschaffung der Leibeigenschaft wurde eingeleitet. Zu Lebzeiten scheiterten diese Bemühungen noch aufgrund der Junker. Auf seinen Krondomänen führte er dies jedoch ein.
Er war unter anderem Miglied der Freimaurer.
 
Danke für die ausführliche Schilderung des Ergebnisses Deiner Untersuchung zu dem Thema. Leider konnte ich wegen der Sperrung nicht mehr Grün verschicken.
Ein Lakai des Landadels wurde er. Die meiste Regierungsgewalt oblag den Junkern. Diese überschauten den Komplex Preußen und leiteten im Endeffekt diesen. So wurde zum Beipiel alle maßgebenden Beamtenstellen dem Adel überlassen. Der Offizierskorps wurde nach dem Siebenjährigen Krieg mit Adligen besetzt.
Oder wurde der Landadel ein Lakai des Königs?
Von der Republik als solcher glaubt er ebenfalls nicht. Diese können sich immer nur für eien bestimmte Zeit halten, da jedes Volk nicht in der Lage sich selbst zu verwalten. Es bedarf einer starken Führungspersönlichkeit, die die Geschicke in die Hand nimmt.
Regierungswirklichkeit- Inwieweit hat Friedrich seine Überlegungen in die Tat umgesetzt?
Man sollte dazu einfließen lassen, dass die Republiken der Zeit allesamt untergegangen waren, bzw. dem Untergang geweiht schienen. Die Instabilität Genuas am Beispiel der Probleme auf Korsika bzw. von denen befördert, mag als Bsp. gelten. Zur Zeit eines Machiavelli war die politische Situation nicht zuletzt in Italien eine völlig andere.
Die einfachen Soldaten verfielen, die ganze Armee versiffte in Intrigen und Ausbeutung.
Hast du dafür irgendwelche Belege? Meines Wissens war die preußische Armee bis zum Schluss der Regierung Friedrich II. eine der gefärhlichsten Europas. Die Probleme im Bayr. Erbfolgekrieg rührten ja eher von äußeren Faktoren wie der schlechten Versorgungslage, die allerdings bei fast allen Einfällen Friedrich II. nach Böhmen und Mähren aufgreten sind. Die Qualität der Soldaten verschlechterte sich nicht aus militärischer Sicht, die Ausbildung war nach wie vor überaus gut. (Am ehesten würde ich für das Ende des 7-jährigen Krieges von einer Minderung der Qualität sprechen, wegen einem Mangel an Personal, was dann bei der Rekrutierung weniger anspruchsvoll die Werber werden ließ.) Am Ende der Regierung Friedrich II. wurden auch neue Konzepte wie die Aufstellung leichter Einheiten wie Füseliere in Angriff genommen.
 
Machiavelli schrieb sein Werk "il Principe" unter dem Eindruck seiner Verbannung aus Florenz. Machiavelli war Patriot, Republikaner und er träumte von einem unabhängigen, freien Italien. Er setzte sich in seiner staatspolitischen Schrift deutlich von Erasmus Fürstenspiegel Institutio principis Christiani ab.
Die Regeln in der Politik, die Staatsräson unterliegt nicht den Regeln der Moral, wie sie Individuen unterworfen sind. Im 8. Kapitel von "Il Principe" erteilt Machiavelli den Fürsten den Rat, Lüge, Verrat, Vertragsbruch, Präventivkrieg und Intrige bei günstiger Gelegenheit (occassione) zu nutzen. Herrschern, die bestimmte Territorien robert haben, empfahl er: "Um sich ihren Besitz zu sichern, genügt es, das Haus des Fürsten, der sie beherrschte, auszurotten, die Bevölkerung wird sich ruhig verhalten, wenn man ihr ihre alten Einrichtungen unangetastet hinterläßt." Oder "Wer jemanden schädigt, muß es so gründlich tun, daß er keine Rache zu befürchten hat".
Es war gerade dieses Kapitel, daß Friedrich empörte, das allem widersprach, was er aus der Lektüre von Marc Aurel, Montesquieu und Voltaire ableitete. Friedrich kannte allerdings auch nur "Il Principe", nicht aber Machiavellis anderes großes Werk "Discorsi sopra La Prima Deca di Tito Livio" (vom Staat) Machiavelli erteilt darin nämlich einem schrankenlosen "Machiavellismus" eine Absage. Tatsächlich waren Machiavellis Ideen von einem hohen Verantwortungsbewußtsein geprägt.
Das sich Hinwegsetzen über moralische Schranken ist für Machiavelli eine der Notwehr vergleichbare Handlung in politischen Notsituationen. Ein normales staatliches Leben kann für Machiavelli nur in einer freiheitlichen Gesellschaft mit Verfassung, Gesetzen und öffentlichen Einrichtungen funktionieren. "Ein Fürst, der tun kann, was er will, ist unsinnig". Allem Handeln muß die Tugend (virtu) zugrundeliegen. Machiavelli versteht darunter nicht eine moralische, sondern eine naturgegebene, auf das Ziel hin orientirte geheimnisvolle Kraft. Der Verschwörer muß sie ebenso besitzen wie der Verteidiger eines Staates. Ziel und Zweck allen Handelns ist das Glück der Menschen.
Militärtaktisch waren Machiavellis Ideen ausgesprochen modern. Er stellte sich statt Söldnertruppen ein Bürgerheer von Wehrpflichtigen mit einer adeligen Reiterei vor.
König Friedrich von Preußen erwies sich dann als gelehriger Schüler Machiavellis, der Präventivkrieg und Vertragsbruch als legitime Mittel der Politik betrachtete.
In seinem politischen Testament von 1752 schreibt Friedrich: "Machiavel sagt, das eine desinteressierte Macht, die sich inmitten ehrgeiziger Mächte befindet, unweigerlich zugrunde geht. Ich bin darüber betrübt, aber ich muß Machiavel recht geben".
Machiavelli war weder Monarchist, noch Demokrat und ein tiefer Pessimist.
Menschliche Unbeständigkeit und ein kurzes Gedächtnis macht er dafür verantwortlich, daß sich menschliche Gesellschaften von der Tyrannei zur Monarchie, schließlich zur Aristokratie über die Oligarchie zur Demokratie entwickeln, die sich schließlich zersetzt und wieder zur Monarchie entwickelt. "Dies ist der Kreislauf, in dem sich alle Staatengebilde von Anbeginn aller Zeiten gedreht haben".
Machiavelli wurde in der Gegenreformation von Papst Paul IV. auf den Index gesetzt. Seine Bewunderer und Gegner stammen aus allen Zeiten. Friedrich II. nannte ihn ein "Ungeheuer", Goethe und später Nietsche aber, waren Bewunderer Machiavellis. Der Historiker Ranke schrieb: Machiavelli suchte die Heilung Italiens, doch der Zustand desselben schien ihm so verzweifelt, daß er kühn genug war ihm Gift zu verschreiben. "
 
@ Scorpio
Also würdest Du auch mit mir übereinstimmen, dass Friedrich II. aus Unkenntnis und ein bisschen jugendl. Verblendung, Machiavelli garnicht verstehen konnte?
 
Oh ja, absolut! Friedrich II. konnte auf dieser Basis Machiavelli nicht verstehen und mußte ihn mißinterpretieren. Sein Französisch konnte sich übrigens wirklich sehen lassen, und wenn er als Schriftsteller vielleicht nichts grundsätzlich Neues formulierte, so ist er doch heute noch lesenswert. Als Philosoph war er seiner Tafelrunde sicher ebenbürtig, er befand sich auf der Höhe der französischen Literatur und Aufklärung. Was die Orthographie im 18. Jahrhundert betrifft, so muß man selbst mit Goethe auf diesem Gebiet sehr nachsichtig sein.
Die Größen der deutschen Literatur, Goethe, Schiller und Lessing kannte er kaum dem Namen nach, ebenso wenig wie seinen Landsmann Kant.
Was Friedrichs Leistungen als Komponist und Interpret anging, ging seine Begabung weit über die eines Dilettanten hinaus, wie Brissotin schon schrieb. Vor allem war Friedrich ein Workoholic, der Verwaltungsarbeit nicht scheute.
Den Adel seiner Provinzen kannte er sehr genau, er war alles andere als ein Lakei des Adels. Die Leibeigenschaft hat übrigens schon Friedrich Wilhelm I. abgeschafft und in Erbuntertänigkeit umgewandelt. Es ist zu fragen, ob man es dem Preußenkönig verübeln konnte, daß er die Patrimonialgerichtsbarkeit der Junker unangetastet ließ. Beseitigt wurde sie erst unter Napoleon. Friedrich gab ja offen zu, daß die Lage der Bauern in Oberschlesien, außer auf seinen Domänen schlecht war. Immerhin aber ging das Allgemeine Landrecht im wesentlichen auf seine Regentschaft zurück, Preußen konnte also durchaus als rechtsstaat angesehen werden.
Nur soviel zu der Frage, was der Preußenkönig außer der Strategie so drauf hatte.
Man kann ja viel gegen ihn sagen, ihn aus der Ferne zu bewundern, war sicher leichter, als ihn, womöglich als militärischer Vorgesetzter, ständig um sich zu haben. Zu mir hätte wahrscheinlich ein verkommener König besser gepaßt. Der Einfall in Schlesien war zweifellos ein frecher Raub, mehr noch die erste polnische Teilung.
Nach seinen eigenen Prinzipien, die er im Antimachiavel aufgestellt hat, müßte man ihn verurteilen. Machiavelli aber, hätte ihm vermutlich Beifall gespendet und dem hohen Verantwortungsbewußtsein, das Machiavelli vorschwebte, ist er im Grunde genommen auch gerecht geworden, die occasione verstand er zu nutzen, die virtu im Sinne Machiavellis besaß er, und am Ende hatte er auch das nötige Glück (fortuna)
 
<TABLE cellSpacing=3 cellPadding=0 width="95%" border=0><TBODY><TR><TD>Die einfachen Soldaten verfielen, die ganze Armee versiffte in Intrigen und Ausbeutung.</TD></TR></TBODY></TABLE>Hast du dafür irgendwelche Belege? Meines Wissens war die preußische Armee bis zum Schluss der Regierung Friedrich II. eine der gefärhlichsten Europas. Die Probleme im Bayr. Erbfolgekrieg rührten ja eher von äußeren Faktoren wie der schlechten Versorgungslage, die allerdings bei fast allen Einfällen Friedrich II. nach Böhmen und Mähren aufgreten sind. Die Qualität der Soldaten verschlechterte sich nicht aus militärischer Sicht, die Ausbildung war nach wie vor überaus gut. (Am ehesten würde ich für das Ende des 7-jährigen Krieges von einer Minderung der Qualität sprechen, wegen einem Mangel an Personal, was dann bei der Rekrutierung weniger anspruchsvoll die Werber werden ließ.) Am Ende der Regierung Friedrich II. wurden auch neue Konzepte wie die Aufstellung leichter Einheiten wie Füseliere in Angriff genommen.

"Aufsätze zur dt. und preuß. Geschichte" von Franz Mehring
Ich habe es jetzt leider nicht mehr da, aber das was ich noch weiß, war, dass es ein spezielles Soldsystem gab, welches den Offizieren zugute kam.
Dieses System beinhaltete, dass der Führungsoffizier einer bestimmten Truppe einen bestimmten Betrag für die Truppe bekam. In Friedenszeiten hatte dieser Offizier das Recht viele seiner Soldaten zur "beurlauben" und so das Geld selber einzustreichen. Das war aber noch soviel Geld, dass es den Soldaten gut ging. Es wurde ordentlich akkumuliert.
Irgendwann(kenne den Zeitraum jetzt nicht) wurde dieses System reformiert und man konnte nicht mehr soviele Soldaten beurlauben und das Geld wurde weniger. Die Offiziere wollten aber darafu nicht verzichten und so wurde das auf dem Rücken der Soldaten ausgetragen.
Weiterhin spielte er seine beiden höchsten Generäle(den von Schwerin und ???) gegeneinander aus, in Form von Versetzungen und Bevorzugungen. Es kam sogar zur Parteienbildung innerhalb der Armee.
Zur Verwaltungsarbeit Friedrichs ist aber anzumerken, das er 90 Minuten pro Tag für bürokratishe Digne einsetzte. Nicht wie sein Vater der 6 Stunden lang am Tag diesen Dingen nachgegangen ist.
Naja und Friedrich wurde ein Lakai des Landadels.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses System existierte in fast allen Armeen, es resultierte aus der Zeit, als die Obersten noch Eigentümer ihrer Regimenter waren. Ein Teil der Soldaten wurde beurlaubt, sorgte für die Landwirtschaft und der Regimentskommandeur strich dann die Differenz zwischen der Soll- und der Iststärke ein. Im Grunde gar nicht so übel, die Soldaten waren froh nicht erscheinen zu müssen, der Kommandeur freute sich über den Sold.
Ich glaube, ich weiß, was Du meinst, doch Lakei des Landadels trifft es nicht richtig. Es war eher ein System von Geben und Nehmen. Friedrich brauchte zuverlässige, loyale Offiziere und die bekam er, indem er den Adeligen Privilegien beließ. Während in der Zeit Friedrich Wilhelms der preußische Adel noch gelegentlich frondierte, konnte davon unter Friedrich II. keine Rede mehr sein.
Aber es ging ja auch um Machiavelli und Antimachiavel, da kannst Du sicher von den Beiträgen für dein Referat profitieren
 
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