Ich darf leider keine geeignete Antwort mehr einfügen.
Das versteh ich nicht, natürlich darfst du eine Antwort einfügen... :winke:
Ich mach mal den Versuch einer Anwort:
Wie Mercy schon angedeutet hat, begann die "Karriere" der antiken Mythen in der bildenden Kunst mit der Renaissance, auch, wenn Ovids Metamorphosen bereits Anfang des 13. Jahrhunderts ins Deutsche übersetzt wurden. Man begann sich für antike Texte und vor allem auch für die greifbaren Reste des Altertums zu interessiern.
Für die Künstler der frühen Neuzeit war es dann vor allem die Fülle und Weite an Geschichten, die antike Mythen für Künstler so interessant machten. Man konnte weltanschauliche Inhalte vermitteln, den weiblichen Körper sinnlich verherrlichen, männliche Kraft, Situationen voller Wut und Leidenschaft, Treue und Niedertracht darstellen. Gerade in der frühen Neuzeit, wo der Mensch langsam zu einem Subjekt der Aktion wird und nicht mehr, wie im Mittelalter, an seinem fest zugwiesenen Platz steht, konnte man sich selbst mit Helden und Göttern identifizieren. Wie von Mercy bereits geschildert - Was lag für einen absolutistischen Herrscher näher, als seine Stärke mit Herkules, seine Allmacht mit Zeus und seine Prächtigkeit mit Helios zu vergleichen?
Konkret: Ludwig XIV. identifizierte sich in einer Art Selbstvergötterung mit Apoll und August der Starke ließ sich als "Hercules Sacxonicus" feiern.
Nicht vergessen werden darf, dass die Periodisierung der Geschichte von Christoph Cellarius (1638-1707) genau aus der von dir anvisierten Zeit stammt. Bewusst nannte er die Zeit von 500 bis 1500 Mittelalter. Wo es heute jedem Mediävisten den Magen umdreht, wenn man behauptet, dass das Mittelalter eine Zeit fern jeder kulturellen Hochblüte war, stimmte man während des Barock Cellarius weitestgehend zu und knüpfte somit bewusst an die Antike an.
...und v.a. darüber, dass sie auch in Schlössern geistlicher Herrscher zu finden sind.
Hohe geistliche Würdenträger wurden damals nicht in Dörfern wie Marktl am Inn als Söhne von Polizisten geboren, sondern entstammten zum Großteil den führenden Familien des Reichs. Dass sie dadurch natürlich einiges an humanistischer Bildung mitbekommen haben und genauso wie die weltlichen Fürsten Territorien zu verwalten hatten, (die geistlichen Fürsten übten dadurch ja auch weltliche Herrschaft aus!) mussten sie sich ebenso wie diese selbst darstellen und gut verkaufen.