Mangel an Kontinuität in der Städtekultur

Ein Aquedukt ist eine Annehmlichkeit, wie sie in Friedenszeiten entwickelt wurde und nur in Friedenszeiten erhalten werden kann [...]

Wenn ich nochmals auf Pergamon zurückkommen darf: Die zum Burgberg führenden Druckleitungen aus eumenischer Zeit sind mitnichten nur um der Annehmlichkeit willen erbaut worden, sondern auch um in Krisenzeiten bzw. z.B. konkret bei Belagerungen die Wasserversorgung zu gewährleisten.
 
Das eine schließt das andere nicht aus, aquilifer. Dennoch bleibe ich bei meiner Hauptaussage, dass die wirklichen "zivilisatorischen" Leistungen der römischen Stadt eindeutige "Friedensleistungen" sind, welche militärische Sicherheit in einem Maße voraussetzen, die bei einer mittelalterlichen Stadt nicht vorausgesetzt werden konnte. Ein Aquaedukt erfordert, dass das Land sicher ist, nicht nur die befestigte Stadt.
 
Mummius, Du hast vollkommen recht, die Kölner Eifelwasserleitung war nicht notwendig sondern man hat sie gebaut weil man das spezielle Eifelwasser haben wollte. Im 13.Jhd. war Köln größer als im römischer Zeit, aber man konnte den Wasserbedarf ohne Fernwasserleitung decken.
Die spätmittelalterliche Wasserleitung der Blankenheimer Burg ist übrigens ein gutes Beispiel für "vergessene Technik". Der sog. Tiergartentunnel wurde in Qanatbauweise errichtet, was man in den tausend Jahren vorher nicht mehr gemacht hat (zumindest nicht in unseren Gefilden).
Die Länge der Wasserleitungen spricht für sich:
Blankenheim (15. Jhd.): 1 km
Eifelwasserleitung (2. Jhd): 95 km.
 
Das eine schließt das andere nicht aus, aquilifer. Dennoch bleibe ich bei meiner Hauptaussage, dass die wirklichen "zivilisatorischen" Leistungen der römischen Stadt eindeutige "Friedensleistungen" sind, welche militärische Sicherheit in einem Maße voraussetzen, die bei einer mittelalterlichen Stadt nicht vorausgesetzt werden konnte. Ein Aquaedukt erfordert, dass das Land sicher ist, nicht nur die befestigte Stadt.

Das wollte ich ja auch nicht in Abrede stellen. :winke:
 
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