Die Dauer der Revolution und die immer noch schlechte Lebensmittelversorgung der Bevölkerung, die ja schon Mitauslöser für die Revolution war, mündete dann in der Terrorherrschaft der Jakobiner (die ich übrigens nicht so leicht als "linksextrem" abtun würde).
Stimmt als "links" oder sozialistisch wurde die Terrorherrschaft zwar auch von den "sozialistischen" oder "kommunistischen" Regimen/Staaten 1917-1990 eingestuft, aber das ist schwierig, da Handlungen, die wir heute als politisch Rechts einstufen würden ebenso von den Terroristen (Anhängern bzw. Machthabern des Terreurs) ausgingen. (Verfolgung von Ausländern im Zuge der Herausbildung des Nationalismus bzw. Chauvinismus bspw.)
Durch die "linke" Geschichtsschreibung wurde zwischen einem Verteidigungskrieg der Zeit des Terreur (1793-1794) und einem angeblichen Angriffskrieg in der Zeit des Directoire (1795-1799) diferenziert, bzw. beide einander gegenüber gestellt. Bei näherer Betrachtung fällt allerdings auf, dass die monarchischen Staaten zu einem dauerhaften Auskommen und einer Akzeptanz gegenüber dem neuen politischen System in Frankreich nicht bereit waren. Somit kann man die Kriege des Directoire auch durchaus noch als Selbstschutz des Systems Republik inmitten monarchischer Staaten ansehen und die Schaffung der "Schwester-"Republiken auch eher als eigene Schutzmaßnahme. Gegen das Argument des angeblichen Kriegstreibers Direktorium spricht allein der Frieden von Basel 1795 und die Versuche von 1798, die im Rastatter Gesandtenmord einen bedauerlichen Abschluss fanden.
Ein ganz wesentliches Element der Betrachtung "Revolution der Freiheit" würde ich den Export des Systems in die genannten Schwesterrepubliken in Italien, der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden ansehen, wo diese Ideen zumindest bei einem gewissen Teil des gebildeten Bürgertums auf fruchtbaren Boden fiel, auch wenn es bspw. in Italien oftmals an einem Verständnis der großen Masse der Bev. mangelte, welche die Franzosen schlicht als Besatzer erachteten.
Jedenfalls ist die Behauptung einer kriegerischen Außenpolitik, vor allem wenn man diese als vom Direktorium mit Absicht verursacht darstellt, nicht einfach zu halten.
Zum Ende des Absolutismus:
Diesen als positiv zu werten, ist ja fast eine Frage des subjektiven Empfindens. Noch heute wirken (als konservativ gemeinhin bezeichnete) Historiker nach, welche die Revolution als eigentlich unnötig erachten und bei ein paar wenigen Reformen die französische Monarchie durchaus für überlebensfähig.
Kapitalismus:
Der konnte ja schon während des Absolutismus existieren, vielleicht mit Beschränkungen, aber doch nicht wenig erfolgreich.
Das Einzige, was ich an flecks Aussagen unterschreibe, ist dass die Revolution ein mehr als widersprüchliches Ereignis darstellt.
Auf der einen Seite haben wir, zwar nicht erstmalig in der Geschichte der Neuzeit, aber ganz deutlich und markant in der europäischen Geschichte Forderungen nach freiheitlichen Rechten und zumindest zeitweilig deren Verwirklichung. Auf der anderen Seite führte die Revolution zu ein paar Diktaturen, welche zu den ersten in der europäischen Geschichte in der Art zählen und die freiheitlichen Rechte des einzelnen beschnitten bis ganz unterdrückten.