alte deutsche Schrift

Ein altes Thema aufzuwärmen, mag man mir hoffentlich verzeihen.

Ich selbst hatte das Vergnügen, die deutsche Schrift in der Schule zu lernen, nicht. (Bevor sich im Übrigen jemand an der Formulierung "deutsche Schrift" stößt: die Schrift wurde im Auftrage des römisch-deutschen Kaisers in Deutschland entwickelt und fünfhundert Jahre lang vorwiegend in Deutschland benutzt, wobei penibel darauf geachtet wurde, jedes ausländische Wort in lateinischer Schrift darzustellen.)

Es sei dir verziehen.
Nur an der Formulierung des fettgedruckten Satzes, hatte ich etwas zu knabbern.
Ich hatte auch nicht das Vergnügen und bemühe mich meiner Enkeltochter die Kurrentschrift in meinem alten Märchenbuch beizubringen.
 
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Bund für deutsche Schrift und Sprache e.V.

Woh ehrwürdiger Herr Cavalier.
Bitte, mein allerziehrlichst Complement bey dem wehrten Herrn Frantzen abzulegen!
Mit freündl. Begrüssung
Amalia Elisabetha von Behm

P.S.: Finds rechtl. artig, daß wie er gleichmässig vom Röm.=Teütschen Reich.

:friends:
 
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Es sei dir verziehen.
Nur an der Formulierung des fettgedruckten Satzes, hatte ich etwas zu knabbern.

Ich stelle in der Tat das "nicht" immer viel zu weit nach hinten. ;)

Anders ausgedrückt heißt der Satz: Ich hatte leider nicht das Vergnügen, die deutsche Schrift in der Schule zu lernen (, sondern musste sie mir selbst beibringen).
 
Was ich noch sagen wollte:

Gegen die Schreibweisen anderer zu kämpfen, ist ein hartes Brot. Ich bin selber eine Abweichlerin, in vielerlei Hinsicht, aber mich an anderen zu stoßen, das hielte ich nicht aus. Ich selbst nutze vorzugsweise Delbanco-Schriften und ich muß gestehen, daß ich gewisse Ligaturen noch schmerzlich vermisse: Vor allem die lateinische ct-Ligatur mit dem Bogen hinauf zur t-Spitze.
Wenn ich ein Kneipenschild sehe, wo mitten in der Silbe ein Fractur-Rund-s steht, finde ich das nicht erhebend, aber ich sehe kein MIttel dagegen. Also rege ich mich auch nicht auf.

Im übrigen wünschte ich mir vom Christ=Kindtgen ganz insonderheit auch das lat. lang-s. Die doppelten rund-s sehen erschrecklich aus und wenn's auch noch drei hintereinander sind ... nein-nein-nein.

Aber aufregen werde ich mich deswegen nicht.
 
Gegen die Schreibweisen anderer zu kämpfen, ist ein hartes Brot. Ich bin selber eine Abweichlerin, in vielerlei Hinsicht, aber mich an anderen zu stoßen, das hielte ich nicht aus.

...

Wenn ich ein Kneipenschild sehe, wo mitten in der Silbe ein Fractur-Rund-s steht, finde ich das nicht erhebend, aber ich sehe kein MIttel dagegen. Also rege ich mich auch nicht auf.

Auch ich halte es oftmals nicht aus, aber ich kann nicht anders. Im Gegensatz zu Dir muss ich mich an so etwas einfach stoßen.

Was kann man dagegen tun? Im Kleinen kann man aufklären. Das hat aber leider recht wenig Erfolg. Ich mache mir oftmals die Mühe, Verlage, Privatpersonen, Körperschaften usw. anzuschreiben und auf ihre Fehler aufmerksam zu machen. Letztens wies ich ein Münzversandhaus zurecht, das in seinem Katalog vom "Deutschen Reich" ohne ch-Ligatur und langem-s gesprochen hat und "Die letzten deutschen Kaiser" freilich ebenso falsch geschrieben hat (kein lang-s, keine ch- und tz-Ligaturen). Ich habe bis heute keine Antwort erhalten.

Im Großen bliebe zu hoffen, dass die Politik eines Tages den Wert der deutschen Schrift anerkennt und sie wieder fördert. Diese Möglichkeit halte ich aber persönlich für äußerst unwahrscheinlich, schließlich ist heute alles etwas wert - außer deutschem Kulturgut.

Immer öfter sieht man nur noch rund-s in der deutschen Schrift: auf Wirtshausschildern, auf Bücher, die besonders liebenswert wirken wollen, aber auf mich genau die gegenteilige Wirkung haben, usw.
Dass, damit einhergehend, auch die Ligaturen aussterben, ist ebenso bekannt. Selbst der Duden (wenigstens die Ausgabe von 2004) macht in der winzigen Sparte, die er diesem großen Kulturgut zugesteht, die Ligaturen ch, ck und tz nicht, jedenfalls kaum ersichtlich.

Wenn das so weiter geht, dauert es keine zwei Ausgaben mehr, bis er das lang-s gar nicht mehr behandelt. Einfach nur schrecklich.
 
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@Simplicius:
Gestern rief ich Frantzen an, um ihn zu warnen, daß Doppelaccounts hier verboten seien. Da erfuhr ich, daß Du gar nicht Franz seist. Naja, der Simpli ist so eine Vorliebe von ihm. Frantz ist übrigens im Bund f. dt. Schrift u. Sprache recht weit gekommen - müßte auch im Vorstand sein. Kennengelernt habe ich ihn bei der DKS.

Kennst Du eigentlich Oliver? Er, Frantz und ich waren bei der DKS das Frühcurrentgespann und wir suchten jahrelang nach weiteren Correspondenten (die sich mit 'Sütterlin' nicht zufrieden geben). Nun, Oliver hat eine ähnliche Gefühlslage wie Du : kann sich über Tage stundenlang über ein Kneipenschild aufregen. - Mittlerweile ist es so, daß Franz studiert und Familie hat, während ansonsten ein Conflict den Kreis der "Teütsche=Current"-Schreiber turbiert.

Das ist aber ein Kreis, der sich sozusagen im Hl. Röm.=Teutschen Reich herumtreibt. Und Franz erzählte mir gestern, er hätte einen neuen DKS-Brieffreund, der th-Schreibung practiciert.

Ich rege mich momentan über was anderes auf ...
 
diese alte schrift

Ein Hallo vorweg,
...habe eben versucht in einem anderen Bereich (1WK) des Forums was zu schreiben - ging nicht ...weil erst vorstellen uns so.

Mein Anliegen:
Bei mir im Schrank da liegt so ein Tagebuch, das ich nicht lesen kann.
Es handelt sich dabei um Aufzeichnungen von meinem Opa.

Und nun ...hab ich da mal ne Frage.
Und zwar: Würde mir das jemand "übersetzen" ?
...so für just for fun .

Wenn jemand so freundlich ... oder jemanden kennt.
Einen Teil hab ich schon übersetzt, bzw mir vorlesen lassen.

Zur Wichtigkeit des Ganzen:
Mein Vater hat das (bisher) nie gelesen oder erfahren.
Die beiden haben auch nicht soviel von sich gehabt.
Der Opa ist verstorben als mein Vater 20 war.
Ich selber hab das Tagebuch erst im März 2009 "entdeckt".

Ähm...ja.
Soviel dann auch erstmal zur Vorstellung, aber immerhin ... "Geschichte".

Wenn das jemand so flüssig lesen kann, dann kann er oder sie auch gerne auf "mp3" sprechen - zu Papier bring ich das dann.

In werd hier in näherer Umgebung nochmal sehen ...aber das können leider nicht mehr soviele lesen.

Einen Teil der Aufzeichnungen hatte ich mit einer 82jährigen Dame hier im Haus übersetzt .... das ging ihr ganz schön nahe ...zumal ihr eigener Vater im Krieg blieb...im Osten.

Ich werd da auch nochmal in nem Altenheim nachfragen.
...vllt mal ne gute Abwechslung für die Herrschaften.

Also... erstmal: Zu-Gleich! (eben rausgefunden)
Ihr Homepagetitel
Ich finde das ist nicht uninteresant.

Würde mich freuen.
Vielleicht schonmal vielen Dank im voraus.
 
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Mit Fraktur hatte ich nie Probleme, da Papa genug alte Bücher hatte, die ich schon als Kind las - aber Schreibschrift, naja so lala. Wo wohnst du? Vielleicht findet sich ein kundiger Forianer gleich nebenan und ihr könnt das per PN regeln..
 
baltic ? ... ja ungefähr.
wohn mitten im land schleswig-holstein, neumünster.

"etwas bleibt immer hängen"
... hätt ich jetzt ohne internet nicht rausgefunden
http://bac.d.free.fr/guerre_14_18/page_011.htm
...paul heißt der tagebuchschreiber ..der alte gaul.

PS:
vorlesen durch´s telefon würde auch gehen.
oder ich nehm das auf..., das müßte eigentlich auch irgendwie funktionieren
 
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ich hoffe sie haben das auch gehört!

wegen dem vorletzten post
(bin ja nich ungeduldig)


"bin ja nich taub"

"was haben sie gesagt?"

"das mit dem "Zu-Gleich!" üben wir nochmal"


aller guten dinge, sind frei

 
@ideefix

Nöh, Du bist nicht ungeduldig. ;)

Die Idee mit dem Altenheim ist gut. Deine Vorschläge mit mp3, Telefon etc. halte ich für ein suboptimales Procedere (ein ganzes Tagebuch!?). Mein Vorschlag, geh einfach in das Stadtarchiv von Neumünster und bitte den dortigen Archivar Dir zu helfen. Die von Dir verlinkten Seiten sind eigentlich ganz gut lesbar, man muß sich nur in die individuelle Gestaltung der Handschrift einlesen.

M.

Willkommen in Neumünster
 
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