Größte(r) absolutistische(r) Herrscher(in) ?

Größe(r) absolutistische(r) Herrscher(in)?


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    66
Stimmt, er war König von Dänemark=)
Das die Pompadour Louis Ratgeberin war, da stimme ich dir voll zu.
Aber in Dänemark ist das abolutistische System auch weit ausgepägt gewesen. Aber aufgeklärt. Denn Voltaire lobte Christians Vater, glaub ich. Ich hba vor kurzen ein Buch darüber gelesen. Doch hab jetzt viel wieder vergessen, ich schau nochmal nach....
 
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geschichtsfan07, wieso stimmst du für alle vier? Ist das zulässig?
Ich kann bei Wahlen doch nicht überall mein Kreuz machen.
 
Ich weis nicht, ob es zulässig ist, ehrlich gesagt. Doch als Monarchistin stehe ich hinter (fast) jedem Herrscher.
Möglich ist es für alle 4 zu stimmen.

Für wenn hast du dich entschieden? Konntest du dich entscheiden?
 
Gustav III.

Als einzigen absolutistischen Herrscher sehe ich den Sonnenkönig.
Warum hast Du dann für alle gestimmt, wenn er der Einzige gewesen sein soll?

Kurz etwas zu Gustav III., den ich eine bemerkenswerte Figur finde.

Gustav III. vermählte sich 1770 mit Prinzessin Sophia Magdalena von Dänemark, eine typische Verbindung dieser Zeit, welche wohl auf eine skandinavische Politik des künftigen Königs ausgerichtet war. Die Seide seines prachtvoll bestickten Hochzeitsanzugs (siehe: "Lions of Fashion" Livrustkammaren Stockholm, Autoren: Bäumel u.a.) stammte aus Frankreich und überhaupt war er Frankreich für die Dauer seiner Regierung eng verbunden. So erreichte ihn am Hofe von Versailles 1771 die Nachricht vom Tode seines Vorgängers und Vaters Adolf Friedrich. In Frankreich unterzeichnete er noch einen Vertrag in dem er sich die Unterstützung für einen Umsturz in Schweden sicherte. Zurück in Schweden täuschte er zwar anfangs die mächtige adelige Partei, welche entgegen aller Versuche seiner Vorgänger, so der seines Vaters von 1756, die eigentliche Macht inne hatte, provozierte dann aber 1772 geschickt eine Erhebung. Diese nutzte er dafür, sich selbst ins beste Licht in den Augen der Untertanen zu rücken und in einer absolutistischen Revolution die Macht des Reichsrats diesem zu entwinden. Von da an herrschte er in absolutistischem Sinne, wenngleich Erhebungen des Adels so im russisch-schwedischen Krieg von 1788 nicht ausblieben.

Bemerkenswert ist vielleicht, dass es just 1771 in Frankreich zur Revolution Louis XV. gegen die Parlamente und zur Absetzung des mächtigen Duc de Choiseul gekommen war. Wenn man bedenkt, dass in diesem Jahr Gustav noch in Versailles weilte, bekommt das vielleicht auch nicht geringe Bedeutung für seine Handlungsweise im Jahre 1772 in Schweden. Ebenso wie sein dänischer Verwandter auf dem Thron (siehe Jørgen Hein: "Det elegante liv - fra Frederik 5.s hof." - Rosenborg - 2007) bekam Gustav als Präsent einen blauen Jagdanzug von Louis XV.. Auch darüber hinaus besuchte Gustav Versailles noch unter verdecktem Namen. In Schweden allerdings war ihm daran gelegen, auf die gloreiche Epoche Schwedens hinzuweisen und es haben sich einige seiner Reden wie die seines Staatsstreichs von 1772 erhalten. Bei Hofe führte er eine schwedische Tracht ein, welche in der zweiten Hälfte des 1770er auch der Armee vorgeschrieben wurde und im Sinne des 17.Jh. gehalten war.

Gustav III. war ein großer wirtschaftlicher Förderer, was die Landwirtschaft, aber auch die Wissenschaften, das Bergwesen usw. betraf. Darüber hinaus war er kunstsinnig, beschäftige sich mit Theater und Oper, was wohl zu den typischen Tätigkeiten eines absolutistischen Herrschers zählte. Seine prachtvolle Hofhaltung brachte ihm Feinde ebenso wie seine katastrophale Außenpolitik.

Schweden war spätestens mit dem Großen Nordischen Krieg von einer Großmacht zu einer Macht abgestiegen, welche höchstens in Skandinavien und im baltischen Raum noch einige Bedeutung besaß. Die außenpolitischen Möglichkeiten eines Frankreich Louis XV. oder eines Russlands Katharina II. fehlten indes Staaten wie Schweden, welche zunehmend in der Außenpolitik die zweite Geige spielten. Heinz Schilling wies in "Höfe und Allianzen" auf diesen Wandel hin, nämlich dass die Mittelmächte zunehmend an außenpolitischen Möglichkeiten einbüßten. So stellte sich der Krieg Gustav III. gegen die Großmacht Russland auch als verheerend dar. Wenngleich es wohl zu manchen persönlichen Treffen zwischen den beiden Herrschern der Staaten kam, muss man bedenken, dass die Optionen zur territorialen Ausdehnung Schwedens in Skandinavien begrenzt waren. Schon der Krieg von 1788 mit der Revolte des Adels hatte Schweden an den Rande des Endes der absolutistischen Monarchie geführt. Nachdem Gustav die Dänen geschlagen hatte, gelang es ihm nochmals den Adel zu zügeln. Aber der wieder aufgenommene Krieg gegen Russland musste sich katastrophal auf die Finanzlage Schwedens auswirken. In diesen Turbulenzen und noch mit einigen Plänen beschäftigt wurde Gustav III. im April 1792 Opfer eines Mordanschlags.

Die Zeit Gustav III. ist wohl eine sehr bemerkenswerte in der schwedischen Geschichte. Die Umstände des Mordes, wie auch die Kunstförderung, die Rigerosität wie die späte Pracht- und Machtentfaltung im Ancien Régime führten zu einem besonderen Ruf dieses Königs. Sein Handeln war wohl von einem enormen absolutistischen Willen bestimmt, welchen er auch tatsächlich in Taten umsetzen konnte. Das macht ihn sicherlich zu einem der wichtigsten absolutistischen Könige Skandinaviens und Europas.
 
@ Brissotin

Da hast du dich aber wirlich kurz gehalten. :still:
Nein, ich finde, dass es ein gelungener Text ist.

Den Sonnenkönig sehe ichals wirklichen absolutistischen Herrscher, weil es politisch gesehen alles unternohmen hat um aus seinem Königreich ein absolutistischen Staat zu machen. Maria Theresia, Katharina II. und Friedrich II. habe ich gewählt, weil ich sie hauptsächlich als Mensch schätze und wie sie mit komplizierten Situationen umgegangen sind.
 
Den Sonnenkönig sehe ichals wirklichen absolutistischen Herrscher, weil es politisch gesehen alles unternohmen hat um aus seinem Königreich ein absolutistischen Staat zu machen. Maria Theresia, Katharina II. und Friedrich II. habe ich gewählt, weil ich sie hauptsächlich als Mensch schätze und wie sie mit komplizierten Situationen umgegangen sind.
Hm, aber was änderte Louis XIV. an Frankreich, was ihn so besonders macht? Was erreichten schon seine Vorgänger? Hatten 1. und 2. Stand in Frankreich neben dem König nicht noch eine größere Bedeutung auf die Machtausübung als in Preußen? Mit welchen Widerständen hatte Louis XIV. zu kämpfen, welche nicht schon Mazarin und seine Mutter (Fronde) oder gar seine Vorgänger Henri IV und Louis XIII (Religionskriege) aus dem Wege geräumt hatten?:grübel:

Zweifelsohne ist allerdings Louis XIV. einfach zu einer Ikone des Absolutismus geworden, dessen Selbstdarstellung gleichsam den Absolutismus selbst symbolisierte. Dass Frankreich ein bevölkerungsstarkes Land war und kein absolutistischer Staat allein schon an Köpfen diesem gleichkam, wird zu dem Bild des herausragenden Absolutismus Frankreichs beigetragen haben. In Prachtentfaltung eiferten ja selbst oder gerade die Staaten am emsigsten nach, welche den Absolutismus noch nicht realisiert hatten, aber ihn am eifrigsten anstrebten: Sachsen, Österreich und all die Mittelstaaten im Rahmen des Heiligen Römischen Reiches.
 
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ich war jetzt leider zu faul nachzuschauen:rotwerd:
aber war nicht Christian VII. von Schweden ebenfalls ein Absolutistishcer Herrscher, er wurde zwar von Graf Struensee gelenkt, doch hatte er dennoch die funktion inne, vielleicht auch ein Beispiel des "gescheiterten" Absolutismus.
Kannst Du etwas über Christian VII. berichten und warum Du ihn unter die erfolgreichen Herrscher rechnen würdest? Ich kenne mich ohnehin nur schemenhaft mit der skandinavischen Geschichte dieser Zeit aus und wenn dann eher zu Frederik V.. Christian VII. und seine Vermählung mit einer englischen Prinzessin erscheint mir aber auch sehr interessant. In meiner Darstellung zu Gustav III. schnitt ich ja kurz den Krieg mit Dänemark an. Gab es da weiter gesteckte Ziele? Wie umfangreich waren die Fortschritte im Sinne eines absolutistischen Staates unter Christian VII.? In wie weit gingen auch diese Reformen vom König selbst aus? Zu Struensee ist mir ja einiges bekannt und er ist sicherlich eine bedeutende Gestalt der dänischen Geschichte.
 
Christian VII. von Dänemark

@ Brisston
Ich habe mich eig. vorrangig mit Graf Struensee beschäftigt, da er aus meiner Nähe kommt (Halle/Saale) und ich noch nie, etwas über ihn in Halle gehört hab. Hädnel hält man hier regelrecht für einen Gott und nach Struensee ist nicht mal eine Straße benannt. Naja Struensee vertrat ja Christian VII. als ersten Minister , da dieser unter einen Geiteskrankheit litt. struensse ließ sich eine Vollmacht ausstellen mit der seine Unterschrift fast nahezu dieselbe bedeutung wie die des Königs hatte. Er lies Dänemark unter einer Flut von edikten fast ersticken, alle gut gemeint doch die Dänen und besodners der kreis um Königin-witwe Julia, Christians Stiefmutter, lehnten die Erneuerung durch einen Nicht-Dänen strickt ab. Struensee solla auch eine Beziehung mit Königin Karoline, der Schwester des damaligen englischen Königs.
Da Streunsee nahezu absolut im Namen Christians VII. über Dänemark herrschte, nannte ich Christian als einen absolutistischen Herrscher, obwohl er die meiste Zeit seiner Regierung nur eine Puppe war. Vielleicht ein nicht so gutes Beispiel, doch ich finde die Rollen von Favoriten und Mätressen bei abolutistischen Herschern sehr interessant:pfeif:
Deshalb interessiere mich meist vorrangig die Hintermänner und nicht die eigentlichen Herrscher. ein Gutes Buch zum einstieg gibt Helga Thomas "Liebeb, Macht und Intige" bei piper verlegt
 
Erstmal Danke für die Darstellung, die schon ein bisschen Einblick in die dänischen Verhältnisse liefert. Struensee wurde für seine Verdienste ja vom König mit Auszeichnungen überschüttet, wurde sogar in den Grafenstand erhoben, was in Dänemark viel ist.
Er lies Dänemark unter einer Flut von edikten fast ersticken, alle gut gemeint doch die Dänen und besodners der kreis um Königin-witwe Julia, Christians Stiefmutter, lehnten die Erneuerung durch einen Nicht-Dänen strickt ab. Struensee solla auch eine Beziehung mit Königin Karoline, der Schwester des damaligen englischen Königs.
In dem mir vorliegenden, oben genannten Buch zu Frederik V. und dessen Hof, wurd die Prinzessin Louise Augusta als Tochter der Königin Caroline Mathilde und Struensee "la petite Struensee" genannt.

Natürlich sind auch immer die Hintermänner interessant. Bei Friedrich I. in Preußen war es ein Danckelmann, bei August III. von Polen ein Graf Brühl und hier ist es, ein bisschen vergleichbar vielleicht zu den sächsisch-polnischen Verhältnissen: Struensee.

Gut, dass er in Halle nicht geehrt wird, kann auch damit zusammenhängen, dass er ja nicht unumstritten ist. Genau kenne ich nicht die Historikermeinung zu Struensee. Betont man v.a. seine Verdienste oder seine Beziehung zur Königin. Immerhin wurde vieles, was er angefangen hatte, wieder zurück genommen. Sehr lange konnte er ja nicht wirken, um so einprägsamer müssen seine Leistungen gewesen sein, da er bis heute berühmt blieb.
 
Ja, es wird gemunkelt das die Tochter Karolines in wirklichkeit die Tochter von Struensee ist. aber Christian erknnate sie aber an.

Naja, du hast schon recht, Struensee wird nicht so geehrt wie z.B. Händel oder andere, weil die Dänen ihn sogar bästalisch hinrichten ließen. Die Dänen waren damals nicht gut auf den Namen Struensee zu sprechen. Seine Verdienste als Arzt sind auch nicht ohne. Ob die Dänen heute noch nicht gut auf struensee zu sprechen sind weiß ich nicht.
Struensee erlies viele liberal gesinnte, also aufgeklärte Dekrete von denen viele nach seinem sturz wieder zurück genommen wurden. Doch Christians sohn, ein großer Herrscher für Dänemark, fürhte vielel von Struensees Ideen und Erlässen wieder ein. Unter ihm wurden sie zu dem was sie eig. sein sollten, eine Gute Politik.
 
George II., ein Absolutist auf Englands Thron(?)

Die Engländer kamen hier noch garnicht zur Geltung, was ich irgendwie nicht ganz verstehe. Ihr meint, sie waren doch Monarchen einer konstitutionellen Monarchie? Das mag sein, aber als Kurfüsten waren sie absolutistische Herrscher, die sich zwar mit ihren Geheimen Räten und fast täglich berieten, aber bei denen allein die Entscheidung lag. Georg August lebte sozusagen in zwei Welten, in seinem Kurfürstentum war er "primus absolutus" und in London "primus inter pares". Dass ihn seine Rolle, welche ihm die englische Verfassung zuwies, resignieren ließ und ihn aus der englischen Innenpolitik heraushalten ließ, führte schon unter seinen Zeitgenossen zu grundsätzlichen falschen Einschätzungen ihres Königs. Die Jahre bis zu dem Antritt seiner "Herrschaft" in England, vor allem seine Rolle als Stellvertreter seines Vaters in Hannover, aber auch seine militärische Karriere, wobei er Auszeichnungen sammelte, hatten ihn sehr geprägt. Es kann kaum verwundern, dass ihm dieses Kurfürstentum auf der anderen Seite des Ärmelkanals sehr am Herzen lag, konnte er dort nach seiner Auffassung regieren. Innerhalb der 33-jährigen Regierungszeit hatte George II. 50 Monate in seinem Kurfürstentum geweilt. Seinen ältesten Sohn hatte er bisweilen zum Stellvertreter eingesetzt, auch wenn er ebenso wie sein Vater George I. keine ordentliche Vater-Sohn-Beziehung zu dem Prince of Wales aufbauen konnte.
Obwohl George II. unter der Personalunion seines Kurfürstentums und Englands litt, welche er sogar bei der katastrophalen Besetzung von Ersterem aufzulösen erwog, zeigte sich seine Herrschaft als grundlegend positiv, auch wenn dies ihm selbst damals und auch heute nur kaum zugerechnet wird. Die Bedrohungen seines Kurfürstentums durch die kontinentalen Konflikte beschäftigten den König ganz immens. Dass er auch im Sinne seines Kurfürstentums und dies im Rahmen des Heiligen Römischen Reiches handeln musste, war für die englischen Kritiker häufig nicht einzusehen.

Hermann Wellenreuther dazu:
"In seiner Zeit als König wurde England zur ersten europäischen Macht, erreichte das erste englische Reich seine größte Ausdehnung, formten sich englische Kultur, Geselligkeit und Handel zu der Blüte, die die Grundsteine für die spätere Weltgeltung Englands legen sollten. Zur Zeit seines Todes war der Erzfeind, Frankreich, endgültig, so schien es, niedergerungen. Kurz: Von den äußeren Erscheinungen her gesehen war die Herrschaft Georgs II. mehr als die eines jeden englischen Herrschers im 18.Jahrhundert von glänzenden Erfolgen gekrönt. So sahen es viele Zeitgenossen, so sahen es jedenfalls bis zur Besetzung Kurhannovers durch französische Truppen 1757 auch seine Untertanen in Deutschland."

Aus: "Englische Könige und Königinnen Von Heinrich VII. bis Elisabeth II." C.H.Beck - München - 1998
 
Wirklich eine ganz neue Seite, die du aufschlägst Brissotin.
Ich Knalltüte habe das wieder mal voll vergessen, dass die "Engländer" auch Kurfürsten waren.

Spannende Geschichte, ich glaube du bist für diesen Thread "geboren".:winke:

Ich bin gerade am Überlegen. War Portugal zu dieser Zeit ein eigenes "Herrschaftsgebiet" oder unterstand es der spanischen Krone oder war gar nichts von dem der Fall?
In Polen gab es ja eine Wahlmonarchie, wenn ichs mal so nennen darf. Kann man es als Königreich mit absolutistischen "Zügen" sehen oder nahm diese Staatsform keinen Besitzt von Polen?
 
In Polen gab es ja eine Wahlmonarchie, wenn ichs mal so nennen darf. Kann man es als Königreich mit absolutistischen "Zügen" sehen oder nahm diese Staatsform keinen Besitzt von Polen?
Hhm, gute Frage... aber, allein, dass ein König "gewählt" wird, ist für mich ein deutliches Ausschlusskriterium in Bezug auf den Absolutismus :p

LG !
Caitlin
 
Ich bin gerade am Überlegen. War Portugal zu dieser Zeit ein eigenes "Herrschaftsgebiet" oder unterstand es der spanischen Krone oder war gar nichts von dem der Fall?
In Polen gab es ja eine Wahlmonarchie, wenn ichs mal so nennen darf. Kann man es als Königreich mit absolutistischen "Zügen" sehen oder nahm diese Staatsform keinen Besitzt von Polen?
Portugal hatte sein eigenes Kolonialreich und von daher noch etwas Bedeutung.
In Polen war seit der Herrschaft von Henri III (1551-1589) von Frankreich, von dem wir durch Bartek den wenig schmeichelhaften, polnischen Beinamen "das Arschloch" kennen,
"... Die Stellung des Königs ... schwächer als die eines Monarchen in einer konstitutionellen Monarchie des 20.Jahrhunderts."
Ich glaube diese Problematik auf dem polnischen Thron aber auch schon mehrfach angesprochen zu haben. Sie rührte von den Zugeständnissen, welche der Abgesandte Henris III 1573 an den Adel von Polen machte und die als "Pacta conventa" und "Articuli Henriciani" bis zum Ende des polnischen Königreichs im Zuge der 3.Teilung im 18.Jh. fortwirken sollten.:fs:

Das Zitat stammt von Ilja Mieck aus "Heinrich III." in "Die Französischen Köinge und Kaiser der Neuzeit..." beck'sche Reihe - München - 2006


Es war vielleicht ein Fehler von mir August II. von Polen überhaupt hier rein zu nehmen, da seine Bemühungen um einen Absolutismus in Sachsen wie auch Polen gänzlich scheiterten.
 
Bemerkung zu George II. und Louis XV: Mir ist gerade aufgefallen, dass meine Parteinahme für beide irgendwie nicht ganz verständlich ist. Denn bei George II. wird ja der "Sieg" über Frankreich als ein Kriterium herangezogen, während die Darstellung Louis XV diese "Niederlage" bequem ausklammert. Also ich wollte durch deren Vorstellung, eher in Erinnerung rufen, dass man beiden auf ihre Weise einen gwissen Erfolg beimessen kann.

Zum Glück stehen ja beide nicht zur Auswahl und ich muss letztlich keine Entscheidung treffen.:pfeif:
 
Trotz aller Diskusion und Aufklärung kann ich mir selbst immer noch nicht so recht erklären wann ein Herrscher ein absolutistischer war und wann nicht.
Kann man dies überhaupt konkret abgrenzen?
 
Kann man. Ein absolutistischer Herrscher regierte autokratisch. Das unterscheidet ihn von seinen mittelalterlichen Vorgängern, die versuchen mussten, mit den Großen einen Konsensus zu erzielen und von seinen aufgeklärten Nachfolgern, die zumindest in Teilen an die neuen Verfassungen gebunden waren.
 
Maria Theresia

Zu Maria Theresia, der Kaiserin des HRR und Königin von Ungarn und Böhmen, Erzherzogin von Österreich ... und möglicherweise Landgräfin des Breisgau ( ;) ) habe ich eine schöne Umreißung ihrer Erfolge durch einen Zeitgenossen UND Wissenschaftler gefunden.

[QUOTE]"... Die Verfassung eines Hauses und Landes mag aber übrigens gut oder schlecht seyn, so kommt die Hauptsache allemahl auf den Regenten selbst an. Das schönste Haus zerfällt in sich, wann es von einem nachläßigen Herrn bewohnt wird, und eine Wüste wird zum Garten unter der Pflege eines emsigen und klugen Besitzers. Was wurde Rußland unter Peter dem Großen? Die preußische Lande und Macht unter dem jetzigen und vorigen Könige? Der Oestereichische sonst so elende Finanz= und Kriegs=Staat unter der Kayserin=Königin?..."[/QUOTE]
Aus:
"Der Herr und der Diener geschildert mit Patriotischer Freyheit" - Franckfurt - verlegt von Johann August Raspe - 1759 - Friderich Carl von Moser

Interessant dabei ist, dass als Leistung z.B. Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. in einem Atemzug genannt wurden, während Maria Theresia allein gewürdigt wird. Bemerkenswert obendrein erscheint, dass Moser, der mit Lob oft eher zurückhaltend ist, die Kaiserin schon 19 Jahre nach dem Antritt ihres Erbes als so erfolgreich hinstellt. Ich würde vermuten, dass Moser, die neuesten Reformen der 1750er bereits bekannt waren, als er das Buch in Druck gab, da diese auf den österreichischen Staat einen erheblichen Einfluss haben sollten.
 
Napoleon

War eigentlich Napoleon auch in gewissen Zügen ein absoluter Herrscher?
Man hat ihm ja bei Antritt seiner 100 Tage herrschaft eine Verfassung vorgesetzt. Doch was war vorher??
 
War eigentlich Napoleon auch in gewissen Zügen ein absoluter Herrscher?
Man hat ihm ja bei Antritt seiner 100 Tage herrschaft eine Verfassung vorgesetzt. Doch was war vorher??
Ich denke er war ein moderner Diktator, den Kaisertitel würde ich nicht überbewerten, auch wenn das von Zeitgenossen vielleicht getan wurde.
 
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