Warum wurden die Städte von Kelten nicht befestigt?

Wieso? Sie wurden doch befestigt. Cäsar beschreibt das sehr anschaulich und Ausgrabungen haben ihn hierin bestätigt.
 
Warum wurden die Sädte von Kelten nicht befestigt?

Ich brauche dringend einen antwort BITTE; BITTE!!!

Und ob die befestigt waren.

aus dem link
Der Schwerpunkt der Besiedlung lag jedoch im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. Dieser Abschnitt der sogenannten Hallstattzeit - benannt nach einem oberösterreichischen Fundort - kann mit den frühen Kelten in Verbindung gebracht werden. Während dieser Zeit bestand auf der Heuneburg eine befestigte Siedlung mit Bauten und Fundstücken, die außergewöhnlich und zum Teil sogar einzigartig sind.Eine nach südländischem Muster errichtete Befestigungsmauer aus luftgetrockneten Lehmziegeln, aber auch der Güteraustausch über weite Strecken - unter anderem mit den Mittelmeerländern - bezeugt die überregionale Bedeutung dieses Zentrums, das nicht nur die Burgsiedlung mit 3,3 Hektar Fläche umfaßte, sondern auch noch eine unbefestigte, sog. Außensiedlung von etwa 20 Hektar
 
merve042 schrieb:
Warum wurden die Sädte von Kelten nicht befestigt?

Wurden sie - besonders in der La Téne-Zeit erhielten größere keltische Ansiedlung fast immer eine Umwallung. Auf einem anderen Blatt steht, wie effektiv diese Befestigungen im Einzelfall tatsächlich waren und ob sie nicht auch aus Prestige-Wert gebaut wurden. Bereits erwähnt wurde hier die Lehmziegelmauer auf der Heuneburg - die den hießigen klimatischen Bedingungen nicht sehr lange stand hielt. Auch bei den sehr großen Anlagen wie etwa der zwölf Kilometer langen Stadtmauer von Manching ist es unwahrscheinlich, dass sie gegen belagerungserprobte Gegner wirklich verteidigungsfähig gewesen ist.
 
Die Kelten waren Halbnomaden. Sie kannten keine stehenden Heere die wie Lindwürmer durchs Gelände zogen.
Ihre Befestigungen galten bisher als Schutz vor anderen keltischen Nachbarn und deren Überfällen.
 
Die Kelten waren Halbnomaden.
Die Einordnung der Kelten als Nomaden, ob halb, viertel oder achtel, ist mir neu; da es sich um ein Volk von Ackerbauern handelt auch eher unwahrscheinlich.

Stehende Heere kannten sie tatsächlich nicht, aber einen Kriegerstand, der auch längere Kriege ermöglichte. Eines stimmt allerdings: Die Belagerungskunst war in Mitteleuropa in der Antike eher weniger verbreitet, bzw. wurde erst mit den Römern bekannt. Daher kann man mE davon ausgehen, dass auch die Umwallungen der oppida ihren Zweck erfüllten, Feinde wirksam draußen zu halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
lange Mauerstrecken sind eigentlich immer scheisse zu verteidigen...

aber bei einer Siedlung auf einer Höhe die komplett von einem oder mehreren Wällen umgeben ist muss auch der Gegner sich Tricks einfallen lassen...

da kommt man nicht so einfach durch. Da muss man verschiedene Punkte zum Angriff wählen und an einer Stelle durch brechen.

Die Kelten als Halbnomaden zu bezeichnen ist völliger Quark, das trifft am ehesten auf Steppenvölker wie die Skythen und Sarmaten zu, nicht aber auf sesshafte Ackerbauern und Viehzüchter wie es die Kelten waren.
 
Die Einordnung der Kelten als Nomaden, ob halb, viertel oder achtel, ist mir neu; da es sich um ein Volk von Ackerbauern handelt auch eher unwahrscheinlich.

Das wäre mir neu, dass die Kelten ein Volk von Ackerbauern wären. Vieh kannten auch schon Kelten.
 
Das wäre mir neu, dass die Kelten ein Volk von Ackerbauern wären. Vieh kannten auch schon Kelten.


Ohne hier jetzt groß wissenschaftlich zu werden.

Ich wohne mitten im "Keltenland" die Masse der prähistorischen, heute noch sichtbaren, Erdbewegungen, und es gibt die Menge hier, wird auf die Kelten zurückgeführt.

Dass sich Nomaden mit Tiefbauarbeiten, die 2.000-2,500 Jahre später jedem Laien sichtbar sind, befassen, ist bestimmt auszuschließen.
 
Das steht doch nicht in einem zwingenden Widerspruch zu dem oben gesagten. Viele Ackerbauern hielten auch Vieh. Ausdrücklich erwähnt wird dies bei einer sehr allgemeinen und knappen Charakteristik nur wenn das Hirtentum der wichtigste Wirtschaftszweig ist (etwa weil er das Volk zum Nomadentum zwingt).
 
Stimmt, Kelten hielten auch Vieh; manchen war das Halten (und Klauen) von Kühen sogar wichtig genug, um darüber große Heldenlieder zu verfassen (so Der Rinderraub von Cooley, Táin Bó Cúailnge - Wikipedia).

Dennoch waren sie keine Nomaden, die ihren Viehherden folgten, sondern hielten Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine so, wie die meisten Menschen (bzw. Landwirtet) in Mitteleuropa dies praktisch bis heute tun: Auf einem Hof lebend, die Viecher regelmäßig auf die Weide treibend, im Winter aber im Stall/Haus haltend.
 
Ich verstehe ehrlich gesagt, diese ganze Diskussion nicht. Höhen- und Fluchtburgen für die ländliche Bevölkerung wurden auch schon vor der La-Tene-Zeit angelegt.
Ein keltisches Oppidum war durchaus gut befestigt und umwallt (Stichwort: murus Gallicus). Sonst hätte Cäsar die ganze Show vor Alesia gar nicht veranstalten müssen und wäre einfach mal so hinein spaziert.
 
ashigaru: Auch bei den sehr großen Anlagen wie etwa der zwölf Kilometer langen Stadtmauer von Manching ist es unwahrscheinlich, dass sie gegen belagerungserprobte Gegner wirklich verteidigungsfähig gewesen ist.

Nein, das war sie offenkundig nicht. Manching ist (wohl 15 v. Chr.) von den Römern ohne viel Federlesen erstürmt worden.
 
15 v. Chr. war von Manching wahrscheinlich nur noch die verfallene Mauer übrig. Die jüngsten keltischen Funde aus Manching werden um 40 / 30 v. Chr. datiert. Vermutet wird, dass Manching als Oppidum aufgegeben wurde, als das Handelssystem zusammenbrach (bedingt durch Germaneneinfälle und römische Expansion) und die Stadtmauer von der gesunkenen Bevölkerungszahl nicht mehr instand gehalten werden konnte.
 
15 v. Chr. war von Manching wahrscheinlich nur noch die verfallene Mauer übrig. Die jüngsten keltischen Funde aus Manching werden um 40 / 30 v. Chr. datiert. Vermutet wird, dass Manching als Oppidum aufgegeben wurde, als das Handelssystem zusammenbrach (bedingt durch Germaneneinfälle und römische Expansion) und die Stadtmauer von der gesunkenen Bevölkerungszahl nicht mehr instand gehalten werden konnte.


Die Zeit zwischen 50vor und 50nach Chr. in Süddeutschland ist seltsam unscharf.
Fast fundlos, von "Menschenleeren" Gegenden ist die Rede. Und dann setzen die Römer 4 Legionen ein, um den Südschwarzwald und die Baar zu besetzen.
Rätselhaft
 
Ich vermute da einen Zusammenhang mit der von Cäsar erwähnten und gestoppten Helvetierwanderung.


Ja.

Was aber den riesigen Militäraufwand vollends rätselhaft macht.
Und sie wußten wohin sie kamen, vom Hochrhein kommend saßen sie schon länger in der Nähe von Donaueschingen.

Aber das Rätsel ist bekannt, falls jemand mal auf die Lösung stößt, kann er es ja hier "publizieren".


Weinland (der mit dem Rulaman) löst vor 120 Jahren das Rätsel anders, beim ihm beendet Ariovist als "Kuning Hartfest" seine Tage auf dem Neufen. Auch der Wein dort geht auf Ariovist zurück. sagt Weinland.
Ergo, ihm folgend hätten die Sueben da die Kelten schon verjagt gehabt.
Aber die Archäologen und ihre Spaten und Pinsel......
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht so eine Art "Overkill" beim Vorstoss in unbekanntes Terrain?

Nein, das war kein unbekanntes Terrain, schaus Dir mal auf der Karte an, die sind vom Oberrhein, von Straßburg aus, die Kinzig hoch durch den Schwarzwald nach Rottweil. Mit 4 Legionen!
Sie hockten aber schon länger in Hüfingen bei Donaueschingen. Vom Hochrhein, von Vindonissa her.
 
Zurück
Oben