2008 Habsburger Gedenkjahr

ursi

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Im Jahr 2008 ist der ersten urkundlichen Erwähnung der Habsburg vor 900 Jahren (1108) und der Ermordung von König Albrecht I. vor 700 Jahren (1307) zu gedenken. Beide Daten haben historische Bedeutung. Die Habsburg gilt als der namengebende Stammssitz der Habsburger. Diese mächtige Dynastie herrschte in der frühen Neuzeit über ein Weltreich, das neben europäischen Ländern auch Kolonien in Afrika, Asien und Amerika umfasste. Auf dem Weg zur Macht war die Ermordung von König Albrecht I. aber ein düsteres Schicksal für das Haus Habsburg. Die Tat gab Anlass zur Errichtung der Gedächtnisstätte Königsfelden mit Kirche und Kloster.

Die Habsburg und Königsfelden gehören zu den bedeutendsten Kulturgütern im Schweizer Kanton Aargau. Sie haben internationale Geltung. Die Reste der einstigen mittelalterlichen Doppelburg beeindrucken Besucher der Habsburg auch heute noch, und das mächtige mittelalterliche Gemäuer bietet in seiner Schlichtheit einen gediegenen Rahmen für viele Veranstaltungen. Die grossartigen Glasfenster in der Kirche Königsfelden andererseits gehören zu den herausragendsten Werken der europäischen Glasmalerei im Spätmittelalter.

Dieses Kulturerbe – das sich auf weitere habsburgische Anziehungspunkte wie das Kloster Muri sowie eine Reihe mittelalterlicher Stadtkerne im Aargau und darüber hinaus erstreckt – bietet auch ein bedeutendes touristisches Potenzial. Die Gedenkdaten für Habsburg und Königsfelden im Jahr 2008 sollen diese Zeugnisse aus der Frühzeit der Habsburger besser zur Geltung bringen. Dazu sind verschiedene Aktivitäten geplant.

Quelle: Habsburg online - Website der Gemeinde Habsburg im Kanton Aargau, Schweiz - Habsburger Gedenkjahr

24. Mai 2008 Offizieller Gedenkakt zum Habsburger Jahr 2008 in der Klosterkirche Königsfelden

1108 Erste urkundliche Erwähnung Schloss Habsburg
1308 Ermordung von König Albrecht I. in Königsfelden
 
Schön, dass man in der Schweiz mit der Familie Habsburg respektvoll umgeht. Erwähnt man in Österreich den Namen Habsburg, schlagen einem Wellen der Empörung entgegen. Hier sieht man in der Familie zumeist Kriegsverbrecher, die Schuld an Millionen von Toten in ganz Europa sind.

Nur wenige sehen auch die Leisungen der Habsburger!
 
Schön, dass man in der Schweiz mit der Familie Habsburg respektvoll umgeht. Erwähnt man in Österreich den Namen Habsburg, schlagen einem Wellen der Empörung entgegen. Hier sieht man in der Familie zumeist Kriegsverbrecher, die Schuld an Millionen von Toten in ganz Europa sind.

Nur wenige sehen auch die Leisungen der Habsburger!

Das ist doch vollkommener Quatsch! Die Wiener Innenstadt ist voll von Doppeladler-Aufklebern, Sissi und Franz Joseph-Portraits, keine Auslage einer Buchhandlung ohne Habsburger-Biographien, mediale Omnipräsenz des Familienchefs zum 95. Geburtstag und in Schönbrunn ist ein neues Habsburgermuseum geplant (stand zumindest im Regierungsübereinkommen).
 
Das ist doch vollkommener Quatsch! Die Wiener Innenstadt ist voll von Doppeladler-Aufklebern, Sissi und Franz Joseph-Portraits, keine Auslage einer Buchhandlung ohne Habsburger-Biographien, mediale Omnipräsenz des Familienchefs zum 95. Geburtstag und in Schönbrunn ist ein neues Habsburgermuseum geplant (stand zumindest im Regierungsübereinkommen).
Die Habsburger-Präsenz allda ist aber schon extrem fixiert auf Sissi und dergleichen, es ist wirklich ein Jammer.:heul:

Auf ein Habsburgermuseum bin ich mal gespannt, fragt sich auch woher Exponate kommen sollen und wo diese abgezogen würden. (Bei der Neukonzeption im DHM Berlin flossen ja bspw. scheinbar Stücke aus dem aufgelösten Armeemuseum Potsdam ein.)
 
Ach ivo, wo denkst du hin. Ich glaube, die Habsburger waren sogar diejenigen, gegen die sich die Eidgenossen überhaupt zusammengeschlossen haben (mal so aus dem Stegreif).

Na ja stimmt nicht ganz.

Unmittelbar nachdem Tod Rudolf von Habsburg, am 15. Juli 1291, schlossen sich Uri Schwyz und Unterwalden zum Landfriedensbund zusammen. Der Bund von 1291 richtete sich zunächst nicht unmittelbar gegen die Habsburger, sondern dürfte dem Zweck gedient haben die Zahlreichen Fehden in den Tälern einzudämmen. Sie schlossen sie zwar schon bald der antihabsburgischen Opposition an, es sind aber keine konkreten Auseinandersetzungen mit den habsburgischen Amtleuten zur der Zeit bezeugt. Erst als die Schwyzer im Januar 1315 das unter habsburgischen Vogtei stehende Kloster Einsiedeln überfielen und ausplünderten, dachten die Habsburger an über ein militärisches Einschreiten gegenüber den Schwyzern nach. Und erst dann beginnt die wirkliche Auseindanderstzung gegen die Habsburger.
 
Die Habsburger-Präsenz allda ist aber schon extrem fixiert auf Sissi und dergleichen, es ist wirklich ein Jammer.:heul:

Auf ein Habsburgermuseum bin ich mal gespannt, fragt sich auch woher Exponate kommen sollen und wo diese abgezogen würden. (Bei der Neukonzeption im DHM Berlin flossen ja bspw. scheinbar Stücke aus dem aufgelösten Armeemuseum Potsdam ein.)

Was da genau geplant ist weiss man noch nicht. Es stand im letzten Regierungsübereinkommen, Gerüchte sprechen von einem "teilweise virtuellen Museum" was auch immer das bedeuten soll. Ich halts für schwierig da Wien ja voll ist mit Sammlungen - ob Schatzkammer oder Kunsthistorisches, Mobiliendepot oder Silberkammer, Heeresgeschichtles oder Albertina, überall finden sich Zeugnisse des Hauses Österreich. Wahrscheinlich ist ein Infopoint das beste, eine Art "Zeit- und Personeleiste" die informiert wo was zu finden ist. (Oder man ist nett zu Rovere und dieser weist höchstspersönlich den Weg durch den Dschungel des historischen Erbes Wiens - streng exklusiv;))
 
Das ist doch vollkommener Quatsch! Die Wiener Innenstadt ist voll von Doppeladler-Aufklebern, Sissi und Franz Joseph-Portraits, keine Auslage einer Buchhandlung ohne Habsburger-Biographien, mediale Omnipräsenz des Familienchefs zum 95. Geburtstag und in Schönbrunn ist ein neues Habsburgermuseum geplant (stand zumindest im Regierungsübereinkommen).

Da ich keine politische Diskussion lostreten will, gehe ich nur kurz auf diese Antwort ein. Es ist ein Unterschied ob die Familie Habsburg omipräsent ist (was sie zumindest in Wien auf alle Fälle ist), oder ob sie von der Bevölkerung auch akzeptiert wird. Von den Habsburger-Überbleibseln in Wien profitiert die Stadt naütrlich finanziell ganz massiv. Aufgrund meiner Kontakte zu monarchistischen Kreisen, der Meinung vieler Leute mit denen ich darüber diskutiere und als aufmerksamer Leser österr. Zeitungen (inkl. diversen Foren) ist die Lage für mich völlig klar: der Österreicher hat noch immer einen gewaltigen Habsburger-Komplex, und das sehe ich seit Jahren leider mit eigenen Augen! Die Familie hat ja Jahrzehnte nicht einmal in Österreich einreisen dürfen.

So, nun aber genug politisiert:still:. Die Eidgenossen fielen meines Wissens aber auch deswegen in Habsburgs Ungnade, da sie nach der Doppelwahl von 1314 Adolf von Nassau und nicht Albrecht I. aus dem Hause Habsburg unterstützten. Und Adolf war ja auch an jeder Schwächung der Habsburger interessierte, deswegen kam zu dieser Zeit auch Hilfe von "Reichsseite". Der wachsende Einflussbereich der Waldstätte in den ursprünglichen Machtgebieten sowie die Unterstützung der Wittelsbacher mußte unweigerlich zu Konflikten zwischen den zwei Parteien führen.
 
Die Eidgenossen fielen meines Wissens aber auch deswegen in Habsburgs Ungnade, da sie nach der Doppelwahl von 1314 Adolf von Nassau und nicht Albrecht I. aus dem Hause Habsburg unterstützten. Und Adolf war ja auch an jeder Schwächung der Habsburger interessierte, deswegen kam zu dieser Zeit auch Hilfe von "Reichsseite". Der wachsende Einflussbereich der Waldstätte in den ursprünglichen Machtgebieten sowie die Unterstützung der Wittelsbacher mußte unweigerlich zu Konflikten zwischen den zwei Parteien führen.

Meines Wissens lebte Adolf von Nassau zwischen 1255 und 1298. Er starb kurz nach seiner Abwahl durch die Kurfürsten (Abwahl war am 23.6.1298). Adolf von Nassau bestätigte die Privilegien von Zürich, Bern und Konstanz, das war im Jahr 1293. 1297 war er im Kampf mit Albrecht von Habsburg, in dieser Zeit bestätigte er auch die Privilegien von Schwyz und Uri. Albrecht I bestätigte diese nicht

Auseinandersetzunge mit den alten Eidgenossen (also im 13. Jahrhundert waren das Uri, Schwyz und Unterwalden) sind nicht dokumentiert. Zürich und Bern sind noch nicht in der Eidgenossenschaft. Zürich kam 1351 dazu und Bern 1353.

Die ersten Auseinandersetzungen begannen nach dem Tod von Adolf von Nassau und Albrecht I (Albrecht I, starb am 1.5.1308).

Wie kommst du nun auf das Jahr 1314? Beide Adolf von Nassau und Albrecht I sind schon länger tot.

Edit.

Oder meinst du die Auseinanderstzung zwischen Albrecht II und Rudolf Brun (Bürgermeister in Zürich)? Diese fand aber auch erst später statt und zwar 1350 und endete im Regensburger Frieden 1355.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jessas, schweres Namenschaos. Hab gedacht ich hätt die guten Leute noch alle genau im Kopf... war wohl nix:grübel:.

Bei der Doppelwahl 1314 meinte ich natürlich Albrechts Nachfolger, Friedrich "der Schöne", und Ludwig IV. von Oberbayern. Man tausche die zwei Namen aus, dann passt die Geschichte wohl wieder. Bin hier eine Generation zu früh in die Geschichte eingestiegen.
 
Jessas, schweres Namenschaos. Hab gedacht ich hätt die guten Leute noch alle genau im Kopf... war wohl nix:grübel:.

Bei sovielen Namen kann das schon einmal passieren

Bei der Doppelwahl 1314 meinte ich natürlich Albrechts Nachfolger, Friedrich "der Schöne", und Ludwig IV. von Oberbayern. Man tausche die zwei Namen aus, dann passt die Geschichte wohl wieder. Bin hier eine Generation zu früh in die Geschichte eingestiegen.

Meiner Ansicht nach passt aber die Geschichte immer noch nicht, auch wenn du die Namen austauscht.

Friedrich der Schöne hatte die Unterstützung von Zürich, nur Zürich war bei seiner Wahl noch nicht in der Eidgenossenschaft. Das kam, wie schon gesagt erst 1351. Die Schwyzer lagen im Machtstreit mit dem Kloster Einsiedeln, dieses Stand unter dem Schutz der Habsburger. Als die Schwyzer das Kloster am 6. Januar 1314 überfielen und die Mönche gefangen nahmen, mussten die Habsburger als Schutzherren handeln.

Dies endete dann in der Schlacht am Morgraten wo Leopold besiegt wurde. Nach dieser Schlacht beschlossen sie den Bund von 1291 zu erneuern und ein zweiter Bund wurde 1315 geschlossen. In diesem Bund wurde eine gemeinsame Aussenpolitik gegen die Habsburger beschlossen.
 
Schön, dass man in der Schweiz mit der Familie Habsburg respektvoll umgeht.

Zu diesem Satz muss ich doch auch noch was loswerden. Nicht die Schweiz geht mit der Familie Habsburg respektvoll um, der Schweiz ist es eigentlich egal. Der Kanton Aargau geht damit auf eine seiner historischen Wurzeln ein und versucht zusammen mit den römischen Wurzeln, die Geschichte näher zu bringen und so den einen oder andern Touristen in den Kanton zu holen. Das gleiche geschieht auch mit Napoleon, der ja diesen Kanton gegründet hat.

Die Kulturgüter von Königsfelden werden im Kontext mit den Habsburgern meist vergessen. Die Habsburg hat nicht den Glanz von Schönbrunn und ist eine Ruine. Man darf dieses Jahr auch nicht überbewerten.
 
Ich kann den Fehler nicht so recht erkennen. Unterm Strich will ich nur sagen, dass die Eidgenossen nach der Doppelwahl von 1314 schon ins Blickfeld der Habsburger gekommen sind, da sie eben den Wittelsbacher Ludwig unterstützten (oder liegt gar in dieser Annahme der Fehler?). Zitiere kurz meine Quelle: "...rückten die Waldstätte nicht nur als lästige Verbündete des Wittelsbacher ins habsburgische Blickfeld...". Dies bezieht sich auf die Notwendigkeit des Ausbaus der habsburgischen Hausmacht nach der Doppelwahl von 1314.

Militärisch wurde dann natürlich erst 1315 vorgegangnen, nachdem sie im Jahr zuvor das unter habsburgischer Vogtei stehende Kloster Einsiedlen überfallen haben.
 
Ich kann den Fehler nicht so recht erkennen. Unterm Strich will ich nur sagen, dass die Eidgenossen nach der Doppelwahl von 1314 schon ins Blickfeld der Habsburger gekommen sind, da sie eben den Wittelsbacher Ludwig unterstützten (oder liegt gar in dieser Annahme der Fehler?). Zitiere kurz meine Quelle: "...rückten die Waldstätte nicht nur als lästige Verbündete des Wittelsbacher ins habsburgische Blickfeld...". Dies bezieht sich auf die Notwendigkeit des Ausbaus der habsburgischen Hausmacht nach der Doppelwahl von 1314.

Militärisch wurde dann natürlich erst 1315 vorgegangnen, nachdem sie im Jahr zuvor das unter habsburgischer Vogtei stehende Kloster Einsiedlen überfallen haben.

Die Waldstätte wurden von Friedrich mit der Reichsacht belegt, was aber die Eidgenossen nicht gross störte - siehe die Plünderungs des Kloster Einsiedeln 1314. Diese beiden Ereignisse waren wohl der Ausschlag für die späteren Auseinandesetzugen.
Wir haben wohl aneinander vorbei gesprochen. Ich glaube jetzt haben wir uns gefunden :yes:
 
Im Jahr 2008 ist der ersten urkundlichen Erwähnung der Habsburg vor 900 Jahren (1108) und der Ermordung von König Albrecht I. vor 700 Jahren (1308) zu gedenken.

EM 2008 / Königsmorg 1308

Mit dem baldigen Beginn der österreichisch-schweizerischen EM ist es wohl an der Zeit, die im Januar eingeschlafene Habsburger-Diskussion wieder aufzunehmen.

Die Geschichte rund um den Königsmord von 1308 war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein durch mythologisch verbrämte Erzählungen zugeschüttet, wie Bruno Meier in seinem Artikel in der NZZ ausführt (Der Königsmord in der Schweizer Geschichte, NZZ 24. April 2008).

Dieser Artikel ist bloss der Auftakt zu einer Reihe von weiteren kompetenten Abhandlungen, die in loser Folge zum Habsburger-Jahr in der NZZ erscheinen werden.

Man darf ja gespannt sein. Ich freue mich auf vertiefte Informationen.

Malefix
 
Gestern war die Buchvenissage von Bruno Meiers Buch, Ein Königshaus aus der Schweiz, Die Habsburger, der Aargau und die Eidgenossenschaft im Mittelalter

hier + jetzt - Bruno Meier: Ein Königshaus aus der Schweiz

Bruno Meier hat in der Neuen Aargauer Zeitung ein sehr interessantes Interview gegeben. Dies kann man hier nachlesen:

Die Habsburger waren ein Teil der Schweizer Geschichte


Das Staatsarchiv des Kantons Aargau hat zum Gedenkjahr ein paar sehr interessante Informationen zum Habsburgergedenkjahr ins Netz gestellt. Darunter die Acta Murensia und einige Hintergrundinformationen zu den Habsburgern im Aargau.

Habsburger Gedenkjahr


Wenn noch jemand den Vortrag von Bruno Meier hören möchte hier die Daten:

Samstag, 26. April 2008, 14.00, in Klingnau. Organisiert durch die Historische Vereinigung Bezirk Zurzach.
Donnerstag, 8. Mai 2008, 20.00, Stadtbibliothek Baden.
Dienstag, 13. Mai 2008, 12.30, Unibibliothek Bern, Münstergasse 63.
Mittwoch, 20. August 2008, 20 Uhr, in Brugg im alten Rathaus.
Donnerstag, 30. Oktober 2008, 18.15 Uhr, an der Uni Zürich. Organsiert vom Schweizerischen Burgenverein.

Den von Malefix erwähnten Artikel findet ihr hier:

Der Königsmord in der Schweizer Geschichte (Schweiz, NZZ Online)
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Jahr 2008 ist der ersten urkundlichen Erwähnung der Habsburg vor 900 Jahren (1108) und der Ermordung von König Albrecht I. vor 700 Jahren (1308) zu gedenken. Beide Daten haben historische Bedeutung. Die Habsburg gilt als der namengebende Stammssitz der Habsburger. Diese mächtige Dynastie herrschte in der frühen Neuzeit über ein Weltreich, das neben europäischen Ländern auch Kolonien in Afrika, Asien und Amerika umfasste. Auf dem Weg zur Macht war die Ermordung von König Albrecht I. aber ein düsteres Schicksal für das Haus Habsburg.

Folgt nach dem Habsburgerjahr 2008 das Blutrachejahr 2009?

Wenn man sich mit dem Velo von Luzern Richtung Kanton Aargau aufmacht, folgt man am besten dem Lauf der Reuss. Nach etwa 15 Kilometer gibt es eine Abzweigung nach Rain (nicht ausgeschildert). Nach kaum hundert Meter kommt man zu einer kleinen Erhebung mit den angedeuteten Resten einer Stadtmauer, eines Sodbrunnens und eines Megalithturmes. Es sind die Überreste von (Alt-)Eschenbach. Hier an diesem strategisch und verkehrspolitisch günstigen Ort hatten die Freiherren von Eschenbach um 1200 ihre Stammburg errichtet. Die Stadt konnte sich allerdings nicht richtig entfalten, im Gegenteil, sie wurde 1309 bodeneben zerstört.

Walther von Eschenbach hatte sich 1308 an der Ermordung vom König Albrecht beteiligt. Er konnte dem Rachefeldzug der Habsburger entkommen. Das Städtchen Eschenbach wurde jedoch bis auf den Grund zerstört und später nie mehr aufgebaut.

Die Zerstörung Eschenbach ist ein kleiner Teil der Blutrache der Habsburger, aber es wäre eigentlich schon traurig genug, um nächstes Jahr dieser Ereignisse zu gedenken.

Malefix, der Habsburgerfeind
 
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