Spanisches Namensrecht

Kassia

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Angeregt durch den Thread zur Inquisition / Integration durch Konvertierung, kam ich auf die Ursprünge des spanischen Namensrechtes. Quijote und ich haben das schon etwas per PN erörtert, kommen aber nicht ganz weiter.
Heute ist es so, daß die Spanier / innen jeweils einen Namen vom Vater und einen von der Mutter bekommen, einer davon wird dann jeweils an die Kinder weitergegeben. Stammt dieses Verfahren aus Zeiten der Rechristianisierung Spaniens, als man Jüdische Vorfahren kenntlich machen wollte? Wenn hier zu Lande jemand Rosenthal heiß (nur so als Beispiel) denkt man schnell an jüdische Vorfahren, ähnlich war das in Spanien auch. Allerdings wollte man verhindern, daß man sich durch Heirat davon befreit, indem man einfach nur den Namen des Mannes annimmt, so habe ich mal gehört, weiß aber nicht mehr genau in welchem Zusammenhang und in welche Zeit das gehört.
Wer hat welches Recht gesetzt?
Wann war das?
Warum / wozu war das so?

LG Kassia
 
Heute ist es so, daß die Spanier / innen jeweils einen Namen vom Vater und einen von der Mutter bekommen, einer davon wird dann jeweils an die Kinder weitergegeben.

Um das im fiktiven Bsp. zu verdeutlichen:
Gemeinsame Kinder von Manuel García Gómez und Isabel Urbano Velázquez würden den Nachnamen García Urbano tragen. Bei außergewöhnlichen Namen macht man auch Ausnahmen. Da kann dann schon mal der zweite Nachname des Elternteils anstelle des ersten Nachnamen des Elternteils in den Nachnamen des Kindes übergehen.

Stammt dieses Verfahren aus Zeiten der Rechristianisierung Spaniens, als man Jüdische Vorfahren kenntlich machen wollte? Wenn hier zu Lande jemand Rosenthal heiß (nur so als Beispiel) denkt man schnell an jüdische Vorfahren, ähnlich war das in Spanien auch.
Mit dem einen Unterschied: während die askenasischen Nachnamen meist in jiddischer Sprache (also eigentlich einem mittelhochdeutschem Dialekt) geformt waren, trugen die Sepharden (von Sefarad, dem hebräischen Wort für die iberische Halbinsel) meist einen hebräischen Namen und manchmal zusätzlich einen arabischen bzw. romanischen Namen.
 
In der spanischen Wikipedia steht folgendes:

Apellido - Wikipedia, la enciclopedia libre

En el portugués se usa el mismo sistema, pero los apellidos se invierten... - im Portugiesischen benutzt man das gleiche System, aber die Namen werden umgekehrt (also statt erster Vaternachname + erster Mutternachname erster Mutternachname + erster Vaternachname).

Es werden noch weitere Nachnamensbildungen erwähnt, nach Toponymen etc. aber das stellen wir hier mal ad acta.
Speziell zum Thema hier heißt es:

Algunos apellidos compuestos como San Basilio, San Juan, San Martín, Santamaría, Santana, Santángelo, Santiago o en general aquellos que comienzan con San, Santa o Santo nacieron entre otros casos, en épocas de la Santa Inquisición española, cuando los sefardíes, gitanos y otras etnias tuvieron que huir y cambiar de apellidos usando estos compuestos.
Einige zusammengesetzte Nachnamen, wie San Basilio, San Huan etc., im allgemeinen alle Nachnamen die mit San, Santa oder Santo beginnen, entstanden unter anderem in den Zeiten der Spanischen Inquisition, als Sepharden, Zigeuner und andere Ethnien fliehen mussten und ihre Nachnamen ändern mussten.

Es ist logische, dass solche Kryptonamen nur funktionieren, wenn sie nicht direkt wieder darauf verweisen, dass es sich hier um Nichtkatholiken handelt, daher steht wohl im Text auch die Abschwächung "entre otros casos" was ich mit "unter anderem" übersetzte.
 
Es gibt ja praktisch keine jüdische Kontinuität in Spanien. Nach 1492 wurden alle Juden zwangsausgewiesen und danach sukzessive die Christen mit jüdischen Wurzeln verfolgt und ausgewiesen oder ermordet. Es gibt zwar die These, dass Menschen, deren Namen auf [de + Stadt] lautet, jüdische Vorfahren haben, so ist z.B. aus Schlomo ben Jitzchaq ha-Levi nach der Taufe Pablo de Santa María geworden (als solcher war er Bischof von Cartagena und Burgos), sein Sohn war Al(f)onso de Cartagena, Bischof von Burgos. Aber die beiden lebten vor der Zwangsausweisung der Juden und der Verfolgung der Neuchristen als Kryptojuden. Der Name [de + Stadt] war immer ein gutes Indiz (Indiz, nicht Beweis) für die Inquisitoren, dass jemand jüdischer Herkunft war. Rodrigo de Triana, der Mann, der am 12. Oktober 1492 im Ausguck von Kolumbus' Flagschiff Santa María saß, wird aufgrund seines Nachnamens auch immer mal wieder als Jude gehandelt. Aber es kann auch einfach sein, dass seine Eltern unbekannt waren. (Triana ist heute ein Stadtteil von Sevilla). Sprich, es müssten wenn, Leute aus Nordafrika, Griechenland oder der Türkei, die Ladino/Ḥākītiyā sprechen, bzw. seit etwa 1820 nach Lateinamerika oder seit 1848 nach Israel ausgewandert wären und ihre "Nachnamen" behalten hätten, in Spanien einwandern. Es dürfte sehr unwahrscheinlich sein, dass von in Spanien geblieben Nachkommen jüdischer Familien noch irgendwelche Erinnerungen an den sephardischen "Nachnamen" existierten, sofern den entsprechenden Familien überhaupt ihre sephardische Herkunft bekannt wäre.
 
Vor einigen Jahren gab es in Spanien eine Diskussion, ob man den Nachfahren der nach 1492 ausgewiesenen Juden die spanische Staatsbürgerschaft auf Antrag verleihen sollte. Wie der derzeitige Stand der Diskussion oder Rechtslage ist, habe ich noch nicht nachgesehen. Aber es gibt einen Artikel in einer spanischen Tageszeitung, ind eine Liste mit 5220 Nachnamen erscheint. Das sind die Nachnamen der damals ausgewiesenen Juden, deren Nachfahren die spanische Nationalität wieder beantragen können.

Si su apellido está en el siguiente listado, usted podría obtener nacionalidad española | ELESPECTADOR.COM
 
Die Liste beinhaltet beide meiner Nachnamen...aber in der Familie ist überliefert das wir vorher Levi hiessen.aber ich weiss nicht wie ich jetzt vorgehen sollte.Danke fuer die antworten.
 
Die Liste beinhaltet beide meiner Nachnamen...aber in der Familie ist überliefert das wir vorher Levi hiessen.aber ich weiss nicht wie ich jetzt vorgehen sollte.Danke fuer die antworten.
Du kannst ja zum Standesamt oder zum Padrón Municipal gehen und einen Antrag auf Namensänderung stellen. Die Namen in der Liste sind aber nicht spezifisch jüdisch, es sind spanische Namen, die sich wahrscheinlich in den Registern wiederfinden, welche vermutlich bei Ausweisung angelegt wurden. Manche sind noch heute in Spanien üblich, andere wirken eher muslimisch inspiriert. Die Namen sind also kein Beweis dafür, dass du jüdischer Herkunft wärest. Nach orthodox jüdischer Auffassung wärest du natürlich nur dann jüdisch, wenn du in ungebrochener Linie mütterlicherseits jüdische Vorfahren hast.
 
Es dürfte sehr unwahrscheinlich sein, dass von in Spanien geblieben Nachkommen jüdischer Familien noch irgendwelche Erinnerungen an den sephardischen "Nachnamen" existierten, sofern den entsprechenden Familien überhaupt ihre sephardische Herkunft bekannt wäre.

Aber nicht überall in Spanien. Ich habe letzten Sonntag das Radio eingeschaltet und habe eine interessante Sendung über die Vergangenheit und Gegenwart der Juden bzw. deren Nachfahren auf Mallorca (die sogenannten Xuetas) gehört:

Juden auf Mallorca: Die Geschichte der Xuetas

(Wer sich nicht den Audiobeitrag von ca. 30 min. anhören will, kann auch das Transkript herunterladen - s. unterer Bereich im vorgenannten Link.)

Ich war übeaus erstaunt, dass sich bis in die jüngste Vergangenheit immer noch Vorbehalte und Diskriminierung gegen die Xuletas, die "Neu-Christen", die vor über 500 Jahre konvertieren mußten, gehalten haben. Ich hätte eigentlich gedacht, dass die Neu-Christen, die sich von ihrem jüdischen Glauben lossagen mußten, die ihre jüdischen Gebräuche und Riten nicht ausüben durften, deren Synagogen geschlossen wurden, innerhalb von einigen Generationen in die spanische, katholische Mehrheitsgesellschaft integriert worden sind. Aber anscheinend gab es eine Art informeller und sogar formelle Ausgrenzung über Jahrhunderte hinweg der Nachfahren der jüdischen Konvertiten. Diese heirateten oftmals untereinander und bewahrten sogar über Jahrhunderte hinweg gewisse jüdische Traditionen und manchmal sogar ihren Glauben:

O-TonToni Piña/Sprecher: Wenn in der Familie meiner Großmutter jemand starb, dann wurden alle Spiegel mit Tüchern verhängt. Eine weitere Tradition, die in unserer Familie gepflegt wurde, war, schon am Freitag das Haus zu putzen, nicht erst am Samstag wie bei christlichen Familien sonst üblich. Außerdem wurde in meiner Familie freitags Brot gebacken. Für mich ist es die größte Freude zu sehen, dass die Gewohnheiten meiner jüdischen Vorfahren in meiner Familie bis heute überlebt haben.​

Gleichzeitig gab es immer noch Vorurteile der "Alt-Christen" gegen die "Neu-Christen":

O-Ton Laura Miró Bonnin/Sprecherin: Noch in den 70er oder 80er-Jahren kam es vor, dass bei Festen die Leute übergriffig wurden. Sie sind in das Ghetto, in das Viertel gekommen, in dem viele Xuetas wohnten, und haben sie beleidigt. Das war, als zeitgleich im spanischen Fernsehen eine Serie über den Holocaust gezeigt wurde. Es wurden Wände beschmiert, auch mit Hakenkreuzen. Das ist gerade mal rund 40 Jahre her.​


(Quelle für beide vorgenannten Zitate ist das Transkript des WDR)

Nun war Mallorca bis in die jüngere Vergangenheit eine isolierte Insel, der Massentourismus setzte erst vor 50 bis 60 Jahren ein, ob die Situation vergleichbar auch in anderen Teilen Spaniens so war, wäre eine interessante Fragestellung.


Nachtrag: es gibt sogar einen Wiki-Artikel über die Xuetas auf Mallorca - Xueta – Wikipedia
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe den Beitrag auch gehört. Bei den mit Tüchern verhängten Spiegeln war ich irritiert, weil ich das nie für eine jüdische Tradition gehalten habe.
Was die Nachnamen anbelangt, so sind das keine hebräischen Nachnamen, wie vor 1492 üblich, sondern christliche Nachnamen, an denen man aber anscheinend Xuetas identifizieren kann. Ich sag mal wie Rosenzweig: Das ist auch kein hebräischer Nachname, aber ein einigermaßen sicheres Indiz für eine jüdische Herkunft des Trägers.

Was ich an dem Beitrag besonders interessant fand - Piña und seine Frau sind ja selbst rekonvertiert - war, was Piña über die Ensaimada erzählte, das Süßgebäck mit Schweineschmalz (saim). Ihm zufolge sei Schweinschmalz eine für ein solches Gebäck eher untypische Zutat und er hielt das Gebäck selbst für dem Fastenbrot Ḥallah nachempfunden.

Die Nutzung von Schweineschmalz war demnach der Beleg für die tatsächlich Konversion - ob sie nun tatsächlich vollzogen war, oder nicht. Diese These, die Piña nicht ganz ausführt, ist auch schon von Literaturwissenschaftlern bzgl. des Quijote ausgeführt worden: Dulcinea sei eigentlich Kryptojüdin, weil Cervantes schrieb, dass sie am besten Schweine pökeln könne in der Mancha. Nirgends steht, dass sie das Pökelfleisch auch aß.
 
Was die Nachnamen anbelangt, so sind das keine hebräischen Nachnamen, wie vor 1492 üblich, sondern christliche Nachnamen, an denen man aber anscheinend Xuetas identifizieren kann. Ich sag mal wie Rosenzweig: Das ist auch kein hebräischer Nachname, aber ein einigermaßen sicheres Indiz für eine jüdische Herkunft des Trägers.
@El Quijote die speziellen Verfahrensweisen bei den Nachnamen im spanischen sind für mich nach wie vor undurchschaubar. Was kann oder könnte man aus dem Namen des Komponisten Manuel de Falla (1876-1946) schließen?
Vater: José María Falla (Kaufmann)
Mutter: María Jesús Matheu
Der komplette Name (Taufname) des Komponisten ist: Manuel María de Falla y Matheu

Bei der Zuteilung von Namen für jüdische Mitbürger - gab es dergleichen auch in Spanien? - durch die Bürokratie wurden im deutschsprachigen Raum auch ganz gerne diskriminierende "komische" Namen vergeben (Goldbaum etc) hierbei hatte sich E.T.A. Hoffmann in seiner Funktion als Jurist an der zuständigen Behörde hervorgetan - ist es bei den Namen der Xuentas ebenso, dass auffallend viele (also nicht nur ausnahmsweise) sozusagen irgendwie abwertend witzelnd, verhohnepipelnd sind?
 
Bei der Zuteilung von Namen für jüdische Mitbürger - gab es dergleichen auch in Spanien? - durch die Bürokratie wurden im deutschsprachigen Raum auch ganz gerne diskriminierende "komische" Namen vergeben (Goldbaum etc) hierbei hatte sich E.T.A. Hoffmann in seiner Funktion als Jurist an der zuständigen Behörde hervorgetan

Es würde mich wundern, wenn es für diese Legende einen belastbaren Beleg gäbe.
 
@Sepiola bei der diskriminierenden Namenszuweisung in preuss. Verwaltungsgebieten um 1800 wird es wohl bleiben, auch wenn der Autor des Fräuleins von Scudery sich als unbeteiligt erweisen mag (betrifft wohl seine Amtszeiten in Warschau und ("strafversetzt") in Plock) - bei meiner Frage, ob vergleichbare Verfahrensweisen auch in Spanien praktiziert wurden, bin ich noch nicht weiter gekommen (mangels dafür ausreichender Spanischkenntnisse)
 
@El Quijote die speziellen Verfahrensweisen bei den Nachnamen im spanischen sind für mich nach wie vor undurchschaubar. Was kann oder könnte man aus dem Namen des Komponisten Manuel de Falla (1876-1946) schließen?
Vater: José María Falla (Kaufmann)
Mutter: María Jesús Matheu
Der komplette Name (Taufname) des Komponisten ist: Manuel María de Falla y Matheu
Warum Manuel de Falla sich de Falla nannte, weiß ich nicht. Das y Matheu könnte auf katalanische Gepflogenheiten hinweisen, seine Eltern kamen ja beide aus katalanischen Familien.
In der Regel ist es bei Spaniern so: erster Nachname: Vaters erster Nachname, zweiter Nachname: Mutters erster Nachname.
Diese Regel wird manchmal aber auch durchbrochen. Es gibt im Spanischen so Nachnamen, wie im Deutschen Müller, Meier, Hinz und Kunz...: García, Sánchez...

Der spanische Historiker Ramón Menéndez Pidal (sozusagen der spanische Mommsen, der Übervater der spanischen Geschichtswissenschaft) war Sohn von Juan Menéndez Fernández und Ramona Pidal y Mon. Er heiratete María Goyri.
Seine Kinder sollten also Menéndez Goyri heißen. So hießen sie aber nicht. Sie hießen Menéndez-Pidal Goyri (bitte den Schritt von Menéndez Pidal ohne Bindestrich zu Menendez-Pidal mit Bindestrich bemerken). Und auch die Enkel haben Menéndez-Pidal noch im Namen. So etwa der Philologe Diego Catalán Menéndez-Pidal oder sein Cousin, der Historiker Faustino Menéndez Pidal de Navascués. (Im Übrigen hat so ziemlich jeder Nachkomme von Ramón Menéndez Pidal seinen eigenen Wikipedia-Artikel, das ist eine recht bedeutende spanische Gelehrtenfamilie.)

- ist es bei den Namen der Xuetas ebenso, dass auffallend viele (also nicht nur ausnahmsweise) sozusagen irgendwie abwertend witzelnd, verhohnepipelnd sind?
Das kann ich nicht beurteilen. Im Mittelalter war es zumindest auf dem Festland so, dass man den Namen nach dem Vater erhielt. Hieß der Vater Diego, hieß man Díaz. Hieß er Sancho, hieß man Sánchez, hieß er Rodrigo/Ruy, hieß man Rodríguez/Ruíz.... Irgendwann ist diese Sitte aufgegeben worden und man bekam den (ersten) Nachnamen der Eltern - wie oben beschrieben.

Wenn sich nun ein Jude taufen ließ, nahm er einen christlichen Namen an. Also aus einem fiktiven Levy ben Shimon wurde ein fiktiver Martín. Dieser Martín hatte nun aber keinen christlichen Vater, nach dem er seinen Nachnamen bekommen konnte, sondern nahm stattdessen den Namen der Stadt als Herkunftsnamen. Also meinetwegen Martín de Burgos. Jetzt bekamen Nachfahren von diesem Martín de Burgos aber nicht etwa den Nachnamen Martínez, sondern de Burgos und waren somit über Generationen als mutmaßliche* Nachfahren von Juden markiert. Bei einer rein väterlichen Linie bis heute, bei einer mütterlichen Linie bis zum Großvater mütterlicherseits.


*mutmaßlich, weil es ja noch andere Gründe geben mag, warum man de XY heißt, etwa bei Findelkindern, deren Eltern man nicht kennt, Adeligen oder aus anderen Gründen. Die Gründe sind vielfältig, aber das Namensbildungsinventar begrenzt.
 
Wenn sich nun ein Jude taufen ließ, nahm er einen christlichen Namen an. Also aus einem fiktiven Levy ben Shimon wurde ein fiktiver Martín. Dieser Martín hatte nun aber keinen christlichen Vater, nach dem er seinen Nachnamen bekommen konnte, sondern nahm stattdessen den Namen der Stadt als Herkunftsnamen.
Ok, das klärt meine Frage: die Namen wurden nicht durch eine Behörde amtlich vorgeschrieben und dabei willkürlich ausgeteilt (wie zeitweilig in u.a. Preussen), sondern die Xuentas wählten selber ihren jeweiligen Namen passend zu den spanischen Regeln. Und es sind folglich keine "abwertenden Witz-Namen".

Kurz zu de Falla: der nannte sich nicht selber so, sondern war auf diese Namensform getauft:
Der komplette Name (Taufname) des Komponisten ist: Manuel María de Falla y Matheu
 
Wenn man nun durch seinen Namen als Konvertit markiert war, in einer Gesellschaft, die zwar einerseits Konversion verlangte, aber andererseits den Konvertiten misstraute (alos was die Ehrlichkeit der Konversion anbelangt), dann kann man sich vorstellen, dass es für einen Converso schwierig war, eine Altchristin bzw. für die Conversa einen Altchristen zu heiraten und so dürfte es vom 14. bis zum 20. Jhdt. sehr schwer gewesen sein, seinen Converso-Nachnamen loszuwerden, weil die Convers@s mangels Alternative dazu gezwungen waren unter sich zu bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurz zu de Falla: der nannte sich nicht selber so, sondern war auf diese Namensform getauft:

Manuel de Falla hieß offiziell

Manuel María de los Dolores Clemente Ramón del Sagrado Corazón de Jesús Falla y Matheu
1 Manuel 2 Maria der Schmerzen 2 Klemens 4 Raimund vom Geheiligten Herzen Jesu 5.1 Falla und 5.2 Matheu.

Da ist kein de drin welches nicht zu den Bestandteilen des Vornamens gehört.
 
Da ist kein de drin welches nicht zu den Bestandteilen des Vornamens gehört.
dazu die spanische Wikipedia:
En 1891, a la edad de 15 años, firmó con la preposición «de» en su primer apellido.2
Hattest du das ellenlange Namensungetüm aus der spanischen Wikipedia zitiert? Keine Ahnung, warum ich Esel da selber nie nachgeschaut habe, sondern mich in Sachen Taufname auf unsere Tante Wiki bei Onkel Google verlassen habe... peinlich...
 
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