Wirtschaftsformen des ausgehenden MA und Merkantilismus

daJulZ

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Hallo,
ich habe folgende Aufgaben zu bewältigen:
Es gibt den Satz: "Wer wirtschaftlich mächtig ist, wird auch politische Macht ausüben." Untersuchen sie die Berechtigung dieser Aussage
a) anhand der Wirtschaftsformen des ausgehenden Mittelalters
b) anhand des Merkantilismus
c) wo sind Ähnlichkeiten und Unterschiede zu sehen?

Da ich in Geschichte keine Leuchte bin, und meine frühere Schule unfähig war, uns einen gescheiten Geschichtslehrer zu organisieren, ist das für mich nicht allzu leicht. Beschäftige mich schon ne Weile damit und komme langsam durcheinander, was wohin gehört.
Vielleicht könnte sich ja einer mal mein Geschreibsel durchlesen. Könnte nur etwas dauern, also :fs: holt euch n Kaffee ^^

A) Wirtschaftsformen des ausgehenden Mittelalters:
Die vorherrschende Gesellschafts- und Wirtschaftsform des Mittelalters war der Feudalismus, in dem die Gesellschaft stark von der Naturalwirtschaft abhängig war. Der überwiegende Teil der Bevölkerung bestand aus Bauern. Sie waren aber nicht Eigentümer des von ihnen bestellten Landes. Es war Eigentum des Grundherren. Bauern befanden sich im Zustand der Leibeigenschaft, waren also persönlich abhängig vom Grundherrn und unfrei. Sie mussten ihrem Grundherren Teile ihrer Ernte oder Arbeitsleistungen abgeben.
Das Spätmittelalter war die Zeit des aufsteigenden Bürgertums der Städte und des Frühkapitalismus. Die größte Handelsmacht, die Hanse, war eine Großmacht in Nordeuropa, schloss Bündnisse, erhob Steuern und führte Kriege. Durch sie war es möglich über den Schiffsweg vorher unbekannte Lebensmittel oder Stoffe zu tauschen.
Es entwickelte sich eine große Nachfrage, und der Import und Export von Handelswaren vergrößerte sich. Handelsmärkte wurden eröffnet, und somit wurden auch die Gründungen und Wachstümer der Städte gefördert.
Jedoch ging es im 16. Jahrhundert mit der Hanse bergab, da ihre Gegner erstarkten.
Fürsten erhielten mehr Rechte, unter anderem das Mitspracherecht; sie wurden zu Landesherren. Die Kürfürsten sprachen dem Papst jedes Mitwirkungsrecht ab, sie wollten alleine regieren. Ein Beispiel dafür ist Berlin. Die Stadt wurde mächtig, woraufhin Friedrich I. ihr alle Rechte nahm, sie als Rechtsbrecher verurteilen ließ und Berlin zur Residenzstadt ausbaute.
Familien wie die deutschen Fugger, die den Kaiser finanziell überstützten, oder die italienischen Medici, die den Papst finanziell unterstützten, erreichten enorme politische und wirtschaftliche Macht, womit der Satz „Wer wirtschaftlich mächtig ist, wird auch politische Macht ausüben.“ für das ausgehende Mittelalter stimmt. Reiche Bürger hatten Mitbestimmungsrechte.
Aber auch die Stadt- und Landwirtschaft mit dem Verlagswesen war eine wichtige Erwerbsquelle. Der Vorteil des Verlagswesen war die Sicherung des kleinen Handwerks, jedoch lag der Nachteil darin, dass die Massenproduktion gefördert und die Vorstufe des jüngeren Manufakturwesens erreicht wurde.

b) Merkantilismus:
Der Merkantilismus war die staatlich gelenkte Wirtschaftsform des Absolutismus.
Der Grundsatz des Merkantilismus besagte, dass die Macht eines Staates von seinem Reichtum an Geld und Edelmetallen abhängt, was den Satz „Wer wirtschaftlich mächtig ist, wird auch politische Macht ausüben.“ hierbei bestätigt. Das Ziel der Merkantilisten war die Vergrößerung der Staatsmacht, also Einnahmen, und ein Stehendes Heer aufzubauen.
Das gewinneinbringendste Mittel war der Export, auf den man sich daher spezialisierte und ihn erweiterte. Da möglichst viel Geld ins Land, und wenig Geld aus dem Land gelangen sollte, intensivierte man den Handel; die Regierung erhöhte die Ausfuhr von Fertigwaren, und erschwerte durch höhere Zölle die Einfuhr ausländischer Produkte. Bestimmte Waren wurden mit indirekten Steuern belegt, was den Preis erhöhte.
Fertigwaren, die bisher aus dem Ausland eingeliefert wurde, sollten im eigenen Land hergestellt werden. Bisher arbeiteten die Händler auf Bestellung, weshalb Manufakturen erstellt wurden. In Manufakturen wurde schneller und billiger produziert, viel mehr Menschen fanden in ihnen Arbeit, da jeder nur den gleichen Teilvorgang der Herstellung durchführte.
Ein weiteres Mittel zum Erfolg war das Bauen von neuen Straßen und Kanäle, womit Rohstoffe und Fertigwaren schneller transportiert werden konnten.
Das Volk war hier zwar wirtschaftlich mächtig, jedoch nicht politisch, was zeigt, dass der zu untersuchende Satz nicht in allen Gebieten bestätigt ist.

c)ähnlichkeiten-unterschiede
Merkantilismus: Ziel: Profit und Ansehen. Wege zum Ziel: Aufbau eines Heeres, Import gering gehalten, durch den Export kamen die Gelder rein. Staat ist von den Steuern des Bürgertums abhängiger als im Mittelalter.Geldwirtschaft ist bis dahin aktuell. Überproduktion und Arbeitslosigkeit werden durch die Mittel des Merkantilismus möglicher, Aussenhandelsüberschuss war das beste Mittel das Beschäftigungsvolumen zu erhöhen und die Arbeitslosigkeit somit zu senken.
Im ausgehenden Mittelalter: mehr Landwirtschaft, Handwerker waren in Zünften - merkantilismus: manufakturen
MA bereicherung der landesherren - MK bereicherung des ganzen staates
MA Medici Fugger unterstützten Papst bzw Kaiser - MK Handelsgeld fließt in die Taschen des Königs
Ma Zünfte im Stadtrat aktiv – MK niemand mitspracherecht außer könig
MA Händler bestimmen Preise – MK Staat bestimmt Preise

Ich hänge die Datei nochmal an meine Message an,für denen das hier zu kompliziert war^^
Ich hoffe, es findet sich jemandem mit guten Nerven. meine Gedanken habe ich ziemlich durcheinander aufgeschrieben.:S
 

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Findet sich denn niemand? mir wär ja schon geholfen, wenn sich jemand EINE Teilaufgabe durchliest und dazu schreibt, ob das überhaupt in diese Epoche passt...
 
Ich wage mich mal an das Sammelsurium Merkantilismus und beziehe das auf das Beispiel Preußen.

Die Beschreibung der Ausprägungen läßt sich sicher noch vertiefen, weil es wohl "den" Merkantilismus nicht gab. Östlich des Rhein kann man den Staaten in Europa pauschaliert in dieser Phase relative Kapitalarmut und weitflächige Besiedlung, verglichen mit Frankreich oder Großbritannien bescheinigen. Daraus folgt eine Orientierung auf die Binnenmärkte (anders als die Niederlande, Frankreich und Großbritannien). Der Merkantilismus in Preußen ist zu Beginn des 18. JH von öffentlichem Unternehmertum geprägt, was interessant für die Fragestellung in der Aufgabe ist: die wirtschaftliche mächtige Betätigung (auch dadurch erlangte bzw. durch Einnahmen gesicherte politische Macht) folgt aus der politischen Macht, nicht umgekehrt. Poltische Macht stranguliert die wirtschaftliche Betätigung und versucht sie umfassend zu lenken.

Sicher gab es zögerliche Versuche auch unter der staatlichen Wirtschaftslenkung, aus der wirtschaftlichen Macht(=Betätigung) lokale politische Ansprüche und Einflußnahme abzuleiten. So verweigerte zB von der Leyen die Verlagerung seines Betriebes in das preußische Zollgebiet. Erste selbstbewußte Großunternehmer und Großkaufleute, somit ein Großbrügertum mit Kapital und ERfahrung und dem Anspruch auf politschen Einfluß, entwickelte sich etwa ab 1750 im Rheinland. Dazu gibt es mE auch einige detaillierte Untersuchungen.

Zur Beschreibung des Merkantilismus:
Allerdings ist das schon für den deutschen Raum differenziert zu sehen und kann nicht über einen Kamm geschoren werden. Das liberale und geschäftstüchtige Hamburg ist in den wirtschaftlichen Ideen eher mit der britischen Wirtschaft als mit dem "preußischen Merkantilismus" zu vergleichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Merkantilismus
Deshalb der Hinweis, die Wirtschaftsstrukturen in der Beschreibung etwas auszubauen und weniger "theoretisch" zu fassen.
 
Findet sich denn niemand? mir wär ja schon geholfen, wenn sich jemand EINE Teilaufgabe durchliest und dazu schreibt, ob das überhaupt in diese Epoche passt...
Ich glaube, das Problem ist, dass der Merkantilismus meines Erachtens in seinen Ursprüngen, wenn man auf Bodin schaut, im 16.Jh., also in der Renaissance anzusiedeln und demzufolge zu suchen ist.
 
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