König Artus

Hast du den Film King Arthur mit Cilve Owen... gesehen?
Es soll ungefähr so gewesen sein. Arthur war ein Römer. Allerdings: warum sollte er dann ein nationalheld sein?

Ich hab den Film gesehen. Schöne Geschichte, spannend und unterhaltsam.

So dies zum Film, nun zur historischen Person Artus. Hast du Quellen dafür, ausser den Film, wo er als Römer vorkommt. Mit Quellen meine ich historische Quellen, kein Drehbuch oder historischen Roman?

Und ungefähr was heisst denn das?
 
Der Historiker Geoffrey Ashe hat vor ca 20 Jahren auf Basis sehr plausibler Untersuchungen eine Theorie abgesondert, die mir damals gut gefiel... Ist die inzwischen überholt? Oder vergessen?

Geoffrey Ashe - Wikipedia, the free encyclopedia

Diese Theorie das Riotimus = Artus ist, ist sicher ganz plausibel. Nur wüsste ich gerne auf welche Quellen Ashe diese Theorie stützt. Vielleicht gibt er diese in seinem Buch an. Wenn es jemand hat, dann wäre es nett diese hier zu veröffentlichen.
 
Wenn es jemand hat, dann wäre es nett diese hier zu veröffentlichen.
Ja, Buch habe ich... irgendwo..
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Im wesentlichen beschreibt er seine eigene Detektivarbeit und verwirft Alternativerklärungen. Neu war seine neue Chronologie
Geoffrey Ashe's "The discovery of king Arthur"

Er setzt Arthur in der Überschneidung Leo I. (Byzanz) (401-474) und Papst Leo der Große (440–461) an. Seine Identifikation der Avalon-Schlacht und der Westgotenschlacht 470 ist davon die Konsequenz, ebenfalls, dass auch der Beginn der angelsächsischen Einwanderung deutlich vor 450 angesetzt werden muss. Der Abstand zu den Römern ist somit recht klein. Er kann deswegen auch die Artus-Ritter mit zurückgebliebenen römischen Kavallerie-Pferden in Beziehung bringen
 
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Diese Theorie das Riotimus = Artus ist, ist sicher ganz plausibel. Nur wüsste ich gerne auf welche Quellen Ashe diese Theorie stützt. Vielleicht gibt er diese in seinem Buch an. Wenn es jemand hat, dann wäre es nett diese hier zu veröffentlichen.

Es gibt aber auch weitere ganz gute Therorien zum Thema z.B. Ambrosius Aurelianus. Als eine der wenigen zuverlässigen??? Quellen aus der Zeit dürfte Gildas gelten. Gildas erwähnt keinen Artus, allerdings werden die britischen Könige zur Zeit der sächsischen Landnahme erwähnt, was leicht merkwürdig erscheint. Gleichwohl sollte man vorsichtig sein, Heere können z.T. aus vielleicht hundert Bewaffneten bestanden haben und Schlachten waren eher das, was sich am Wochende am Rande des Fussballplatzes abspielt.
 
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Man kann sein Buch wirklich noch kaufen
Geoffrey Ashe: König Arthur. Die Entdeckung Avalons.
Aber was Artus angeht gibt es eben nur ganz wenige Quellen... Ashe hat die m.M. nach mit viel einleuchtender Inspiration ausgewertet.
 
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Da ich letzte Nacht im Internet wegen einer Frage an anderer Stelle bzgl. der Sarmatian Connection gesucht habe, ergreife ich die Gelegenheit, diesen Thread wiederzubeleben.

Hier zur Information bzw. zum Einlesen die Begründung der Sarmatian Connection: From Scythia to Camelot: a radical ... - Google Buchsuche
Und hier ein Buch, welches sich mit dieser und anderen Thesen bzw. Theorien zu Artus auseinandersetzt: A history of Arthurian scholarship - Google Buchsuche
Anm.: Die Sarmatian Connection wird äußerst kritisch gesehen, und es werden auch die Punkte benannt, warum sie so gesehen wird...
 
Kommt beinahe hin... Wie jeder weiß, war Artus der Sohn des letzten weströmischen Kaisers Romulus Augustulus, der mit dem Zauberer Merlin nach seiner erzwungenen Abdankung nach Britannien geflüchtet ist, um dort die 9. Legion wiederzubeleben:
http://www.geschichtsforum.de/f28/last-legion-16316/ :gathering:

Ich habe mir deinen Link eben angesehen. Was die dort mit Artus und der römischen Geschichte treiben, grenzt hart an Vergewaltigung. Das ist ja völlig lösgelöst von allen historischen bzw. literarischen Überlieferungen.

Es geht halt nichts über den Film Excalibur und seine düstere Wagner-Musik! :fechtduell:
 
Excalibur ist ein toller Fantasy-Film, und will Got sei Dank auch nichts anderes sein; The Last Legion transpoertiert einen ganz andren Anspruch... und versagt dabei derart gradnios auf ganzer Linie, dass es irgendwie schon wieder lustig ist...
 
Hallo Zusammen

Wann sind eigentlich die Sachsen das erste mal in größerer Anzahl an den Britschen Küsten aufgetaucht? Am Anfang sollen sie ja als Seeräuber agiert haben, so wie später die Wickinger.

Bis Neulich

Apvar
 
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Ab der Mitte des 3. Jahrhunderts häuften sich die Überfälle. Ein spezifisches Datum ist nicht überliefert.
Im 4. Jahrhundert wurden entlang der französischen, belgischen und englischen Nordseeküste Befestigungen angelegt die als "litus saxonicum" zu einer Militärzone zusammengefasst wurden.
 
Die mythische Speerspitze der angelsächsischen Invasion (also nicht sporadische Überfälle und Plünderien) sollen die Brüder Hengist und Horsa gewesen sein, die der südenglische "König" Vortigern ins Land rief, um sich vor den bösen Nachbarn aus dem Norden verteidigen zu lassen. Die beiden haben - so die Überlieferung - nach Erfüllung des Auftrages wohl festgestellt, dass es sich im Lande der Auftraggeber recht gut leben lässt und entsprechend nach Hause geschrieben.
Ein Mitarbeiter des schleswig-holsteinischen Landesamtes für Archäologie hat mir mal erzählt, dass nicht etwa einige Jüten und Angeln ausgewandert seien, sondern so ziemlich alle. Das Land soll für an die 100 Jahre ratzekahl leer gewesen sein, was Neddy dann doch erstaunlich findet.

Um Hengist und Horsa wird in England wohl noch ein ziemlicher Aufwasch gemacht (so vergleichbar mit unserem blonden Recken mit dem tollen Schwert und dem Lindenblatt). Ich kenn die Schilderung aus diesem (sehr lesbaren, wenn auch möglicherweise nicht streng wissenschaftlichen) Büchlein
The Isles: A History: Amazon.de: Norman Davies: Englische Bücher

Die Wiki-Version gibt's hier

Hengest ? Wikipedia

Ich meine, Davies schreibt noch, dass der Name Hengest (Hengst) möglicherweise eine nachträgliche Personifizierung irgendwelcher eingeschleppten Pferde oder der Bugverzierungen der (Piraten-)schiffe der ersten Neueinwanderer gewesen sein könnten - aber das ganze liegt ebensotief im Dunklen meiner Erinnerung wie Artus und Merlin in dem der Geschichte...
 
Ich meine, Davies schreibt noch, dass der Name Hengest (Hengst) möglicherweise eine nachträgliche Personifizierung irgendwelcher eingeschleppten Pferde oder der Bugverzierungen der (Piraten-)schiffe der ersten Neueinwanderer gewesen sein könnten - aber das ganze liegt ebensotief im Dunklen meiner Erinnerung wie Artus und Merlin in dem der Geschichte...

Horsa (horse) nicht?
 
Aber nicht doch!
Horsa hat im englischen Begriff für heiser überlebt: "hoarse":D

Nein, ganz ehrlich - ich stehe mit meinen halberinnerten Spekulationen auf so dünnem Eis, dass ich den Bogen an dieser Stelle jetzt nicht überspanne wollte. Abe der Gedanke ist verlockend - in der Tat.
 
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