797 verheerten die Wikinger die Insel Man. Nach den blitzartigen Überfällen ließen sich die Nordleute auch als Siedler nieder, zunächst auf den Orkneys und Shetlands, dann auf den Hebriden und an der Westküste, in Caithness. Auch in Irland, Galloway und der Isle of Man setzten sich die Wikinger fest. Im Falle Schottlands waren es vorzugsweise Norweger („Fiongall", wie die irischen Chroniken sagen), während sich in England eher die dänischen Wikinger („Dubhgall") niederließen.
Es kam zu Vermischungen von skandinavischen Neusiedlern und keltischer Bevölkerung, das germanische Erbe war auf den Orkneys und Shetlands stärker als auf den Hebriden und in Galloway, wo das keltische Erbe dominierte (deshalb „Gallgael", keltische Fremdlinge). Und bald schon betrachteten sich die Wikinger in ihrer neuen Heimat als frei, ihre alte Heimat mit Beutefahrten heimzusuchen, was natürlich die dortige Obrigkeit auf den Plan rief. Besonders König Harald Schönhaar ließ diesbezüglich nicht mit sich spaßen und unterwarf die Inseln seiner Herrschaft. Jene ging bald wieder dahin, die Wikinger der Inseln erfreuten sich einer relativen politischen Unabhängigkeit, die nur von Zeit zu Zeit, wenn ein kraftvoller Herrscher wie etwa Olaf Tryggvasson oder Knut der Große auf die Weltbühne trat, verlustig ging. Kulturell waren die Nordleute der Inseln sowieso ein wenig anders, man betete zu Christus und Odin gleichzeitig (dafür gibt es Beispiele aus den Sagas) oder galt ganz und gar als gottlos, der isländische Name "Godlaus" stammte von den Hebriden.
Die Hebriden und die Isle of Man wurden von verschiedenen Jarlen beherrscht und bildeten wohl eine gewisse kulturelle, aber keine politische Einheit. Ein König, der die Wikingersiedlungen der Hebriden für kurze Zeit (und mit fragwürdigen Methoden) einigen konnte, war „Eiric ri na n-Innsi“: Erik, König der Inseln. Das war kein anderer als Erik Blutaxt, Nachfahre des norwegischen Reichseinigers Harald Schönhaar. Aus Norwegen verbannt hatte er für einige Jahre in York geherrscht. Dort vertrieb man ihn aber im Jahre 954. Auf den Hebriden konnte er sich für einige Zeit etablieren. Im nordenglischen Stainmoor ereilte ihn dann sein Schicksal in der Gestalt des Jarls Maccus Olafsson, eines Verwandten der Wikingerhäuptlinge von Limerick.
Ein späterer nordischer Kleinkönig, der seiner Zeit den Stempel aufdrückte und sich maßgeblich in die schottische Politik einmischte, war Jarl Thorfinn Schädelspalter. Er war lange Zeit Verbündeter des schottischen Königs Macbeth, was ihn aber nicht daran hinderte, gelegentlich Schottlands Küsten mit Raubfahrten zu verheeren. Möglicherweise kam er bis zur Isle of Man, wenngleich nichts davon in den historischen Aufzeichnungen steht. Die Wikinger der Isle of Man waren schon immer etwas eigensinnig gewesen, 1014 hatten einige Schiffsladungen von ihnen den irischen König Brian Boru gegen ein Bündnis irischer Rebellen und Wikingern von den Inseln unterstützt.
Erster König von Man war Godred Haraldsson, der aus der Familie der Wikingerkönige von Dublin stammte. Einer seiner Nachfahren, Godred Sigtrygsson, machte den Fehler, einen weitläufigen Verwandten namens Godred Crovan bei sich aufzunehmen. Der war Sohn eines Wikingerhäuptlings auf Islay und hatte als Söldner des Norwegerkönigs Harald Hardradi die Niederlage von Stamford Bridge (1066) knapp überlebt. 1075 versuchte Crovan zweimal vergeblich die Insel Man militärisch zu erobern. 1076 besiegte Godred Crovan in der Schlacht von Skyhill seine Gegner, kappte die politische Bindung an Dublin und etablierte das Königreich von Man und den Inseln. Mit dazu gehörten die Hebriden, Kintyre, Bute, Arran. Auf der Insel Man wurde eine Diozöse eingerichtet, die 1152 zum norwegischen Erzbistum Nidaros (später Trondheim) fiel. Zwischen Godreds Söhnen brach Zank um die Nachfolge aus: der ältere, Lagmann, besiegte den jüngeren, Harald, und ließ ihn grausam verstümmeln. 1093 brachte der norwegische König Magnus Bareleg die wilden Wikingerhäuptlinge der irischen See kurzzeitig zur Raison. Als Regenten über die Inseln setzte er einen Vertrauten namens Ingemund ein. Der machte sich so unbeliebt, daß ihn die Häuptlinge in seinem Hauptquartier auf der Insel Lewis überfielen und ihn mitsamt seinem Haus verbrannten. Daraufhin brach auf Man ein Krieg zwischen den nordischen Bewohnern unter einem Jarl Otta und den keltischen Bewohnern unter einem Macmaras aus. 1098 erneuerte König Magnus Bareleg Norwegens Macht. Er fiel mit Feuer und Schwert über die Gegenden rings um die Irische See her. Auf der Insel Man allerdings gab es nicht viel zu zerstören, die Bewohner hatten so gewütet, daß die Insel partiell unbevölkert war. Magnus gedachte, sie zum Mittelpunkt eines Reiches zu machen. Dazu kam es aber nicht, denn bei einem leichtsinnigen Angriff auf Irland starb er im Jahre 1103. In den Tagen des Königreiches Man waren die Hebriden als Südinseln (Sudreyar) bekannt. Es gab eine große Ratsversammlung auf Man (in Tynwald). Die Insel Man sandte 16 Vertreter, die Inseln nochmals 16: vier jeweils von Lewis, Skye, Mull und Islay (angrenzende kleinere Inseln jeweils eingerechnet).
1156 verlor Godred II., Nachfahre Godred Crovans aus dem Geschlecht der Ynglingars, eine Schlacht bei der Insel Colonsay. Sein Gegner war der Herrscher von Argyll, ein gewaltiger Krieger nordisch-keltischer Abstammung: Somerled, der Ahnherr des Clans MacDonald.