Kalenderreform Gregors XIII.

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In einem Internet-Wissenspiel gibt es folgende Frage: Welcher Tag folgt auf den 5. Oktober 1492? Die richtige (?!) Antwort lautet: der 15. Oktober. Kann mir das jemand erklären? Danke!
 
In einem Internet-Wissenspiel gibt es folgende Frage: Welcher Tag folgt auf den 5. Oktober 1492? Die richtige (?!) Antwort lautet: der 15. Oktober. Kann mir das jemand erklären? Danke!

Auf den 5.Oktober 1492 folgte wahrscheinlich der 6.Oktober 1492.
Sollte das 1582 heißen? Dazu kann dir Tante Wiki etwas sagen. :)
 
Das muss wirlich 1582 heißen! Tekker hat ja schon den Hinweis auf die Kalenderreform Gregors XIII. gegeben.

In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass nur einige katholische Länder den Kalender 1582 umgestellt haben. Die restlichen katholischen Länder folgten erste in den folgenden Jahren. Die Protestanten ließen sich, da die Änderung vom Papst dekretiert wurde, noch mehr Zeit und in den orthodoxen Ländern Osteuropas dauerte es teilweise bis in 20. Jahrhundert, bis der julianische durch den greogrianischen Kalender ersetzt wurde.
 
@TG Darmstadt: ...und in den orthodoxen Ländern Osteuropas dauerte es teilweise bis in 20. Jahrhundert, bis der julianische durch den greogrianischen Kalender ersetzt wurde.
...weshalb die Oktoberrevolution de facto am 7. November 1917 begann. In Russland war damals 25.Oktober.

Kleine Anekdote aus Wiki zum Thema:
Schlacht von Elchingen und Ulm [Bearbeiten]

Die Beauftragung des Kaisers Franz lautete rasch bis an die Iller vorzurücken und Ulm zu befestigen. Mack drang über Memmingen bis zur Iller vor, schwenkte dann nach Norden in Richtung Ulm. Nordöstlich von Ulm in der Schlacht von Elchingen wurden Teile von Macks Armee von den unerwartet schnell heranrückenden Franzosen am 14. Oktober 1805 angegriffen und geschlagen. Daraufhin zog er sich mit der Hauptarmee nach Ulm in die Festung Ulm zurück. Im Vertrauen auf russische Hilfe - Kaiser Alexander von Rußlands 35.000 Mann starke Kutusov-Armee lagerte schon in der Nähe von Braunau am Inn - und die preußische Neutralität weigerte er sich, rechtzeitig den Rückzug nach Böhmen anzutreten. Ein gravierendes Problem ergab sich aus der Tatsache, daß die Österreicher den Gregorianischen Kalender und die verbündete russische Armee den Julianischen Kalender bei ihren zeitlichen Absprachen verwendeten. Am Sonntag den 20. Oktober 1805 kapitulierte Mack und übergab die Festung Ulm den Franzosen.
 
Auf den 5.Oktober 1492 folgte wahrscheinlich der 6.Oktober 1492.
Sollte das 1582 heißen? Dazu kann dir Tante Wiki etwas sagen. :)


Hallo Tekker,

der Spruch ist klasse.

Im übrigen bin ich kurz erschrocken, denn wäre die gregorianische Kalenderreform tatsächlich im Jahre 1492 erfolgt und wären dadurch die Tage vom 5. Oktober bis 15. Oktober weggefallen, dann hätte ja am 12. Oktober 1492 der Kolumbus gar nie nicht Amerika entdecken können. :weinen::weinen::weinen:

Da bin ich jetzt richtig, aber wirklich richtig, erleichtert

Gruß...........
 
In einem Internet-Wissenspiel gibt es folgende Frage: Welcher Tag folgt auf den 5. Oktober 1492? Die richtige (?!) Antwort lautet: der 15. Oktober. Kann mir das jemand erklären? Danke!

Ja ein bisschen Querdenken könnte helfen...
5. Oktober -> anders geschrieben 05.10 -> 05 + 10 macht 15 -> 15.10.1492

5. Oktober (7 Buchstaben) -> 7 + 5 = 12.10. (12 + 10) -> 22 -> + 1 (die entnehmen wir der 1492) -> 23 -> - 4 -> 19 -> + 9 -> 28 -> + 2 -> 30 ->
:2 -> 15.10.1492

O K T O B E R ----- Alles zusammen gerechnet ergibt 86
15 11 20 15 2 5 18

so 86 - 11 ergibt 75 : 5 (für den fünften Oktober) - 15!!!!


:yes:
 
@jschmidt: Täusche ich mich oder meint der Verfasser des "Mack"-WP-Artikels diesen Hinweis bitterernst?

Ja so ist es - verabredet wurde: " Die Armeen treffen sich...". Das hab ich nicht nur aus Wiki, aber es ist bequem, es als erste Quelle zu posten. Was ist daran so unglaubwürdig?
 
Was ist daran so unglaubwürdig?

Die notwendige Dummheit! Hundert Jahre lang und mehr hatten alle grenznahen Bewohner diesen Unterschied kennengelernt. Die Bewohner des besetzten Rheinlands gingen sogar einige Jahre mit dem Revolutionskalender um (s.o.). Und ausgerechnete ein russischer General sollte da so dumm sein? Oder war es ein östereichischer?

Edit: Hier noch eine Liste:
Code:
Italien (großteils), Spanien, Portugal, kath. Polen    4. / 15. Okt. 1582     
Frankreich, Lothringen    9. / 20. Dez. 1582
Holland, Brabant, Flandern    21. Dez. 1582 / 1. Jan. 1583
Bm. Lüttich    10. / 21. Feb. 1583
Bm. Augsburg    13. / 24. Feb. 1583
Bm. Trier    4. / 15. Okt. 1583
Groningen (Stadt)    28. Feb. / 11. Mär. 1583
   (Wiedereinführung des Julianischen Kalenders: 19./10. Nov. 1594
    endgültige Einführung des Greg. Kalenders 1700/01)
Bayern, Bmr. Freising, Eichstätt, Regensburg, Salzburg, Brixen    5. / 16. Okt. 1583
österr. Oberelsaß, Breisgau    13. / 24. Okt. 1583
Bm. Basel    20. / 31. Okt. 1583
Hzm. Jülich-Berg    2. / 13. Nov. 1583
Ebm. Köln, Stadt Köln    3. / 14. Nov. 1583
Bm. Würzburg    4. / 15. Nov. 1583
Ebm. Mainz    11. / 22. Nov. 1583
Bm. Straßburg, Mgft. Baden    16. / 27. Nov. 1583
Bm. Münster, Hzm. Cleve    17. / 28. Nov. 1583
Steiermark    14. / 25. Dez. 1583
Österreich, Böhmen    6. / 17. Jan. 1584
Luzern, Uri, Schwyz, Zug, Freiburg, Solothurn    11. / 22. Jan. 1584
Schlesien, Lausitz    12. / 23. Jan. 1584
Ungarn (faktisch)   22. Jan. / 2. Feb. 1584
  (gesetzlich:   10. / 21. Okt. 1587)
Hzm. Westfalen    1. / 12. Jul. 1584
Bm. Paderborn    16. / 27. Jun. 1585
Unterwalden    im Juni 1587
Siebenbürgen    14. / 25. Dez. 1590
Hzm. Preußen    22. Aug. / 2. Sep. 1610
Pfalz-Neuburg    13. / 24. Dez. 1615
Hzm. Kurland    1617
   (Nachdem Kurland in den Polnischen Teilungen an Russland gekommen war,
    wurde der Julianische Kalender wieder eingeführt.)
Bm. Osnabrück    1624
Bm. Hildesheim    15. / 26. Mär. 1631
Kanton Wallis    28. Feb. / 11. Mär. 1655
Fsm. Minden    1. / 12. Feb. 1668
Stadt Straßburg    5. / 16. Feb. 1682
evangel. Deutschland, Dänemark, Norwegen    18. Feb. / 1. Mär. 1700
Gelderland, Zutphen    30. Jun. / 12. Jul. 1700
Island    16. Nov. / 28. Nov. 1700
Utrecht, Overijssel    30. Nov. / 12. Dez. 1700
Friesland, Groningen, Zürich, Bern, Basel, Genf, Thurgau, Schaffhausen     31. Dez. 1700 / 12. Jan. 1701
Glarus, Appenzell, St. Gallen (Stadt)    1724
Pisa, Florenz    20. Dez. 1750 / 1. Jan. 1751
Großbritannien    2. / 14. Sep. 1752
Schweden (mit Finnland)    17. Feb. / 1. Mär. 1753
Graubünden    von 1760 bis 1812
Albanien    1913
Bulgarien    31. Mär. / 14. Apr. 1916
Russland    31. Jan. / 14. Feb. 1918
Jugoslawien    14. / 28. Jan. 1919
Griechenland    15. Feb. / 1. Mär. 1923
Griech.-Orthodoxe Kirche    9. / 23. Mär. 1924
Rumänien    30. Sep. / 14. Okt. 1924
Osmanisches Reich     15. Feb. / 1. Mär. 1917
Türkei    1. Jan. 1926

Hier noch ein präziserer Link: http://www.ghgrb.ch/genealogicalIntroduction/kalender_greg_start_chron.htmlLink
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja so ist es - verabredet wurde: " Die Armeen treffen sich...". Das hab ich nicht nur aus Wiki, aber es ist bequem, es als erste Quelle zu posten. Was ist daran so unglaubwürdig?

Ich finde, dann sollte man auch die ganze Geschichte erzählen:

Schon bald nachdem Rußland 1799 in den 2. Koalitionskrieg eingetreten war, ergaben sich durch die unterschiedlichen Kalendarien enorme Probleme bei der Abstimmung der Truppenbewegungen, so dass die Vertreibung der Franzosen aus Italien (1799) nur dem Zufall zu verdanken war. Trotz mannigfaltiger Bemühungen gelang es in den folgenden zwei Jahren nicht, das Problem grundsätzlich zu lösen, was nicht nur die militärische Kraft der Koalition beeinträchtigte, sondern auch dazu führte, dass der Zar zum Friedenstermin von Lunéville (9.2.1801) schlicht zu spät kam.
Kaiser und Zar konnten zwar danach eine verbindliche Abrede treffen, die jedoch durch die Ermordung des Zaren am 23./24.3.1801 gegenstandslos wurde. Mit seinem Nachfolger Alexander wurde deshalb verabredet, den Papst um Koordination zu bitten. Diese Idee zerschlug sich jedoch, weil Pius VII. sich im Konkordat mit Napoleon am 15.7.1801 verpflichtete, jedwede Bemühungen in der nämlichen Richtung zu hintertreiben. Infolgedessen blieb das Problem bis zum Herbst 1805 ungelöst, d. h. die Russen kamen immer und überall zu spät - möglicherweise ein persönliches Verschulden Kutusows, der bereits 1799 die russische Armee befehligt hatte.


Sind aus anderen Quellen noch mehr oder andere Details bekannt? Unverständlicherweise bieten Duffy (Die Schlacht von Austerlitz, 1979, darin Ulm S. 50 ff., Vormarsch Kutusows S. 68 ff.) und andere gar nichts dazu.
 
@deSilva: Die notwendige Dummheit!
Dumme Generäle ziehen sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Und der "große Kutusow" war ohnehin ein Zauderer, wie er auch 1812 bewies. Er hatte mehrfach Gelegenheit, die Reste der Grande Armee samt Napoleon zu kassieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dumme Generäle ziehen sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte. Und der "große Kutusow" war ohnehin ein Zauderer, wie er auch 1812 bewies. Er hatte mehrfach Gelegenheit, die Reste der Grande Armee samt Napoleon zu kassieren.

Tja, Schuld war wohl der im Gebrauch befindliche Julianische Kalneder bei Kutusow.:O
 
Nur um des Erbsenzählens willen: Der 15.Oktober 1582 folgte in Italien, Spanien, Portugal und Polen auf den 4. Oktober... Es hat zwar in diesem Thread bisher noch nie jemand etwas anderes behauptet, aber ich baue lieber vor...
 
Dazu muss ich folgendes anmerken: Shakespeare und Cervantes starben beide am gleichen Datum (23. April 1616) und doch starb Shakespeare zehn Tage nach Cervantes! Der Grund ist in einem der obigen Beiträge schon erklärt worden
 
Gregorianische Kalenderreform und Konzil von Nizäa und Julianische Kalenderreform

:winke:
Wer weiß wann die Gregorianische Kalenderreform war: 1582 oder 1583..ich habe beide Daten hier stehen.
Wer weiß wann die Römer einen Schaltmonat eingefügt haben:
1 Tag nach dem 23.2. oder am 23.2 oder gar 1 Tag nach dem 22.2 oder am 22.2: habe hier alle Versionen stehen
Wer weiß was im Konzil von Nizäa bzgl Kalenderreform beschlossen worden: Daß am 21.3. Tag und Nachtgleiche ist oder nicht: erst bei Papst Gregor..Ich habe beides stehen hier
:cry:Ich werde da noch verrückt!:gruml::w00t1:..bitte helfen!:help:
:winke:
 
Die durchschnittliche Jahreslänge des julianischen Kalenders beträgt 365,25 Tage, was eine Abweichung von 0,0078 Tagen in Bezug auf das mittlere tropische Jahr ausmacht. Daraus resultiert eine sehr langsame Verschiebung des Kalenderjahres zum Sonnenjahr. Diese summiert sich in 128 Jahren zu einem vollen Tag. Somit kommt es auch zu einer Verschiebung der Daten von Sonnenwenden und Tag-und-Nacht-Gleichen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der julianische Kalender bezogen auf die Jahreszeiten immer ungenauer. Dies ärgerte die römische Kirche, da sich auch der Termin des Osterfestes immer mehr in Richtung Sommer verschob.

Deshalb beauftragte Papst Paul III. mehrere Astronomen, eine Lösung zu finden. Papst Gregor VIII wählte von verschiedenen Vorschlägen für eine Kalenderreform den des Jesuiten Christopher Clavius, welcher vom Astronomen und Physiker Luigi Lilio entwickelt wurde, aus. Am 24. 02. 1582 erließ er eine päpstlische Bulle (Inter Gravissimas), was heute als die gregorianische Kalenderreform bezeichnet wird. Der gregorianische Kalender wird gegenwärtig in allen westlichen Ländern verwendet und ist zum allgemeinen Standard geworden.
Die gregorianische Kalenderreform beinhaltet folgende Punkte:

· Zehn Tage des Kalenders wurden gestrichen. Auf den 4. Oktober 1582 folgte Freitag, der 15. Oktober 1582.
· Die Regelung für Schaltjahre wurde geändert. Im gregorianischen Kalender ist jedes vierte Jahr, mit Ausnahme der durch 400 nicht teilbaren Jahrhunderte ein Schaltjahr. Die Jahre 1600 und 2000 sind demnach Schaltjahre, aber 1700, 1800, 1900 und 2100 nicht.
· Neue Regeln für die Berechnung des Osterfestes wurden festgelegt.
· Der erste Tag des Jahres (Neujahrstag) ist der 1. Januar.
· Der zusätzliche Tag eines Schaltjahres ist nicht mehr der Tag vor dem 25. Februar, sondern der Tag nach dem 28. Februar.

Nach gregorianischem Kalender beträgt die durchschnittliche Jahreslänge 365,2425 Tage (365d 5h 49min 12s). Das sind 26 Sekunden mehr als die Länge des mittleren tropischen Jahres. Somit weicht der gregorianische Kalender erst nach 3000 Jahren um knapp einen Tag vom tropischen Jahr ab.
 
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