Hexen und ihre Verfolger/Innen

Ich lese gerade Die "Hexen-Trilogie" von Wolfgang Lohmeyer. Er beschreibt ja die Hexenverfolgungen aus Sicht von Friedrich Spee und Phillip von Kronthal - an sich macht das Buch einen recht patenten Eindruck, es ist interessant beschrieben und öfters wird auch seine Cautio Criminalis erwähnt, immer mit dem Zusatz, dass er sich damit viele Feinde schaffen wird.
Habt ihr die Bücher gelesen, gibts was zu beanstanden - loben ?
 
Ich lese gerade Die "Hexen-Trilogie" von Wolfgang Lohmeyer. Er beschreibt ja die Hexenverfolgungen aus Sicht von Friedrich Spee und Phillip von Kronthal - an sich macht das Buch einen recht patenten Eindruck, es ist interessant beschrieben und öfters wird auch seine Cautio Criminalis erwähnt, immer mit dem Zusatz, dass er sich damit viele Feinde schaffen wird.
Habt ihr die Bücher gelesen, gibts was zu beanstanden - loben ?

Es ist schon sehr lange her, und ich habe auch nur die beiden ersten Bände gelesen. Von den historischen Fakten wüßte ich auf Anhieb nichts zu beanstanden. Dass der Fall der "Hexe von Köln" Katharina Henot Spee zur Cautio Criminalis inspirierte, wird in der Forschung zumindest für denkbar gehalten. Allerdings fand ich Lohmeyers Stil etwas schwerfällig und langatmig.
 
Es ist schon sehr lange her, und ich habe auch nur die beiden ersten Bände gelesen. Von den historischen Fakten wüßte ich auf Anhieb nichts zu beanstanden. Dass der Fall der "Hexe von Köln" Katharina Henot Spee zur Cautio Criminalis inspirierte, wird in der Forschung zumindest für denkbar gehalten. Allerdings fand ich Lohmeyers Stil etwas schwerfällig und langatmig.

Ich habe bisher auch die ersten beiden Bände gelesen, der 3. liegt bereit - du hast recht, langatmig ist es und den besten Stil hat er auch nicht. Für wirklich packende Mittelalterromane muss man mitreißender schreiben. Ich finde es vor allem interessant, dass er alte Verordnungen zitiert, bzw. manchmal in der "Sprache des Mittelalters" schreibt. Die Beschreibung der Folter und Verbrennungen ist ihm durchaus gelungen...
 
Ich habe mir die Gleichsetzung Hexe = Mittelalter angeeignet
Ist laut Behringer ja auch nicht falsch:
1. Entscheidend für die Entstehung des kumulativen europäischen Hexenbegriffes waren Entwicklungen des ausgehenden 14. und frühen 15. Jahrhundert.
2. Das Zeitalter der legalen Hexenverfolgungen begann in Europa um 1430.

Herr Spee, so las ich in einer Rezension, sei in jedem Band in irgendwelche Frauengeschichten verwickelt. War das denn wirklich nötig?
 
Einen Band habe ich mal gelesen, den mit Katharina Henot. Ich musste mich zwingen, bis zum Ende zu lesen. Es gab auch mal vom ZDF eine Reihe, die diese Bücher als Bühnenstück verfilmte. Wenn man sich für das Thema interessiert, kann man sie sich anschauen.
Für wirklich packende ...romane muss man mitreißender schreiben.
Bei der Hexenverfolgung ist das schwierig. Das Thema ist recht sensibel. Man ist dabei genötigt, mit erhobenen Zeigefinger zu schreiben. Schon der politischen Korrektheit wegen. Der Dreh- und Angelpunkt eines Hexenprozesses ist die Folter. Da wird es dann böse. Wie stellt man die Opfer dar. Als arme, harm- und zahnlose Opfer, die schon jenseits der Fünfzig sind? Hm, langweilig. Vielleicht doch eine Hexensekte? Junge, attraktive Damen, die arges im Schilde führen. Giftmischerinnen, Schwarze Witwen. Da gerät man Gefahr, die Folter indirekt zu entschuldigen.
 
Herr Spee, so las ich in einer Rezension, sei in jedem Band in irgendwelche Frauengeschichten verwickelt. War das denn wirklich nötig?

Das geht mit dem Aufbau des Romans einher. Spee setzt sich für beschuldigte Frauen ein - Damit man dies genau beschreiben kann, setzt man auf eine Bekannte von Spee, die angeklagt wird - der Autor schafft sich dadurch ja ein persönlicheres Umfeld.
 
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