Archäologische Schulen

Das Herumreiten auf so genannten "älteren Lehrmeinungen" ist ein schwaches Argument. Im Lauf der Jahrzehnte werden vielfach Hypothesen auf Hypothesen gehäuft, ohne dass sich die historische Substanz verändert hätte.

Ich geb mal ein Bsp. wo sich solche Betrachtungen grundlegend geändert haben.

Bis ca. in 1950er (vielleicht auch bis in 1970er) Jahre galt die Altenburg bei Niedenstein als das erwähnte Mattium.
Vor allem die neueren Forschungen durch das LdA Marburg, aber auch durch die KAL (Kommission für hess. Landesforschung) und zuletzt die Diss. von Ulrike Söder über die Altenburg bei Niedenstein haben diese These grundlegend in Frage gestellt, bzw. sie wurde als überholt erachtet.
Ein weiteres Bsp. ist der Glauberg, der bis zu den Forschungen zur "Archäoastronomie" als Fürstensitz galt aber von dem Ausgräber F.-R. Herrmann als "Olympia des Nordens" gesehen wird.
Auch hier ist eine deutliche Veränderung in der Forschungsmeinung festzustellen.
Gerade diese Bsp., und diese Liste wäre durch weitere Bsp noch um ein vielfaches zu erweitern (Stichwort "Troja, Hisarlik"), zeigen das sich die historische Substanz durchaus ändert, denn sie ist nun mal auch untrennbar mit der Wissenschaftsauffassung des Autors bestimmt und diese wiederum ist untrennbar mit der Zeit in welcher die Werke entstanden verbunden.
 
DerGeist schrieb:
Ein weiteres Bsp. ist der Glauberg, der bis zu den Forschungen zur "Archäoastronomie" als Fürstensitz galt aber von dem Ausgräber F.-R. Herrmann als "Olympia des Nordens" gesehen wird.

Na ja, so ganz ist das im Falle des Glaubergs nicht von der Hand zu weisen. Immerhin firmieren die jüngsten Grabungskampagnen unter dem DFG-Projekt "Fürstensitze", und auch im Lichte der jüngsten astronomischen Forschung spricht für mich nichts dagegen, dass es dort auch eine Art von Ahnenkult gab, in den die großen Grabhügel - die nun eindeutig für hochgestelllte Persönlichkeiten gedacht waren - einbezogen waren.
 
Das Projekt kenne ich, ich habe 4 Jahre in einem Teilprojekt des Schwerpunktprogrammes mitgearbeitet.
Beim Glauberg waren es ja auch 2 Projekte, das eine hatte zum Ziel der Altfunde aufzuarbeiten, während das andere Projekt hauptsächlich Grabungen durchführte.
Gerade der Glauberg zeigt durch das "Heiligtum", gemeint ist dabei das Grabensystem und der Grabhügel, die Schwierigkeiten mit monokausalen Erklärungen das gesamte zu beschreiben.
Hier steht für mich die Frage ob man Kimmigs Fürstensitzemodell nicht überdenken sollte.
 
ich habe den glaubberg letztes jahr besucht und mir wurde von der führerin erklärt der glaubberg sei ein fürstsitz gewesen.
ich blick grad nicht mehr durch was ist den jetzt der glaubberg??
 
Genau in den Betrachtungen steckt das Problem.
Während die einen sich auf Kimmig und sein Fürstensitzemodelle berufen, scheinen andere Archäologen eher geneigt zu sein Eggert zu folgen.
Eggert kritisiert sehr stark das sog. Fürstensitzemodell
(Einfach mal Googlen)

ich blick grad nicht mehr durch was ist den jetzt der glaubberg??

Der Glauberg ist eine befestige Ansiedlung der Frühlaténezeit.
Dazu gehören die Grabhügel, sowie das sog. "Heiligtum".

Wie gesagt Monokausale Erklärungen bringe immer nur einen Punkt in der Vordergrund.

Die ganze Diskussion ist aber schwer zu durschauen, wenn man selbst nicht Archäologie studiert hat :motz:.

War das eine Führung von Fachmännern oder Frauen oder wer hat dich geführt.
 
Genau in den Betrachtungen steckt das Problem.
Während die einen sich auf Kimmig und sein Fürstensitzemodelle berufen, scheinen andere Archäologen eher geneigt zu sein Eggert zu folgen.
Eggert kritisiert sehr stark das sog. Fürstensitzemodell
(Einfach mal Googlen)



Der Glauberg ist eine befestige Ansiedlung der Frühlaténezeit.
Dazu gehören die Grabhügel, sowie das sog. "Heiligtum".

Wie gesagt Monokausale Erklärungen bringe immer nur einen Punkt in der Vordergrund.

Die ganze Diskussion ist aber schwer zu durschauen, wenn man selbst nicht Archäologie studiert hat :motz:.

War das eine Führung von Fachmännern oder Frauen oder wer hat dich geführt.

ich weiß nicht es gibt da ja auch so ein kleines museum und das hat die führungen organisiert.es war ein sehr schönes erlebnis aber die führerin erklärte dass der glaubberg ein (über?)regionales handelszentrum war und dort "fürsten" lebten.die haben dann ja auch diesen hügel nachgebaut
 
ich habe den glaubberg letztes jahr besucht und mir wurde von der führerin erklärt der glaubberg sei ein fürstsitz gewesen.

Das Hauptargument sind die reich ausgestattenen Gräber aus den beiden Hügeln. Es gibt allerdings ein großes Problem: wie ich mal hörte, soll die Kulturschicht auf dem Plateau nur noch sehr dünn bzw. stark gestört sein durch viele Besiedlungsphasen. So lässt sich vielleicht niemals mehr klären, was sich zur keltischen Zeit innerhalb des Gipfelringwalles befand.
 
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