Der einzige, der Grund hätte, sich zu beklagen, ist Timotheus, der wirklich ausschließlich sachbezogene Beiträge schreibt, deren Inhalt jedoch höchst unzureichend zur Kenntnis genommen wird.
Danke; wiewohl ich mich schon freuen würde, wenn meine Beiträge zudem auch von anderen richtig gelesen und v.a. verstanden werden würden.
Aber sei's drum...
Ich habe nur weiterkombiniert, gefolgert. Du musst schon so formulieren, das dabei soetwas nicht herauskommen kann...
... warum Stephanskrone, wenn zu Zeiten Stephans sie noch gar nicht existierte ?
Also gut, dann eben im Kurzabriß noch einmal...
Ich schrieb, daß es in der Geschichte zwei Kronen gibt bzw. gab: die Originalkrone Stephans - die man von mir aus gern Stephanskrone nennen kann - und die heutige Hl. Stephanskrone; beide sind
physisch nicht identisch (wenn auch ihre Bedeutung gleich ist), und außerdem enthält die heutige Hl. Stephanskrone weder die Originalkrone selbst noch Teile dieser.
Die Originalkrone ist ergo zu Lebzeiten Stephans entstanden, die heutige Hl. Stephanskrone jedoch nicht, sondern erst später...
Das sind doch eigentlich klare Aussagen - oder nicht?
Wie Du daraus schlußfolgern kannst, daß dies bedeuten würde, es gäbe keine Stephanskrone, keinen Hl. Stephan etc., ist mir offen gestanden äußerst schleierhaft...
Wozu hast du da überhaupt Geduld üben müssen ?
Weil ich seit Tagen immer wieder die selben bekannten Fakten zu dieser Insignie bzw. den zugehörigen historischen Kontexten schreibe, ohne daß diese Grundlagen - auf deren Basis wir diskutieren könnten - überhaupt erst einmal akzeptiert werden.
Die Krone , um der sich heidnische Legenden ranken, ist im Parlament ausgestellt. Sie verschwand öfters.
Zu Legenden und deren historischen Wahrheitsgehalt hatte ich mich nun auch bereits mehrfach anhand verschiedener Beispiele, welche der Verdeutlichung der Problematik dienen sollten, geäußert.
Nach historischem Befund wurde die - ursprüngliche - Stephanskrone (der ebenfalls wiederholt genannte Goldreif) etwa um das Jahr 1000 angefertigt, weil zu einem Königreich eines christlich getauften Königs eben eine Krone gehört.
Anm.: Daß sowohl die Originalkrone wie auch die heutige Hl. Stephanskrone desöfteren verschwunden sind - die Originalkrone ist wie bereits geschrieben seit dem 11. Jh. nicht mehr aufgetaucht -, bestreitet hier niemand.
Ob jenseits dessen Legenden aus vorchristlicher Zeit um eine solche Insignie gewoben werden, ist eine andere Sache.
Dazu noch ein Beispiel zur Verdeutlichung: wir kennen in Deutschland - und darüber hinaus - das
Nibelungenlied, welches um 1200 (da waren "wir" seit Jahrhunderten bereits Christen) niedergeschrieben wurde. Dieser Sagenstoff enthält eine derart starke Vermischung christlicher und vorchristlicher Elemente, daß es selbst Fachleuten nicht immer leicht gefallen ist, dies genau zu spezifizieren.
Ich könnte nämlich ansonsten hier jetzt genausogut einfach behaupten, der Merowinger
Chlodwig habe die Krone einst seinem Widersacher
Ragnachar abgenommen, als er ihn besiegte. Und daß
Ragnachar zuvor das legendäre Rheingold gefunden hatte, woraus er sich u.a. die Krone fertigen ließ...
Shamanenschulen gibt es auch nach wie vor...
Meinst Du jetzt wirklich
Schamanismus oder einfach
Naturreligion oder doch eher
Totemkult?
Wie dem auch sei, sind heutige Schamanismen - von einigen in ihrer Geschichte tatsächlich indigen gebliebenen Völkern wie bspw. in Sibirien einmal abgesehen - keine Überdauerungen o. dgl., sondern oftmals Neubelebungen ähnlich
Asatru. Das ist nicht historisch, sondern esoterisch...
Das Totemtier der Magyaren, der Turulvogel wurde als Europas grösster Vogelstatue erst nach der Polit.Wende wiederaufgestellt.
Meinst Du den
Turul von
Tatabanya?
Ich dachte, die Skulptur wurde 1992 erneuert; aber sei's drum...
Also verschwand die Urkultur nicht spurlos...
... was auch niemand behauptet hat :fs:
Das sind einfach trockene Tatsachen, (gefühlsneutral ,und friedlich), und sind wichtige Informationen zur Thema.
Sagen wir es so: es sind Beispiele, wie sich vorchristliche Elemente im später christlichen Ungarn gehalten haben.
Einige sind handfest wie bspw. der
Turul, der mit den
Arpaden verbunden ist, einige sind weniger handfest wie bspw. der Schamanismus bzw. dessen Überdauerung durch die Jahrhunderte. Was aber ausgerechnet an der Krone des ersten christlichen Königs der Ungarn "heidnisch" sein soll, erschließt sich mir jenseits o.g. Legendenbildungen (zu deren historischer Wahrheit ich mich jetzt nicht noch einmal wiederhole) nicht - es sei denn, mir
beweist jemand
eindeutig eine Verbindung z.B. zu Schamanen o. dgl. ...
Eben. Es gibt nur unsichere mündliche überlieferungen. Darum meine Frage am Anfang:
"Wer weiss etwas?"
Auch wenn Du es offenbar nicht lesen willst: historisch betrachtet ist es höchst unwahrscheinlich, daß sie um 800 bereits existierte. Das schrieb ich übrigens auch schon anfangs...
Und - auch dabei wiederhole ich mich - wo niemand etwas wirklich weiß, hat die Spekulation nahezu freien Auslauf!
Gibt es evtl. paralelle Legenden oder sogar schriftliches aus dem Deutschsprachigen Raum ? Angrivarier hat auch etwas gepostet, was in diese richtung geht...
Ach das hier:
Die Krone wurde laut Aussagen germanischer Schamanen bei der Schlacht auf dem Lechfeld durch einen Stoß mit der echten heiligen Lanze entehrt und umgeweiht. Diese heilige Lanze war bereits die Lanze des Herrschers von Atlantis, der von Helgoland aus die Welt beherrschte (s. Helgoland Atlantis Theorie). Germanische Schamanen (heute noch als Speukenkieker bekannt) deuten das als Unterwerfung unter die Urlanze...
Da würden mich zunächst
eindeutige Belege für Schamanismus bei den Germanen (bei welchen überhaupt?) interessieren (Hinweis: die gestaltwandlerische Fähigkeit von
Odin reicht nicht aus) - obwohl das ein anderes Thema wäre.
Dann hätte ich gern einen
eindeutigen Beleg für die Anwesenheit der Krone auf dem Lechfeld.
Schlußendlich natürlich besteht bzgl. der Theorie, daß Atlantis mit Helgoland identifiziert wird, das bekannte Problem, daß die Indizien dafür nicht ausreichend sind - aber darum geht es in dieser Diskussion nun wirklich auch nicht.
Ich denke jedoch auch, daß
Angrivarier dies nicht ganz ernst gemeint hatte...
Eine Lechfelder entweihungsgeschichte, auch wenn ganz anders, ist auch in Ungarn bekannt.
Demnach hätte jemand während dieser Schlacht die "Sprechenden Steine" herausgebrochen, und so weiter. Typ gefasst, Krone gerettet, und von den Haupt-Shamanen durch eine Zürückweihungszeremonie wieder "Funktionstüchtig" gemacht worden. Soweit die Geschichte.
(Die "Sprechende Steine" in der Krone verursachen nach den Volksglauben "Hirnzittern", womit soetwas wie Telepathische Eingebungen" vermittelt werden sollen an den, der die Krone Trägt)
Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber glaubst Du das wirklich?