Kochen wie die Kelten

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Versuche einmal Globi/Mohnknödel (ist nicht keltisch, sondern römisch nach Cato d. Ä., Agr. 79):

200 g Weizen- oder Dinkelgrieß
300 g Frischkäse oder Quark
Olivenöl
flüssiger Honig
Mohn

Und so geht der geile Nachtisch: Philadelphia und (kurz gewässerten) Gries vermengen. Den zähen Käse-Grießteig kneten und zu murmelgroßen Kugeln formen. Kugeln im Olivenöl goldbraun braten. Anschließend im flüssigen, warmen Honig wälzen und reichlich mit Mohn bestreuen oder im Mohn wälzen.

Guten Appetit! gp

Den Zutaten nach zu urteilen, klingt Globi sehr lecker und gar nicht nach 2000 Jahre vergessen worden.

Ich werde das demnächst mal ausprobieren und testen, ob es mich an die Mohnklöße meiner Mutter erinnert, die es früher immer an Silvester gab. :winke:
 
Mohn ist auf jeden Fall eine gute Idee, denn der Mohnanbau war in der Laténe-Kultur weit verbreitet. Und meine Bücher wollen mir immer die Nutzung als Opiat ausreden, daher ist Mohn nur zum Kochen und Backen, nicht zum Rauchen!:red:
Bei dem Rezept würde dem römischen Rezept muss man höchstens das Olivenöl ersetzen, etwa durch Leinöl? Die restlichen Zutaten waren auch jenseits des mediterranen Raumes leicht verfügbar.
 
Stichwort Mohn, daher nur etwas OT
Hat jemand bes. in Süddeutschland den Begriff "Mohn-Pleps?" schon mal gehört?

Soll kleinen Kindern zum beruhigenden Nuckeln gegeben worden sein.
 
hallo
als "keltisch interessierten koch" musste ich die keltischen rezepte von achim werner ausprobieren.
die rezepte die beschrieben sind sind sehr schmackhaft und auf unseren gaumen abgestimmt. meines erachtens war die keltische küche sehr viel eintöniger und fader. die hauptnahrung setzte sich sicher aus getreidebreien und (ge)musen zusammen, die mit (un)kräutern gestreckt wurden und bis zur unkenntlichkeit zerkocht waren. fleisch war eher für feste und hohen besuch vorbehalten, da die tiere für ihre produkte gehalten wurden und nicht in unbeschränkter menge zur verfügung standen. zudem war es besser im herbst zu schlachten (blutmond) da das fleisch nicht so schnell verdirbt.
nichts desto trotz, das buch hat einen schönen platz in meiner (historischen) rezept bibliothek gefunden.
 
kann man das so sagen?

die keltische Gesellschaft war doch vielschichtig, arme Bauersleut oder Bergknappen werden sich gewiss anders ernährt haben als der Reiche Großgrundbesitzer oder Stammesfürst.

Letzteren wird ja eine starke affinität zum mediterranen nachgesagt... eventuell auch was die haute cuisine angeht?
 
das war sicher so, galten doch fremde gewürze als reichtum, der auch gerne gezeigt wurde, beziehungsweise angewandt wurde. so wird in allen kreisen das mediterane einzug gehalten haben. genau aus dieser überlegung möchte ich nicht wissen, wie das essen bei einem stammesfürst bei einem empfang geschmeckt hat. oder doch? wäre doch sehr interessant! eine neigung zum übertreiben war ja sicher da...
 
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